Ich schimpfe nicht, und viele andere schimpfen auch nicht aus diesem Grund. Jeder soll fliegen was er will.


Was mich persönlich annervt ist, dass es kaum Angebot an leichten UND NEU GEBAUTEN Fliegern mehr gibt, wie bspw. ne C22! Wenn ich mir ′ne Mühle kaufe will ich mir keine Gedanken darüber machen müssen ob ich zu zweit nur 30 oder besser nur 25l Sprit mitnehme und zwei Stunden Flügen will. 190-200kg Zuladung, und (fast) alles wäre gut! 
[nachträglich geändert: statt "kein" in "kaum". Die ganz wenigen sind echt sehr schwer zu finden..]

Wenn ich dann lese 288kg + 10 kg Mindestausrüstung, da kann ich nur weinen.. klar will das keiner kaufen, entweder richtig leicht, sprich AUSGESTATTET max. 270kg oder gar nicht bzw. Gewicht dann eh egal!! Und da wunderst du Dich, das den Flieger keiner kaufen will??


Grüße

Danke, Christian, für Deinen tollen und wichtigen Beitrag!

Ich habe mich bewusst aus dieser Diskussion herausgehalten, weil ich über viele Äußerungen, die zu diesem Thema hier veröffentlicht wurden, nur den Kopf schütteln kann. Wie Carlson bereits schrieb, sind Wertungen völlig verfehlt. Viele von uns fliegen nicht nur ein Muster, sondern erleben voller Freude die ganze Brandbreite des Fliegens, vom Paragleiten bis hin zum Airliner, und hierfür gibt es nun einmal unterschiedliche Lizenzen. Für mich war die Prüfung zu einer neuen Lizenz immer eine großartige Erweiterung meines fliegerischen Horizonts.

So gut wie alle Hersteller im Bereich (Motor-)Segelflug,  UL oder LSA haben in den vergangenen Jahren für den Luftsport Großartiges geleistet. Es gibt für jedeN von uns das passende Fluggerät - aber nicht die eigerlegende, fliegende Wollmichsau. Auch ich bin auf die 120 Kg (vielleicht in naher Zukunft mit regenerativen Energien angetrieben) gespannt, denn schließlich werde ich nicht jünger und fliege meist alleine. Für einen kurzen, aber wunderschönen spätnachmittaglichen Flug entlang der Havel benötige ich keine Luxusausstattung mit viel Gewicht. Fliege ich aber weite Strecken und in angenehmer Höhe, dann möchte ich meine Avionik und das EFIS nicht missen.

Deshalb möchte ich im Rahmen der Gewichtsdiskussion Christian und alle anderen Hersteller ermutigen, weiterhin Flugzeuge wie z.B. die GXeLITE, die Skyranger oder die C42 anzubieten.

Happy landings
Conny

BigMAC schrieb:
....

Nachdem in den letzten Wochen in aufgeblähten Megathreads gefühlt nur noch Kokolores zum Besten gegeben wurde, ist das mal wieder ein Posting, das sich verewigt gehört! Danke BigMAC! Echte Information zum heutigen Kaufverhalten und nicht dieses absolut realitätsfremde Gejaule das nur dazu da ist, Forumsseiten zu füllen und Piloten von zeitgemäßen UL's vorführen soll.
Jedem wie er will und kann!
Aareb
Und nur als Hinweis: ich fliege mit Leidenschaft alles vom low & slow bis Heavy Metal

Der Trend ist klar, auch Ul fliegen wird immer teurer und das können sich immer weniger leisten. Ein Hallenplatz für eine C 22 kostet genauso viel wie für eine Remos GX.  Wenn der Rotax spukt zahle ich bei einer C 22 mit Rotax den gleichen Preis wie für eine Fk 9 oder CT.  Beim Schirmwechsel gehen auch gleichviel Tausende weg.  Wer ein bisschen in die Luft will chartert oder kauft sich einen Gleitschirm. Das ist der Trend.  Bei den Piloten die sich das Hobby leisten können kommt es auf den Tausender nicht an. Also Vollausstattung und Glascockpit. So sieht es aus und es wird auch nicht anders mit 120 KG oder LSA.

Es gibt für jeden das Passende. Nur komfortable eigene Reiseflieger für wenig Geld die die UL Szene so erfolgreich machte sehe ich nicht mehr.

Christian hat hier einiges wunderbar zusammengefasst und aus der Sicht eines Herstellers tatsächlich alles klargestellt was versucht wurde. Ich sehe persönlich mittlerweile für Deutschland und ich muss es gestehen, wenn auch in weit geringerem Umfang bis jetzt, für Frankreich die Sache so, dass es der zahlenden Kundschaft einfach nicht mehr reicht einfach nur f l i e g e n zu können sondern dass diese eben weit mehr erwartet als nur dieses Gefühl der Freiheit welches mich damals wie heute animiert. OK muss man akzeptieren. Es ist also de facto für eine Firma nicht mehr rentabel einfache Uls zu bauen. Von einigen Ausnahmen wie Skyranger abgesehen. 
Die 120 kg Klasse wäre ja nun eine Alternative gewesen wenn man sie nicht dermassen verhunzt hätte. Auch wenn es mich nicht selbst betrifft bedauere ich es dennoch dass die Zulassung dieser Dinger wieder ewige Seiten unnötiger Bürokratie mit sich brachte. Der Gipfel ist freilich der Ausschluss der Elektro Antriebe. Das Resultat sind nun wieder Preise die den Markt schon im Keim ersticken. Dieser wäre mit Sicherherheit aus den schon von Christian erwähnten Gründen sowieso eine Nische geworden aber dennoch - es war eine lobenswerte Initiative. Sie hätte aber für eine andere Klientel interessant werden können: die Selbstbauer oder diejenigen die ohne grossen Aufwand einen Flieger z.B. in den USA kaufen wollten und damit einfach, simpel und ohne Aufwand fliegen gehen wollten. Modelle die dort schon seit Jahrzehnten bewährt sind und für die niemand nochmal deutsche Berechnungen gebraucht hätte. An diese Leute denke ich. Und davon gibt es wiederum etliche mehr. Es hätte eine wunderbare Entwicklungsbasis für neue Antriebe werden können. Unkompliziert, unreglementiert, zukunftweisend. Was machen die Spinner? Sie schliessen dies von vornherein aus. Blöder geht′s nicht mehr oder? Das Resultat ist eine Totgeburt wie damals die VLA.
Um wieder auf die ganze UL-Problematik zurückzukommen: ich bin nach wie vor durchaus der Meinung von Aviatrix, Carlson und vielen mehr dass tatsächlich jeder Flieger seine Daseinsberechtigung hat und jeder seinen eigenen Spass bringt. Selbst fliege ich seit Jahren unter anderen auch zwei der wohl schwersten Uls auf dem Markt. Kann es also durchaus nachvollziehen. Aber genauso bin ich seit vielen Jahren der absoluten Überzeugung dass uns die EASA in durchaus absehbarer Zeit diesen Spass verderben wird. Und zwar gründlich. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche und aus deren Sicht auch völlig nachvollziehbar. 
Die einzige Lösung, und auch diese steht auf wackeligen Beinen, denn den Leuten in Köln traue ich nur sehr beschränkt zu sich den wahren Interessen der GA widmen zu wollen, wäre eine erneute Klassenteilung. Und diese dann nicht so zu vermurksen wie diese 120kg Klasse. Da es ja nun einmal eine erklärte Absicht ist die ULs früher oder später eu-weit zu regulieren, sollten wir uns stark dafür machen dass es dann wenigstens noch eine kleine Klasse gibt die unter nationaler Hoheit verbleibt. So eine Art Zufluchtsort für Leute wie mich oder Erkki... :-)) Zum Glück hat Frankreich bislang den einflussreichsten Verband und mit Dominique Méreuze einen Mann an der Spitze der jeden Tag für für die Freiheit der Ul-Klasse kämpft. Ist nur schade dass Deutschland mit seinen Verbänden selten auf der gleichen Linie ist. Dann könnten wir uns vielleicht letztendlich sogar gegen dieses Technokratennest in Köln durchsetzen. 

So, das war mal wieder länger als beabsichtigt und eigentlich unnötig weil schon tausendmal gesagt. Zudem hab ich für mich persönlich schon lange die Entscheidung getroffen auch weiterhin so zu fliegen wie ich es bisher tat. Auch ohne Schein wenn nötig. Das ist mal sicher. 

Gruss Stephan


 

BigMAC schrieb:
Dennoch haben mich so viele Leute darauf angesprochen, eine einfache GX zu machen, dass ich es am Ende gamacht habe. So entstand die GXeLITE, die es ab 288kg gibt und die wir 2011 vorgestellt haben. Und, wieviele wurden davon verkauft? ZWEI! Unser Prototyp und ein weiteres Fliegerle, die aber auch mit reichlich Extras aufgerüstet wurde.

Danke fuer Deinen sehr guten Beitrag!
Ich hatte zwar schon vermutet, dass es in diese Richtung geht, aber ganz ehrlich, so extrem hatte nichtmal ich mir das vorgestellt. Nur 2 dieser GXeLITE.... Unglaublich.


Chris

Toller Beitrag von Christian.... aber das mit den 2 Stück GXeLITE muss man doch etwas relativieren. Uns und wie man hört einigen anderen, ist es Mitte 2011 leider nicht gelungen eine wirklich super verarbeitete GXeLITE zu kaufen. Auch mehrfaches "Bitte Bitte.." hat den Vertrieb nicht zur Arbeit bewegt! Daher wurde es eine CT Supralight.

Ich finde, dass gerade diese Maschinen zeigen was machbar ist und die Entwicklung in eine gute Richtung geht. Bei der nächsten Generation sind da bestimmt nochmals 10 Kg drin!

Ansonsten habe ich nirgends gehört, dass das Fliegen einer C22 verboten wurde! Was regen sich die Frischluftfans also auf? Wer allerdings gleich mit "Müssen" und "Gesetzgeber" daherkommt hat irgendwas an der UL-Fliegerei wirklich nicht verstanden. Wer gerne etwas verboten bekommen möchte soll doch den PPL machen. Vorschläge für neue und vor allem strengere Gesetzte nimmt die EASA bestimmt gerne entgegen.

... Ich habe beinahe Mitleid mit den Produzenten. Da bemüht man sich, baut eine "Lite" und keiner will sie! Aber wie schon gesagt, mein Mitleid hält sich in Grenzen. Sorry Mac, Du Specks ein bestehendes Muster um ein Dutzend Kilonchen ab und das sollte es schon sein? Ich glaube eine konsequente Neuentwicklung wäre die Antwort auf die "Lite-Nachfrage"

Christian, danke für Deinen wertvollen Beitrag, zeigt es doch was der Käufer will, jedoch macht er Abstriche bei der Zuladung.

Wer sind die Käufer, wir alle!!!

Das UL hat sich gewandelt, von der Spassmaschine, mit welcher um den Kirchenturm geflogen wurde, zum komfortablen Airbusersatz.

Nur dies war nie der Zweck der Maschinen oder zumindest war dies nie so gedacht.

Gedacht war ein Schritt zurück von den E-Maschinen, und was ist heute passiert, die gleichen wurden überholt, da keine oder weniger bürokratische Bremsen eingebaut worden war.

Der Fortschritt ist da, zweifelsohne, ohne die UL′s, vorallem in Deutschland wäre dies wohl nie oder nur viel später passiert.

Um all das geht es nicht, es geht um, was ist ein Ultraleicht?

Ist es das was wir Zahlungskräftige Kunden daraus gemacht haben, oder ist es dass was die Kirchturmkratzer unter dem Hintern haben!?

Es kann doch nicht der Sinn und Zweck sein, dass die gleiche Maschine nicht von 2 gleichartigen UL-Führeren geflogen werden kann, nur weil der eine 30 oder mehr Kilo′s auf den Rippen hat als der andere!

Es wurde schon mal geschrieben hier, es kann ja nicht sein, dass ich darum herum studieren muss ob ich jetzt 1/2 oder 1/3 voll tanken kann um noch legal zu bleiben, weil aller Luxus verbaut worden ist was der Markt so bietet, dass gilt beides für Raketen und Gartenstuhlliebhaber.

Der Hersteller liefert das, was der Kunde will, und da will man sich ja was gönnen, könnte ja minderwertig sein, sollte man nicht das nonplus ultra geordert haben.

Design ja, in Kunststoff, Blech, Holz oder Stahlrohr aber nein, für das unnötige übergewicht. 

Die Hersteller können es, nur wir wollen es nicht, siehe unten.

Ein Spruch welcher mir immer mehr gefällt ist jener; Perfektion ist, wenn man nichts mehr entfernen kann und es immer noch funktioniert, ausschalten , denn es könnte ja auch stimmen, nicht! ;-)

Ein Umdenken wird es wohl nicht geben, da mache ich mir keine Illussionen, zuviel Ego steht auf dem Spiel, aber als Gedankenanstoss war es allemal wert den Thread aufzumachen.

Gruss rki

   

waldopepper schrieb:
... Ich habe beinahe Mitleid mit den Produzenten. Da bemüht man sich, baut eine "Lite" und keiner will sie! Aber wie schon gesagt, mein Mitleid hält sich in Grenzen. Sorry Mac, Du Specks ein bestehendes Muster um ein Dutzend Kilonchen ab und das sollte es schon sein? Ich glaube eine konsequente Neuentwicklung wäre die Antwort auf die "Lite-Nachfrage"

Bei aller Freundschaft, aber hier schreibt jemand ohne den blassesten Schimmer was heute die Zulassung eines UL′s kostet. Dank der Bauvorschriften die dem Umfang der Bibel nahekommen und aufwendiger Prüfverfahren ist das nicht mehr mal eben gemacht.
Auch wenn es nicht UL ist. Die Firma Aquilla brauchte mindestens eine Insolvenz, um sich von den Entwicklungskosten zu befreien.
bb
hei