Betriebskosten von Verkehrslandeplätzen

Forum - Allgemeines & Aktuelles
  • expl0rer schrieb:
    fl95 schrieb:
    Würde die Flugleiterpflicht wegfallen, könnten in Randzeiten ohne Mehrkosten mehr Landegebühren erwirtschaftet werden. Kleine Plätze könnten auch in der Woche geöffnet sein, ohne weitere Kosten.
    Siehe USA ;)
    @ Explorer,

    wem sagst du das! Ist seit Jahren mein Anliegen hier, aber offensichtlich war noch Niemand drüben und hat sich das mal
    genauer angeschaut mit den Plätzen!

    Guten Flug wünscht 
    Pio
  • Jom schrieb:

    Sind euch sonst noch im Vergleich zu anderen Objekten deutliche Kostenunterschiede zu sonstigen herkömmlichen Objekten (Mehrfamilienhäuser, Bürogebäude, ...) bekannt, die erhebliche Kosten verursachen?
    Vielen Dank für die bisherigen Infos!
    Aufgrund der riesigen Flächen hohe Grundbesitzabgaben, bei befestigten Flugbetriebsflächen teilweise IMMENSE Abwassergebühren!

    Teilweise werden die Plätze auf gepachtetem Grund und Boden betrieben -> hohe Pachtkosten!

    Im vermieteten Gebäude trägt in der Regel der Meiter die Nebenkosten. Das entfällt bei Towergebäuden in der Regel, das ist alles mit den Landegbühren abgegolten.
    Eine Vergleichbarkeit mit anderen Immobilien halte ich für nicht gegeben!

    Grüsse
    Thomas
  • @ remual: super Hinweis mit der Seminararbeit. Da kann ich was mit anfangen. Danke!
  • @ GTi: Sind Größenordnungen der Pacht bekannt? Eigentlich pachtet doch keiner eine Fläche für viel Geld, wenn er die Pacht und einen zusätzlichen Gewinn für sich selbst nicht erwirtschaften kann.
  • JOM, das Problem mit der Pacht ist oftmals, dass die Besitzer der Flächen dieselben halt nicht verkaufen wollen. Die Kirche und der deutsche Landwirt hängen sehr am Boden!

    Die Grössenordnungen sind sicher regional sehr verschieden, bei landwirtschaftlich genutzten Flächen spielt auch die Bodenqualität eine Rolle. Ich glaube nicht, dass man da allzuviel verallgemeinern kann. 200 - 400 Euro pro Hektar und Jahr sind aber wohl mindestens fällig. Sicher nach oben sehr offen!

    Grüsse
    Thomas
  • Hallo!

    > Hat mal jemand das Defizit des Autobahnkreuz Hannover Ost ausgerechnet ?

    100% Zustimmung!!

    Solange die Gesellschaft in diesem Land nicht kapiert,
    dass Landeplätze zu einer vernünftigen Verkehrsinfrastruktur
    einfach dazu gehören, solange gibt es noch viel Aufklärungsarbeit
    zu leisten!!

    Warum muss ein Flugplatz immer mindestens kostenneutral sein?

    Kein Stück der ca. 640.000 Straßenkilometer in Deutschland
    wird auch nur annähernd kostenneutral betrieben - das ist
    aber völlig normal und wird von niemandem in Frage gestellt.

    ...komisch, oder?!?


    BlueSky9
  • BlueSky9 schrieb:

    Kein Stück der ca. 640.000 Straßenkilometer in Deutschland
    wird auch nur annähernd kostenneutral betrieben - das ist
    aber völlig normal und wird von niemandem in Frage gestellt.
    Guter Ansatz! Ich finde auch, dass die Privatflieger endlich anfangen Flugzeugsteuer zu bezahlen. Die paar Groschen, die durch den AVGAS-Verkauf reinkommen, packen es einfach nicht die Plätze quer zu subventionieren. Mögliche Ideen:
    - Grundsätzliche Transponderpflicht -> Flugmaut (Idee gabs schon, gusel)
    - Lärmsteuer (natürlich zusätzlich zu den ohnehin gestaffelten Landegebühren)
    uswusf

    GTi schrieb:

    Aufgrund der riesigen Flächen hohe Grundbesitzabgaben, bei befestigten Flugbetriebsflächen teilweise IMMENSE Abwassergebühren!

    Das kenne ich zumindest in HH, SH und NI anders. Die Abgaben für das Ableiten des  Regenwassers ist hier abhängig von den Versickerungsmöglichkeiten des Grundstückes (bei mir z. B. 0€). Zusätzlich gibt es im Abwasserbereich Sonderkonditionen, wenn Du Leitungswasser nicht zwingend zu Abwasser werden lässt (z. B. bei Bewässerung). Mag aber von Bundesland zu Bundesland verschieden sein.

    Bye Thomas
  • BlueSky9 schrieb:
    ...komisch, oder?!?

    Eigentlich nicht, denn es gibt schließlich "nur" 37.578* Piloten und weit über 32 Mio Führerscheininhaber. Und das Verhältnis KFZs zu motorgetriebenen LFZs ist mit über 69 Mio zu 14.385** noch viel dramatischer.
    Wir sollten daher die finanzielle Situation der Landeplätze nicht in der Öffentlichkeit beklagen und schon gar keine Subventionen fordern, mögliche Konsequenzen hat Hein Mueck schon angerissen.


    Im Übrigen gibt es ja viele vereinseigene Landeplätze - wie unserer auch -  die von Städten und Landkreisen aber auch von der Sport- und Vereinsföderung der Länder finaziell unterstützt werden.


    Michael


    *) 20.297 LBA und 17.281 DULV/DAeC stand 12/2013
    **) E, G, K 10.181 LBA und M 4.204 DULV/DAeC stand 12/2013

  • BlueSky9 schrieb:
    Hallo!

    > Hat mal jemand das Defizit des Autobahnkreuz Hannover Ost ausgerechnet ?

    100% Zustimmung!!

    Solange die Gesellschaft in diesem Land nicht kapiert,
    dass Landeplätze zu einer vernünftigen Verkehrsinfrastruktur
    einfach dazu gehören, solange gibt es noch viel Aufklärungsarbeit
    zu leisten!!

    Warum muss ein Flugplatz immer mindestens kostenneutral sein?

    Kein Stück der ca. 640.000 Straßenkilometer in Deutschland
    wird auch nur annähernd kostenneutral betrieben - das ist
    aber völlig normal und wird von niemandem in Frage gestellt.

    ...komisch, oder?!?


    BlueSky9


    Moin,

    erstmal gibt es in Deutschland nur rund 230.000 Straßen die direkt vom Bund und den Ländern  finanziert werden und rund 400.000km die von den Gemeinden und Kommunen finanziert werden.
    Zur finanzierung der Straßen werden KFZ-Steuern und Mineralölsteuern verwendet was sich allerdings seit der Grenzöffnung geändert hat, da werden teilweise mit den Geldern auch Arbeitaslosigkeit und Renten finanziert.

    Nun kannst Du ja auch für Dein persönliches Spielzeug, was anderes ist ein Luftsportgerät nämlich nicht, auch Steuern bezahlen um damit z.Bsp Landeplätze zu finanzieren, allerdings wirst Du dann im Chor mit anderen Schreien, daß das doch eine Sauerei ist.
    Straßen gehören nun mal der Allgemeinheit und werden deshalb auch von dieser finanziert, genauso wie Kranke von den Gesunden mitfinanziert werden.

    Wenn doch in den USA alles so toll ist, dann geht doch einfach dorthin, die warten schon alle auf Euch.

    Was die Pacht anbelangt, ich bekomme jährlich für richtig gutes Ackerland 350 Euro pro Hektar, 5 KM weiter gibts grad mal 180 Euro, und selbst wenn man für einen Platz 500 Euro pro Hektar bezahlen müßte, so wäre das bestimmt einer der geringsten Posten der jährlichen Kosten.
    Die höchsten laufenden Kosten sind die Gehälter, der Strom und das Wasser und diese Kosten kann man mit Landegebühren von Sportflugzeugen und Luftsportgeräten niemals reinholen.

    Stefan
  • Hallo!

    Sorry - ich glaube ich bin etwas falsch verstanden worden.

    Ich fordere weder lauthals Subventionen noch ist mir das
    Verhältnis zwischen PKW- und Fliegermenge unklar.
    Auch will ich nicht in die USA - da war ich oft genug und es
    gibt dort wirklich nicht viel, was ich als "besser" bezeichnen
    würde!

    Was ich nur sagen will: Flugplätze werden im Allgemeinen
    zu wenig als Verkehrsinfrastruktur-Element gesehen.

    (Die Firmen Wirth oder Viessmann z.B. stufen deren Wichtigkeit
     so hoch ein, dass sie selbst zu Betreibern werden.)

    D.h. bei einer gesamtwirtschaftlichen Betrachtung macht auch ein
    Flugplatz durchaus Sinn - genau so wie das Autobahnkreuz Hannover Ost.  :)


    > Würde die Flugleiterpflicht wegfallen, könnten in Randzeiten ohne
    > Mehrkosten mehr Landegebühren erwirtschaftet werden.

    Aller erster Punkt auf der Liste der sinnvoll machbaren
    Einsparmöglichkeiten!!!

    Die ganze Welt bekommt das hin - warum wir in D nicht?!?!
    (Weil hier immer wieder ein Dödel an einem Infoplatz am
     Rollhalt steht und auf seine "Startfreigabe" wartet?!?   ;)))

    BlueSky9

    P.S.:
    > Nun kannst Du ja auch für Dein persönliches Spielzeug,..., auch Steuern
    > bezahlen um damit z.Bsp
    Landeplätze zu finanzieren,

    Wenn ich mal zusammenrechne, was mein Fliegerchen unserem
    Land schon an Steuereinnahmen beschert hat, dann würde ich sagen,
    ist das schon ein nicht ganz unerheblicher Betrag, der da bisher zustande
    gekommen ist!!


    > allerdings wirst Du dann im Chor mit anderen
    Schreien, daß das doch eine Sauerei ist.

    Das glaube ich kaum!
    Denn die Kosten trage ich sowieso - entweder als Steuerzahler
    oder direkt als Flugzeugbetreiber/Nutzer.

    Und ganz primär will ich erstmal "benutzbare" Flugplätze.
Jetzt anmelden

Passwort vergessen

Umfrage Archiv

Plant ihr, einen Autopiloten in eurem UL zu installieren?

Nein
55.8 %
Ja
44.2 %
Stimmen: 233 | Diskussion
Anzeige: Roland Aircraft
Statistik Alle Mitglieder

Aktuell sind 19 Besucher online.

Anzeige: EasyVFR