Das Problem ist weniger die IMC-Ausrüstung - die man aber auch erst mal beherrschen muß - als die (Flug-) Stabilität des ULs, und hier besonders die im Langsamflug, wenn man das beabsichtigte Landefeld checken muß. Unser kombinierter Luft- / Boden-Raum mit Windmühlen 360 ° rundum von Horizont zu Horizont von 150 - 200 m Höhe - Tendenz steigend, mithin also ~ 492 - 656 ft. AGL verzeiht wenig Fehler.
Nun ist es aber so, daß die modernen ULs "gnadenlos" auf Leistung getrimmt sind, also von der Stabilität her oft auf der letzten Rille daherkommen (z.B. HL- und SL-Dämpfungsflächen knapp bemessen), weil Flugstabilität Leistung kostet. Und genau die soll ja gerade verkauft werden.
Ein bewährtes Mittel war und ist ausreichend V-Form von ~ 6 - 8 ° pro Seite bei Tiefdeckern oder eben ein Hoch- (selten) oder Schulterdecker-UL wie z.B. den Sky-Walker mit tiefem Schwerpunkt. Beide Typen zeigen wenig Tendenz, ihre horizontale Fluglage eigenständig zu verlassen. Sie stabilisieren sich selbst auch bei Böen und sind so langsam zu machen, daß keine Panik aufkommen kann, weil das Gehirn dem Flugzeug bei notwendig hoher Fahrt bei gleichzeitig schlechter Sicht wieder mal nicht mehr voraus sein kann, wie es sein sollte.
Was man unbedingt noch benötigt, ist eine *bomben*sichere Instrumentenbeleuchtung, denn es wird i.d.R. zappenduster in der Wolke.
hob
Im Fall eines Motorausfalls stellt ein mittig auf die Windschutzscheibenaußenseite geklebter Faden bekanntlich eine ausfallsichere Alternative zum Wendezeiger dar. In Kombination mit Fahrtmesser und Kompass erübrigt sich dann auch der künstliche Horizont.*Raeusper* ;)
Der Faden zeigt nicht die Schräg-(bzw. Quer-)lage an, sondern den lokalen Schiebewinkel (wenn auch nicht 1:1, da die Wölbung der Windschutzscheibe den Effekt verstärken kann). Da der gerade Flugzeugrumpf nicht auf die gekrümmte Kurvenbahn passt, die der Schwerpunkt beschreibt, zeigen Schnauze und Schwanz leicht aus der Kurve raus, sprich: sie schieben. Auf seiner natürlichen Kurvenbahn (d.h. unbeeinflusst von Störungen wie etwa im schlimmsten Fall Rudereingaben durch den Piloten) zeigt daher der Faden leicht nach außen, vorausgesetzt er ist weit genug vor dem Schwerpunkt angebracht.ist der der Faden nicht auch in einer suaber geflogenen Kurve mittig? D. h. er kann gar nicht die Schräglage zuverlässig anzeigen?
Nur wenn der Pilot das Flugzeug mit Seitenruder in Kurvenrichtung in einen Skid-Zustand zwingt, kann er den Faden gerade ausrichten. Dadurch schiebt das Heck aber noch weiter aus der Kurve raus und weil sein Abstand zum Schwerpunkt deutlich gößer ist als der der Nase, ist sein Schiebewinkel und damit sein Beitrag zum zusätzlichen Schiebeflugwiderstand auch höher. Außerdem erzeugt die Querstabilität in diesem Skid-Zustand ein weiteres Rollmoment in die Kurve rein, zusätzlich zu dem ohnehin schon aufgrund der Geschwindigkeitsdifferenz Innen-/Außenflügel vorhandenen. Man muss also mit noch mehr Gegenquerruder abstützen, was den Widerstand weiter erhöht. Aber das hier soll ja nicht in eine Kurvenflugeffizienz-Diskussion ausarten.
Ob man im Fall der Fälle tatsächlich das Seitenruder zentriert halten rnkann?
Das ist nicht schwer: einfach Füße raus. Die Gedanken kommen allerdings aus dem Segelflug, wen wundert′s beim Stichwort "Faden"; beim Motorflug muss man eventuell noch den Einfluss einer Seitenruder-Bügelkante berücksichtigen. Dass das ganze wenig Sinn macht, wenn der Faden dem Drall des Propellerstrahls nachjagd, dürfte klar sein.
Und in den Wolken ist es oft sehr unruhig, da zeigt der Faden dannrn auch im Geradeausflug nicht unbedingt mittig an.
Der zappelt dabei nur gemütlich um seine Gleichgewichtslage. Segelflieger kurbeln so ständig in turbulenter Thermik.
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