Vor 15 Jahren benötigte ich wegen altersbedingter Kurzsichtigkeit und leichte Abnahme der Weitsichtigkeit erstmals eine Brille. Für mich war von anfangs klar dass nur eine Gleitsichtbrille in Frage kam, denn das Laborieren mit Sehhilfen wir mir echt zu umständlich. Natürlich schaffte ich mir ebenfalls eine Gleitsichtsonnenbrille an, denn während dem Fliegen mit verschiedenen Brille zu hantieren….na ja ich weiss nicht, da habe ich doch andere Ansprüche da es um Sicherheit geht.
Nun habe ich mir soeben nach 10 Jahre eine neue korrigierte Gleitsichtsonnenbrille angeschafft und mich vorher intensiver mit den verschiedenen Gläsern auseinandergesetzt. Da bin ich natürlich auf Skyletgläser mit Blueblocker (erhöht den Kontrast der Flugsicht) aufmerksam geworden. Stutzig machte mich dann folgender Zusatz: "Zum Autofahren nicht zu verwenden". Das Problem mit Blueblockern besteht darin dass sie Blau filtern und deshalb das Farbsehen verändern, darum wollte ich die Sache mit Testgläsern beim Optiker vorher prüfen. Das Resultat war sehr ernüchtern, denn Blau war für mich grün und dass Kartenlesen praktisch nicht sicher möglich, da rote Linien auch noch "verschwanden". Wie schon mehrfach erwähnt sollte die Brille auch keinen Filter haben da Displays schwieriger zu lesen sind und der Kontrast teilweise beeinflusst wird. Ich habe mich dann unter diversen Testgläsern für ein Glas entschieden das ausgesprochen gut zum Autofahren geeignet ist, ohne Filter (Bluedriver 85%). Es bietet guten Kontrast, absolut kein Problem mit Farben und Karten, sowie Displays.
Fazit für mich: Die Sonnenbrille ist für mich ein wichtiges Sicherheitsargument beim Fliegen, da sollte man sich Zeit lassen und sich Verschiedenes zeigen lassen. Eine Gleitsichtbrille mit nicht zu kleinen Gläsern ist absolut unproblematisch und war für mich stets die beste Lösung. Blueblocker verbessern nur einen Teilaspekt, nämlich besseren Kontrast am Himmel aber auf Kosten von für mich zu vielen Nachteilen, versucht mit solchen Gläsern unbedingt z.B. vorher mal eine Karte zu lesen etc.. Wobei ich erwähnen muss dass mein Farbsinn etwas eingeschränkt ist, deshalb kein Nachflug möglich.
Also, jetzt ohne böse zu sein und nur mal so für mich, ob ich das Richtig verstanden habe: Ihr würdet bei der Auswahl einer Sonnenbrille wirklich auf eine Verbesserung bei der Flugsicht verzichten, um die Karte "besser" lesen zu können??
Denkt mal darüber nach.....
Es grüßt der Carlson .....mit dieser Brille unterwegs.
@Carlson: Welche Tönungsstufe hast du bzw. kannst du empfehlen? "Fun", "Road" oder "Sport"?
Rüdiger
@Carlson
Es geht ja nicht nur um die Karte sondern auch die Instrumente (Analog und Glascockpit). Also ,ich sehe auch mit meinen 85% Grün/Blau Kodak Gläsern die Kontraste und Ferne ausgezeichnet und kann auf dem Nesis/Ipad und Papier die ICAO Karte ausgezeichnet lesen. Und da ich (noch) keinen Jet in 40 000 ft. fliege, habe ich keine Probleme mit dem zu (hell) blauen Hintergrund. Auch bei 14 000ft. in der Cirrus war es bis jetzt kein Problem. Ein Militärpilot, der ab und zu bis in die Stratosphäre juckelt, hat bestimmt andere Anforderungen als der geneigte C42 und Cessna Flieger. Die Anforderungen an Gleitsichtgläser sind auch höher als eine normale Korrektur. Es ist immer ein Kompromiss zwischen den verschiedenen Anforderungen. So sehr ich die Alternative des Internet Preisvergleichs schätze, bei Gleitsichtgläsern muss der Unterschied zwischen den Zonen individuell auf Person, Brille und Gläsern angepasst werden. Mein Optiker konnte übrigens preislich mit dem Internet mithalten. Aber jedem das seine!
Hallo,
ich habe die 80% Tönung, also die ROAD.
Es mag sein, dass die Brille über den Wolken sehr gut ist (find ich eh) aber was entscheidend für mich war und ist: Die Sicht bei diesegem Wetter, erst Recht bei Flügen gegen die Sonne. Bei keiner von mir getestenen Brille hatte ich einen derartigen "Aha-Effekt" wie bei diesen Skylet-Gläsern. Als Anekdote dazu: Ich bin mal vor ein paar Jahren im Herbst etwas "spät" von der Nordseeinsel weg gekommen. Ein superschöner Tag, klarer blauer Himmel, mein Mädel war überzeugt, das fliegen auch seine schönen Seiten haben kann und mich danach geheiratet.... aber nicht nur deswegen, egal, ich schweif ab;-) Beim Eindrehen nach dem Start auf Heimatkurs sehe ich die absolute "Suppe" auf dem Festland in Heimatrichtung. Also aufsteigen, dort wo die Sicht wieder schön und der Himmel blau war. Nur, der Gegenwind war enorm, die Sonne ging lagsam unter und die ETA zementierte sich auf SS+30! Irgendwann kurz vorm Platz mußte ich meine komfortabele Aussicht aufgeben und in die Suppe abtauchen. Sie war schon sehr dicht, man konnte die Beleuchtung der Tankstellen erkennen... nicht schön. Beim "Abtauchen" dachte ich mir, runter mit der Sonnenbrille, ist eh schon recht "dunkel" da unten, also brauch ich die nicht mehr.....!???? Was aber passierte war folgendes: Ich hatte den Eindruck, ich sehe überhaupt gar nichts mehr!! Sicht Horizontal gleich null!! Saublöde Sache und mein Mädel schaute mich an und bemerkte so nebenbei, ob wir nicht wieder etwas höher fliegen könnten.... wegen die Sicht, wäre ja schöner gewesen..... grmpf. Ich hab sofort meine Sonnenbrille wieder aufgesetzt und obwohl es schon recht finster wurde (keine Sorge, alles noch im legalem Bereich was die Landezeit betrifft) und im Grunde keine Brille nötig war, war die horizontale Sicht plötzlich wieder um einiges besser, ja sogar richtig gut geworden. Ich weiß nicht genau, wie sie das macht, aber für mich war das eine Offenbarung. Es muß ja nicht immer gleich so krass sein wie hier beschrieben, aber Dunst haben wir ja nun mal öfter und was mir diese Brille an Vorteilen bei der Sicht verschafft ist enorm. Ja, ich bin bisher immer mit Tiefdeckern unterwegs gewesen und die Ablesbarkeit von Funkdisplay, Dynon/Ipad war soweit immer tadelos. Davor habe ich auf RayBan geschworen mit unterschiedlich gefärbten Gläsern, sind alle gut geeignet aber nicht mit dieser von Zeiss zu vergleichen.
Falls jemand von Zeiss mitliest, mein Konto wäre folgendes..... :-)) (Das war ein Scherz, muß man ja hier wohl explizit sagen um nicht verklagt zu werden).
Grüße!
@ Carlson
Danke für Deine Erfahrung mit Skylet Gläser, kein Grund "böse" zu werden. Zu Deiner Frage: Ja ich gehöre noch zu diesen die mit einer aktuellen Karte fliegen, sogar häufig mit einem Strich drauf. Die möchte ich schon richtig "lesen" können, selbstverständlich schaue ich meistens raus und lasse mich nicht gerne von der Luftraumbeobachtung ablenken.
Wie ich erwähnt hatte ist mein Farbsinn etwas eingeschränkt, vielleicht hat dies noch gravierendere Wirkung mit einem blueblocker Glas. Auf jeden Fall hat mich der Farbsehtest dann ziemlich erschreckt und ernüchtert. Ich gehe davon aus dass die Kontrastverbesserung mit Blueblockern bei bestimmten Lichtverhältnissen Vorteile hat, die ändern beim Fliegen jedoch in weiten Spektren. Deshalb gibt es vermutlich bei bestimmten Bedingungen, bestimmt bessere oder schlechtere Effekte.
Wenn Du mit Skyletgläsern gute Erfahrungen gemacht hast, dann ist das doch sehr ok, darum rate ich die Gläser bei einem Fachgeschäft vorher zu probieren, denn eine Gleitsichtbrille ist nicht so ganz billig.
Gruss Werner
Meine Anmerkungen: 1. wenn man eine optische Sonnenbrille verwendet, dann ist das bei Brillenträgern vorgeschriebene zweite Brille 2. ich habe lange probiert und bin bei Skypol Gläsern mit der stärksten Einfärbung gelandet. Mit denen Fliege ich seit über 10 Jahren und bin immer wieder begeistert. Im Gegensatz zu den Skylet-Gläsern kommt noch der Pol-Filter dazu. Ich habe bisher mit den unteschiedlichsten Flüssigkristallanzeigen, Displays, Smartphones, Tablets etc. keine Probleme gehabt. Will sagen: die potetielle Problematik mit der Polarisation ist bei mir eine theoretische. Tatsächlich habe ich mit Reflektionen über Wasserflächen oder nach Regen im Gegenlicht auf einer Asphaltpiste so gut wie keine Probleme. Dazu kommt gerade bei diesigem Wetter die deutlich bessere und Kontrastreichere Sicht. Ich will nicht übertreiben, aber es gab doch schon einige Situationen wo ich nicht ohne diese Sonnenbrille hätte sein wollen. Ansonsten ist die Sonnenbrille genauso ein Punkt über den man sich trefflich streiten kann wie über das Headset, das Navi, Hoch- oder Tiefdecker oder andere der beliebten Streitthemen. Mir ist gute Sicht und Sonnenschutz und Gleitsicht in der Luft was wert.
Gruß Achim
Habe mir vor ca 4 Jahren eine getönte Gleitsichtbrille von einem an meinem Flugplatz ansässigen (auch Flieger) Optiker anfertigen lassen. Bin Begeistert! Habe mit der Weitsicht keine Probleme. Im Nah und in der Instrumentenentfernung kommt diese mir gut entgegen! War aber auch nicht Billig! Gruß Gerd
Was habt ihr so investiert?
Mein aktuelles Angebot liegt bei ~550 Euro für eine bifokal Brille.