Okay, dann beantworte ich ob der Kritik das o.a. Zitat mal anders: ′ne gute Nachricht ist das ja absolut nicht. Die Splittung in 5 gleichrangige Fehler bis zum Crash ist mehr als merkwürdig, denn so werden Ursache und bloße Symptome dieser Ursache - also unausweichliche Folgeerscheinungen - als gleichrangig hingestellt. Der Einflug in IMC ohne Ausrüstung - die aber beim UL zu benutzen verboten ist - und entsprechendes Training hat theoretisch sogar unendlich viele Symptome zur Folge, die alle mit Glück oder eben Unglück zu tun haben, also nicht mehr absolut in der Hand des Piloten liegen. - Zitat: >Man weiß nur leider nie bei welcher Nummer man ist.< Die Auflistung als 1 + 4 = 5 ist zu wenig, viel zu wenig - wenn man den BFU-Bericht voll zur Kenntnis nimmt, und deshalb eben auch keine gute Nachricht, da es genau jenen getroffen getroffen hat, der eine Vorbildfunktion bekleidet.
Ich halte es nicht für geboten, in diesem konkreten Fall das Verhalten des Fluglehrers - er fungierte in diesem Fall neben dem verantwortlichen PIC (Scheininhaber) wohl gar nicht als FL - in irgendeiner Form bewerten zu wollen.
Der Untersuchungsbericht und die weiteren hier veröffentlichten Fakten erwecken leider den Eindruck, dass genau diese charakterliche Eignung allem Anschein nach in diesem letzten Flug vollends abhandengekommen war.
TeeJay: >@Hob: Nimm das Zitat von DDD doch nicht wortwörtlich. Ich denke er hat es eher als Merksatz oder Erinnerungshilfe gedacht. Und die Auflistung der (Fehl-)Entscheidungen sind nicht alle nur Folgeerscheinungen oder Symptome des einen globalen Fehlers: Einflug in IMC.<
Doch, muß ich sogar. Das dort angesprochene Gute, nämlich per 5-fach-Chance zu entfliehen, trat nicht ein. Gefangen im System der Fronten wie einst das U-Boot in "Der Gefangene von Scapa Flow", befand sich der Pilot wie weiland Richard Kimble nun ständig auf der Flucht vor ihnen, die seine Entschlüsse aufs immer Neue torpedierten.
Auf ähnlich bittere Weise habe ich vor Jahren einen körperlich behinderten Freund verloren, der mit seinem offenen Alpha Romeo - endlich mobil! - wegen überhöhter Geschwindigkeit an einer fiesen Stelle verunglückte, wo aus Kostengründen die Straßenbahn-Gleise hinter einer unübersichtlichen Kurve die Straßenseite wechselten - die Strab ihm auf seiner Fahrbahnseite entgegenkam -, weil die Straße später gebaut wurde, das Verlegen des höhengleichen Gleiskörpers aber unterblieb.
Die öffentliche Häme hat auch mich damals sehr getroffen. Deine Haltung ehrt Dich.
Gruß hob
QDM schrieb:Vom DWD. Ist aber für Otto-Normal-Nutzer kostenpflichtig, schätze so € 10,- bis € 20,-.
Wo kann man die Information bekommen welche Gafor Bedingung am Unfall Tag in Schweighofen und Pirmasens herrschten?
HOB hat den Vergleich zum Straßenverkehr ja schon weiter vorne gezogen.
Wann mußte das letzte mal ein anderer Autofahrer bremsen oder ausweichen, um einem von uns dödeln das Leben zu retten? Oder wann mußte einer von uns ausweichen oder bremsen, um einen Crash zu vermeiden?
Genauso, wie wir keine perfekten Autofahrer sind, sind wir eben auch keine perfekten Piloten und bauen eben manchmal Scheisse. Beim Wetter ist es nicht nur mit einer Beratung getan, es sei denn man gehört zu den "Scheissern", die nur bei 1A-Bedingungen fliegen. Es gehört Erfahrung und die Fähigkeit dazu, Verhältnisse und deren mögliche Entwicklungen, richtig einzuschätzen. Dabei kann man schon mal ins Klo greifen. Selber war ich auch schon mehr als einmal kurz davor eine Sicherheitslandung auf dem nächsten Acker hinzulegen, weil es ein "bisschen" eng nach oben geworden ist. Hier ist jedoch Flachland und außer ein paar tausend Windmühlen, gibt es keine Hindernisse. Wie es etwas weiter südlich aussieht kann ich mir jedoch lebhaft vorstellen.
Bezüglich der Sache mit dem FI auf dem rechten Sitz. Was soll der in so einem Fallmachen? Ehrlich gesagt halte ich das sogar für kontraproduktiv, denn der eine oder andere verlässt sich vielleicht sogar darauf, so einen "Überpiloten" neben sich zu haben und ruderrt sich immer weiter in den Mist, in der Hoffnung, wenn etwas nicht in Ordnung ist, dann käme schon etwas von rechts. Darüber hinaus wird ein Fluglehrer mit einem Schüler wohl eher nicht in solche schwierigen Verhältnisse einfliegen und hat daher wenig Erfahrung mit dem entsprechenden Support von rechts. Passiert dann etwas komischen (Stall, Abkippen, etc. pp.), dann wird das Recovern zu einer höchst anspruchsvollen Geschichte, die selbst bei optimalen Sichtverhältnissen eine echte Herausforderung ist. Dazu muss der Typ "links" nur ein kleines bisschen unsauber fliegen und die Kacke ist am dampfen.
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