Erster Alleinflug----nach wieviel Stunden ???

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  • Janina schrieb:
    Hallo!

    Also bei uns uns fliegen die Flugschüler recht spät alleine, einfach weil sie VOR DEM ERSTEN ALLEINFLUG auf alle Eventualitäten vorbereit werden müssen.
    Liebe Janina,
    halte ich auch für richtig. Seltsam eigentlich dass dieser Diskussionspunkt so rege beantwortet wird, da gibt es in meinen Augen viel wichtigere Themen.

    Ich bin zur Zeit Flugschüler auf einem Gyrocopter. Angeblich so einfach zu fliegen. Aber komisch, gerade die Umschüler geraten dann mit wenig Erfahrung (sie können ja schon alles) auf diesem Typ in gefährliche Situationen. Schon mal den Anteil der persönlichen Pilotenfehler an den Flugunfällen gesehen im Vergleich zu technischem Versagen? Überschätzung ist ein wesentlicher Faktor. Und so läuft auch diese Diskussion: passt schoo. Aber leider ist zwischen in der Platzrunde irgendwie zurechtkommen und beherrschen des Fluggerätes ist ein himmelweiter Unterschied.

    Der Flugsport ist viel zu schön als dilettantisch hinter den Möglichkeiten zu bleiben. Und das braucht Training. Ehrgeizig sind wir wohl alle, aber ohne gleichzeitige Verantwortlichkeit klebt man schneller an einer Mauer als einem lieb ist. 80 cm unter der Grasnarbe, mit geschossenen Augen und gefalteten Händen ist mir persönlich die Erlebnisfähigkeit einfach zu eingeschränkt....

    Meine 2 Cent.

    EDHS
  • Bananenbieger schrieb:
    @Janina:
    Bis Du auf alle Eventualitäten vorbereitet, wenn Du morgens aus dem Haus gehst? Das Leben bringt halt Risiken und es zuträglich, wenn man Wagnisse eingeht.

    Gerade die Alleinflüge finde ich eine absolut tolle Gesichte an der Ausbildung. Beim Führerschein wird man ja einfach so auf den Straßenverkehr losgelassen, ohne vorher mal ein Auto allein gelenkt zu haben. Beim Fliegen hingegen war die Lizenz nachher nur noch eine Formsache, denn zu dem Zeitpunkt war ich mir absolut sicher, dass ich ein Flugzeug (bzw. Luftsportgerät) alleine beherrsche.


    Hier mal ein interessanter Artikel zum Thema: http://www.spiegel.de/gesundheit/ps....sen-sollten-a-836706.html


    @Bananenbieger


    Es gibt viele forsche Piloten. Es gibt auch viele ältere Piloten. Aber es gibt wenig forsche ältere Piloten.


    Nur die, die am PC mit éinem Flugsimulatorchen herumspielen überleben es zu 100%


    Als verantwortlicher Flieger würde ich es niemals als zuträglich bezeichnen, Wagnisse einzugehen. Das habe ich in meiner Ausbildung gelernt. Und ich hatte eine sehr gute Ausbildung, denn ich fliege schon seit 1994 und lebe noch!


    @FlyingDentist


    Frag mich mal, wo ich meine Ausbildung gemacht habe. :-)


    @Janina


    Im Grunde bin ich bei Dir. Aber wenn ein Schüler seinem FL beweist, dass er die Fertigkeiten auch für schwierigere Situationen erlernt hat, muss er sich alleine freifliegen. Solange es die Fliegerei gibt ist das so. Nur schafft man das Erlangen eben dieser Fertigkeiten nicht mal so in 3-5 Stündchen.


    Nix für ungut.

  • Bereits Alleinflüge an sich sind Wagnisse. Damit solltest Du also auch in Deiner Ausbildung konfrontiert worden sein. (Selbst Fliegen könnte man bereits als Wagnis bezeichnen).


    Wagnisse eingehen bedeutet ja gerade nicht, dass man leichtsinnig ist und sich einfach so Gefahren aussetzt. Vielmehr werden Gefahren langsam durch Aufbau von Kompetenz und Selbstbewusstsein beherrschbar gemacht.
  • Bananenbieger schrieb:
    Bereits Alleinflüge an sich sind Wagnisse. Damit solltest Du also auch in Deiner Ausbildung konfrontiert worden sein. (Selbst Fliegen könnte man bereits als Wagnis bezeichnen).


    Wagnisse eingehen bedeutet ja gerade nicht, dass man leichtsinnig ist und sich einfach so Gefahren aussetzt. Vielmehr werden Gefahren langsam durch Aufbau von Kompetenz und Selbstbewusstsein beherrschbar gemacht.


    @Bananenbieger

    Wer glaubt, nach 3-5 Flugstunden sein Flugzeug und alle Aufgaben zur sicheren Flugdurchführung in der Platzrunde incl. Start und Landung sicher zu beherrschen, nur weil er sich gut, jung und fit fühlt und am Flugsimulator am PC scheinbar gute Ergebnisse erzielt, geht kein Wagnis innerhalb des Risikos, welches die Fliegerei an sich darstellt, ein. Vielmehr befindet sich derjenige latent wegen Selbstüberschätzung in großer Gefahr. Leider gefährdet er damit möglicherweise auch Unbeteiligte und die Maschine in der er sich befindet.

    Du schreibst ja selbst, " Vielmehr werden Gefahren langsam durch Aufbau von Kompetenz und Selbstbewusstsein beherrschbar gemacht."

    Das wird keiner als vorheriger Fußgänger in 3-5 Stunden in Gänze bewerkstelligen.

    Nix für ungut.

  • Wenn zwei Fluglehrer unabhängig voneinander entschieden haben, dass ich für einen Alleinflug weit genug bin, dann wird es wohl kaum um Selbstüberschätzung meinerseits handeln - Ich hab damals nicht darum gebettelt, dass ich alleine fliegen will.  


    Wenn man nach 3 Flugstunden den Dreh raus hat, dann hat man nach drei Flugstunden eben den Dreh raus. Da braucht man dann auch nicht noch 10 Extrastunden mit Fluglehrer Platzrunden drehen, die 1:1 genau gleich verlaufen und keinen Lerneffekt zusätzlich bringen. Wenn beim ersten Alleinflug der Flugschüler gut drauf, das Wetter ideal und die Platzrunde leer ist, dann kann so viel schon nicht mehr schiefgehen.


    Ist es denn wirklich so schwer vorstellbar, dass es Menschen gibt, die recht schnell bestimmte Dinge lernen können? Schnell lernen heißt dabei nicht, dass jemand "besser" ist. Faktoren wie Alter, Talent, Beruf, Interessen, Sportliche Tätigkeiten usw. spielen da eine wichtige Rolle. Auch über das erreichbare Fertigkeitsniveau sagt die Lerngeschwindigkeit wenig aus. Zur Zeit erkennt die Wissenschaft immer mehr, dass viele Annahmen über Lernprozesse nicht ganz korrekt waren. Geige lernen als Rentner? Früher und undenkbar, aber heute weiß man, dass das auch Erwachsene im fortgeschrittenen Alter diese Fertigkeit problemlos erlernen können - Und zwar teilweise genauso schnell wie Kinder. Nur funktioniert der Lernprozess dort anders, weil sich die Hirnstrukturen unterscheiden.
  • Bananenbieger schreibt "wenn beim ersten Alleinflug der Flugschüler gut drauf, das Wetter ideal und die Platzrunde leer ist,

    dann kann so viel nun nicht mehr schiefgehen"..............

    O.k. dann ist der fliegende Tausendsassa ja für alle Eventualitäten des Flugverkehrs bestens gerüstet.

    Es gab Zeiten in der Geschichte der UL - Fliegerei, da konnte man mit einem fliegenden Hühnerkäfig, ausgerüstet mit einem Rasenmähermotor  um eine Wiese "fliegen" und dabei seine Prüfung ablegen, während der Prüfer am Boden stand.

    Das waren noch Zeiten. Ob diejenigen die so ihren Schein gemacht haben wohl heute in einem Hochleistungs-Ul sitzen ?

    Wahrscheinlich lernen diese Menschen in der Gegenwart wohl eher Geige, bei den Hirnstrukturen !?

    Tz tz tz, da fällt einem nichts mehr ein.

    Trotzdem, nix für ungut.

  • Bananenbieger schrieb:



    Wenn man nach 3 Flugstunden den Dreh raus hat, dann hat man nach drei Flugstunden eben den Dreh raus. Da braucht man dann auch nicht noch 10 Extrastunden mit Fluglehrer Platzrunden drehen, die 1:1 genau gleich verlaufen und keinen Lerneffekt zusätzlich bringen. Wenn beim ersten Alleinflug der Flugschüler gut drauf, das Wetter ideal und die Platzrunde leer ist, dann kann so viel schon nicht mehr schiefgehen.


    Mir stellt sich nur die Frage wie schafft man nach 3h den Alleinflug, rein von vom Stoffaufwand her ?
    Bei meinen FS sind die ersten 2h Airwork, anschließend fangen wir mit den Platzrunden an. Bei einem neuen Schüler schaffen wir 10 Platzrunden pro Stunden und bums sind die 3 Stunden voll .
    Mit 10 Landungen jemand alleine Fliegen lassen ? NEVER EVER auch wenn er das Fliegen erfunden hat.
    Wo bleiben die Notverfahren, Anfliegen aus ungewohnter Position, Ziellandungen, Landungen mit verschienden Klappen settings, Schleppgaslandungen evtl X-Wind landungen ?
    Sorry aber das ist in 3 Stunden nicht zu machen.
  • lazysting schrieb:

    O.k. dann ist der fliegende Tausendsassa ja für alle Eventualitäten des Flugverkehrs bestens gerüstet.

    Es geht um Platzrunden, keine Atlantiküberquerung.

    jofo schrieb:
    Mit 10 Landungen jemand alleine Fliegen lassen ? NEVER EVER auch wenn er das Fliegen erfunden hat. 

    Es waren 30 Landungen verteilt auf 7 Flüge binnen 10 Tagen. Mit einer C42.

    jofo schrieb:
    Wo bleiben die Notverfahren, Anfliegen aus ungewohnter Position, Ziellandungen, Landungen mit verschienden Klappen settings, Schleppgaslandungen evtl X-Wind landungen ?
    Sorry aber das ist in 3 Stunden nicht zu machen.


    Sorry, aber das ist doch für den ersten Alleinflug größtenteils irrelvant. Würdest Du etwa einen Flugschüler beim ersten Alleinflug eine Ziellandung bei Crosswindlandungen machen lassen? Die Platzrunde ich auch keine ungewohnte Position. 


    PS: Ich bin gerade angefangen, Bratsche zu lernen. Geht ebenfalls schneller, als ich gedacht habe.
  • Hallo!

    Die Diskussion wird gerade etwas wirr...   :-)

    > O.k. dann ist der fliegende Tausendsassa ja für alle Eventualitäten
    > des Flugverkehrs bestens gerüstet.

    nochmal: es geht *nicht* darum, dass jemand nach 3 Stunden
    "für alle Eventualitäten des Flugverkehrs bestens gerüstet" ist!!

    Nein, das ist er *nicht* und soll er auch nicht sein  :-)
    Aber, *je nach Talent kann* jemand nach nur 5-6h durchaus in der Lage
    sein, 2-3 Platzrunden bei gutem Wetter und guten Bedingungen sicher
    _alleine_ zu drehen.

    Nur darum geht es.

    Er wird danach auch wieder mit seinem FI zusammen fliegen, auf Strecke
    gehen und weitere Dinge lernen - zu zweit und später auch wieder solo.

    So stelle ich mir eine gute (und verantwortungsvolle) Ausbildung vor.
    Als eine gute, sinnvolle und dem Lernfortschritt angepasste Mischung
    aus Solo- und Dual Flügen.


    > Man kann doch als FI aber immer daneben sitzen...

    So jedoch nicht  ;)


    BlueSky9
  • Genau so lief meine Ausbildung auch.


    Mit dem FI was neues lernen, dann in Alleinflügen festigen. Parallel dazu dann wieder neue Dinge mit dem FI zusammen lernen usw.


    Als ich den Schein in der Tasche hatte, war ich dann sicher und wusste wo meine Grenzen lagen.
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