Luftsportstatistik 1995 bis 2010

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  • Moin Darkwing Duck,

    Du sprichst mir da aus der Seele! Bis auf die hauptamtlichen Geschäftsführer in den Luftsportlandesverbänden arbeiten alle übrigen Amtsträger ehrenamtlich. Gerade bei uns in Hessen stehen wir nun einmal mehr vor dem Problem, daß der Luftraum um den Frankfurter Flughafen massiv abgesenkt worden ist. Es bleibt also immer weniger Platz für die Sportluftfahrt. Die nächste Begrenzung und Absenkung steht schon vor der Tür und in Kassel/Calden wird es ähnlich sein.

    Ich greife diesen Punkt (Luftraumproblematik) heraus, da ich daran zwei Dinge aufzeigen möchte.

    Erstens können es die ehrenamtlichen Mitstreiter, zu denen ich mich zähle, nicht bewerkstelligen, eine allumfassende Verbandsarbeit und Verbandspolitik zu betreiben. Dies macht eine Vollzeitbeschäftigung erforderlich, um mit Presse, Politik und Gesellschaft in ständigem Austausch zu stehen. Aber - wie Du richtig schreibst - gibt es eine Geschäftstelle in Braunschweig, nämlich den großen Bundesverband Deutscher Aero Club e.V. Hier sitzen hauptamtliche Mitarbeiter, die solche Aufgaben für die Fliegergemeinschaft durchführen könnten. Statt dessen erhalte ich alle 14 Tage eine lächerliche Visa-Karten-DAeC-Werbung sowie Hinweise auf diverse Luftsportveranstaltungen. Beim Problem gesperrter Lufträume oder neuer Wunsch-Lizenz-Klassen stehen wir Luftsportler, ob nun UL, Segelflug oder Motorflug et al., allein - und zwar ganz allein auf der sprichwörtlichen Piste.

    Exkurs: Was waren das noch für Zeiten, als der DAeC mehr oder weniger eine "ständige Vertretung" in Bonn oder in Berlin beim Bundesverkehrsministerium inne hatte (vgl. hierzu Ausgaben und Berichte des "Aerokurier" der 1980′er und 1990′er Jahre, dort die "blauen Seiten").

    Zweitens muß man allerdings auch die Verbändepolitik insgesamt kritisieren. Die Herren vom DULV, vom Modellfliegerverband, vom Freiballonverband oder vom DHV sind auf den Ausschußsitzungen des AUL/ALF oder beim Frankfurter Gespräch selten bis nie anwesend. Mit anderen Worten: Die "Drecksarbeit", nämlich soviel Luftraum für den Luftsport wie nur irgendwie möglich freizuhalten oder gar zu erkämpfen, wird wiederum nur dem DAeC überlassen.

    Ich kenne beispielsweise keinerlei Medienaktion des DULV, in der er sich bezüglich Luftraumproblematiken stark gemacht hat. Und der DMFV glaubt auch, daß immer neuer Luftraum für das Modellfliegen ohne politische Lobbyarbeit möglich sei. Wie dem auch sei. Aber dafür "fallen wir" auf die tollen Serviceangebote, insbesondere hinsichtlich der Versicherungspakete, herein. Nichts gegen Wettbewerb: Natürlich ist es definitiv günstiger, sein UL-Spielzeug über das Versicherungspaket des DULV rundum oder saisonal zu versichern. Wird man eben Einzelmitglied beim DULV und spart wahres Geld.

    Doch um wieder auf den Punkt zu kommen: Die meisten von uns haben das Fliegen wohl in einem Luftsportverein erlernt, ob sie dann später Eigentümer oder Charterkunde werden, sei mal dahingestellt. Aber immer weniger Luftsportlerinnen und Luftsportler finden noch den Weg in einen Verein. Das Interesse am Fliegen selbst kann meiner Meinung nach nicht gesunken sein. Vielmehr ist es leider so, daß wir verstärkt aufs Geld achten müssen und so komme ich zu meiner These, daß Luftsportvereine immer größere Fixkosten auf immer weniger Vereinsmitglieder verteilen müssen (die berühmte Kostenspirale). Fliegen wird damit im Luftsportverein teurer als beim Vercharterer.

    Ergo - so meine These - wenden sich viele potentielle Luftsportler von Vereinen ab und suchen ihr Glück in dachverbandsfreien Vereinen oder in privaten Haltergemeinschaften bzw. als Einzelmitglied in den "Konkurrenz-Luftsport-Dachverbänden". Dies erklärt ja zum Teil auch die schrumpfenden Mitgliederzahlen in der DAeC-Statistik.

    Würden aber alle Verbände solidarisch an einem Tisch sitzen und ihre vorhandenen Synergien zusammenlegen, würde dies durchaus den Kostendruck für jeden einzelnen Luftsportverein minimieren; man denke nur an ein globales Versicherungspaket für Luftsportvereine, Flugplätze und Flugzeuge! Und um auf das Luftraumproblem zurückzukommen: Wie peinlich ist es für mich gewesen, Politikern zu erkären, daß durch die Luftraumabsenkung um Rhein-Main ca. acht hessische Luftsportvereine in ihrer Existenz bedroht seien, mußte ich mir doch stets die Argumentation bzw. das Totschlagargument anhören: "Mit der neuen Start-/Landbahn Nordwest entstehen ca. 30.000 Arbeitsplätze. Und ihre acht Luftsportvereine machen ggf. 450 Personen aus". Anders wäre es da, wenn alle Luftsportlerinnen und Luftsportler eben wieder in einem großen, starken Verband organisiert wären.

    Ob nun am Beispiel des Ultraleichfliegens der DAeC oder der DULV das Rennen machen wird, bleibt sich gleich. Eigentlich ist es ja schon entschieden. Die anderen Fachverbände haben sich letztlich deshalb so erfolgreich herausgebildet, weil sie ihre Mitglieder anscheinend besser betreuen können als es der DAeC aus Braunschweig vermag.

    Fraglich - und für mich am Herzen liegend - bleibt die Existenzfrage der Luftsportvereine: Die Statistik auf meiner Seite spiegelt ja genau deren schrumpfenden Mitgliederbestände wider. In den klassischen Luftsportvereinen müssen immer größere Kosten auf immer weniger Schultern verteilt werden. Dies führt letztlich irgendwann dazu, daß Vereine in ihrem Kostendruck untergehen. Nicht heute und nicht morgen, aber mittelfristig muß dann das Fluggerät verkauft oder der Stundensatz für die Flugstunden massiv erhöht werden. Damit werden die Vereine immer unattraktiver.

    Wie dem auch sei. Das war nun nicht das "Wort zum Sonntag", sondern vielmehr der Aufruf, Euch in Euren Luftsportverbänden zu engagieren. Werdet selbst ein kleines Zahnrad im großen Sportluffahrt-Getriebe.

    Fliegergruß!
    Pennula
  • Danke Pennula!
  • @ Pennula


    Der Fisch fängt bekanntlich am Kopf an zu stinken. und genau diesen Kopf habe ich gemeint. Niemand unterstellt den Landesverbänden irgendeines Landes mangelnde Öffentlichkeitsarbeit oder andere Nachlässigkeiten.


    Was ich meine ist das von oben her erstmal die Gegenheiten geschaffen/ Angepasst werden müssen. Und dies geht nicht auf Landesebene.


    Davon abgesehen gilt immer noch folgendes Motto: Trau keiner Statistik die Du nicht selber gefälscht hast ;-)


     

  • Achwas, der Fisch stinkt überall gleich!


    Was müsste ich denn tun, um in den Bundesvorstand des DAeC bzw. als Funktionsträger gewählt zu werden, damit ich für die dringenden Veränderungen eintreten könnte?


    1. Ich muss Mitglied in einem Luftsportverein werden, der seinerseits Mitglied im DAeC ist.
    2. Ich muss 1. Vorsitzender dieses Vereins werden, damit ich überhaupt zu Teilnahme an den Versammlungen des Landesverbandes zugelassen werde.
    3. Es muss mir gelingen, im Landesverband in den Vorstand gewählt oder Deligierter zu werden.
    4. In der Bundesversammlung muss ich dann zur Kandidatur für die entsprechende Funktion oder für's Präsidium zugelassen und gewählt werden.


    Gegen die bestehenden Peronalien, man könnte das auch böswillig als Seilschaften bezeichen, schafft das niemand! Fazit, alles bleibt wie es ist.


    Michael

  • FlyingDentist schrieb:

    ...Gegen die bestehenden Peronalien, man könnte das auch böswillig als Seilschaften bezeichen, schafft das niemand! Fazit, alles bleibt wie es ist.


    Michael

    Das nennt man Politik. Was glaubst Du wieso da oben so viele alte Herren sitzten. Weil Du Jahre braucht um da hoch zu kommen.
  • Da hast Du völlig recht! Und das Schlimme ist, auf dem Langen Weg wirst Du gänzlich assimiliert und die einstigen Ziele und Ideale bleiben total auf der Strecke.
    Eine Veränderung ist auf diesem Wege weder zu erwarten, noch zu erreichen. Vielleicht sollte man sich bei solchen Strukturen doch mal an ein paar Jahreszahlen erinnern: 1595, 1789, 1848, 1917,1989 und sogar 2011


    Michael


    PS: Wir sind das Volk, äh, die Flieger!!

  • Und warum versuchtst du erst gar nicht diesen Weg zu gehen?
    Veränderungen beginnen zwar im Kopf, aber sie sollten dann nicht dort verbleiben!

    Frank
  • FlyingDentist schrieb:

    2. Ich muss 1. Vorsitzender dieses Vereins werden, damit ich überhaupt zu Teilnahme an den Versammlungen des Landesverbandes zugelassen werde.



    Nur Vereinsvorsitzende duerfen an Verbandsversammlungen teilnehmen? Das ist natuerlich der beste Weg um breite Partizipation am Verband zu verhindern.


    Zum Vergleich: Beim DHV darf jedes Mitglied - ob Einzelmitglied oder Mitglied in einem DHV-Verein - an den Regionalversammlungen teilnehmen und kann sich direkt als Delegierter fuer die Bundesversammlung aufstellen lassen. Normalerweise eine recht geringe Huerde - oft gibt es mehr Delegiertenplaetze als Kandidaten.


    Ich glaube auch nicht dass die Aufteilung in zig Landesverbeaende beim DAeC hilfreich fuer eine effiziente Interessensvertretung ist. Das sorgt in meinen Augen eher fuer ueberfluessige Buerokratie und Hierarchien.

  • FD: PS: Wir sind das Volk, äh, die Flieger!!

    Ich lach mich kaputt !!
    Ich darf an Kassel erinnern. Da wurde ein Versuch gemacht, und wer hat das anschließend mit Hohn und Häme überzogen? Auch Du mein Sohn FD..., und Truxxon als oberster Miesmacher.

    Tatsache ist, dass DULV und DAeC sich auf höherer Ebene nicht grün sind, der DAeC lässt da sehr den alten, eingesessenen und großen Verband heraushängen.
    Was ein Vorsitzender Koplin sagt, meint und tut, habe ich selbst erlebt. Eine Farce !
    Und: Solange die Verbände gleichzeitig Beauftragte sind, sind sie in der Position einer Seite/Partei, die nicht mehr auch noch neutral die Interessen ihrer Mitglieder vertreten kann.

    Deshalb müsste eigentlich ein eigener, unabhängiger Verband der UL-Flieger her.
    Der könnte dann vielleicht sagen: Wir sind die Flieger und Leuten wie Rotax, LSG-B, BMV und LBA mal in den Pelz pusten, was sicher dringend im einen oder anderen Fall erforderlich wäre.

    Die Herren dort sitzen kompl. nur in runden Zimmern, alle mit dem A... an der Wand, damit niemand eben dort reintreten kann.
    Ich krieg die Krätze, wenn ich an diese vermuffte, denk- u. funktionsfaule Verwaltung denke !
  • DAL4 schrieb:
    FD: PS: Wir sind das Volk, äh, die Flieger!!

    Ich lach mich kaputt !!
    Ich darf an Kassel erinnern. Da wurde ein Versuch gemacht, und wer hat das anschließend mit Hohn und Häme überzogen? Auch Du mein Sohn FD..., und Truxxon als oberster Miesmacher.

    Tatsache ist, dass DULV und DAeC sich auf höherer Ebene nicht grün sind, der DAeC lässt da sehr den alten, eingesessenen und großen Verband heraushängen.
    Was ein Vorsitzender Koplin sagt, meint und tut, habe ich selbst erlebt. Eine Farce !
    Und: Solange die Verbände gleichzeitig Beauftragte sind, sind sie in der Position einer Seite/Partei, die nicht mehr auch noch neutral die Intertessen ihrer Mitglieder vertreten kann.

    Deshalb müsste eigentlich ein eigener, unabhängiger Verband der UL-Flieger her.
    Der könnte dann vielleicht sagen: Wir sind die Flieger und Leuten wie Rotax, LSG-B, BMV und LBA mal in den Pelz pusten, was sicher dringend im einen oder anderen Fall erforderlich wäre.

    Die Herren dort sitzen kompl. nur in runden Zimmern, alle mit dem A... an der Wand, damit niemand eben dort reintreten kann.
    Ich krieg die Krätze, wenn ich an diese vermuffte, denk- u. funktionsfaule Verwaltung denke !
    Und was ist der DULV ?
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