Good Airmenship / IG gegen die Echoisierung

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  • Im Thread " Inspektionsintervalle" sah FD schwarz für die IG gegen die Echoisierung der UL-Luftfahrt.

    Nach mehreren Jahren UL-Fliegerei habe ich auch irgendwann den PPL gemacht und bin dann eine Zeit lang fast nur E geflogen. Mal abgesehen davon, dass die großen Flieger schwerer und meist träger sind und dass die möglicherweise komplexere Bedienung etwas spezieller Übung bedarf, habe ich eigentlich von der fliegerischen Aufgabe her nie einen Unterschied zwischen M und E erkennen können.

    Möglicherweise bin ich selbst durch und durch Echoisiert. Vielleicht ist es aber auch so, dass Good Airmenship hier und dort den gleichen Regeln folgt.

    Habt Ihr Lust, mal eine Sprüchesammlung anzulegen, die in etwa folgender Struktur folgt:

    Good Airmenship ist, auf dem Strich zu rollen

    oder

    Echoisierung ist, mehr Zeit mit Papierarbeit als mit Fliegen zu verbringen
  • Also ich persönlich finde, dass Good Airmanship erstmal nichts mit der Technik (EDIT: und deren Pflicht zur Dokumentation) zu tun hat. Denn gerade weil in der Historie Piloten im vollen Besitz ihrer geistigen und körperlichen Kräfte intakte und funktionierende Maschinen verunglückt haben, entstand ja sowas wie CRM.

    Von dieser Annahme ausgehend, werfe ich mal diesen Satz hier in unser Haifischbecken ein:

    "Good Airmanship ist die Fähigkeit auch dann unbeschadet zu landen, wenn einem zuvor alles andere verlassen hat."

    Und was den Mythos der Echorisierung anbetrifft: Solange jemand "sachkundig ist", kann er an seinem UL (oder auch Echo) sehr wohl ziemlich viel selbst machen....  sofern es nicht gewerblich betrieben oder verchartert wird.
  • Was hat bitte "Good Airmenship" mit der fortschreitenden Reglementierung und Bürokratisierung der UL-Fliegerei zu tun???

    Aber genau das ist es ja, viele glauben, ohne diese (un)nötigen Zwänge - Bordbuch führen, Stundenkontrollen, TBO, "ablaufende Bauteile", JNP usw. - und die stringente Beaufsichtigung durch unsere Mickey-Mouse-Administration keine guten Piloten sein zu können und übernehmen freiwillig und völlig ohne Not diese Regularien der "großen" allzu gerne.
    Und weil das so ist, wird und wurde es schon zum Maßstab bei vielen streitigen Auseinandersetzungen, Stichwort "Wartungsmangel", gemacht.
    Aber keine Angst, es wird bald alles besser! Wenn nämlich in nicht allzu ferner Zukunft ein Teil der UL-Administration nach Köln umzieht!!!

    Michael

    PS: Mensch Stephan, sag auch mal was!!!
  • Ich bin da ja voll auf Deiner Seite Michael. Ich kann nur nicht viel neues dazu beitragen. Ich bin einfach nur so verdammt froh dass man bei uns eben anders denkt. Und ich würde verdammt sauer werden wenn sich solche Stimmen in meinem Umfeld erheben würden. Gab′s auch schon. Die sind aber im allgemeinen schnell wieder auf den rechten Weg zurückgekommen wenn man ihnen deutsche Verhältnisse näher erklärt hat. 
    Unter Good Airmanship verstehe ich vor allem Benimmregeln im gemeinsamen Luftraum und kameradschaftliche Hilfe. Völlig klassenübergreifend. Aber mit Sicherheit nicht dieses Geschrei nach Bevormundung. Nur bin ich mir auch ziemlich sicher dass dies dem deutschen Michel so dermassen innewohnt dass da wohl in absehbahrer Zukunft nicht viel zu machen sein wird. Da hilft eben nur Schadensbegrenzung indem der Rest Europas sich diesen Mist nicht überstülpen lässt und die Ul-Administrationen des Freien Europas noch lange, lange Zeit die schöne Stadt Köln meiden werden.

    Gruss Stephan
  • Nach den beiden Vorrednern brauch ich nichts mehr schreiben.
    So isses.

    Rüdiger
  • Darf ich ein doch klitze kleines Veto hier einwerfen?

    Unter Good Airmanship verstehe ich vor allem Benimmregeln im gemeinsamen Luftraum und kameradschaftliche Hilfe. Völlig klassenübergreifend. Aber mit Sicherheit nicht dieses Geschrei nach Bevormundung

    Wenn ich jemanden bereits im Flieger sitzen sehe und ihn von aussen auf den nicht abgenommenen Staurohrschutz oder den platten Reifen hinweise, so interpretiert man das als höflich und kameradschaftlich. Wenn ich jemanden aber sage, er möge seine Landetechnik überdenken, weil er sich unnötig bei unvorhergesehenen Situationen in Gefahr aussetzt, so gilt das als Beleidigung und Bevormundung.

    Ich will sagen: Der Grad ist da recht schmal und höchst subjektiv.
    Und Good Airmanship hat zumindest für mich erstmal nix mit Echorisierung zu tun.

    Ich höre derzeit auf meinen vielen Autofahrten ein sehr gutes Hörbuch: "Warum Piloten versagen und Manager Fehler machen." Ein sehr hör-/lesenswerter und passender Titel dazu.

  • Wenn ich jemanden aber sage, er möge seine Landetechnik überdenken, weil er sich unnötig bei unvorhergesehenen Situationen in Gefahr aussetzt, so gilt das als Beleidigung und Bevormundung.


    Good Airmenship ist, sich Kritik anzuhören ohne sie sofort widerlegen zu wollen.

    Thomas
  • Good Airmenship ist, sich aus dem Funkverkehr am Platz ein zutreffendes Lagebild zu machen
  • Aber genau das ist es ja, viele glauben, ohne diese (un)nötigen Zwänge - Bordbuch führen, Stundenkontrollen, TBO, "ablaufende Bauteile", JNP usw. - und die stringente Beaufsichtigung durch unsere Mickey-Mouse-Administration keine guten Piloten sein zu können und übernehmen freiwillig und völlig ohne Not diese Regularien der "großen" allzu gerne.
    Na ja, wenn man seinen Flieger irgendwann einmal verkaufen möchte, spielen Bordbuch, eingetragenen Stundenkontrollen etc. plötzlich eine nicht zu unterschätzende Rolle, wobei es gleich mal um mehrere tausend Euro gehen kann. Diesen Aspekt sollte man nicht unterschätzen.
  • Ich persönlich denke auch, dass Aufschreiben dabei hilft, den Überblick zu bewahren, und dass u.a. das Bordbuch dafür eine brauchbare Form ist.

    Meine Vorgänger haben meine Maschine offensichtlich gut in Stand gehalten, allerdings wenig dokumentiert. Daher weiß ich z.B. nicht, ob die Ölschläuche 4 oder 9 Jahre alt sind. Und irgendwie fehlt mir der Maßstab um zu beurteilen, ob die Schläuche sind, wie sie sein sollen, oder ob sie schon als verhärtet und bruchgefährdet gelten müssen. Bei den Wasser- und Spritschläuchen fühlt sich alles noch flexibel an, aber die Ölschläuche sind schon von anderer Art. Ich habe mich entschlossen, wegen unklarer Datenlage zu wechseln.


    Der Hinweis weiter oben, dass u.a. die JNP unnötig sei, interessiert mich. Wo steht eigentlich, dass ein nicht kommerziell genutztes UL in Deutschland zur JNP muss? Oder eben nicht? Wenn man darauf verzichten könnte, wäre das m.E. von Vorteil. Ich sehe keinen Sicherheitsgewinn in der JNP, wenn man das Flugzeug ansonsten ordentlich wartet und nach relevanten Änderungen auch mal wiegen lässt.

    Ich musste nach Propellerwechsel auf den zugelassenen Helix eine neue JNP machen lassen, um das neue Lärmzeugnis zu bekommen. Das riecht schon verdächtig nach sinnfreiem Formalismus.
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