also lieber colabear, ich finde es ein bisschen seltsam, wie du dich aufregst vonwegen "maßlose Aufdringlichkeit, die Zumutung, mit der diese Art der Fliegerei unsere nichtfliegenden Mitmenschen nervt". es geht ja hier immer noch um den loreley-flieger und wir wissen alle immer noch nicht, wie schnell, wie laut und wie tief der wirklich war. wir haben nur die eine aussage des frustrierten flieger-UT, der immer noch keine beweise geliefert hat. und du warst, nehme ich mal an, auch nicht dabei und regst dich so auf. versteh ich nicht.

du solltest jedenfalls nie mehr mit dem auto oder gar mit dem moped durch ein dorf fahren, das wäre ganz schön aufdringlich. und ich weiss, wovon ich rede, ich lebe in einem dorf, direkt an der hauptstrasse. da könnte ich mich auch dauernd aufregen, tu ich aber nicht. und ich flieg auch fast jedesmal drüber, wenn ich im flieger bin, halte selbstverständlich die 500 ft oder so was ein. die nachbarn fragen mich dann: warst du das heute wieder? und ich sag, ja, wollte nur schaun, ob ich daheim bin. hat mir noch nie einer krumm genommen. habe nur lachen geerntet. und wenn ich frage, wie laut ich war, heissts meistens, ich hab dich bloss gesehen, gehört hab ich nix, weil grad ein auto durchgefahren ist.

ansonsten sind wir inzwischen bei seite 8, wir sollten die 10 seiten voll machen, damit ich noch eine weile den kopf schütteln kann über solch bierernste beiträge aufgrund einer nicht bewiesenen spaziergängererzählung.

servus, qax

Moin gax,

so ein ganz winziges bisschen unlogisch ist dein Beitrag aber schon, gelle? Einerseits bezweifelst du den Wahrheitsgehalt der Schilderung des Vorfalls, und andererseits beschreibst du im gleichen Atemzug selber Ansätze solchen Verhaltens. Warum also die Zweifel, wenn du doch weißt, zu welchen Regelbrüchen manche Flieger fähig sind?

Und tatsächlich verzichte ich in Dorf und Stadt darauf, den Motor aufheulen zu lassen oder im Autobahntempo durchzurasen und erwarte das auch von meinen Mitmenschen. Wiederum ganz abgesehen von den Verkehrsregeln gibt es für mich nämlich auch noch die Kategorien des Anstands und der Rücksichtnahme. Ich sehe ein, dass ich mit dieser Einstellung anscheinend mehr und mehr aus der Zeit falle.

Wir sind auf Seite 9, und können meinethalben gerne noch so weiter machen. Mein Eindruck ist nämlich, dass es bei ziemlich vielen Fliegerkollegen null Problembewusstsein gibt. Dieser Thread soll nerven!

Gruß
ColaBear

Colabear nein, es gibt auch Flieger, die ähnlich wie Du denken. Ich habe auch in meinem Beitrag geschrieben, dass ich für den einen oder anderen vielleicht spießig daher komme. Wir sind halt ein netter Kontrast zu den Leuten mit der Denke "ich will Spass, ich geb`Gas." Die sollten sich mal fragen, warum die Ul- Fliegerei von vielen in Gänze nicht so recht ernst genommen wird, oder kritisch betrachtet wird. Einstellungen die zu irgendwelchen Trend Sportarten ganz gut passen, aber in die Fliegerei?

Deshalb habe ich meinen Beitrag von dem Fliegerass geschrieben. Nur, das hat der liebe qax wohl nicht so ganz kapiert.

 

Nix für ungut.

hallo colabear,

da ist doch nix unlogisch. selbst wenn ich selber mal der lust auf ein bisschen spass ansatzweise und möglicherweise erliegen sollte, darf ich doch die geschichte des frustrierten spaziergängers erst mal anzweifeln. wer weiss, wie der tickt? vielleicht hat er vom anderen ufer aus die loreley gesehen und sich vorgestellt, wie schön das wäre, der schönen vom flieger aus mal ins auge zu schaun. und vor lauter schlechtem gewissen, dass er diese idee hatte, hat er für uns diese geschichte gestrickt. seine von ihm selber beschriebene rundumreaktion kommt mir sowieso nicht ganz sauber vor.

selbst wenn wir wissen, zu welchen regelbrüchen manche fähig sind, wie du sagst, müssen wir diese geschichte nicht zum anlass nehmen, sie zu so einer solchen problematik aufzublasen und die loreley in schutz zu nehmen mit kulturerbe und so. die ganze welt ist weltkulturerbe, das sehe ich sehr umfassend.

was den verkehr durch mein dorf betrifft, ich habe nur vom normalenverkehr, nicht von durchrasen geredet. aber du musst gleich wieder betonen, dass du sowas auf keinen fall machst mit motoraufheulen oder so. siehst du dein muster? alles gleich in gutmenschenart überinterpretieren.

zu deinem eindruck, dass es bei ziemlich vielen fliegekollegen null problembewusstsein gibt, kann ich nur sagen, das ist wieder so eine blöde verallgemeinerung eines gutmenschen. ich bin ach so gut und die anderen so böse. ich kenne sehr viele mit intaktem problembewusstsen.
vielleicht bewegst du dich in falscher gesellschaft und nimmst immer das schlechtere an, wie es hier scheint.

servus, qax

Morgen ist Himmelfahrt ...

Nochmal moin gax,

langsam gewinne ich doch noch richtig Spaß an der Sache. Deinem letzten Absatz verdanke ich sogar einen kapitalen Lachanfall. "Ich habe zwar kein Problembewusstsein, aber ich kenne da welche." Sehr witzig und ein knackiges Paradoxon. :)

Glückwunsch auch zu deiner tollen Menschenkenntnis. So, und jetzt gehe ich mit meinen Gutmenschenkumpels schön eine kiffen.

Gruß
ColaBear

Na, wir werden die 10 Seiten locker voll bekommen...

@ qax, das ist nicht fair, dem colabear den Gutmenschen zu unterstellen und von falscher Gesellschaft zu reden.
Er vertritt eine Grundeinstellung, die auch stets bei allen seinen Beiträgen hervorkommt, nämlich Rücksicht und Anstand.

Das will ich dem - angeblichen - Loreley-Flieger auch nicht grundsätzlich absprechen, aber es gibt immer Steigerungsformen. Im Negativen und im Positiven.

Ich finde, wer Rücksicht und Anstand unterstützt, übt und einfordert, sollte uns eher Vorbild als Kritikobjekt sein.

Einen schönen Tag in die Runde.

Dies ist mein Erstbeitrag und ich will mich nicht unnötig mit Förmlichkeiten aufhalten. Ich habe mich ausschließlich angemeldet, um dieses Thema hier zu kommentieren. Als Unbeteiligte mag ich zwei Standpunkte erkennen. "Das macht man nicht" und "Denunziant". Letzteres ist eigentlich eindeutig. Feststellen, dokumentieren und melden mag bei Straftaten und Kapitalverbrechen wichtig sein. Ich persönlich mag solche Menschen nicht, die dauernd glauben, anderen erklären zu müssen, wie sie zu leben haben. Das ist meine persönliche Ansicht und spielt hier keine Rolle. Wichtiger ist aber wohl eines. Ich bin solange unschuldig, solange meine Schuld bewiesen ist. Bei allem gebotenen Respekt, aber ein Spaziergänger, der sich für kompetent hält, Höhe einschätzen zu können und dann auch noch eine Rufnummer parat hat um Gott und die Welt zu alarmieren, zeichnet ein ganz besonderes Persönlichkeitsbild. Der Wanderweg an der Loreley hat eine GPS-Höhe zwischen 190 und 240 m, je nach Standpunkt. 500 Fuss, und das ist dort über dem Rhein völlig legal, kann je nach QNH alles zwischen 130 und 170 m sein. In dubio pro reo - in erster Linie ist hier jemand unter Umständen perfekt legal unterwegs gewesen und hier wird über 10 Seiten der angebliche Ruf der Piloten strapaziert. Die faulste aller Ausreden ist dabei der Rettungshelikopter. Nur zur Information falls jemand wichtige Inhalte seiner Ausbildung übersehen hat - der fliegt auch VFR und hat, unabhängig vom Einsatz, dieselben Pflichten wie anderer Verkehr auch. Auch er muss raus sehen und den Luftraum beobachten.

Ich lese hier schon sehr lange mit und bei allen Argumenten, die den angeblichen Ruf der Piloten zum Inhalt haben, musste ich eigentlich etwas schmunzeln. Gut, da hängt sich jemand das Gutmenschler-Mäntelchen über und gefällt sich eine Weile darin. Sei es ihm gegönnt, er meint es wahrscheinlich irgendwie sogar gut. Mittlerweile kriegt die Sache aber einen ganz anderen Charakter. Denunziation ist hier schlicht völlig unabhängig vom 3. Reich oder der Stasi. Es ist ein Verhalten, dass in jedem gesellschaftlichen System eine Atmosphäre der Unbehaglichkeit erzeugt. Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob eine Straftat zur Verfolgung gemeldet wird, oder ob aus verfehltem Ordnungssinn oder Neid denunziert wird. Ein falsch parkendes Auto ist wenigstens faktisch falsch. Ein angeblich tief fliegendes UL kann alles sein, aber eben auch völlig richtig.

Irgendwas läuft hier wirklich falsch, aber es ist nicht der ULer über dem Rhein. Der kann u.U. richtig gewesen sein. Definitiv falsch ist die Denunziation auf bloßen Verdacht, die Reklamation der höheren Werte (Ruf, Rettungshubschrauber) und die teilweise Solidarität. Vielleicht sollten einige Poster hier mal wieder den Begriff Freiheit reflektieren. Freiheit ist nicht nur das Verbleiben in einem Regelkorsett. Es ist auch die Abwesenheit von permanenter Kontrolle. Das Bohren in der Nase ist medizinisch und moralisch wahrscheinlich illegal aber ich muss die Freiheit haben, es in einem unbeobachteten Augenblick eben doch machen zu können.

Das musste ich wirklich mal loswerden. Ich habe selten einen Marktplatz erlebt, der so intensiv nach Selbstbestrafung schreit und sich dabei auch offenbar noch gefällt!

Petra

Moin,

hmm, "kann je nach QNH alles zwischen 130 und 170 m sein" ... "perfekt legal unterwegs" ... Ähm, war da nicht irgendwas mit Überlandflügen und 2000ft und so?

Gruß
ColaBear
PS: Wenn mich einer im real life Gutmensch nennt, haue ich ihm gewöhnlich mit Anstand und Rücksicht eine in die Fresse.  ;)

Colabear,
zieh dir doch keinen Schuh an, nur weil er rumsteht. Außerdem schlägt man keine brillentragende Mädchen! Über die 2000 Fuss sollten wir uns aber ganz dringend mal unterhalten. Da scheint irgendwas noch undeutlich zu sein.  Das wäre ein anderes Thema, aber vielleicht gehen wir für heute einfach mal davon aus, dass wir die Diskussion auf die Mindesthöhe reduzieren können, denn die 500 Fuss über Wasser sind hier das Limit.

Petra

P.s.: Ich bringe die Begriffe Mindesthöhe und Sicherheitsmindesthöhe immer wieder gerne durcheinander.