Verantwortung für Passagiere

Forum - Allgemeines & Aktuelles
  • Ich spreche oft mit Fliegerkollegen, und die meisten fliegen am liebsten alleine oder mit anderen Piloten.
    Mein Gedanke war immer: Mit meiner Frau zu fliegen wäre toll. Aber immer mehr kommen Bedenken auf, wegen der
    Verantwortung für den Passagier. Ich würde zum Beispiel keine Kinder mitnehmen, diese Verantwortung könnte ich nicht tragen.
    Wie denkt ihr darüber ????
    Viele Grüße
  • Wenn Du die Verantwortung als Pilot nicht übernehmen kannst oder willst (Du dir also Deiner Sache nicht sicher bist), dann solltest Du meiner Ansicht nach tatsächlich keine Passagiere oder Kinder mitnehmen.

    Ich fliege oft mit meinen Kindern und bin mir natürlich meiner Verantwortung bewusst, weiss aber auch, daß ich im Vorfeld alles getan habe, was in meinen Kräften steht, um einen Flug entsprechend sicher durchführen zu können.

    Aber damit ist man wieder beim Thema Sicherheit - im Grunde ist es ja schon ein Risiko, sich ins Auto zu setzen und zum Flugplatz zu fahren. Hier würde ja aber auch keiner auf den Gedanken kommen, daß doch eher zu lassen, weil man sich und seine Kinder ja nicht einer potentiellen Gefahr aussetzen will - und die ist durchaus gegeben, wenn ich sehe, wie manche Mitmenschen so mit 250 Sachen auf der Autobahn an einem vorbei rasen.

    Sascha
  • Danke für Deine Antwort. Es stimmt, noch bin ich mir meiner Sache nicht so sicher ich bin ja auch noch in der Ausbildung.
    Vielleicht denke ich anders darüber wenn ich routinierter und sicherer fliege.
    Aber diese Gedanken kommen mir manchmal und dann muss ich sie hier im Forum loswerden.
    Viele Grüße
  • aviatore schrieb:
    [...]
    Vielleicht denke ich anders darüber wenn ich routinierter und sicherer fliege.
    [...]


    Moin,

    das mag sein, und genau das könnte dann gefährlich werden. Ich möchte zu Bedenken geben, dass die gefährlichste Phase der fliegerischen Laufbahn beginnt, wenn man sich einigermaßen routiniert fühlt. Die Killing Zone liegt zwischen rund 100 und 300 Flugstunden Erfahrung. Nachzulesen ist das im gleichnamigen Buch. Ich denke, dass das Bewusstsein für diese Statistik per se einen Beitrag zur Sicherheit darstellt.

    Auerdem finde ich es es gut, wenn wir uns über unsere Gedanken und Bedenken austauschen - dafür ist das Forum doch wohl (auch) da.

    Gruß
    ColaBear

  • Vor allem habe ich aufgehört, Leuten meinerseits einen Mitflug anzubieten. Wenn mich jemand direkt darauf anspricht ob er/sie mitfliegen darf, natürlich jederzeit. Aber ich habe festgestellt, dass eher die Mehrzahl der Fussgänger Angst davor hätten in so eine kleine Kiste zu steigen, und wenn man denen davon vorschwärmt bringt man sie eher in große Verlegenheit, als ihnen einen Gefallen zu tun. Ich weis ja nicht wie deine Frau darüber denkt.

    Gruß - Rüdiger

    p.s. Hattest du schon deinen ersten Soloflug? Ich meine, hatte dein Fluglehrer schon das Vertrauen in deine Flugfähigkeiten?

  • Meinen ersten Soloflug hatte ich schon (Platzrunden).
    Der Solo-Überlandflug kommt noch
    Das mit der Routine mag stimmen, aber es kommt doch immer auf die Sorgfalt und Umsicht eines Piloten an.
    Schlimm wird es wenn Routine mit Unvorsichtigkeit und Schlampigkeit einhergeht.
    Gruß
  • aviatore schrieb:
    Meinen ersten Soloflug hatte ich schon (Platzrunden).
    Der Solo-Überlandflug kommt noch

    Na siehst du. Ein gewisses Selbstvertrauen in seine eigenen Fähigkeiten (natürlich KEINE Selbstüberschätzung!!!) gehört beim Fliegen, meine ich, schon auch dazu. Aber dein Verantwortungsbewusstsein finde ich erst mal vorbildlich. Wenn ich davon so viel gehabt hätte, wäre ich mit meinem BMW-Bomber wahrscheinlich immer nur alleine geflogen.
  • Solange du dir die Frage nach Disziplin und Verantwortung selber immer wieder stellst, bist du schonmal auf nem guten Weg... . :)
  • Was ich nie machen würde,
    wären die Kinder anderer mitzunehmen und wenn die Eltern noch soviel betteln,
    wenn ich mir vorstelle, ich hätte einen Unfall und es würde den Kindern meiner Freunde oder Verwandten was passieren, egal ob ich Schuld oder nicht habe, ich könnte nie wieder in einen Spiegel schauen.
    Anders ist es, wenn mich ein Erwachsener fragt, Er kann selbst entscheiden und auch ein Risiko besser einschätzen.


    GoKarli
  • Hmm, ich gebe zu dass ich sehr gern mit Kindern fliege. Denen konnte ich bisher immer bedenkenlos den Knüppel in die Hand drücken und nach kurzen Erklärungen machen die das meist hervorragend. Bei meinen Preisen will ich ja schliesslich nicht auch noch selber fliegen müssen... :-)) Meine eigenen nehme ich mit seit sie aus dem Säuglingsalter heraus sind und meine heute 13jährige Tochter fliegt genauso gut oder schlecht wie ich. 
    Ich kann aber durchaus verstehen dass es viele Piloten gibt die da Bedenken haben. Und natürlich immer nur mit Einverständnis der Eltern. 
    Mich selber hat man auch als Kind gerne mitgenommen und letztendlich kam ich dadurch zur Fliegerei...

    Gruss Stephan
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