Schreckliche Unglücksfälle

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  • ...habe meinen Senf schon in der UL Facebookgruppe dazu gegeben:

    "Ich vermute sehr stark eine Sicherheitslandung vor der aus NordNordOst annahenden Front mit Starkregen und Böen. Mag sein dass diese bei den Vorhersagen besser gar nicht erst 20 Minuten vorher (!) in Pirmasens hätten starten sollen. Wobei laut Unfallbericht im Anflug auf die 26 a) keine unauffälligen Geräusche des Motors, b) kein Niederschlag, c) gute Sicht und d) der Wind noch gering gewesen sein soll. Mit Blick auf die Platzrunde haben diese sich auch ordnungsgemäß von Norden kommend einsortiert. Wo ich Probleme habe ist dieser Satz: "Eine Zeugin sah das UL nahezu senkrecht zu Boden fallen. An der linken Seite bemerkte sie ein Objekt, welches sie als einen sich öffnenden Fallschirm beschrieb." Warum zieht man die Rettung im Endanflug, wo doch noch genügend Höhenreserve (ca 1000 Fuß) auf einen in nur 430 Fuß Höhe gelegenen Platz, 600 Meter weiter weg wäre? Wie kann es sein, dass die Maschine spitz zu Boden fällt? Ist die Rettung vielleicht von selbst hoch gegangen? Gab es vielleicht einen Blitzschlag oder wenn kein Blitz beobachtet wurde, eine elektrostatische Entladung? Kann es sein, dass dadurch die Rakete gezündet hat und der neue Vogel so unkontrolliert abstürzte? Meine 5 Cent..."


    Ich bin da ein wenig von der BFU enttäuscht. Bei dem Abstorzt der DR400, die in die Wirbelschleppe einer An2 bei Start geraten ist, wurden aufwändige Versuche nachgestellt. Hier schweigt sich der Unfallbericht aus. Nichts... und warum der Bericht Mitte November schon fertig war, aber erst jetzt veröffentlicht wurde, hinterlässt bei mir Fragezeichen. Eine Woche wäre noch im Verwaltungsapperat erklärbar aber über 4 Wochen?
  • Völlig rätselhaft, vielleicht doch IMC und dann in Panik aus der Wolke gefallen? FI zu spät eingegriffen ? Sehr schwacher Bericht vom BfU. Haben die keine Lust mehr oder keine Geld? 
    Fakt: das Wetter war an diesem Tag für einen Streckenflug sehr herausfordernd für einen Pic mit 281 Std. 
    Aber der FI war ja dabei.    Mir alles unverständlich. 
    Gerade dieser Unfall müßte stärker analysiert werden. 
  • was soll die BFU denn untersuchen? Die Insassen sind tot, die Maschine ausgebrannt, schwache Zeugenaussagen. Ich glaube, da erwartet man zu viel von den Ermittlern.

    Bertus

  • Denke ich mir auch. Wenn man aber andererseits sieht, was die Ermittler alles aus den Abstürzen von Passagierflugzeugen herausgefunden haben wollen, wo ja meistens auch nur abgebrannte Trümmerhaufen übrig sind... .


    Z.B. bei der Concorde, wo die verbrannten Trümmer noch mit Bauschutt vermischt waren.  Die wollen dabei ja auch ein Metallstück, dass ein anderer Flieger auf der Bahn verloren hat, als eindeutige Fehlerursache festgestellt haben.  
  • Hallo Teejay,

    ich denke hier liegt ein Missverständnis vor. Die MULC ist nicht im Endanflug auf die 26 abgestürzt, sondern 600 Meter westlich der Platzgrenze (was so auch im BFU-Bericht steht). Das bedeutet, dass die MULC nach überfliegen der Bahn und dann eben in Verlängerung der Bahn abgestürzt ist... der Aufschlagpunkt müsste so ca. 400 Meter vor der Ortsgrenze zu Altenstadt liegen. Das deckt sich auch mit dem, was mir jemand erzählt hat, der sich die Sache vor Ort angeschaut hat.

    Ich finde den Untersuchungsbericht auch enttäuschend. Weniger, dass dort Schlussfolgerungen fehlen (die natürlich auch sehr interessant gewesen wären), sondern eher, dass er den Eindruck hinterlässt, dass nur mit geringem Aufwand untersucht wurde. Beispielsweise hörte ich von demjenigen, der vor Ort war, dass der Motorblock selbst durchaus noch in einem Zustand war, dass man die Zündkerzen mit etwas Aufwand hätte herausholen und sich anschauen können (Färbung?).

    Gruß

    Excalibur93

  • Z.B. bei der Concorde, wo die verbrannten Trümmer noch mit Bauschutt vermischt waren. Die wollen dabei ja auch ein Metallstück, dass ein anderer Flieger auf der Bahn verloren hat, als eindeutige Fehlerursache festgestellt haben.
    Die wahren Ursachen wusste die BEA sehr schnell, das offizielle Untersuchungsergebnis war hingegen rein politisch motiviert und hatte mit der Wahrheit nichts zu tun.


    Chris
  • @Excaliubur: Ich schaue mir den Bericht dahingehend nochmal an. Habe gelesen und verstanden, dass er von Norden zum Platz kam, dann nach Ost weg in den rechten Gegenanflug um dann rechts Quer und Final zur 26 in Richtung West wieder ist. Ich verstehe das immer weniger. Dann fällt meine Vermutung mit der beabsichtigten Sicherheitslandung vor der anrückenden Wolkenfront und Böenwalze in sich zusammen.
  • KAR: > Denke ich mir auch. Wenn man aber andererseits sieht, was die Ermittler alles aus den Abstürzen von Passagierflugzeugen herausgefunden haben wollen, wo ja meistens auch nur abgebrannte Trümmerhaufen übrig sind... .


    Z.B. bei der Concorde, wo die verbrannten Trümmer noch mit Bauschutt vermischt waren.  Die wollen dabei ja auch ein Metallstück, dass ein anderer Flieger auf der Bahn verloren hat, als eindeutige Fehlerursache festgestellt haben. <

    Bei der Concorde war es ja noch verhältnismäßig einfach: Beginn Brand lt. Video => Nachschau auf der Rollbahn. Das, was Du bezweifelst,  ist im weitesten Sinne Heuristik und Syllogistik - die Kunst der Findens und die der logischen Schlußfolgerung, also Forensik auf überwiegend technischem Gebiet. In der Tat gibt es hier ungewöhnliche Leistungen im Chaos. Es gab da doch im Sensations-TV diesen nachgestellten Unfall wegen Feuer an Bord, der mit Absturz im Sumpf endete. Auslöser waren die im Laderaum einer Linienmaschine derselben Fluggesellschaft in einem Karton transportierten chemischen und starke Hitze entwickelden Sauerstoff-Erzeuger für Sauerstoffmasken einer anderen Maschine, die wegen Überschreitung der zul. Betriebszeit ausgebaut und nun wegen sprachlich-schriftlicher Schlamperei ungesichert wegtransportiert wurden und von denen mindestens einer auslöste - direkt neben einem aufgepumpten Flugzeug-Rad. Das kausal nachzuweisen, war der Hammer.

    Gruß hob

  • Dieser Unfall ist besonders wichtig zu untersuchen, da es sich hier um eine neue Maschine C 42 C-Modell  handelt und aktuell die komische LTA besteht. War da schon die Rückleitung denn installiert ? 
    Außerdem war ein FI in der Maschine.


    Warum wird denn die Flugstd- Erfahrung vom FI nicht im Bericht erwähnt ? 
    Haben sie sich in Pirmasens nicht bei FIS angemeldet ? Bei so schwierigen Verhältnissen ? 
     Gab es eine Kommunikation? Vielleicht über das Wetter? 
    Sie müssen doch auch mit dem Türmer  Pirmasens  gesprochen haben. Keine Info? 

    Waren sie sich bewußt, dass sie voll auf ein Schlechtwetter- Regengebiet zugeflogen sind das sie voll von der Seite erreichen mußte? PC-met Archiv Protokoll ! 
    Ausweichen wäre doch nur mit Flucht nach Süden über Frankreich noch hilfreich gewesen, oder?  

    Eine genauere Zeichnung mit der Flugroute  und den Wetterdaten wäre auch besser aussagefähig. 
    "Bewölkung 7/8 in 1000 Fuß " Ist damit 1000 ft ASL gemeint ? 
    Dann wäre das doch GAFOR  x-Ray  bei 500 ft  Boden ?  Oder ? 
    Warum waren sie dann bei den Wetterverhältnissen so weit vom Heimatplatz entfernt ?

    Mir ist der Unfall auch rätselhaft und nur mit IMC erklärlich. 
    Aber im Landeanflug waren doch fliegbare Bedingungen ? 
    Konnten sie nicht recovern ? oder hatten schon den Schirm gezogen ? 
    Böenwalze ?  Gab es denn eine ? die müßte doch von Zeugen bemerkt worden sein? 

    BfU sollte  unbedingt nacharbeiten. 
     


     
  • Die BFU stellt grundsetzlich keine Mutmaßungen an - und das ist auch richtig so.
    Wenn die Faktenlage nicht mehr her gibt, wird es keine belegbare Erklärung geben.

    Etwas negativ fällt mir nur ein Fehler in der Platzbeschreibung auf, da ist von einer Bahnausrichtung 12/30 die Rede, was schlicht falsch ist.

    Laut Bericht war die C42 beim letzten Radarkontakt in 1000 ft im Endanflug auf die 26.
    die Aufschlagstzelle war aber 600m westlich hinter der Bahn. Ein Schlechtwettergebiet zog von Nord-Ost nach Süd-West. Die C42 war also mit Rückenwind im Endanflug, zu diesem Zeitpunkt gab es laut Zeugenaussage noch relativ wenig Wind.

    Ein mögliche Erklärtung (im Gegensatz zur BFU darf hier ja spekuliert werden):
    Wegen Rückenwind ist die C42 zu weit gekommen und durchgestartet. Besonders hoch kam sie wohl nicht, sonst hätte es wieder Radarkontakt gegeben. Laut Zeugenaussage war im Südwesten des Platzes starker Niederschlag. vieleicht kam das UL da rein, es wurde eine enge Umkehrkurve versucht, dazu können bei solchen Wettersituationen starke Böen im Spiel sein. In einer solchen Situation ist ein Kontrollverlust nach Strömungsabriss in niedriger Höhe eine nicht unwahrscheinliche Erklärung. Dass es seinen stärkeren Wind gegeben haben muss, zeigt die Brandspur am Boden, die mit dem Wegziehen des UL′s durch den Rettungsschirm erklärt werden kann.

    Für mich deutet nichts auf eine technische Ursache hin. Ich lerne daraus und meine Erfahrung bestätigt es, dass gerade bei leichten Fliegern lokale Winde an Wetterfronten eine leicht unterschätzte Gefahr darstellen.
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