Offener Leserbrief Nr. 2 zum Editorial des DULV Magazin aus Februar 2016 - 600 kg

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  • BlueSky9 schrieb:
    Erzähl mir bitte nicht, du würdest davon ausgehen, man könne z.B. mit einer Polaris legal
    einen Schüler im Streckenflug ausbilden!?!?
    Hier stimme ich Dir gern zu. Es wird nicht funktionieren. Es geht nur mit folgenden ULs, da wir so einiges an Zuladung Berücksichtigen müssen:

    • Schüler: 80 kg
    • Lehrer: 80 kg
    • Zwei Headsets: 1 kg
    • Papierkram: 0,5 kg
    • Treibstoffreserve für 30 Min. Flugzeit: 6 kg (Vorschrift!)
    • Zwischenlandung nach 100 km, bei 140 km/h GS = 43 Min = 11,5 l = 8,2 kg

    Wir müssen also mindestens 175,7 kg in unserem UL unterbringen, um überhaupt fliegen zu können. Wir sollten auf keinen Fall ein Navigationsgerät, einen Transponder oder gar ein Getränk oder Handys für die Crew mit einplanen. Ich gehe auch davon aus, dass die Schulung einvernehmlich nackt durchgeführt wird. Klamotten wiegen zu viel. Wir kommen bei einer Mindestzuladung von 175,7 kg also auf eine maximale Leer- bzw. Rüstmasse (abflugbereit am Rollhalt) von 296,8 kg.

    Klappt super. Jetzt muss man tatsächlich noch die Eier in der Hose haben, die einen mit 19,5 Litern Treibstoff auf der 100 km Reise begleiten. Wir gehen hier von einer schnurgeraden Strecke aus. Gegenwind existiert nicht, alle Lufträume dürfen einfach geradeaus durchflogen werden usw.

    Nein, es funktioniert nicht. Dazu braucht es nicht einmal eine FK14. Das, was wir suchen, hätte Seltenheitswert. Ein UL deutlich unter 300 kg Rüstgewicht, einen verrückten Lehrer nebst verrücktem Schüler, die beide voll davon überzeugt sind, dass sie mit unter 20 Litern Treibstoff mindestens 100 km weit kommen.

    Ganz ehrlich? Ohne mich, danke :)

  •  

  • Michael und Bluesky, ihr dreht Euch im Kreis. Wir haben inzwischen verstanden was Euer Standpunkt ist. Und den kann man so auch akzeptieren.

    Das ist aber gar nicht das Thema?

    Variante 1.

    Jo scheitert grandios, Ergebnis: eine Menge UL′s fliegen weiter "problematisch" durch die Luft, Michael und Bluesky haben Ihrer inneren Reichsparteitag.....

    Variante 2.

    Jo hat Erfolg, Man findet eine Lösung für den Bestand und hat eine Verbesserung herbeigeführt für zukünftige Zulassungen.

    Also statt Energie in 1. zu stecken fänd ich es wesentlich spannender wenn ihr mal konstruktive Vorschläge unterbreitet wie man zu 2. kommt. Wie es nicht geht habt ihr jetzt mehrfach eindrucksvoll dargelegt. Was also ist denn Eurer positiver Ansatz? Wir alle kennen die aktuell geltenden Gesetze und Restriktionen, wie könnt ihr/wir diese neu gestalten? Der Ansatz ist gerade gefragt, der andere nicht, das haben wir schon...

  • sukram schrieb:
    Schüler: 80 kg
    Ich mit fast 195cm wiege in etwa 92 Kilo nackt.
  • eths schrieb:
    Ich mit fast 195cm wiege in etwa 92 Kilo nackt.
    Ich weiß, dass das Durchschnittsgewicht von 80 kg kompletter Schwachsinn ist. Einige mögen nun argumentieren, dass die Frau aber Size Zero trägt und nur federleichte 45 oder 50 kg auf die Waage bringt. Aber ist sie auch diejenige, die Piloten ausbildet oder die Übungsflüge übernimmt? Ich denke nicht...

    Zum reinen Körpergewicht kommt ja noch einiges dazu: Unterwäsche, Schuhe, Hose, Shirt, Pullover, ggf. Jacke, Handy, Geldbörse, Schlüsselbund, Sonnebrille. Das wiegt zusammen sicherlich mehr als 2 kg. Es passt vorn und hinten nicht.

    MOIN schrieb:
    Wie es nicht geht habt ihr jetzt mehrfach eindrucksvoll dargelegt. Was also ist denn Eurer positiver Ansatz? Wir alle kennen die aktuell geltenden Gesetze und Restriktionen, wie könnt ihr/wir diese neu gestalten? Der Ansatz ist gerade gefragt, der andere nicht, das haben wir schon...
    Vielen Dank! So sieht′s aus...

  • MOIN schrieb:
    Michael und Bluesky, ihr dreht Euch im Kreis.
    Mag sein, aber offenbar noch nicht lang genug.

    Was hier gesucht wird ist doch eine Art "Neuanfang" mit besseren oder passenden Rahmenbedingungen, oder verstehe ich das falsch?

    Nur geht das, vor dem Hintergrund tausender zugelassenen ULs und des Geldwerts, den sie repräsentieren, aber vor allem wegen der vielen Opfer, die diese, ich bezeichne sie mal vorsichtig als "leichtfertige Verfahrensweise" durch die befassten Personen, Stellen und Behörden leider gekostet hat, nicht ohne eine entsprechende und natürlich umfassende Aufarbeitung dieser ganzen, über viele Jahre persistierende Misere.
    Schwamm drüber und neu ist einfach nicht. Da haben Leute schließlich Verantwortung getragen und sich dabei nicht unerheblichen Verfehlungen schuldig gemacht. Derer muss man habhaft werden und sie mit aller Konsequenz im Rahmen unseres Rechtsstaat zur Verantwortung ziehen. Als erstes sollte man sie aber auf der Stelle aus ihren Ämtern und Posten entfernen.

    Solange das nicht geschieht, plätschert's immer so weiter.

    Interessant wäre da mal eine Statement unseres Mitglieds aus Morbach, wie er seine persönliche Veranwortung in dieser mehr als unerfreulichen Gemengelage sieht.

    Michael

  • Es ist doch nicht so, dass es technisch nicht möglich ist, die MTOM von 472,5 kg mit einem High Performance-UL einzuhalten (MCR 01 mit ich glaube 260 kg mit 80 PS Rotax, grundinstrumentiert). Die kostet (neu) zuviel? Dann ist es trotzdem möglich mit einfacheren Geräten. Man will trotzdem 600 kg MTOM? Kein Problem, die gibt es auch zu kaufen und sind legal mit LAPL zu fliegen. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht. Ist diese Erkenntnis wirklich so neu?

    Trotzdem wieder das Grundproblem: Für vorhandene CT, Breezer & Co. ist das Kind in den Brunnen gefallen - sehenden Auges.

  • FlyingDentist schrieb:
    Schwamm drüber und neu ist einfach nicht. Da haben Leute schließlich Verantwortung getragen und sich dabei nicht unerheblichen Verfehlungen schuldig gemacht.

    Ok, sie gehören auf den Scheiterhaufen. Ist das dann die einzige konstruktive Lösung? Sind wir danach glücklich oder nur schadenfroh? Warum soll eine Neuregelung der Gewichtsgrenzen mit schärferen Gewichtskontrollen nicht funktionieren? Damit will ich nicht 600 kg MTOW als sinnvollste Lösung propagieren, erst recht nicht ohne Berücksichtigung praxisgerechter (!) Zuladung. Der Pfusch aus der Vergangenheit ist ja nicht zuletzt auf die äußerst marginalen Zuladungsvorgaben zurückzuführen. Kein Wunder, dass da ein großer Drang nach "Schönrechnen" bestand und besteht und der Markt fast ausschließlich aus Zweisitzern besteht, die keine sind.

    Anstatt endlos drauf rum zu hacken, wie doof Hersteller, Verbände und UL-Piloten doch sind, sollte man nach einer sinnvollen Lösung suchen, die nicht gleich den Rahmen sprengt. Augen verschließen und "Alles bestens!" verkünden bringt nichts, dann muss nämlich die überwiegende Mehrheit des UL-Verkehrs am Boden bleiben und wie lange wird sich die verbleibende Randgruppe dann noch halten? Oder glaubt hier wirklich jemand ernsthaft, dass die Hersteller zukünftig noch in die Entwicklung etlicher "neuer" Drahtverhaue mit 240 kg Rüstmasse investieren, wenn sie statt dessen LSA-orientiert zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können? Ich selbst fliege auch gerne mal solche offenen Urgesteine und bin mir auch darüber im Klaren, dass das die Ur-Idee des UL-Flugs ist, aber das spiegelt heute, über 30 Jahre später, nicht mehr den Zeitgeist wieder. So schön das auch ist, lassen sich die meisten Interessenten von Fk9, C-42 & Co viel eher überzeugen. Die sind aber alle zur Zeit in der Praxis bis auf vernachlässigabr wenige Ausnahmen ILLEGAL unterwegs.

  • FlyingDentist schrieb:
    Nur geht das, vor dem Hintergrund tausender zugelassenen ULs und des Geldwerts, den sie repräsentieren
    Der genannte Geldwert muss meines Erachtens nach so oder so als Opfer gebracht werden.

    Möglichkeit A: 600 kg MTOW

    Alle ULs, die nur 472,5 kg auf die Waage bringen dürfen, verlieren auf dem Markt schlagartig an Wert, da das natürlich ein Nachteil für potentielle Käufer wäre, die theoretisch auch ein 600 kg UL kaufen könnten. Nachvollziehbar.

    Möglichkeit B: 472,5 kg MTOW durchsetzen
    Alle zweisitzigen ULs, die leer mehr als 296,5 kg auf die Waage bringen, scheiden ebenfalls aus und können nicht weiter betrieben werden, da es gesetzlich schlichtweg nicht möglich ist. Niemand kauft ein nicht zulassungsfähiges Flugzeug. Nachvollziehbar.

    Es ist Jacke wie Hose. Man wird Opfer bringen müssen. So oder so.

  • europaxs schrieb:
    Es ist doch nicht so, dass es technisch nicht möglich ist, die MTOM von 472,5 kg mit einem High Performance-UL einzuhalten (MCR 01 mit ich glaube 260 kg mit 80 PS Rotax, grundinstrumentiert).
    Leider aber nur bei 450 kg MTOW. Dabei würde ich die Gewichtsangabe "Grundausstattung" aus dem Werbeprospekt nicht unbedingt mit der Zahl gleichsetzen, die eine geeichte Waage bei dem "fertigen" Flugzeug anzeigt.
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