Frauen und Ultraleichtfliegen?!

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  • Hallo Forum,

    ich habe letztens einen Piloten gefragt: "weshalb ist die Frauenquote beim UL-Fliegen eigentlich so gering?"
    Er konnte sich das auch nicht so genau erklären und so überlegten wir teils ernsthaft, teils scherzhaft, und stellten fest, dass man beim Fallschirmspringen dagegen mehr Frauen als Männer antrifft.
    Was meint ihr?
    Weshalb gibt es so wenig Frauen, die sich für das Fliegen mit dem Ultraleichtfliegen interessieren?
    oder: interessieren sie sich, aber trauen sich nicht damit anzufangen?

    Liebe Grüße, janine
  • Hmmm, darüber habe ich mir noch nie wirklich Gedanken gemacht.
    Aber bezieht sich diese niedrige Frauenquote denn tatsächlich nur auf die UL-Fliegerei? Wie sieht es denn beim Segelfliegen oder in der Echo-Ecke aus?
    Habe nie Statistiken dazu gesehen, aber aus dem (momentan zu großen) Bauch heraus würde ich sagen, dass es in den anderen Sparten ähnlich aussieht.

    Meine Frau jedenfalls würde definitiv keinen Flugschein machen, egal welche Klasse. Ich bin froh, dass sie ab und zu mal mitfliegt... bei ihr ist es eine Mischung aus... naja, sagen wir mal Respekt, der Tatsache dass sie sich das nicht zutrauen würde (also Zweifel an den eigenen Fähigkeiten) sowie dem nicht besonders ausgeprägtem technischen und physikalischem Verständnis.

    Bin gespannt auf weitere Meinungen!
  • Hallo Janine,

    das habe ich mich auch immer schon gefragt. Es scheint in der Gesamten Fliegerei so zu sein. Bei den Segelfliegern am Platz kenne ich zwei Frauen. Und eine Echo-Pilotin habe ich ebenfalls schon bei uns erspäht. Dazu kommt noch eine UL-Schülerin. Die Männer sind aber dennoch in der absoluten Überzahl.

    Ansonsten hört man im Funk auf anderen Plätzen auch eher selten eine weibliche Stimme.

    Ganz logisch kann ich es mir auch nicht erklären, da Frauen für ULs doch perfekt sind: Wiegen weniger als Männer und haben eine sehr gute Feinmotorik.

    Begeisterung für das Fliegen scheint auch da zu sein, denn so ca. 75% meiner Passagiere sind Frauen und die meisten davon haben selbständig gefragt, ob sie mal mitfliegen können.

    Vielleicht meinen viele Frauen, dass Piloten die absoluten Obermachos sind und trauen sich deswegen nicht hinter den Steuerknüppel.

    Alles in Allem habe ich aber keinen blassen Schimmer, warum es exorbitant mehr Piloten als Pilotinnen gibt.

    Viele Grüße

    Sebastian
  • Das ist eine gute Frage die du da stellst. Ich habe mich auch schon gewundert warum so wenige Frauen fliegen. Ich denke Fallschirmspringen wird von Frauen eher als Sport wahrgenommen und betrieben. Fliegen dagegen als eher Unspannendes Hobby.
    Meine Lebensgefährtin bekomme ich jedenfalls nur schwer in den Flieger. Nicht weil sie Angst hätte, sie stellt sich sogar sehr gut an beim Fliegen, oder wegen mangelndem Interesse für Technik. Sie findet darin keine Herausforderung und es wahrscheinlich recht Langweilig.
    Würde ich Fallschirmspringen wäre sie sicher sofort dabei...

    Schade eigentlich. Ich hatte mir das mal anders vorgestellt. Glücklich sind die Paare die gemeinsam im Flieger auf Tour gehen. Egal, wer von beiden links sitzt;)
  • Meine Passagierinnen haben sich bislang nicht beschwert, dass es langweilig wäre - Insbesondere, wenn man mal mit den flugfesteren Damen zum Abschluss ein paar Manöver fliegt. 

    Parabeln und steile Kreiswechselkurven sorgen immer für einige "Huuiiiiis" und "Woooooows".
  • Sicher, aber ein Streckenflug von A nach B besteht eben nicht nur aus lustigem Kreisefliegen. Ich kann nachvollziehen, das jemand der nicht vom Fliegervirus infiziert ist nach etwas mehr als einer Stunde in der Kiste keine Lust mehr hat. Und viele (Ziel-)Flugplätze sind auch alles andere als Spannend für Nichtflieger.

    Vielleicht gibts ja einige Pilotinnen hier im Forum, auf deren Ansicht wäre ich gespannt.
  • Streckenflüge finde ich selber stocklangweilig. Deswegen mache ich auch kaum welche.

    Ausflüge zu den ostfriesischen Insel sind die Ausnahme. Das Inselhüpfen gleicht die monotonen Hin- und Rückflüge mehr als aus - Zumal man von mir aus eh in knapp über einer Stunde auf den Inseln ist.
  • Bei uns im Verein sind soweit ich weiß eine Segelfliegerin, eine UL-Fliegerin, und eine Motorseglerin...also auch hier eine absolute Vorherrschaft der männlichen Piloten. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich meinen Motorradführerschein gemacht habe, da gab es auch kaum Frauen in der Fahrschule. Mittlerweile hat sich das ja sehr geändert, die Frauen haben gemerkt, das es Spaß macht, und sind mehr und mehr im Kommen. Ich denke mal es ist eine Frage der Zeit bis sich das in der Fliegerwelt ähnlich entwickeln wird. Die meisten Frauen sind halt von Natur aus ängstlicher, und bringen, wie schon hier bemerkt, der Fliegerei einen sehr hohen Respekt entgegen...war beim Motorradfahren nicht anders...und wenn man zurückdenkt, beim Autofahren war es genauso. Ausnahmen haben natürlich schon immer die Regel bestätigt (siehe Hanna Reitsch oder Elly Beinhorn)
    Ich denke mal wir geben den Damen noch etwas Zeit...es wird sich entwickeln, da bin ich sicher.

    Gruß,
    Volker
  • Hallo :-)







    meine Güte, hier wurde aber fleißig geantwortet. Da muß ich wohl jetzt als Frau mal schreiben, wie ich zum Fliegen kam:



    ich bin von "kleinauf" auf die Fliegerrei aufmerksam geworden,
    indem ich desöfteren mal im Hubschrauber mitfliegen durfte. Stück für Stück wurde ich vom Fliegen
    angesteckt und ein Zufall jagte den nächsten Zufall.

    Vor 2 Jahren dann bin ich das erste Mal im UL mitgeflogen und fand es
    überhaupt nicht langweilig. Beim Mitfliegen haben mir die Steckenflüge
    riesigen Spaß gemacht, während ich Kurvenfliegen weniger mitreißend
    fand. Für die Flugtechnik habe ich mich nur am Rande interessiert. Die
    Meterologie und die damit zusammenhängenden Aus- bzw. Einwirkungen auf die Flugtechnik find
    ich spannend.


    Das Schönste finde am Fliegen als Mitfliegerin die Aussicht, als
    angehende Pilotin finde ich die Technik sehr interessant; besonders
    welch wahnsinns Feinmotorik doch tatsächlich zum Fliegen gebraucht wird.


    Vielleicht fliegen ja Frauen auch weniger, weil sie zwar eine gute
    Feinmotorik haben, diese jedoch im Kindesalter im Gegensatz zu Jungs
    vor der Grobmotorik entwickeln, während Jungs sich erst grobmotorisch
    und dann feinmotorisch entwickeln; Frauen also in ihrem späteren Leben
    dann eben eher zu Grobmotorischen, wie Fallschirmspringen zum Beispiel
    neigen.

    Was den Überschuß der Männer in der UL Fliegerrei angeht habe ich als
    Frau bisher nur Gutes erlebt. Sie sind Hilfsbereit und freundlich.
    Obermachos gibt es zwar, doch die schrecken nicht unbedingt ab.
    Zweideutige Sprüche sind manchmal etwas nervig, aber irgendwie stumpft
    man da wohl als Frau zwischen den Männern ab, indem man es ignoriert
    oder mitmacht.

    Wie sieht das eigentlich aus mit dem Mitfliegen von Männern bei einer Pilotin?

    Also wenn ich erzähle, dass ich fliegen lerne, dann findet das zwar so
    manch ein Mann total toll, aber mitfliegen würden sie nicht. Von Frauen
    habe ich dagegen schon jetzt Anfragen, ob sie mal mitfliegen können,
    wenn ich fertig sei.

    Doch bis das bei mir soweit ist, dauert es noch sicher lange.



    beste Grüsse, janine
  • Also ich hätte die wenigsten Probleme damit, wenn ich als Passagier mit einer Frau mitfliegen würde (da fällt mir gerade auf, dass ich noch nie als Passagier im UL geflogen bin...).

    Wenn natürlich vor einem ein Pilot (m/w) steht, der sichtlich unsicher und nervös ist, dann würde ich mir es dennoch überlegen, ob ich mich ins Flugzeug setzen sollte. ;-)
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