Unfallstatistik aktuell (inkl. 2014)

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  • Hallo,

    zum "Jahresabschluss" hier eine aktuelle Version meiner Unfallauswertung (erste Versionen hier vorgestellt und kritisiert) -als PDF und als Excel-Version zum selbst verbessern.

    Was neu ist:
    • Aufnahme des Alters der Piloten (noch nicht statistisch ausgewertet) - die immer mal wieder behauptete Häufung von "Senioren-Unfällen" scheint sich dabei nicht abzuzeichnen, sondern eher die typische Flieger-Alterstruktur.
    • Vergleich E- und M-Klasse - das bedingt diverse Annahmen, da es keine Zahlen für die Flugstunden gibt, nur für die Anzahl der Starts/Landungen - außerdem sind unter den Mike-Zahlen nicht nur Dreiachser.

    Speziell der Vergleich mit der Echo-Klasse dürfte für hitzige Diskussionen gut sein. Das fliegermagazin hat sich da ja aus nachvollziehbaren Gründen sehr zurückgehalten, aber ich bin ja kein seriöser Journalist. Aus jeder mit den vorhandenen Zahlen möglichen Betrachtungsweise ergibt sich ein um 30 bis 50% höheres Risiko, in einem UL zu Tode zu kommen. Durch die recht kleine Datenbasis sind Zufälle nicht ausgeschlossen.

    Das Jahr 2014 gehörte immerhin zu den "besseren"...

    Ich freue mich auf konstruktive Kritik

    MCRider
  • @MC Rider
    Das ist eine sehr interessante, mit sehr viel Arbeit verbundene Statistik um das erhöhte Unfallrisiko von Ul`s zu belegen.
    Statistisch wird dies auch alles so stimmen!
    Fakt ist aber, daß in der Zeit von 2008 bis 2013 in der E-Klasse 109 Todesopfer und in der M-Klasse 69 Tote zu beklagen sind. Statistiken helfen da leider niemand und sind kein Trost!
  • Statistiken helfen da leider niemand und sind kein Trost!
    Das ist mir klar - zumal ich inzwischen auch schon jemand kenne/kannte, der einen Flugunfall nicht überlebt hat.

    Statistiken können aber helfen, typische Ursachen zu erkennen und diese möglichst zu vermeiden. Das ist eines der Mittel, durch das die Verkehrsluftfahrt über Jahrzehnte so sicher geworden ist.

    ... um das erhöhte Unfallrisiko von Ul`s zu belegen.
    Darum ging es mir gar nicht. Wenn beim UL-Fliegen aber mehr Unfälle als bei den Echos passieren sollten, können wir auf jeden Fall noch etwas verbessern - es es zumindest versuchen.
  • Moin MCRider,

    Super Arbeit. Ich bin immer wieder überrascht, wie wenig die ULer zu fliegen scheinen:

    Lizenzen 27.931 zu 17.746 = 1,53 : 1
    Flugzeuge 6.733 zu 3.839 = 1,75 : 1
    Starts  832.348 zu 457.460 = 1.82 : 1

    Kann ich so zumindest an unserem Platz nicht beobachten, aber es scheint ein Märchen zu sein, das ULer erheblich mehr fliegen als PPLer. Aber mglw. sind Uler länger in der Luft :-))

    Bye Thomas
     
  • MCRider, Du hast eine ganz ausgezeichnete Arbeit geleistet. Aus den vielen zur Verfügung stehenden Daten hast Du eine aussagekräftige Übersicht gemacht, die manche Diskussion versachlichen dürfte und mache Falschaussage korrigieren wird.
    Danke für diese Mühe.

    Kommentar dazu?
    Nun, wenn es zw. E und M tatsächlich einen Unfall-Unterschied gibt, dann möglicherweise der, dass die E-Ausbildung mehr Aufwand und mehr Kosten verursacht. Oft haben diese Piloten auch noch weitergehende Lizenzen, die ja auch Zeit, Geld und Aufwand kosten.
    Zudem ist möglicherweise auch die Einkommenssituation bei E-Piloten insgesamt besser, was - alles zusammen genommen - u.U. Rückschlüsse auf den vorhandenen Verstand schliessen lassen könnte.

    Natürlich will und kann ich das nicht verallgemeinern, aber manche Äusserungen hier im Forum lassen in mir Zweifel aufkommen, ob der eine oder andere User wirklich die Fähigkeiten hat, um auf Dauer erfolgreich am Luftverkehr teilnehmen zu können...
  • DAL4 hat geschrieben:
    lassen in mir Zweifel aufkommen, ob der eine oder andere User wirklich
    die Fähigkeiten hat, um auf Dauer erfolgreich am Luftverkehr teilnehmen
    zu können...


    Ich glaube, daß einige provozierende User überhaupt nicht am Luftverkehr teilnehmen und andere Ziele verfolgen!
  • Ich sehe das etwas differenziert.

    In der Echo Klasse gibt es keine so hohe Vielfalt an Mustern. Die vorhandenen Flieger sind wirklich meist alt und über die Jahr(e)zehnte erprobt. Trotzdem fallen sie auch immer wieder herunter. Trotz der ganzen Wartungsaufwände etc.
    Im Bereich der Ul Klasse gibt es ein Meer an Mustern, die leider nicht diese Stunden und Erfahrungen auf den Buckel haben. Hinzu kommt der Werkstoffwettbewerb , dass es immer schneller und weiter gehen muss. Bei Kunststoff kommt nach dem Flattern halt ein ab. Im Bereich UL ist aufgrund des geringen Gewichtes ein gefährlicher Schwerpunkt schnell in der Luft. Übermotorisierungen tun Ihr übriges. Würden wir Ul wirklich als das verstehen wofür es gemacht ist und nicht nach Rekorden streben könnten wir uns einiges an Unfällen ersparen. Wie sieht es im Vergleich zu anderen Ländern aus? In F werden in viel mehr einfachere ULs und auch in größerer Zahl im Gewichtslimit geflogen als in D. Hier ist man ein Exot, wenn man UL innerhalb gesetzlicher Rahmenparameter betreibt. Ich vermute das die F Statistik sogar besser aussieht.
    Wir hatten dieses Jahr leider vermehrt C42 Unfälle. Ich erinnere an die Diskussion des Raketenstarts, Übermotorisierung, Schwerpunkt ....  Mit etwas mehr Eigenverantwortung sind das alles Dinge die man im Griff bekommen kann. 
    Ich finde das bedenklich das zwei Piloten eine Virus SW in Ihren ersten Stunden überhaupt so an Ihre Grenzen bringen können, das dieses UL schaden nimmt. Wer lässt ein UL zu dessen zugelassenen Geschwindigkeiten von jedem Depp im Erstflug nichtmal im Sinkflug übertroffen werden kann überhaupt zu?
    Unser Problem sind wir selber, die anscheinend zuviel Geld haben und den Markt mit aller Gewalt in diese Richtung treiben. Wir dürfen uns am Ende aber nicht wundern, wenn die heiligen Statistiken gegen uns sprechen.

    LG

    Dirk
  • Eine super Fleißarbeit von Dir. Danke dafür.

    Mir sind folgende Dinge aufgefallen:

    -Evektor EV97 EuroStar SL, scheint ja ein echter Witwenmacher zu sein?

    -4 der aufgelisteten Maschinen sind mir persönlich bekannt

    -Spritmangel, egal ob technisch bedingt oder auch durch zu wenig Vorrat liegt als Ursache ziemlich weit vorne

    -Und immer wieder die Scheiß Umkehrkurve. Vielleicht sollte man einmal darüber nachdenken, diese nicht mehr zu trainieren?

    -Richtig langsame Flugzeuge habe ich nicht in der Aufstellung gefunden.

  • @MCRider :

    Vielen Dank für Deine Unfallauswertung, die uns allen zu Gute kommt !

    Obwohl sich wohl niemand an Unfallstatistiken freuen kann, stelle ich aber mit einer gewissen Zufriedenheit fest, dass mein Flugzeugmuster nicht in der Statistik auftaucht. Toi, toi, toi....

  • 924driver: >-Evektor EV97 EuroStar SL, scheint ja ein echter Witwenmacher zu sein?<

    Ich bin ein Star, holt mich hier raus! Nun ja, mit den knapp kalkulierten Stars ist das so ′ne Sache: Die Smaragd (alte Version) sollte einer werden, die EV97 heißt so. Und was war / ist beiden gemeinsam? Alles, was flugstabilisierend ist, aber Leistung kostet, zu minimieren - z.B. Rumpflänge (Leitwerkshebel), Leitwerksgröße (Volumina) und Profilwahl (Auftriebsgradient). Bei beiden Mustern war und ist es die Stabilitätsreserve, also die Schwerpunktstrecke als Lage *vor* dem Flugzeugneutralpunkt - in % ausgedrückt oder auch die zwischen vorderst möglich fliegbarem und dto. hinterstem Schwerpunkt. Das wurde hier mehrfach breit diskutiert. Länge läuft, sagt man gemeinhin bei Schiffen. Das gilt auch für Flugzeuge und Luftsportgeräte. Wenn die aber fehlt, wird der Kahn hibbelig und wenig fehlerverzeihend. Bei irgendwann mehr oder weniger überraschend eintretendem Stall und anschließender Zwangs-Turnerei geht es dann schnell auch ans statisch "Eingemachte", und es folgt Gerätebruch, wenn man Pech hat.

    Gruß hob

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