Danke für den Artikelhinweis. Ich vermute in Deutschland ist man an einer Deregulierung nicht interessiert.

Gruesse,
Laotse

Ein paar Zitate zum auf der Zunge zergehen lassen:

"Nicht vertreten – und das ist ein Skandal – war die deutsche Luftfahrtverwaltung. Weder das Verkehrsministerium noch das LBA oder die Landesluftfahrtbehörden hatten auch nur einen einzigen Vertreter geschickt. Und das deutsche Verkehrsministerium unter Maut-Mann Alexander Dobrindt schickte: Niemanden!"

"Ebenfalls durch Abwesenheit glänzte die Deutsche Luftfahrtpresse. Kein aerokurier, kein fliegermagazin, kein Luftfahrtpresseclub – oder wie auch immer dieser sinnloseste aller Verbände gerade heißt."

"organisierter Verantwortungslosigkeit" 

"Seine Behörde habe erhoben, dass die im Vergleich zu EASA sehr viel lockerer geregelte französische UL-Fliegerei (ohne Medical und mit lebenslang gültiger Berechtigung) keinen Deut unsicherer sei als die normale GA im Bereich unter zwei Tonnen."

"...Initiativen zur Vereinfachung (sind) immer wieder am Widerstand oder schlicht am Desinteresse dies war wohl eine eindeutige Anspielung auf das LBA!) der nationalen Behörden gescheitert..."

"Der Prozess der letzten Jahre habe gezeigt, dass Regeln für Bereiche erlassen wurden, die sich vorher vortrefflich selbst verwaltet oder geregelt hatten."

"UK-CAA-Direktor Haines forderte Veränderungen, die selbst wir uns nicht zu träumen gewagt hätten. Er will möglichst große Teile der Zulassung und Zertifizierung im GA-Sektor an die Verbände übergeben."

"Das LBA beispielsweise blockiert durch schiere Organisationsträgheit im Moment zahlreiche Verbesserungen, die bereits geltendes Recht sind, so z.B. die neue IR-Ausbildung oder auch das IR ohne Night-Rating, auf das viele Piloten mit Rot/grün-Schwäche sehnlichst gewartet haben. Es ist seit VO 245/2014 Gesetz, wird jedoch vom LBA schlichtweg ignoriert."

"Immer wieder baten die EASA-Mitarbeiter in Rom die Teilnehmer der Konferenz: „Übt Druck auf eure nationalen Luftfahrtbehörden aus. Sorgt dafür, dass diese an Bord kommen.“ – „Change is happening, get on board!“Tony Rapson, Chef der UK CAA GA-Fachabteilung, sprach in einem wirklich guten Vortrag, gegen den viele unserer Forderungen eher moderat wirken, aus, was notwendig sei: „Cultural Change. Change, change, change!“

Danke für den Link Chris.

Ich frage mich, wie ist das LBA dazu zu bewegen endlich vernünftigere Regelungen zuzulassen? Was können wir als Piloten tun um Einfluss zu nehmen auf die Gesetze, die uns betreffen? Was können die Vereine tun?

Aktuell erleb ich im Verein die Diskussion um ein neues UL wobei nicht die Flugeigenschaft und Ausrüstung im Vordergrund steht sondern die Einhaltung der Gewichtsgrenze. Ich habe ja Verständnis dafür, dass man sich an Vorschriften hält um sich nicht angreifbar zu machen. Was mich stört ist die fehlende Infragestellung dieser MTOW-Grenze und ein Bestreben dagegen zu opponieren. Zumal bei den Gyrocoptern eine wesentlich höheres MTOW gilt. Es geht also. Mit deren MTOW könnte der rasanten Entwicklung Rechnung getragen werden und endlich ein richtiges Fluggerät angeschafft werden, das sicherer ist, endlich legal zu zweit mit vollen Tank geflogen werden kann.

Gerd

Hallo Gerd, 

jede (sinnfreie) Diskussion über Geschwindigkeiten, Gewichtsgrenzen oder auch Crosswind Eigenschaften mit meist älteren Echo-Piloten kommen sofort zum Erliegen, wenn ich frech zurückfrage, warum denn krampfhaft 2-sitzige ULs mit 4-sitzigen Echos verglichen werden? Wieviel Zuladung hat denn eine VERGLEICHBARE Echo-Maschine wie zum Beispiel eine DA-20 oder eine kleine Echo-Tecnam? Nehmen wir eine WT9 auf der UL Seite zum Vergleich. Die meisten genannten Echo Maschinen schneiden in fast allen Werten schlechter ab.

Die Diskussionen verlaufen dann in einem eher sinnvolleren Rahmen und Fragen wie zum Beispiel "wann fliegt man mit 4 Personen" oder "bleiben die Stunden erhalten". 

Das bisher größte KO-Argument gegen ein UL ist leider die Nichtanerkennung von Flugstunden für TMG Scheininhaber zur Scheinerhaltung. 

Was mich umgehauen hat, sind die genannten 2 Tote auf 1000 Flugzeuge (USA), bzw. 3 Tote auf 1000 Flugzeuge in Europa. 

Münzt man diese Zahlen auf den Straßenverkehr um, dann hätten wir 100.000 bzw. 150.000 Tote im Jahr, anstatt unter 5000. Das KFZ häufiger genutzt werden, als Flugzeuge ist dabei noch nicht einmal berücksichtigt.

Setzt man voraus, dass die durchschnittliche Hobbypilotenkarriere 20 Jahre dauert, dann würde das bedeuten, dass jeder 25. von uns durch diesen Sport die Augen zumacht. Ich habe nun zwar schon einige traurige Nachrichten in den letzten 40 Jahren erlebt, aber sind das wirklich so viele, dass sie dem Herzinfarkt oder Krebs schon Konkurrenz machen?

Das Problem ist das wir zu wenige sind und wir ULer auch nicht einig. ( siehe viele MTOW und sonstige UL Limit Diskussionen) . Die (UL-) Fliegerei ist halt von vielen Egomanen durchsetzt.  
Erst wenn der Leidensdruck so hoch ist , das die dann nicht mehr in die Luft kommen gibt es mal einen kleinen Aufschrei. Und richtig Ändern wollen auch viele Verbände und staatliche Institutionen auch nicht. Da basteln wenige EU Schreibtischtäter dann  was sie wollen. Bis das ganze schöne Haus  wieder auseinander bricht ( s England) . 
btw. : Das Überregulierung auch zu mehr Toten führt war mir vorher schon klar. 
Der Segelflugweltmeister im Artikel hat es auf den Punkt gebracht " 25 % haben ja schon aufgegeben"
Cool für den letzten der frei sich im Luftraum bewegen kann. :) 

Bevor wir da was bei der EU erreichen, haben eher eine Horde Hooligans  Beachtung erhalten. 
Traurig, aber so ist es leider.  

Münzt man diese Zahlen auf den Straßenverkehr um, dann hätten wir 100.000 bzw. 150.000 Tote im Jahr, anstatt unter 5000.

Und genau das sollte man nicht machen, weil es wissenschaftlich gesehen schlichtweg falsch ist. Ich verweise hier gerne auf die Tatsache, dass der Vatikan die höchste Kriminalitätsrate weltweit aufweist... 

Wobei letzteres seit Jahrhunderten bekannt ist.....
Zudem ist die katholische Kirche des organisierten Mordes, Dokumentenfälschung Kunstraub und Manipulation schuldig. Trotzdem immer noch eine Sekte mit erschreckend vielen Mitgliedern...
Wer mal im Vatikanmuseum war sollte erschrocken über die Systematischen Plünderungen sein...

TeeJay: >Das bisher größte KO-Argument gegen ein UL ist leider die Nichtanerkennung von Flugstunden für TMG Scheininhaber zur Scheinerhaltung.<

Und genau das war das Argument *für* die Zustimmung "unserer" Verbände zur Einführung des "Astronauten"-Medicals. Hinterhältiger geht′s nimmer: Später - als das Kind längst jämmerlich und qualvoll im Brunnen ersoff - war′s plötzlich ein simpler "Übersetzungsfehler" der allesamt freiwillig English quakenden Alibi-Deutschen ohne jegliches Ehrgefühl. Stunden anrechnen? Da lachen ja die Hühner!

Bei den deutschen Modellfliegern herrschte vor Jahren auch mal ein totales Patt mit Entwicklungsstau aufgrund ebensolcher selbstherrlicher Gutsherrn-Regentschaft.

Radikal-Maßnahme: Gründung des Deutscher Modellfliegerverband e.V. ...und Massenaustritte aus dem bis dahin alles beherrschenden DAeC, als plötzlich für kleines Geld jedermann versichert war und sogar weltweit Modellfliegen gehen konnte, wie und wann er wollte; neue Klassen etc. entstanden über Nacht, und die alten wurden umgehend entrümpelt..

Der DAeC wurde dto. über Nacht handzahm und kooperativ wie niemals zuvor - fehlendes Geld schießt also doch auch Tore, und zwar späte peinliche Eigentore. Das überzogene Spiel war verloren, die Flieger wieder frei. So einfach geht das.

Gruß hob