Moin Techbär,
genau die gleichen Übungen habe ich auch regelmäßig auf dem Zettel.
Folgendes kommt noch hinzu:
-Unvorbereitetes Landen auf fremden Plätzen (Wetter, Blase drückt, Durst, Kohldampf, Kälte, Unwohlsein)
-abruptes Ausweichen in der Luft mit Hartruderlage
-maximales Steigen (Wolken als Bezugsmarke)
-maximales Sinken (Wolken, als Bezugsmarke), z. B. um das "Eingesaugtwerden, mit Sichtverlust zu vermeiden"
-Fliegen mit zu wenig Leistung (simuliertes fliegen auf einseitig ausgefallenem Motor). Nach Hause mogeln.
-Tiefflug (da, wo es erlaubt ist!!!!!) Um z. b. einer herunterdrückenden Basis zu entkommen.
-Fliegen bei Regen / Schnee
-schnelles Sinken von Überlandflughöhe, auf Landelevel (simulierter Brand an Bord)
-Schnelles Evakuieren der Maschine (am Boden)
-die Handgriffe für das Abfeuern des Rettungsgeräts (am Boden)
-die Handgriffe, bei einsetzendem Unwohlsein, Ausfall des Piloten, (Briefing und Training für Mitflieger). Neben mir sitzt niemand, der in so einem Fall einfach stumpf abstürzt, denn ich bin über 50
-die Handgriffe bei Motorproblemen / Wiederstart des Triebwerks
-die Handgriffe bei einem kapitalen Motorschaden / Propellerbruch -Unwucht
-landen mit simuliert verlorenem Bugrad
-starten und landen auf einer beeinträchtigten Fahrwerksseite (simuliertes defektes Rad)
-Maximales Verzögern auf der Piste, durch Bremsen und Aerodynamik
-Landen bei Bremsausfall (setze die Bremse eh sehr sparsam ein)
-Startabbruch, wegen Viecher, Hindernisse, etc.
-durchstarten, wegen Viecher, Hindernisse, etc.
-Vollkreise im Endanflug (Zwangsweise, wegen schnellem Mischverkehr)
-extrem passagierschonendes Fliegen (hilft, wenn von rechts die Nachricht, "mir wird schlecht" oder plötzliche Wortkargheit auftritt. Thermik und Co. kann man erahnen, bzw. teilweise "vorhersehen".
-die Handgriffe, die bei Vogelschlag mit aufgerissener Verglasung fällig werden(Gesicht schützen, Power-Setting, Speed, Schutzbrille, Handschuhe, etc.)
-Fliegen ohne Höhenruder, nur mit Trimm und Gas, bzw. auch ohne Trimm, nur mit Gewichtsverlagerung
-Ausfall des Steuerknüppels, fliegen ohne Quer und Höhe (mein Sohn ist ein wahrer Meister darin)
-Fliegen ohne Instrumente
-Plausibilität der Anzeigen
-An- und abfliegen auf ungewohnten Flugstrecken
-fliegen von rechts
-starke Crosswindlandungen 25 kt und mehr
-landen mit Rückenwind
-Abfliegen mit stark reduzierter Leistung
-schnelles Rollen am Boden, knapp unter Abhebegeschwindigkeit
-Rollen bei heftigen Windverhältnissen, insbesondere das bewusste Wenden auf der Piste (Umkippgefahr)
-fliegen in starker Thermik
-das Bewerten von Landefeldern aus der Luft, mit anschließender Begehung. Das wirkt manchmal ernüchternd.
-fliegen nur nach Navi, mit immer größer werdender Auflösung, bis kurz vor die Schwelle (Heimflug aus schlechtem Wetter)
-Informationen einholen, welche Hilfe gibt es und wie bekommt man sie? persönlicher Kontakt zu diesen Stellen.
-sich von seinen Fliegerkollegen und Mitfliegern kritisieren lassen und diese Punkte aufarbeiten (fällt manchmal extrem schwer)
Und dann noch so ein paar Sachen, die in manchen Ländern nicht so ganz legal sind, aber das Sicherheitsgefühl deutlich verbessern.
Dazu muss man aber anmerken, dass es mir Spaß macht, mit einem Fluggerät herumzuspielen, allein am Reiz, bestimmte Dinge zu tun, vor denen andere zurückschrecken. So reizt mich grenzwertiges Wetter ganz ungemein. Mein Vogel ist jedoch recht langsam und widerstandsfähig. Erdsicht und Topografiekenntnis reicht, um nicht herunterzufallen. Es gibt Tage, da ist FIS tot und fast alle Plätze sind geschlossen und es geht trotzdem.
Hintergrund ist, dass sich Situationen, an die man sich langsam herantastet, anschließend, wenn sie plötzlich auftreten, komplett ihren Schrecken verlieren und man deutlich souveräner damit umgehen kann. Viele Unfälle passieren, weil etwas eintritt, was die Nerven des Piloten überlastet. Das Wissen, "meine Maschine und ich kommen da durch", holt den Puls ungemein wieder herunter. Man lernt Umstände deutlich besser einzuschätzen. Aber Vorsicht, so kann z. b. das Wetter ein recht gemeiner Gegenspieler werden.
Dann probiere ich noch sehr viele Dinge mit großen Modellflugzeugen aus. Man wundert sich, welche Dinge mal so eben ganz schnell aus dem Ruder laufen können.
Die Fliegerei hat mich gelehrt, wenn man sich nicht laufend neue Ziele setzt, dass man dann eigentlich schon im schnellen Rückwärtsgang ist. Die Fluglizenz ist nur eine Berechtigung, um anschließend weiterüben zu dürfen.
Allerdings fliege ich auch nur gut 50 Stunden im Jahr. Einige meiner Kumpels reißen da deutlich mehr herunter.
Gruß
Edgar
-die Handgriffe, bei einsetzendem Unwohlsein, Ausfall des Piloten, (Briefing und Training für Mitflieger). Neben mir sitzt niemand, der in so einem Fall einfach stumpf abstürzt, denn ich bin über 50
Wie trainierst du das denn?