Lohe-Flugzeug-stuerzt-auf-Acker

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  • Flugzeug schrieb:

    Bericht auf You Tube UL des Fliegerclubs Barßel


    Oh-Mann - in letzter Zeit häufen sich aber die Unfälle ungewöhnlich oder ist das so "saisonal üblich"?


    HAllo


    ich denke das schöne Wetter verlockt doch sehr viele zum Fliegen, dadurch gibt es statistisch auch eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen Unfall. 


    Ich spekulier mal zusätzlich:  obwohl wir oft Charlie Bedingungen hatten, gab es sehr viel Blauthermik und auch böigen Wind (>15 kt) . Es scheint ideales Wetter zum Fliegen, ist aber viel anspruchsvoller als erwartet.


    Durch die dauernden Korrekturen sind die Piloten gefordert und es gibt weniger freie  Reserven der Aufmerksamkeit und die Konzentration läßt nach.


    Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht ?


    Grüße


    Peter  


     



     

  • QuaxC42 schrieb:

    Durch die dauernden Korrekturen sind die Piloten gefordert und es gibt weniger freie  Reserven der Aufmerksamkeit und die Konzentration läßt nach.


     ...



     



    Das ist schon richtig, ich glaube das kann jeder bestätigen. Was mich besonders in's Grübeln bringt, ist folgendes: Natürlich wird eine Landung nach z.B. 4h Flug bei sehr bockigem Flugwetter nicht mehr so schön sein wie nach einer Platzrunde. Aber deswegen komme ich doch nicht gleich in's Trudeln! Wie kann denn sowas passieren, wenn ich halbwegs den Fahrtmesser im Blick habe? Und die letzten verunglückten Muster sind ja nicht gerade als besonders zickig bekannt, oder? Natürlich kann man jedes Flugzeug zum abstürzen bringen, aber was mir nicht in den Kopf will ist, wie selbst "erfahrene Piloten" (Fluglehrer usw.) es so weit kommen lassen können. Mir macht das Angst, denn als "erfahren" würde ich mich selbst absolut nicht bezeichnen. Ich kann es mir einfach nicht erklären.


    Rüdiger

  • Bin letztens auch aus Stuttgart mir einer C42 nach Oerlinghausen zurückgeflogen und kurz nachmittags gelandet. Die Luft war zeimlich bockig und im Endanflug war der Wind aus zwischendurch 90 grad von der Seite aber immer ruckartig die Richtung wechselnd und sehr böhig halt. Da war der anflug nicht so einfach und es war kaum möglich die Snkgeschwindigkeit abzuschätzen. Aber da ich die höhe durch Slippen abgebaut habe und schön knapp unter 120 geblieben bin, war die Landung, mit viel Rudereinsatz, dann ziemlich gelungen. Und solche bedingungen waren in der letzten Woche häufig. Kann mir vorstellen, dass die leute evtl. versuch haben mit viel Landeklappen und langsamen Flug die falsch eingeschätzte Entfernung zur Landebahn zu überbrücken und dann kam ein Luftloch und sie waren unten. Hab auch nciht so viel Erfahrung, aber mein Fluglehrer hat immer geprädigt, selbst bei ruhigem Wetter und geschweigedenn bei Böhen ummer schneller anzufliegen, da wenn man zu langsam ist, fällt man ruckartig runter, wenn die Luft ungünstig am Flügel ankommt.

    Da die beiden Unfälle im Landeanflug waren, kann ich mir das nur so erlären...
  • rlippok schrieb:

    Das ist schon richtig, ich glaube das kann jeder bestätigen. Was mich besonders in's Grübeln bringt, ist folgendes: Natürlich wird eine Landung nach z.B. 4h Flug bei sehr bockigem Flugwetter nicht mehr so schön sein wie nach einer Platzrunde. Aber deswegen komme ich doch nicht gleich in's Trudeln! Wie kann denn sowas passieren, wenn ich halbwegs den Fahrtmesser im Blick habe? Und die letzten verunglückten Muster sind ja nicht gerade als besonders zickig bekannt, oder? Natürlich kann man jedes Flugzeug zum abstürzen bringen, aber was mir nicht in den Kopf will ist, wie selbst "erfahrene Piloten" (Fluglehrer usw.) es so weit kommen lassen können. Mir macht das Angst, denn als "erfahren" würde ich mich selbst absolut nicht bezeichnen. Ich kann es mir einfach nicht erklären.

    Rüdiger



    Vorsicht, sonst kommt Truxx gleich wieder mit seiner "ihr sensationslüsternen Geier" Leier...


    Aber genauso ist es, bzw. sind das genau die Fragen, die ich auch schon in einem anderen Thread gestellt habe. Ich meine, so ein Strömungsabriss kommt doch nicht ohne Vorankündigung, ein Fluglehrer merkt das ne halbe Stunde, bevor das Flugzeug erste Zicken macht, im Hintern, am ganzen Körper.


    Ich kann es mir nur so erklären, dass die Augenzeugen der letzten Unfälle u. U. eine etwas laienhafte Wahrnehmung hatten und ein geübtes Auge vielleicht den Unfallhergang für uns Flieger verständlicher hätte formulieren könnte.


    Aber betroffen macht es mich auch!

  • Ich hab meine Maschne inkl. mir und meiner Frau vor zwei Wochen fast versenkt genau wie oben beschrieben.
    Gutes sonniges Wetter aber Böen zwischen 9-18 kt 90° zur Piste.
    zwei Landeanflüge daneben und durchgestartet, dritter Anflug im Slip versucht --> hoffnunsglos da die Maschine anfing zu tanzen wie eine Ballerina. Geschwindigkeitsmesser und Vario versuchten sich in der Zeigergeschwindigkeit zu überbieten. Da konnte ich fahrtmässig zwischen 70 und 130km/h wählen und vario zwischen 300ft sinken und steigen.

    Der Blick nach aussen, well, wenn mir einer sagt das er in 40-50m Höhe noch die Geschwindigkeit "schätzen" kann......

    Kurzum über der Schwelle passte es leidlich, Maschine abgefangen und kurz vorm aufsetzen gibts ne Böe von rechts die sich so dermassen gewaschen hat das die Maschine nach links rotiert trotz 100% Querruderausschlag rechts und ich auf eine Tonne zusteuer (Fahrbahnmarkierung) und bis auf den Rollweg versetzt werde.

    Kein Querruder und Seitenruder war da noch möglich, zum Gasgeben wars zu spät und hätte die Maschine noch weiter nach links gebracht. Im inneren Auge hatte ich somit schon den Ringelpitz als beschlossen abgehakt.

    Das rechte Fahrwerk trifft die Plastiktonne und dadurch kriegt die Maschine nen Impuls nach rechts und setzt auf. Ich war da schon so langsam das die nichtmal mehr gehüpft ist....... Soviel zum Thema Fahrtanzeige bei Böen......

    Endergebniss: 1 Radschuh im Eimer, rechte Landeklappen angeknackst --> 10 Stunden Arbeit in der Werkstatt mit Epoxy laminiererei nd dreifarb Metalliklack lackierung...... ---> gesamt 400,--

    Das schlimmste war nichtmal das das passiert ist. Was vielmehr an meinem Ego zerrt ist das ich mir nicht sicher bin das ich komplett was falsch gemacht habe oder ich ein Wetterphänomen hatte. Letzteres könnte ich unter --> lern draus abhaken. Nacher wissen natürlich alle was falsch war: von zu niedrig über hättest Du die Landung mal ohne Klappen gemacht bis zu Zodiac ist grundsätzlich schei.... war so ziemlich alles dabei.....
    Mein Fluglehrer hat es auf den Punkt gebracht.
    Ich hab das mit ihm besprochen da er meine fliegerischen Kapazitäten am besten einschätzen kann und ich sowas genau analysieren will.
    Er meinte darauf nur kanpp: wenn das fliegerisch so gewesen ist wie Du es sagst haste eigentlich bis auf einen Fehler nix falsch gemacht --> Du bist den falschen Platz angeflogen!. Das nächste mal nimmste besser nen anderen Platz oder machst ne Sicherheitslandung auf irgend einem Segelflugplatz der im Wind liegt und fährst mit dem Taxi heim. Besser Schreibkram und Taxigebühren als tot zu sein!

    Kurzum sonst nix passiert, Maschine lebt aber viel wichtiger, wir habens überlebt! Uns meine Frau mag trotzdem noch mit mir fliegen ;-)  -->Jeder Flug ist ein neuer Flug mit neuen Parametern....

    Wenn Die Jungs mit dem Bomber da dasselbe hatten dann kann ich verstehen wie die evtl. abgschmiert sind!
    Wer ne Kappa mal aus der Nähe gesehen hat mag sich seinen Teil zum Thema UL mal denken...... Da ist 20 km/h in niedriger Höhe schnell 50m zu tief......

  • Ich meine, so ein Strömungsabriss kommt doch nicht ohne Vorankündigung, ein Fluglehrer merkt das ne halbe Stunde, bevor das Flugzeug erste Zicken macht, im Hintern, am ganzen Körper.


    Wir alle wissen - wenn's brenzlig wird kann man 1+1 nicht mehr zusammenzählen. Darf ich daher zum Thema aus der gestrigen FTD zitieren ?


    Zwischenbericht der französischen Untersuchungskommision BEA zum AIR France Absturz vor zwei Jahren vor der Küste Brasiliens:


    Die beiden ...Co-Piloten (die das Kommando hatten) reagierten in der Not ....anders als vorgeschrieben: Die Steuerung des Piloten bestand hauptsächlich in einem Hochziehen des Flugzeuges, heißt es. Die Piloten hätten damit auf...Überziehwarnungen in einer Luftturbulenz reagiert...Mit rund 190 km/h sank das schwankende Flugzeug (A330) ab. Der Pilot drückte den Steuerknüppel bis zum linken Anschlag und nach oben....


    Unglaublich aber wohl war - der PIC beantwortete die Überziehwarnung der Instrumente mit einem Hochziehen des Flugzeuges.

  • Bei böigem Wetter ist Dein "popometer" und das des Fi sinnlos.........Wenn dann die Instrumente noch unpräzise sind hast Du ein Problem!

  • F22 Raptor schrieb:
    Ich hab meine Maschne inkl. mir und meiner Frau vor zwei Wochen fast versenkt genau wie oben beschrieben.
    Gutes sonniges Wetter aber Böen zwischen 9-18 kt 90° zur Piste.
    zwei Landeanflüge daneben und durchgestartet, dritter Anflug im Slip versucht --> hoffnunsglos da die Maschine anfing zu tanzen wie eine Ballerina. Geschwindigkeitsmesser und Vario versuchten sich in der Zeigergeschwindigkeit zu überbieten. Da konnte ich fahrtmässig zwischen 70 und 130km/h wählen und vario zwischen 300ft sinken und steigen.

    ......



    Schöner Beitrag Raptor. Aber erinnerst Du Dich noch daran ?


    Ich zitiere Raptor vom 04.02.2011 um 07:58 Uhr mal:


    "Ich denke UL untypisch wirst Du bei höheren Windgeschwindigkeiten wieder nur die Zodiac finden. Aus dem Handbuch:

    Seitenwindoperationen mit der ZODIAC wurden bis 65 km/h erprobt. Der Pilot sollte jedoch mit der ZODIAC bei normalen Wetterbedingungen bestens vertraut sein. Bei über 40 km/h Seitenwind können ungeübte Piloten mit der Spornradversion Probleme bekommen.

    Wenn Du jetzt ernsthaft nach einem UL suchst das noch übetr diesen Parametern liegt dann zweifel ich ein wenig an der Ernsthaftigkeit......"



     

  • Raptor. Hochachtung, dass du deinen Erfahrungsbericht hier so ungeschönt schilderst, ich kann mich noch gut an unsere Diskussion  zum Thema Böen bis 35kt erinnern - you know...! Um so mehr.. Respekt!!!


    Ich habe für mich ein paar "NO GOs" definiert; Böen > 15kt + Thermik in Verbindung mit Crosswind z. B.  Das macht einfach keinen Bock, da kann der Himmel noch so blau sein. Im Sommer außerdem der Versuch, Thermikzeiten zu vermeiden. Muss jeder für sich entscheiden, aber mir macht′s keinen Spaß.


    Edit: Rüdiger hat das zitiert, was ich nur angedeutet habe; ihr seid gemein!! ;-)


    Wie gesagt, ich find′s okay, er hat den Mut, seine Aussagen hier selbst zu revidieren, andere bekommen das hier nicht hin!

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