Zonk schrieb:Das sagt man für die Verkehrsfliegerei, und da stimmt′s auch. Privat/Hobby-Fliegerei ist eine andere Sache. Gefühlt würd ich sagen, Risiko irgendwo in der Mitte zwischen Auto- und Motorradfahren. Es passieren jedes Jahr mehrere tödliche Unfälle, was für die kleine Zahl von Privatpiloten in Deutschland (eine fünfstellige Zahl) sehr viel ist. Der Unterschied zum Autofahren ist, dass man beim Fliegen sein Schicksal viel mehr in der eigenen Hand hat. Im Straßenverkehr ist man dem Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer ausgeliefert, das fällt beim Fliegen zum großen Teil weg. Das meiste, was schiefgeht, ist Schuld des Piloten. Viele Unfallursachen kann man daher durch eigenes Verhalten minimieren.
Es heisst doch immer das gefährlichste am fliegen ist die Fahrt zum Flugplatz.
Zonk schrieb:
Gibt es unterschiede zum Beispiel ist Segelfliegen jetzt gefährlicher als Ultraleicht?
Hi , das Thema hatten wir hier schon.
und
Hier (Der Vortrag zum Thema vom "alten " Gantenbrink).
Das Sprichwort heißt, wer sich in die Gefahr begibt kommt darin um.
Die Möglichkeit besteht tatsächlich. Alle die verunfallt sind waren noch kurz davor fest überzeugt ihnen könnte das nicht passieren.
Wir bewegegen uns in einem Element wo wir Menschen eigentlich nicht hingehören. Vielleicht ist aber das auch der Reiz am Hobby.
Die Gefahr (vermeindlich ?) zu beherrschen und die Angst zu kontollieren gehört mit zum Flugsport.
Ab wann beginnt also Risiko ?
Es sterben übrigengs auch viele Menschen aus Langeweile und Frustration.
Erschreckend viele auch einfach im Haushalt beim Frühjahresputz. Risikosport ?
Das muß jeder für sich entscheiden und verantworten.
Grüße
Peter
PS. Ich als UL Flieger würde mich z B nicht mit einem Geltschirm in die Luft wagen :)
QuaxC42 schrieb:
Ich als UL Flieger würde mich z B nicht mit einem Geltschirm in die Luft wagen :)
Völlig falsche Einstellung, Gleitschirmfliegen ist wirklich faszinierend!
Gerade als ausgebildeter Pilot (JAR-FCL SEP, TMG; GLP; SPL) zeigt Dir besonders das Gleitschirmfliegen, was alles zur beim Fliegen generell unabdingbare Risikominimierung gehört. Die äußerst engen Betriebsgrenzen zwingen zur perfekten Wetteranalyse und Wetterprognose. Aber auch eine eingehende Beschäftigung mit Start- und Landplatz sowie dem zu befliegenden Revier ist äußerst wichtig. Nicht zuletzt wird für den anstehenden Flug eine entsprechende körperliche und mentale Fitness benötigt.
Alles Dinge, mit denen wir uns beim UL-, Segel- oder Echofliegen auch beschäftigen müssen.
Seit dem ich Gleitschirm fliege, haben sich meine Sinne dahingehend wieder sehr geschärft. Ich setze mich wieder mehr aber vor allem kritischer mit den "Rahmenbedingungen" auseinander.
Dass es beim Gleitschirmfliegen zu derart hohen Unfallzahlen kommt, ist natürlich der immensen Anzahl an Piloten geschuldet. Allein auf der Wasserkuppe werden jährlich bis zu 1.000 neue Gleitschirmpiloten "produziert". Aber in erster Linie ist wohl die sehr kurze Ausbildungzeit - in 14 Tagen vom Fußgänger zum Scheininhaber* - und die wirklich lachse Handhabung der Theorieausbildung - lernt die Fragen lautet die Devise, Unterricht meißt Fehlanzeige - dafür verantwortlich.
Michael
*) In so kurzer Zeit wird man vielleicht Pilot, "Flieger" wird man sicher nicht.
FlyingDentist schrieb:Hallo,QuaxC42 schrieb:
Ich als UL Flieger würde mich z B nicht mit einem Geltschirm in die Luft wagen :)Völlig falsche Einstellung, Gleitschirmfliegen ist wirklich faszinierend!
Gerade als ausgebildeter Pilot (JAR-FCL SEP, TMG; GLP; SPL) zeigt Dir besonders das Gleitschirmfliegen, was alles zur beim Fliegen generell unabdingbare Risikominimierung gehört. Die äußerst engen Betriebsgrenzen zwingen zur perfekten Wetteranalyse und Wetterprognose. Aber auch eine eingehende Beschäftigung mit Start- und Landplatz sowie dem zu befliegenden Revier ist äußerst wichtig. Nicht zuletzt wird für den anstehenden Flug eine entsprechende körperliche und mentale Fitness benötigt.
Alles Dinge, mit denen wir uns beim UL-, Segel- oder Echofliegen auch beschäftigen müssen.
Seit dem ich Gleitschirm fliege, haben sich meine Sinne dahingehend wieder sehr geschärft. Ich setze mich wieder mehr aber vor allem kritischer mit den "Rahmenbedingungen" auseinander.
Dass es beim Gleitschirmfliegen zu derart hohen Unfallzahlen kommt, ist natürlich der immensen Anzahl an Piloten geschuldet. Allein auf der Wasserkuppe werden jährlich bis zu 1.000 neue Gleitschirmpiloten "produziert". Aber in erster Linie ist wohl die sehr kurze Ausbildungzeit - in 14 Tagen vom Fußgänger zum Scheininhaber* - und die wirklich lachse Handhabung der Theorieausbildung - lernt die Fragen lautet die Devise, Unterricht meißt Fehlanzeige - dafür verantwortlich.Michael
*) In so kurzer Zeit wird man vielleicht Pilot, "Flieger" wird man sicher nicht.
Zonk schrieb:
Michael: Eigentlich wollte ich über Ostern den Kompikurs zum Freiflieger in Willingen im Sauerland machen. Wasserkuppe ist zu weit weg von Kamen. Denkst du die Ausbildung ist dort auch so? Also nicht zu empfehlen?
Falls Du das dort machen willst, wäre es ja wohl egal. Von den dortigen Fluglehrern kann ich Dir den Aksel sehr an Herz legen.
Ich habe nicht sagen wollen, dass die Ausbildung nicht zu empfehlen ist. Ich möchte behaupten, dass das von mir angedeutete Defizit in der Theorieausbildung bei allen Flugschulen mehr oder weniger gleich sein dürfte.
Es sollte Dir auch deshalb bewusst sein, dass Du als A-Scheininhaber noch eine geraume Zeit eine Art Flugbetreuung durch entsprechende Fluglehrer, weiterführende Kurse oder wirklich erfahrene Flugkameraden benötigen wirst und Du darüber hinaus sowieso noch viel Zeit und Geld in die nötige Weiterbildung investieren musst.
Um es vielleicht mit der Ausbildung im Motor- oder Segelflug zu vergleichen: Der GS A-Schein ist etwa so etwas wie der erste Solo. Man kann jetzt zwar starten und landen aber die Ausbildung zum alleinverantwortlichen Piloten fängt eigentlich erst jetzt richtig an!
Bei der GS-Ausbildung ist diese Phase des Lernens völlig der Selbsteinschätzung des Einzelnen überlassen, was leider viel zu oft ein sehr schmerzhaftes bis fatales Selektionsverfahren nach sich zieht.
Michael
Hallo,
ich muss FD in jedem Punkt Recht geben. Komme auch aus der Gleitschirmfliegerei. Zuletzt sogar mit Motor. Diese Sportart hat was ganz eigenes, fazinierendes an sich. Lautlos zB in den Alpen an den Hängen entlang zu fliegen und nur den Wind und die Kühe zu hören - einfach überwältigend.
Beim Gleitschirmfliegen kommt es aber auch insbesondere auf die Erfahrung nach der Ausbildung an. Die Beherrschung des Gleitschirms und die Berurteilung des Wetters und des Windes spielen eine große Rolle. Auch hier ist meistens der Pilot an Unfällen Schuld und nicht das Material.
Egal was man macht: Üben, üben......
Matthias
QuaxC42 schrieb:Zum Glück ist es nur ein Sprichwort. Vor kurzem habe ich noch gelesen, dass man mittlerweile erkannt hat, das risikoreicheres Spielen in Kindergärten zu einer Verringerung von Unfällen und damit zu gestiegener Sicherheit führt.Das Sprichwort heißt, wer sich in die Gefahr begibt kommt darin um.