Heute war mal wider so ein Tag, den man nie im Leben vergisst. Vielleicht gings euch ja auch mal so.
Ich jedenfalls bin heute Nachmittag aufgebrochen, um mal wieder ein paar Runden mit meinem Fluglehrer zu drehen. So wie gestern auch, und letzten Donnerstag auch. Heute stand also meine 12. Flugstunde auf dem Plan. Gestern und bei dem Flug davor haben wir bereits Notlandungen und Startabbrüche geübt.
Also kurz nach 15.00 (UTC) nach dem Check eingestiegen und zur Tanke gerollt. (Ich durfte alleine rollen.) Beim Tanken fing es an zu regnen. Also bin ich eingestiegen und mein Fluglehrer kam auch und stzte sich neben mich, bis der Schauer vorbei war. Ich hab noch schnell ein paar Lappen aus dem Hangar geholt und die ganzen Fliegen von der Wild Thing gewischt, als dann auch die Tanks voll waren. Los ging es zu Platzrunden. Eine nach der Anderen, wie das halt so ist. Mal ohne Klappen, mal mit der ersten, mal der dritten. Und natürlich slippen. So habe ich auch den "kalifornischen Monsterslip" heute lernen dürfen. Querruderausschlag fast bis zum Anschlag, Seitenruder fast ebenfalls. Manometer, die Nadel vom Variometer stand zwischen 10 und 15, also 1000-1500ft Sinken pro Minute. Fallschirmspringen kann auch nicht anders sein! Das Ausleiten macht mir noch Probleme, aber die Piste treffe ich trotzdem immer. Im Gegenanflug sagte mir der Flugleher dann, dass wir nach der nächsten Landung mal ne Pause machen ( 1h19min in der Luft). Ich war sehr einverstanden, da ich Durst hatte. Also im rechten Queranflug die Info gefragt, ob ich denn gleich über Alpha (ziemlich weit vorne an der Piste) abrollen dürfe, wenn ich die Landung so kurz hinbekomme, wie ich sie geplant hatte. Und das war auch mein einziger Fehler heute (laut Fluglehrer), denn im gleichen Moment hatte ein anderer Flieger um ein QDM gebeten. Da hab ich natürlich die Klappe zu halten.Aber ich habs nicht mal mitbekommen. Muss ich mir echt angewöhnen auch den anderen Funk aktiv zu verstehen. Jedenfalls haben wir dann ne Pause gemacht und ich hab mich über mein Missgeschick geärgert. Dann sagte mein Lehrer: "Auf gehts, machen wir weiter, - ähhhhh - du machst weiter, ich schau mir das von hier aus an." - Und setzte sich auf der Besucher-Terasse auf eine Bank. Mit der Handfunke in der Hand. Ich grinste nur blöd und wollte es nicht glauben. Immerhin war ich gerade erst in meiner 12. Stunde unterwegs. Dann ist er mit mir zu Flieger gegangen und hat noch Dinge gesagt, die mich wohl beruhigen sollten. Aber komischer Weise war ich nicht wirklich aufgeregt. Ich hatte 13 wirklich gute Landungen hingelegt, warum nicht auch noch 3 mehr. Also eingestiegen, die Info gleich mit "Turm" angesprochen (ja ja, ich habs selber gemerkt) und losgerollt. Muss lustig ausgesehen haben von Außen. Ne Wild Thing mit nem Typen drin der bis über beide Ohren grinst. Schulflug hatte ich auch noch gemeldet, nicht aber, dass ich das erste Mal alleine unterwegs sein werde. Also losgestartet und im rechten Queranflug meine Absicht zum Touch & Go gemeldet. Und was kommt zurück? "D-TF, bitte wenn möglich einen Vollkreis nach links, wir haben Kunstflug am Platz"! Ich dachte nur: "Spinnen die?? Ich lande hier gerade! Und zwar alleine! Sagte aber: "D-TF dreht Volkreis nach links." Natürlich wusste bis dahin keiner außer mein Lehrer, dass ich alleine unterwegs war. Na ja, egal, ich war immer noch nicht aufgeregt. Darüber hab ich mich wärend meiner ersten drei allein geflogenen Platzrunden am meisten gewundert. Die erste Landung ist wirklich auch sehr gut gelungen, was einen kleinen Jubelschrei auslöste. Danach wusste auch die Info, dass ich alleine war, da mein Fluglehrer mit der Handfunke gratulierte. Auch die nächsten beiden Landungen waren klasse. Übrigens alle im Ziellandebereich.:-)
Was für ein Tag...,
Na dann mal meinen Glückwunsch...
Den ersten Soloflug wird man wirklich nie vergessen. Ich weiß auch noch fast jedes Detail davon. Aber sag mir doch mal warum das Slippen bei euch "kalifornischer Monsterslip" heißt? Das hab ich ja noch nie gehört :)
Ich hab keine Ahnung, warum das so heißt. Jedenfalls ist es ja kein normales Slippen, wo man sich so ein bisschen schräg stellt um Höhe abzubauen. Bei diesem Slip kommts mir echt so vor, als ob ich Seitwärts fliege. Wie gesagt alle Steuerungen auf Anschlag. Ich hab das mal in nem Storch gemacht, da passiert aber irgendwie nich so viel wie in der Wild Thing. Kommt mir jedenfalls so vor. Wenn ichs nicht vergesse, frage ich aber noch mal nach. Die Namensgebung interessiert mich nun doch auch.
Also beim Slippen in der C42 hatte ich fast immer das Seitenruder in vollem Anschlag. Mit dem Querruder habe ich dann die Fläche in den Wind "gehängt" und auch die Steuerung nach links bzw. rechts gemacht.
Wie hast Du denn die Richtung bei vollem Anschlag beider Achsen gesteuert, oder hast das alles nacheinander gemacht (erst slippen, dann zur Centerline korrigieren)?
da gestern kein richtiger Wind war, gab es nix zu korrigieren. Aber natürlich hab ich sie nach dem Ausleiten des Slips nochmal schön ausgerichtet. Und ansonsten kann man die Wild Thing auch gut mit dem Seitenruder steuern während des Slips. Interessant ist auch, dass du bei der C42 das Seitenruder auf Anschlag hast. Das hab ich mich nicht getraut bei der Wildthing, denn sonst wäre ich vermutlich Rückwärts geflogen. ;-) Aber das Querruder war schon auf Anschlag.
Naja, bei etwas weniger Wind war das Ruder vielleicht nicht ganz eingeschlagen. Es kommt ja auch darauf an wie viel Höhe man im Endanflug abbauen will bzw. muss. Ein guter und sauberer Anflug ist ja bekanntlich die halbe Landung. Und rückwärts fliegen tut man sicher auch nicht :) Heißt ja nicht umsonst Seitengleitflug...
Hallo Mowa,
auch von mir, herzlichen Glückwunsch und weiterhin viel Erfolg.
Gruß Reiner
Danke schön. :-) Samstag Sonntag und Montag werde ich dann auch wieder n paar Runden drehen. Aber ob ihrs glaubt oder nicht, ich hoffe ja heimlich n bisschen auf schlechteres Wetter. Jedenfalls was den Wind angeht. Ich hatte bisher einfach noch keine Chance, mal mit richtig Crosswind zu landen.
Oha, ich schon...
Hatte während meiner Ausbildung bei einem Solo-Streckenflug in Osnabrück 20kt Seitenwind (volle 20kt Seitenwindkomponente) und in Porta 18 kt (ca. 15kt Seitenwindkomponente). Das war ein stressiger Tag :)
Ich weiß sogar noch, dass ich mich über mein Anschnallverhalten geärgert habe (nicht straff genug), da ich im Anflug auf Osnabrück mit dem Kopf an die Decke stieß...
Aber runter kommt man immer :)
Also das vergesse ich bestimmt auch nicht so schnell.
Denn heute war es soweit, die praktische Prüfung stand an. Gestern wollte ich mit der Maschine, mit der ich die ganze Schulung gemacht hatte, nochmal n paar Ziellandungen üben. "Die geht in die Werkstatt, nimm die andere..." grummel grummel grummel. Anderer Schwerpunkt, andere Aerodynamik, andere Sitzposition usw. Die ersten sieben Ziellandungen direkt mal versemmelt. Also abgeparkt die Kiste, Schluck getrunken, geflucht und geschimpft. Dann mal n ernstes Wörtchen mit der Maschine gewechselt und wieder gestartet. ... 8 Landungen direkt im Ziel!!! Geht doch! Ab nach Hause und ins Bett. Hab wirklich gut geschlafen. Dann heute Morgen ab auf den Platz, Maschine nochmal von Fliegen befreit und ab aufs Vorfeld. Wollte vor der Prüfung noch mal n paar Runden drehen, da der Wind heute irgendwie cross kam, mit 15kt!!! Also Vorflugcheck: Bis zur Bugradaufhängung bin ich gekommen: Haarriss!!!! grummel grummel grummel!!! Andere Maschine ging nich, also wieder rein in den Hangar, ausgebaut, geschweißt, eingebaut. Halbe Stunde später war auch schon der Prüfer da. Strecke besprochen, Notizen gemacht und gefragt, ob ich noch ne Testrunde fliegen kann. Er meinte, dass die ersten beiden Runden noch nicht zählen würden. Also raus mit ihm und den Vorflugcheck gemacht. Der letzte Punkt auf der Liste ist der Tankdeckel der linken Tragfläche. Nanü? Kein Tankdeckel drauf. Hab ihn dann bei der Tanke gefunden und mich gefragt, ob jemand was dagegen hat, dass ich heute starte. Also eingestiegen und los. Zu meiner Verwunderung kam bereits nach 3 Landungen (alle im Ziel) über Funk die Ansage, dass ich doch bitte zum Vorfeld rollen soll. Perfekt, lief wie geschmiert. Bei der Ersten ist sie mit mit der dritten Klappe auch nochmaln bisschen aufgeschwebt, aber nicht schlimm. Knüppel blieb gezogen und sie setzte sich auch wieder gaaaanz sanft hin. Dann also den Prüfer eingeladen und los auf die Strecke. Beim Rollen wie immer nich so doll bei mir,is mir aber vorerst noch wurscht, lerne ich noch. Liegende 8 war schön, Außenlandeübungen(2) waren auch ok (schon interessant so ein Anflug ohne Motorkraft mittig zwischen zwei Windkrafträdern). Alles andere war unspektakulär. Das Wetter ist ne Frechheit, hat der Prüfer gesagt. Ich fands ok, denn so konnte ich fast meine gesamte Prüfungsstrecke die ganze Zeit überblicken. :-) Dann kurz vorm Ende: Gerade will ich 5min östlich melden, meldet sich n anderer. Als der fertig war, meldet sich einer, Info antwortet, dann kommt aber von dem Flieger nichts mehr. Gut, dachte ich, dann kann ich ja jetzt. Denkste, wieder war einer schneller. Ich war mittlerweile kurz vorm rechten Gegenanflug und will mich endlich mal anmelden, kommt wieder der mit der kaputten Funke. Info meldet sich wieder zurück und nach 5 Sekunden Stille im Funk melde ich mich an. Die Antwort: 2 Flieger in der Platzrunde, einer im langen Endteil und einer in der Segelflugplatzrunde. die beiden in der Platzrunde hab ich gleich gesehen, den im langen End hoffte ich, später noch zu entdecken. Aber den in der Segelflugplatzrunde hab ich nich gesehen. Hab ich auch gemeldet, kam aber nix zurück. Also Platzrunde ein- und Augen offen halten. Im rechts quer hab ich dann auch den in der Segelflugplatzrunde entdeckt. Wir bogen gemeinsam in das Endteil ein (ich auf Beton, der andere auf Gras). Cooles Bild. Fand auch der Prüfer und begann zu fotografieren. Die Landung war nicht meine schönste, weil die platzeigene Termikblase meinte, noch mal kurz unter meiner linken Tragfläche vorbei zu schauen. Ging aber trotzdem sehr soft aus. Dann meldete sich die Info noch mal kurz, ob ich bei Abrollen nen Zahn zulegen könnte. Hab ich gemacht und beim verlassen der Piste auch gesehen warum. Ne 2-Mot auf der Schwelle. Lieber schnell weg. Das war also das Teil im langen Endteil. Abgestellt, Hände geschüttelt, übers Rollen gelästert und Tschüß gesagt.