Mitgefilmte Bruchlandung

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  • Bei GMX habe ich eben dieses Video gesehen:

    http://www.gmx.net/themen/lifestyle/leben/12aklmo-kameras-filmen-flugzeugabsturz#.channel_small_focus.Kameras%20filmen%20Flugzeugabsturz.942.209

    Erstaunlich, dass der Besatzung nichts passiert ist.

    Interessant aus meiner Sicht, wie schnell der Flieger die Höhe verliert. Da sieht man mal, wie wenig Reaktionszeit einem in so einer Situation bis zum Einschlag bleibt.

    Gruß

    LeCiel

  • mir völlig unverständlich. Lief der Propeller noch ? Nach Stall sah das nicht aus. Wollte er die Piste erreichen ? 

    oder ein Anfänger ? Hätte gerne gewusst warum er in den Baum fliegt.   

    Gibt′s da ein ganzes Video ?

  • Pilot war übelste Sorte ,aber die Kamera scheint was zu taugen ;-)

  • Pilot war übelste Sorte ,aber die Kamera scheint was zu taugen ;-)


    Kann ich beides nicht aus dem Film schließen. 
    Erstens mal fangen Bäume ein Flugzeug relativ weich ab. Mehrere Meter Knautschzone bei ca 100-120 Km/h ergeben vielleicht 10-15g.  Das sollte jede Kamera aushalten. Das halten sogar Festplatten im Betrieb aus.

    Und dass der Pilot schlecht war, kann man ohne Kenntnis der äußeren Umstände auch nicht sagen.  Eine Landung in Bäumen kann durchaus entweder gewollt oder alternativlos sein. 

    Das schlimmste, was einem beim Motorausfall beim Start passieren kann, ist ein Strömungsabriss mit abkippen und steilem Aufschlag in den Boden.  Oft passiert das, weil Piloten entweder zu spät nachdrücken oder weil sie versuchen, die Piste noch mit Gewalt zu erreichen. Beides hat dieser Pilot hier nicht gemacht, obwohl die Piste noch in Sicht, aber mit einer hastigen S-Kurve sicherlich nicht ohne Strömungsabriss erreichbar gewesen wäre.  Wenn das Bewust gemacht wurde, und das vermute ich stark, da es gegen die natürlichen Reflexe geht, dann würde ich sagen, ist das sogar ein klasse Pilot. 








  • Also, bei 00:14 dreht er, erst fast geradeaus fliegend, dann auf die Landebahn ein. Seine Höhe war da schon gering. Landeklappen hatte er nicht gesetzt. Bei 00:28 sieht man, dass der Prop dreht.

    Mir scheint, der hat gar nicht gemerkt, dass er auf einen Crash zu steuert. Wenn er schon Probleme hatte, hat er fast gar nicht reagiert.
    Vermutlich doch kein Genie...

  • Ja gut, ob der Typ ein Genie ist oder nicht, können wir nur spekulieren. Fakt ist aber, dass er einigen heimtückischen Verführungen widerstanden hat. 
    Wie wir aus einem anderen Thread wissen, ist es bei einem Motorausfall nicht unbedingt so, dass der Prop sofort stehen bleibt. (abgesehen von abgerissenen Kolben oder Kolbenfressern oder ähnlichem, oder wenn einem der Prop wegfliegt) Bei einigen Kisten/Props muss man sogar extrem die Geschwindigkeit reduzieren, damit der Prop überhaupt irgendwann mal stehen bleibt. 

    Ein im Fahrtwind mitdrehender Prop ist meiner Ansicht nach der schwierigere Fall. Wenn der Prop auseinander fliegt oder der Motor wegen Kolbenfresser schlagartig stehen bleibt, ist die Situation sonnenklar und es werden sofort die eingeübten Verfahren angewendet.  Aber wenn der Prop noch weiter läuft, braucht man erst mal bisschen, um das Problem überhaupt zu realisieren oder es zu ′glauben′. 

    Im Steigflug mit Vollgas hat man bei einer 100PS C42 bei einer Steiggeschwindigkeit von ca 110 Km/h etwa 5 Sekunden Zeit bis zum Stall. Bei einer im Verhältnis zum Gewicht schlechter motorisierten E-Klasse dürften es ein oder zwei Sekunden mehr sein. Viel Spielraum hat man jedenfalls nicht. 
  • Youtube hat das volle Video in HD.

    Das war offenbar ein Motorausfall nach dem Start. Und das, worauf der Pilot scheinbar eindrehen will, ist eine Straße (da fahren Autos). Er hätte auch eine Steilkurve versuchen können - das Ende wäre wohl weniger schön gewesen. Geradeaus fliegen wäre (aus dem bequemen Sessel am PC betrachtet) vielleicht naheliegender gewesen und hätte der Regel "Motorausfall unter 500 ft AGL -> immer geradeaus runter" entsprochen.

    Grüße
    MCRider
  • OK, er hat dann doch versucht, noch mit einer einigermaßen flachen Kurve auf diesen Asphaltstreifen, was immer das auch ist, zu kommen. Von daher doch nicht übergenial. Dennoch möchte ich nicht erfahren, wie ich in dieser Situation reagieren würde. 

    Andererseits könnte ich mir vorstellen, dass viele, wenn nicht sogar die meisten Piloten in dieser Situation (Motor hatte ja noch etwas Leistung) eine Umkehrkurve versuchen würden. 
  • Um für sich selbst alle Fragen zum Thema Umkehrkurve endgültig zu behandeln: Auf ausreichende Höhe steigen, GPS schön groß zoomen, Konfiguration und Steigflug wie beim Start, auf den Höhenmesser schauen, Gas raus (für Mutige: Motor aus), mit "best glide speed" auf die eigene Kurslinie zurückfliegen, nochmal Höhe merken - oder später GPS-Track in Google Earth anschauen.

    Wenn das jemand unter 500 ft Höhenverlust schafft, bitte melden. Ich habe es mal probiert - da waren es deutlich über 700 ft. Wichtig: Klappen waren draußen und ohne Klappen gleitet der Flieger viel, viel besser - aber würde man die wenn es heiß her geht erst einfahren und dann zur Landung 100 ft über dem Boden wieder raus?
  • Also, ich habs mal probiert mit unserer C42, unter realistischen Bedingungen direkt nach dem Start. Zu zweit (mit Fluglehrer), Platzhöhe 180ft, 1.Klappenstufe. Bei 750ft im Steigflug Gas ganz raus, Schrecksekunde abgewartet, dann nachgedrückt und ohne Hast ganz gemütlich um 180Grad (eigentlich über 180Grad, wegen des Versatzes) gedreht. Die Resthöhe reichte locker für eine ganz normale Landung.

    Man darf wahrscheinlich aber nicht unterschätzen:
    1. Bei einem echten Motorausfall dürfte die Schrecksekunde länger sein.
    2. Mit dem echten Schreck ist die Gefahr, eine unsaubere Kurve zu fliegen, natürlich grösser.

    Matthias

    Nachtrag: Was mit einer C42 geht, muß natürlich nicht zwingend mit einem anderen Flieger genauso gehen...
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