Schreckliche Unglücksfälle

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  • Schon wieder Feuer dabei. Wohl nicht zu unterschätzdende Gefahr, die durch fliegerisches Können und Umsicht nicht gebannt werden kann.
    Ich finde leider kein Datenblatt zum Flammpunkt der Gurte der Rettung und und zum Verlust der Festigkeit und Flammpunkt der verwendeten Kunststoffe und Aluminium. Die Kunststoffe dürften aber schneller weich werden und der Flammpunkt deutlich niedriger sein.
    Von den Herstellern gibt es dazu keine Angaben?
  • Feuer entsteht bevorzugt als "Aufschlag-Brand". Die Behälter zerbersten. Die Umgebungsluft ist angereichert mit gasförmigen Treibstoff. Dann genügt eine elektrische Funkenstrecke. Echter Brand in der Luft scheint mir extrem selten. Gefühlt habe ich es seit 20 Jahren nicht gelesen.

    Die Firewall hat primär die Aufgabe, den Passagierraum im Flug so lange wie möglich vor Einwirkungen von Gasen und Flammen zu schützen. Hier reichen ein paar Minuten, um eine Notlandung einzuleiten und sich vom dann brennenden Wrack zu entfernen. Das System soll kein 100% Brandschutz sein.

    Johannes
  • War das hier nicht so, dass das Flugzeug in der Luft Feuer fing und der Schirm dann abgetrennt vom Flieger lag? Die Rettung sich quasi vom Flieger durch das Feuer getrennt hat. Nicht so erbaulich.
  • War das hier nicht so, dass das Flugzeug in der Luft Feuer fing und der Schirm dann abgetrennt vom Flieger lag?
    Das habe ich so noch nicht gelesen. Wenn die Presse für Bilder kommt, haben Rettungsmannschaften oft lange das Rettungsgerät abgeschnitten, damit sich die Retter bewegen können. Oft wird das Rettungsgerät auch gezielt ausgelöst, damit der Sprengsatz die Retter nicht gefährdet. Nur anhand der Bilder auf ein grundlegendes Problem zu schließen, macht keinen Sinn.

    Johannes
  • Das wäre wohl so eine Situation, in der mir mein Rückenfallschirm lieber ist. Andererseits hat man damit in niedrigeren Höhen doch die schlechteren Karten. Aber wie ja schon geschrieben wurde, denke ich auch, dass Feuer recht selten ist. Was ich mir in jedem Fall schwierig vorstelle ist, in Sekunden (um die es meist gehen dürfte) die richtige Entscheidung zu treffen und das Rettungssystem auszulösen, oder sich in meinem Fall vom Flugzeug "zu verabschieden". Einerseits wünscht man sich (natürlich), nie in so eine Situation zu kommen, andererseits sollte man sich schon sehr intensiv mental mit der letzten Option auseinandersetzen.

    Roland

  • War das hier nicht so, dass das Flugzeug in der Luft Feuer fing und der Schirm dann abgetrennt vom Flieger lag? Die Rettung sich quasi vom Flieger durch das Feuer getrennt hat. Nicht so erbaulich
    Wenn es um den Unfall in Münster-Telgte geht: Hier spricht die Absturzstelle dafür, dass es auf den letzten Metern des Endanflugs passiert ist. Da wird keiner die Rettung gezogen haben. Die Zeugenbeschreibung in einer Zeitungsmeldung, dass die verunglückte Maschine in das (nicht eingezogene) Schleppseil einer parallel auf der Grasbahn landenden Schleppmaschine geraten ist, klingt nicht unwahrscheinlich. Das sollte nicht passieren.

    Sehr, sehr unschön. Hoffentlich überstehen es die Verunglückten einigermaßen ("schwerste Brandverletzungen" lt. Pressemeldung).

    MCRider
  • stürzte ein Ultraleichtflugzeug mit zwei Insassen in der
    Südpfalz ab. Wie die Staatsanwaltschaft Landau und das Polizeipräsidium Rheinpfalz mitteilten, war die Maschine Augenzeugen zufolge am Nachmittag in der Luft in Brand geraten.
    Ich glaube, es ging vielleicht um den Schweighofen Unfall. Dort hatte die Presse Zeugen zitiert, die von einem Brand im Flug berichteten. Die Polizei hat das später anders formuliert.

    Johannes
  • http://www.rnz.de/ticker_regional/00_20140914201500_110750020-Schoenbrunn-Haag-Leichtflugzeug-stuerzt-auf-Ha.html#ad-image-0
  • So wie es aussieht hat es einen weiteren Unfall gegeben :(

    Wenn man die laienhaften Ausführungen und das Bild interpretiert, gehe ich mal davon aus, dass es sich um ein Schleppgespann aus UL-Trike und einem Hängegleiter gehandelt hat.

    http://www.morgenweb.de/region/mann....-sturzt-in-haus-1.1883994

    unten weiter ist auch ein Video verlinkt, es handelt sich wie vermutet um ein Schleppgespann, wobei der HG-Pilot seinen Drachen auf einem Acker nahebei gelandet hat.
  • Ich denke das ein Feuerausbruch im Flug (und sei es nur ein Schwelbrand) eine erhebliche Gefahr darstellt (nicht das so etwas passiert, ich meine damit wenn es dazu kommt) und wer mal versucht hat aus zb 2000 ft Reiseflughöhe so schnell es geht auf einem Acker zu landen (bzw. das zu simulieren) wird überrascht sein, wie lange das doch dauert. Drei Minuten sind da eine Ewigkeit. Bei starker Rauchentwicklung (bzw. giftige Dämpfe) durch Kunststoff (seien es Kabel oder auch Plastikteile wie sie bei einer C42 ja genügend vorhanden sind) ist man in dem kleinen Cockpit sehr sehr schnell handlungs- und lebensunfähig, geschweige denn, dass man noch kontrolliert fliegen kann. 

    Ich selbst habe als Student mal einen Hausbrand im 4. Stock miterlebt. Meine Fluchtversuche durchs Treppenhaus scheiterten schon an meiner Appartmenttür. Trotz eingeschalteter Treppenhausbeleuchtung (und ich stand genau unter der Lampe) habe ich nichts sehen können (quasi sofortiger Orientierungsverlust) , nur schwarz, sofort Atemnot und beissende Schmerzen in der Lunge. Auch hier war es (zunächst) nur ein Schwelbrand im Erdgeschoss! Mir war klar dass ich es nie lebend runter bis ins Freie schaffe und bin in mein Appartment zurück, habe die Türritze mit nassen Handtüchern abgedichtet und gehofft, dass die Rettungskräfte möglichst bald mit Rettungsleitern eintreffen. Es hat sicherlich keine 10 min gedauert, mir kam es wie Stunden vor die ich da am offenen Fenster im 4. Stock verbrachte...

    Es gibt Rettungssystemleinen/gurte aus Kevlar, die einem Brand länger standhalten sollen. Aber wie gesagt, auch am RS hängend braucht es einige Zeit bis man unten ist und je nachdem was für ein (Schwel)brand man da hat, hält man es so lange nicht im Cockpit aus. 

    BTW: mir fällt da eine Story ein, die ein paar Jahre her ist. Ich weiß nicht ob sie (so) wirklich passiert ist, vielleicht kennt noch jemand diese Geschichte: es soll mal einen Brand einer C42 im FLuge gegeben haben. Ursache war dass man vorher die Heizungsöffnung im Cockpit durch einen Lappen zugestopft hat weil da (auch im Sommer) immer etwas Heizungsluft ins Cockpit kam. Das ganze entzündete sich und es kam zum Brand. Die Piloten waren nicht mehr in der Lage eine Notlandung durchzuführen, haben das RS ausgelöst und sind aus dem Cockpit geklettert und haben sich an die Flächenabstrebung geklammert. Beim Absprung vor dem Einschlagen der Maschine auf den Boden haben sie sich wohl in der Höhe verschätzt und sich dabei schwer (oder tödlich?) verletzt.

    Wie gesagt ich beziehe mich jetzt nicht auf Aufschlagsbrände. Das ist wieder ne andere Geschichte. Ich will damit nur sagen, dass ein noch so kleiner (Schwel)brand im Fluge als sehr ernstzunehmende und konkrete Gefahrensituation betrachtet werden sollte. Einen kleinen Pulverlöscher an Bord zu haben (wie ich es oft in Echo-Maschinen sehe, weiß nicht ob es dort Vorschrift oder nur üblich ist) halte ich für durchaus sinnvoll, natürlich ist das wegen der Gewichtsproblematik i.a. nicht der Fall bei ULs.

    VG Mike
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