• Hallo an alle Flugbegeisterten in diesem Forum.
    Ich möchte gern eine UL Fluglizenz machen. Ich wohne seit kurzem in Sankt Gallen in der Schweiz.

    Da ist für mich schon einmal die erste Frage:

    In der Schweiz sind UL Flugzeuge scheinbar nicht erlaubt. Habe ich das richtig recherchiert ?
    Ich wohne ja nur knapp 50KM von der Grenze entfernt, das wäre also kein KO.

    Hat jemand gute Erfahrungen mit einer Flugschule nahe der deutschen Grenze ?
    (Schaffhausen / Konstanz / Lindau vielleicht sogar in Österreich Bregenz ? Liegt ja alles sehr eng beieinander).

    Ich habe im zivilen Leben Elektrotechnik studiert und denke aus dem Grund wir mir die Theorie nicht besonders schwerfallen. Aus dem grund würde ich gern teils in der Schule - teils im Selbststudium die Theorie erlernen. Kenn jemand dazu entsprechendes Material ?

    Ich wäre begeistert, wenn mir jemand diese Infos geben könnte - ich habe in dem Forum auch schon fleissig gestöbert - aber insbesondere zum tema Schweiz habe ich bisher nichts gefunden.

    Viele Grüsse
    Andreas
  • Hallo Andreas

    In der Schweiz sind Ultraleichtflugzeuge sehr wohl erlaubt. Allerdings nur die dreiachsgesteuerten gemäss LTF-UL. Man nennt sie bei uns "Ecolight". Viele Informationen dazu findest du auf der Seite www.ecolight.ch.

    Der grösste Unterscheid zu Deutschland ist die Anforderung an die Ausbildung. Die Schweiz verlangt für das Fliegen von UL′s eine EASA LAPL Ausbildung. Also einen vollständigen PPL (30 Flugstunden und Theorie). Damit bist du aber berechtigt, alle Flugzeugtypen bis 2000kg und mit 4 Sitzplätzen zu fliegen und zwar europaweit.

    Eine Ausbildung zum "Fluggeräteführer" ist nur in Deutschland möglich, wird in der Schweiz nicht anerkannt und berechtigt dich deshalb nur zum Fliegen von deutschen UL′s. Und wenn ich mich nicht täusche, darf ein Schweizer Staatsbürger mit einem deutsch immatrikulierten UL nicht in die Schweiz einfliegen (im Gegensatz zu einem Deutschen)....

    Du musst dir also gut überlegen, wo und in welchem Umfeld du später fliegen möchtest.  

    Gruss, Andreas

  • Und wenn ich mich nicht täusche, darf ein Schweizer Staatsbürger mit einem deutsch immatrikulierten UL nicht in die Schweiz einfliegen (im Gegensatz zu einem Deutschen)....
    Ich kenne Schweizer, die mit F-zugelassenem UL in die Schweiz einfliegen (man muss sie halt vorher verzollen!!). Mich wuerde wundern, wenn das mit D-Geraet nicht geht.


    Chris
  • Vielen Dank für die Antworten. Ist eine EASA LAPL Ausbildung sehr viel aufwendiger als eine UL Ausbildung ? Die Bezeichnungen und die verschiedenen Einschränkungen verwirren mich.


    Mich begeistert an der UL Fliegerei die relativ schnelle Ausbildung und die geringen Kosten. Ist es nun zu 100% so, dass mit Benzinmotoren ausgestatteten UL nicht in die Schweiz einfliegen dürfen ?


    Diese ECOlights sind Elektrogetriebene Fluggeräte oder ?


    Vielen Dank schon einmal für eure Hilfe.


    Beste Grüsse
    Andreas 
  • LAPL ist aufwaendiger und in CH krass teuer. So richtig Sinn macht das ganze in CH nicht, daher finden die UL′s kaum Verbreitung.

    Die Liste der einflugberechtigten UL′s findest Du auf oben genannter Website.

    Das hat nix mit Elektro zu tun, die Dinger heissen Ecolight, nicht Electrolight ;) Eco fuer economy bzw. ecology. Was auch immer, wahrscheinlich irgendwie beides :)


    Chris
  • Vielen Dank für die Antworten. Ist eine EASA LAPL Ausbildung sehr viel aufwendiger als eine UL Ausbildung ?

    Das kommt drauf an. Es gibt unter den UL-Flugschulen ein paar Neckermann-Flugschulen, da ist es dann einfacher - wenngleich nicht sicherer. Eine vernünftige Ausbildung zum LAPL und eine vernünftige Ausbildung zum SPL gibt sich nicht viel. Auch die Kosten sind vergleichbar. 
    Derzeit macht es keinen Sinn, sich auf einen SPL zu beschränken, da keine Anerkennung der Fliegerei beim späteren eventuellen Umstieg auf einen LAPL erfolgt. Andersrum ist der SPL im LAPL quasi enthalten, nach einer kurzen Einweisung in die Pyrotechnik und einer kleiner Umschulung auf ein UL. 
    Zudem solltest Du schauen, warum Du fliegen willst. Die meisten Reise-UL erlauben für die meisten Europäer leider keine angenehmen und legalen Reisen. Durch die Zuladung ist man doch sehr eingeschränkt. Entsprechende Reisemaschinen als LSA oder CS-23-Flugzeug sind nicht wesentlich teurer (wenn überhaupt), erlauben aber das bequeme Reisen per Flugzeug zu zweit, oft ohne sich darüber Gedanken machen zu müssen, ob man legal unterwegs ist oder sich und die Flugzeugstruktur durch Überladung in Gefahr bringt. 
    Nachtflug und Kunstflug sind auch nur mit dem LAPL möglich, wenn es später mehr werden soll. 

    Für den gelegentlichen Rundflug in der Heimat sind UL gedacht und damit kann man auch zu zweit dann viel Spaß haben. Wenn man niemanden zum mitfliegen hat, kann man auch mit ULs ganz passabel reisen. Aber meine Reisen alleine kann ich an einer Hand abzählen. 
  • Alles klar - das habe ich verstanden. Ich würde gern die Reisefähigkeit Schweiz <> Deutschland in meinem Falle flexibler machen. In dem Zusammenhang würde eben auch ein Kindheitstraum in Erfüllung gehen.

    Verstehe ich es richtig, dass eine LAPL die SPL beinhaltet ? Also würde ich eine SPL Lizenz erlangen, müsste ich um ein UL zu fliegen eine Nachlizensierung machen ? Ist die SPL "nur teurer" weil die Flüge mit einer grösseren Maschine geflogen werden ?

    Also wenn ich die diese "Ecolight Einschränkung" in der Schweiz richtig verstehe, wäre doch für mich der folgende Weg der Beste:

    - LAPL Lizenz in einer deutschen Schule (Österreich ?) machen (da kostengünstiger)
    - Ein Flugzeug auswählen, dass auf der Ecolight Liste steht!?

    In der Tat möchte ich zu zweit fliegen (meistens wenigstens) - Ich wiege 90KG und bin 185 Gross.
    Wenn ich also auch einen "Ochsen" wie mich mitnehme, dann können wir nur noch eine sehr geringe Zuladung mitnehmen. Dies ist aber der einzige Punkt der gegen ein UL spricht oder ?

    Also 10KG abnehmen;-))) - ist denn diese Grenze von ca450KG in Stein gemeisselt ?

    Ein weiterer Vorteil eines UL (neben geringere Kosten in der Anschaffung und im Unterhalt) ist doch die Tatsache, dass ein UL eigentlich nicht abstürzen kann (Rettungssystem). Ich rede jetzt nicht von der Landung, sondern bei einem Motordefekt in grösserer Höhe. 


    Vielen dank für eure Hilfe !!!
    Super

    Beste Grüsse
    Andreas
  • Hallo Andy
    Als ich meine Flugbegeisterung in die Tat umsetzen wollte stellte ich mir die Frage SPL oder PPL/bzw. LAPL. Ich habe mich nach einem PPL und SPL Schnupper-Lernflug für UL entschieden. Die UL-Fliegerei hat alle meine Wünsche und Vorstellungen voll befriedigt. Das Erlebnissfaktor ist idententisch, ich würde behaupten mit einem UL sogar intensiver. Nun was spricht für eine UL Ausbildung in Deutschland. Das sind erstmal die Kosten. Realistisch kostet dich die UL Ausbildung in Deutschland etwa 7000-8000 CHF. Die LAPL in der Schweiz realistisch ca. 17000 bis 19000 CHF. Was aber beim Kosten noch mehr zu berücksichtigen ist, sind die Charterpreise. Ein UL kostet in Deutschland etwa 120-140 CHF pro Stunde. Für diesen Betrag kriegst nicht mal eine Cessna 152 in der Schweiz. 40 UL- Flugstunden pro Jahr kosten dich im Schnitt etwa 400 CH pro Monat. Skifahren oder Tenisspielen kostet dich in der Schweiz etwa gleich so viel. Mit einem UL kannst praktisch in Europa überall hinfliegen, selbstverständlich  auch in die Schweiz. Du musst nur einen Flugplan aufgeben und einen Zollflugplatz zuerst anfliegen. Du kannst aber auch fast auf jeden Flugplatz in der Schweiz eine Zollabfertigung auf Anfrage bekommen nur kostet der Spass mind. 50 CHF extra. Wenn du als Schweizer mit einem gecharterten UL in die Schweiz fliegst ist das kein Problem. Etwas anders sieht es aus wenn du mit eigenen Flieger in der Schweiz landest. Dann musst du die CH-MwSt bei der Steuerverwaltung hinterlegen. Egal für was du dich entscheidest, ein kluger Man hat mal gesagt: träume nicht, mach es vielleicht etwas einfacher aber mach es jetzt. 
  • Also würde ich eine SPL Lizenz erlangen, müsste ich um ein UL zu fliegen eine Nachlizensierung machen ? Ist die SPL "nur teurer" weil die Flüge mit einer grösseren Maschine geflogen werden ?



    Nee, andersrum. 
    SPL -> UL
    LAPL -> Motorflugzeug. 

    Von LAPL zu SPL: kurze einweisung. 
    Von SPL zu LAPL: (derzeit) komplette Ausbildung neu. 

    Gültigkeit LAPL: Unlimitiert.

    Die Ausbildung im LAPL kann mit den gleichen Motoren und ähnlichen Flugzeugen gemacht werden, die Preise unterscheiden sich nicht stark. 
    Bsp: Westflug Aachen: 
    LAPL: 7200 EUR. 
    SPL: 6500 EUR. 
    LAPL + SPL, wenn zuers tder SPL gemacht wird: 13700 EUR. 
    LAPL und SPL, wenn zuerst der LAPL gemacht wird: ca. 8000 EUR. 

    Charterkosten: 
    C-42: 126 €/h
    C-150 / Katana: 143 €/h
    M20J: 244€/h (dafür aber auch doppelt so schnell wie die C42 / C150)
    Fluglehrer: Identisch. 
    Flugspaß: Identisch - kommt nämlich auf das Flugzeug an, weniger auf den Buchstaben nach dem D. 

    Mein Tipp: Überlege (heutzutage) genau, ob Du wirklich mit dem UL auskommst. Die meisten UL haben eine Zuladung signifikant unter 200 kg, viele liegen um 170kg. Darin sind alle Insassen, Zubehör (Klamotten, Headset, Karte, GPS, etc.), Gepäck und Sprit enthalten. Wenn das ausreicht - weil man nicht weit fliegen möchte, leicht gebaut ist und vorwiegend alleine oder mit leichtem Partner und leichtem Gepäck reisen will, dann passt der UL-Schein. Aber es ist halt blöd derzeit, daß man nicht einfach den Schein "ausbauen" kann. Ob das noch kommt, weiß wohl keiner. Daher rate ich, solange man sich noch nicht sicher ist, wo die fliegerische "Reise" hingeht, zum Weg über den LAPL. 


    In der Tat möchte ich zu zweit fliegen (meistens wenigstens) - Ich wiege 90KG und bin 185 Gross.
    Wenn ich also auch einen "Ochsen" wie mich mitnehme, dann können wir nur noch eine sehr geringe Zuladung mitnehmen. Dies ist aber der einzige Punkt der gegen ein UL spricht oder ?


    Meiner Meinung nach solltest Du den LAPL machen, dann bist Du legal und sicher. Unsere Vereins-C42 beispielsweise hat eine Zuladung von 174 kg. Wenn Du 90 kg (mit Klamotten!) wiegst, und sicher noch zwei Kilo für iPad und Headset und Flugtasche draufgehen, Du mindestens 17 kg Sprit für eine Stunde Flugzeit (Plus Reserve) mitnehmen musst, darf Dein Copilot maximal 65 kg wiegen. 

    Die selbe Rechnung in unserer Vereins-C150 sieht bei 215 kg Zuladung und 24 kg Sprit (wiederum eine Stunde Flug und eine halbe stunde Reserve) erlaubt Dir einen Mitflieger von 99 kg - bzw. einen leichteren Mitflieger und etwas Gepäck, oder mehr Sprit für mehr Flugzeit. 

    Mit einem leichten Lehrer kannst Du danach immernoch eine UL-Einweisung machen und wenn Du alleine fliegen willst (oder ein Leichtgewicht ausführen möchtest) nimmst Du das UL, auf längeren (Camping-) ausflügen dann die Cessna (oder das LSA, oder was sonst gerade angeboten wird). Auch kannst Du mit dem LAPL mit einer DR400-180 oder PA28-181 mit vier Leuten diese Stunde fliegen - sogar weiter, bis zur Küste für ein Wochenende am Mittelmeer. 
  • @taildragger
    Ich habe gewisse Zweifel beim deinem Kostenvergleich SPL/LAPL. 7200 Euronen für ein LAPL scheint mir gar etwas günstig. Sind Lehrmittel, BZF, Landegebühren, Prüfungsgebühren in diesen Betrag bereits dabei? Nach der Ausbildung darf/kann er eine C150 oder eine Katana oder vergleichbares fliegen. Um einen Archer oder gar eine M20J sprich einen 4-Plätzer zu Fliegen sind weitere Lehrstunden/Euro fällig. Ausserdem wie sieht es aus mit Kosten für eine Passagierberechtigung? Mit einem Archer zu viert ans Mittelmeer? Klar geht das, aber etwas mehr als eine Zahnbürste als Reisegepäck liegt wahrscheinlich nicht drin und ich schätze das eine Zwischenlandung auch drin liegen müsste. Ob man einem Neuling ein komplexes Fluggerät wie die M20 ohne weiteres anvertraut und ohne entsprechender Flugerfahrung, dass bezweifle ich. So gesehen sind die Kosten bis man "zu viert" oder "legal" zu zweit doch um einiges höher, oder? 
    P.S. Ich fliege gelegentlich als "Co" eine M20. Zugegeben ein herrliches Reiseflugzeug für lange Strecken aber dann auch wenn man die Beladung genau kalkuliert
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