Schreckliche Unglücksfälle

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  • Äh! Nur 4 Mio? Das hätte ich nie vermutet. Da macht ja jede Dorf-Tanke mehr Umsatz.

    Also, ich habe hier zu Hauf lausige Sachverständigengutachten herumliegen, in denen lediglich die Kosten von mehr oder weniger kapitalen Motorschäden an CAT und Artverwandten ermittelt werden. Das ist bestenfalls etwas Geknippse, vielleicht noch etwas Herumgemesse und zusammenkalkuliertes Zeugs. Mehr nicht. Und das kostet schon pro Stück zwischen 3 und 5 Mille. Mit welchem Kostenaufwand müsste man dann wohl pro umfangreicher Flugunfalluntersuchung rechnen?

    Kann es sein, dass bestimmte BFU-Untersuchungen ab einem gewissen Punkt aus rein kaufmännischen Erwägungen abgewürgt werden? Vor allen Dingen dann, wenn mögliche weitere Ergebnisse lediglich die Neugier einiger Weniger befriedigen würden und keinerlei weiterführende Bedeutung mehr hätten?

  • Also eins steht fest. Wenn es überhaupt einen integren Teil in der gesamten deutschen Luftfahrtadministration gibt, so heißt der mit Sicherheit und weitem Abstand BfU!!

    Ohne die BfU wäre z.B. das Sterben der UL-Piloten wie in der ersten Dekade dieses Jahrhunderts munter weitergegangen.
    Statt hier gegen die BfU zu polemisieren, sollten wir ihr uneingeschränkt den Rücken stärken.

    Michael
  • Wir stärken dem BfU ja auch den Rücken. Und Verschwörungstheorien werden auch nicht aufgestellt.
     
    Fakt ist,  dass wir nicht wissen ob ein technischer Defekt oder eine technische Schwäche eines neuen Modells oder ein menschliches Versagen oder eine Kombination aus beidem vorliegt. 
    ZB Fragen: Kippt das C modell früher ab als B Modell?  Anderes Flugverhalten bei Rückenwind ? Löst sich das Rettungsgerät alleine aus? z.B statische Entladung? oder Blitzeinschlag? War aktuelle  LTA schon umgesetzt ?  
    Durfte man überhaupt bei den Gafor Bedingungen fliegen ? Welche waren angezeigt? und und und. 
    Das sind alles Fragen und die ich schon früher formuliert habe, die recherchiert werden sollten. 
    Einige sind  mit ein bisschen Einsatz. leicht zu beantworten  

    Das wäre aber gerade in diesem Fall wichtig. 
    Da gibt es offensichtlichere Fälle wo BfU sicher besser sparen kann.  
    Es gab immerhin 2 Tote da sollte Geld erst mal 2. Priorität haben. Im Zweifel werden Haushalte  eben überzogen, ist bei Behörden sowieso üblich.  
    Selbst wenn nicht endgültig alles geklärt werden kann ist doch die Einschränkung der Fehlerquelle(n) sehr hilfreich.
      


     
  •  Löst sich das Rettungsgerät alleine aus? z.B statische Entladung? oder Blitzeinschlag?
    Zumindest bei dieser Frage kann ich sagen nein, nicht möglich. Steffen Haselmann, GF bei Junckers hat mir dieses hinreichend und glaubwürdig mitgeteilt. Was jedoch nicht heisst, dass das Rettungssystem bewusst von einem der beiden ausgelöst worden ist. 

    Meines Wissens wäre dies der erste Unfall einer C42 C, hinzu kommt, dass die Maschine gerade knapp 3/4 Jahr alt war. Dann kamen Schwimmerproblematik und diverse SB und LTA nach diesem Unfall heraus. Sehr auffällig... 

    Wenn es wirklich ein Flugfehler oder Einfliegen in IMC war, könnte ich verstehen und innerlich abhaken. Aber der Bericht und Zeugen sagen das eben nicht, es war am Unfallort- und zur Unfallzeit durchaus fliegbares Wetter und kaum Wind. Wie oft fliegen wir noch in der Platzrunde bevor eine Front reinzieht.

    Es hätte Sinn durchaus Sinn gemacht, zumindest den Motor zu untersuchen. Nach Infos von jemanden, der vor Ort war, soll der Motor augenscheinlich durchaus noch untersuchbar gewesen sein.    

    Und die nachvollzogene Flugroute am Radar macht mir deutlich, dass die beiden einen Weg gesucht haben aber immer mehr Richtung Süden bzw. Frankreich gedrückt wurden. Somit wird erklärbar, dass vielleicht eine Sicherheitslandung in Schweighofen ausprobiert wurde. Und bevor man an einem unbekannten und vielleicht nicht besetzten Platz runter geht, macht man halt vorher einen tiefen Überflug und schaut ob der Acker halbwegs landbar ist und keiner (z.B. Modellflieger) auf der Piste rumläuft bevor man im 2. Anflug runter geht.

    Nicht erklärbar bleibt am Ende die Frage, warum bei diesem Wetter überhaupt gestartet und auf Stecke gegangen wurde. Vielleicht ist es für mich persönlich schwerer zu verstehen, weil man sich eben kannte und 5 Jahre gemeinsam geflogen ist.



  • Und bevor man an einem unbekannten und vielleicht nicht besetzten Platz runter geht, macht man vorher einen tiefen Überflug, schaut ob der Acker halbwegs landbar ist und keiner (z.B. Modellflieger) auf der Piste rumläuft bevor man im 2. Anflug runter geht.

    Also wenn das Wetter so hundsmiserabel ist, dass ich an einem solchen Platz landen MUSS, würde ich mir drei mal überlegen, ob ich in solchen Bedingungen noch einmal durchstarte. Lieber eine unsanfte Bruchlandung als CFIT oder Kontrollverlust in IMC. Und ob der Platz besetzt ist, wäre mir schon mal erst recht egal.

    Aber es wurde schon geschrieben - vieles ist einfach Mutmaßung bei diesem Unfall.

  • @QDM

    2 Fragen kann ich Dir beantworten. Die LTA war für die Maschine nicht relevant, da ab Nov.2012 die Rücklaufleitung bereits eingebaut war und die Maschine im März 2014 hergestellt wurde . Das C-Modell hat kein anderes Flugverhalten als das B-Modell, allerdings ist die Geschwindigkeit generell 5-10 Km/h höher zu wählen.

    Von der Schwimmerproblematik war die Maschine betroffen, allerdings wurden 3 Tage und 9 Flugstunden vorher eine 200 h Kontrolle durchgeführt (laut BFU Bericht).

    Bertus

  • aufgrund längeren Nachdenkens gelöscht: Gruß hob

  • ... interessant ist auch wann der Unfall passierte: Nachdem die Piste in westlicher Richtung überflogen wurde. Für gewöhnlich gibt man in einem solchen Flugzustand wieder Vollgas und will steigen. Sprich, die Schwimmerkammern sind voll und der Flieger schön nach oben geneigt. Wenn wirklich in diesem Moment ein Schwimmer abgesoffen ist oder etwas übergelaufen ist, tropft es vom Vergaser auf die beiden Auffangbleche und von dort aus schön weiter auf den darunter liegenden, heissen Auspuff... (unter Annahme, dass bei der C mit der geänderten Motoraufhängung der Auspuff noch immer dort ist wie bei der B, da bin ich mir gerade nicht sicher) 

    ... normale Reaktion: Brandhahn zu, Vollgas rein, Seitengleitflug, runter.

    ... erklärbare Reaktion: in Panik Rettung ziehen, dadurch Geschwindigkeitsverlust, Kontrollverlust, Stall, senkrechter Absturz, Aufprall.

    Ich bin was Technik anbetrifft Laie, aber als Laie erscheint mir das eine durchaus schlüssige und plausible Erklärung. Dieser Unfallhergang würde aber zumindest für Rotax und/oder Comco zivilrechtlich völlig andere Konsequenzen hinter sich her ziehen.
  • Es hatte bei der ersten Bodenberührung also schon gebrannt!
    Schaut eher so aus, als ob Treibstoff aus einem aufgeplatzten(?) Tank verteilt wurde und sich anschliessend entzuendete.


    Chris
  • aus dto. gleichem Grund auch gelöscht, denn mit dem Wetter kann man ebenso wenig wie mit der Schwerkraft verhandeln: Gruß hob

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