Haltergemeinschaften wirklich so toll?

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  • So bald wie möglich wieder fliegen! Sonst hat man irgendwann zu viele Bedenken und lässt es ganz. Ich habe am Sonnabend geholfen, einen Flieger vom Acker zu ziehen und habe gleich im Anschluss noch den Sonnenuntergang aus der Luft angeschaut. (kein Personenschaden, kein Flurschaden)
  • Naja, bei einem Unfall mit Todesfolge ist man denke ich eher geschockt als bei einer Außenlandung ohne Personen- und Sachschaden. Es wird ihn schon nicht ganz vom Fliegen abhalten, aber wenn er der Meinung ist er bleibt lieber unten, dann sollte er das auch so tun.

    Wer sich nicht wohl fühlt sollte stets auf dem Boden bleiben und den Flug später durchführen, oder ganz verschieben. Ich finde, dass es die richtige Reaktion ist.
  • @Mowa: Hin oder Her: Anschaffungskosten und Abschreibungen müssen in jeder Rechnung berücksichtigt werden. Alles andere ist leider schlichtweg eine falsche Betrachtungsweise. HGs sind teurer, aber für den Aufpreis hat man halt den Vorteil der größeren Verfügbarkeit (Die Haltergemeinschaft l.


    Ist fast so wie Economy/Business-Klasse fliegen. Beides ist fliegen, aber bei der Business-Klasse ist es angenehmer.


    Was aber eventuell sinnvoll sein kann: Eine größere Haltergemeinschaft mit mehreren Flugzeugen. Das sollte eigentlich die Wahrscheinlichkeit steigern, dass ein Flugzeug auch frei ist.
    Bsp. statt einer HG mit 3 Personen und 1 Flugzeug könnte man eine HG mit 10 Personen und 3 Flugzeugen machen. Die Kosten liegen knapp unter einer 3er HG und die Verfügbarkeit ist deutlich höher.


    PS: Herzliches Beileid, mowa.

  • Genau das letztere was Du angesprochen hast versuchen wir bzw. eine ansässige Flugschule gerade in Oerlinghausen umzusetzen. Es soll eine Art Flugzeugpool geschaffen werden. Mehrere Personen können sich da zu bestimmten Einlagen "reinkaufen" und letztendlich für etwa 30 Euro die Stunde fliegen.

    Leider ist das alles noch nicht ganz in trockenen Tüchern, aber sicher für jeden sehr interessant...
  • Ich werde den Teufel tun jemandem zu sagen, wie er was wo herein rechnen soll. Wir haben für uns beschlossen, dass der Wert, den wir beim  Kauf des Fliegers bezahlt haben genau der Wert ist, den für uns die Freiheit hat zu fliegen wann wir wollen.
    Und dieser Wert ist in letzter Zeit  ziemlich gestiegen, so dass der nächste Flieger auch ruhig etwas mehr kosten darf.

    Und Beileid braucht mir niemand wünschen. Dies gehört den Angehörigen. Ich bin sehr traurig, das sit richtig, meine Entscheidung, demnächst wieder ins Cockpit zu steigen steht auch fest, nur will ich den Flug genießen und nicht auf jedes noch so kleine Motorengeräusch hören wollen oder an das Schicksal abgestürzter Piloten denken.

    Im Moment gibts nur Spekulationen über die Ursache und aufgrund der Erfahrenheit beider Piloten an Board spricht man von nem technischen Defekt, weil sich niemand vorstellen kann das die beiden einfach so abgestürzt sind.

    Grüße,
    Da Mowa
  • Mowa, Du kannst es drehen und wenden wie Du willst, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Ihr Anschaffungspreis/Flugstunden=X Euro pro Flugstunde für Eure Freiheit bezahlt. Das diese Freiheit Euch das Wert ist, ist vollkommen okay. Nur habe ich schon in so einigen Foren gelesen, dass Leute rausposaunen, dass sie für 30-40 Euro/h in der Haltergemeinschaft fliegen, was aber reines Fehldenken ist.


    @Sukram: Eigentlich gute Idee. Rein rechnerisch ist ein Flugzeugpool sinnvoll, denn einzelne Piloten können niemals ein Flugzeug mit 30-100h fliegen pro Jahr auslasten und ein Flugzeugpool bietet eine deutlich höhere Flugzeugverfügbarkeit als eine Haltergemeinschaft (das Verhältnis von geflogenen 30-100h pro Pilot und Jahr und verfügbaren Stunden/Jahr bei X Maschinen skaliert ziemlich gut, so dass die Verfügbarkeit von einem Flugzeug auf 4 Piloten deutlich niedriger ist als die Verfügbarkeit von 2 Flugzeugen auf 8 Piloten).

  • 30€ pro Stunde halte ich für ziemlich optimistisch. 20€ gehen ja schon für den Sprit drauf. Bei einem Kaufpreis von 50.000,-€   (für einen guten gebrauchten) müsste der Flieger dann ja 5000 Stunden störungsfrei durchlaufen. Die Kleinigkeiten wie Hallenstellplatz, Jahresnachprüfung oder Abschreibung nicht eingerechnet. Gleich fange ich an, die Kosten für meinen Flieger zu ermitteln. Und Ihr seid schuld, wenn mir  dann schlecht wird... :-)
  • Das ist es ja, was mir immer so dermaßen aufstößt...


    Kaufpreis: 45000 Euro -> Ist ja eh weg, somit auch keine Kosten


    Abschreibungen? -> Gibt es im Privatleben nicht, also keine Kosten


    Fixkosten und Rücklagen: Auch die paar tausend Euro werden jährlich eh auf den Tisch gelegt, somit also keine Kosten.


    Bleibt also nur noch Sprit zu zahlen... Und dann ist man bei schweinebilligen Flugstundenpreisen.


    So kommt mir die Argumentation vor. Allein schon die Finanzierungs/Opportunitätskosten für ein 35.000 Euro teures Flugzeug reichen locker für 70 Charterstunden/Jahr. Das reicht schon, um beim Charterer vier mal das komplette Wochenende mit 8 Stunden Mindestabnahme zu buchen. Wer ganz geschickt ist.


    Und das bezieht sich rein auf die Finanzierungskosten des Flugzeugs. Für die jährlichen Fixkosten kann man noch mal 30 Stunden fliegen, womit wir damit schon bei 100 Stunden pro Jahr im Charterbereich sind.


    Und momentan haben wir nicht mal das eigene Flugzeug auch nur einen Meter bewegt. Sobald wir es bewegen kommen nämlich zu den Spritkosten noch Verschleiß und Abschreibungen. Und kaputt gehen kann immer was, also müssen Rücklagen gebildet werden.


    Mit anderen Worten: Freiheit ist teuer, sehr teuer.


     


    Das mit dem Flugzeugpool kann aber funktionieren. Ich kann mir vorstellen, dass X-Flugzeuge für kurze Flüge < 2h und Y-Flugzeuge für Langzeitcharter verteilt auf viele Köpfe, sowohl die Kosten niedrig als auch die Verfügbarkeit hoch halten.

  • Natürlich betrachten wir die Anschaffungskosten nicht buchhalterisch korrekt, hatte ich ja bereits gesagt. Trotzdem rechnen wir nicht Anschaffung/Flugstunden sondern Unterhalt/Flugstunden, weil wir ja Soll und Haben mit Kauf und Freiheit/Spontanität gegeneinenader verrechnet haben. Es gibt nun mal Dinge, die kann man nicht in Geld aufwiegen. Da muss sich jeder selber seine Referenzen schaffen.

    Und ganz ehrlich? Wir bilden keine Rücklagen! Was kommt, das kommt! Wie mit dem kaputten Kabelbaum z.B. 100 EUR weg. Na und? Ein Auto lass ich ja auch reparieren. Die Rakete, der Schirm? Is noch Jahre hin! Wenns dran ist, wirds bezahlt. Mein Auto bekommt auch mal neue Reifen, ohne dass ich Rücklagen gebildet habe. Und ohne Witz ob ihrs glaubt oder nich: Ein Flieger muss nicht 50000 EUR kosten. Hätte ich mir jedenfalls nicht leisten können/wollen. Für 1/3 dieses Geldes fliegt man ebenfalls trocken/warm/3-achsig! Der Schelter kostet mich 25 EUR im Monat. Meine Motorradgarage 90!!!!! Na und? Dafür ist der kleine Storch mit 70Tonnen-Toren vor Vandalen und Wetter geschützt. Die Jahresnachprüfung? Kostet weniger, als wenn ich mit dem Auto zum TÜV muss!

    Ich jedenfalls gehe momentan mit 50 EUR aus dem Haus, gehe zwei Stunden fliegen (incl. Landungen und Coke und Bratwurst) und mach mir keinen Kopp. Habe ich die 50 EUR mal nicht mehr, oder die paar Kröten für ne Jahresnachprüfung, dann ist es wirklich Zeit, sich zu überlegen, wo jetzt das Geld her zu bekommen ist, und nicht ob ich den Flieger verkaufen sollte!

    Alles hat seinen Preis und jeder kann für sich entscheiden, ob einem das Geld wert ist. Ein kumpel von mir ist Angler. Der hat sich neulich zum fliegenfischen in Canada (2 Wochen 3.500EUR) eine neue Rolle gekauft. Die hat 2.000EUR !!!!!!!!!!! gekostet. Nur die Rolle!!!! Bekloppt???? Jeppp, genauso wie ich, wenn ich morgens vor dem Schelter stehe, um die beiden 35 Tonnen Tore aufzufahren, den Storch raushole und keine 100m später in der Luft bin. Und zwar ohne Anrufe beim vercharterer, zeitabsprachen, termindruck, weil danach noch wer chartert bla bla bla.

    Es haben sich sicher auch schon mal leute totgerechnet bei sowas anstatt zu fliegen....



    Ach so, der Flugzeugpool:

    1. Du brauchst die ganzen Teilhaber sofort, und zwar viele.
    2. Die Flugzeuge müssen versichert sein (machts wieder teuerer)
    3. jemand muss sich um das alles Kümmern (bestimmt n halbtagsjob)
    4. Niemand war es, wenn es ne Beule gibt (die war nämlich schon)

    Das sind die Punkte, die mir als erstes einfallen, auch wenn die Idee nicht neu und gut ist. Ich selber kenne zwei Flugzeugpools, die es nicht länger als ein Jahr geschafft haben. Leider.
  • Das Einzige, was man nicht mit Geld aufwiegen kann, ist das Leben. Und selbst das schaffen einige Leute dennoch. :-)


    Nicht, dass jetzt jeder Denkt, dass ich zur Geiz-ist-Geil-Fraktion gehöre, aber ich versuche immer den goldenen Mittelweg zwischen Kosten und Nutzen zu haben (also den größten Durchschnittsnutzen bei verhältnismäßig niedrigen Kosten) - Und falls Freiheit statt 100Euro/h 150Euro/h bedeutet, dann ist es mir das wert. Allerdings statt 100 Euro/h 300-500Euro/h zu verbraten, ist mir die Fliegerei dann doch nicht wert.


    Es wäre übrigens wirklich toll, wenn Versicherungen nicht mehr pro Flugzeug berechnet würden, sondern pro geflogenen Stunden. Dann würde sich ein Flieger für eine Einzelperson eher rechnen (denn bis auf die wirklichen Fixkosten wie Hangarmiete, sind die meisten Kosten pro Stunde proportional günstig).


     


    EDIT 1: @Mowa: Beitrag editieren ist unfair ;-) Aber ganz gut beschrieben. Ich werde mir Deine Worte mal durch den Kopf gehen lassen.


    EDIT 2: Okay, noch mal alles durchgerechnet. 84 Monate finanziert mit 5250 Euro Anzahlung für eine 35.000 Euro UL. Ebenfalls mit Rücklage und Vollkasko aber ohne Verschleiß und Sonderabschreibungen.


    1er "Haltergemeinschaft" mit 40 Stunden/Jahr pro Halter: 269,10 Euro/h. 
    2er Haltergemeinschaft mit 40 Stunden/Jahr pro Halter: 146,55 Euro/h. 
    3er Haltergemeinschaft mit 40 Stunden/Jahr pro Halter: 105,70 Euro/h. 
    4er Haltergemeinschaft mit 40 Stunden/Jahr pro Halter: 85,28 Euro/h. 


    Also alles >2er HG würde mir preislich zusagen. Ich habe sogar mal die Opportunitätskosten gegengerechnet: Für mich lohnt sich persönlich sogar eine 2er HG mit einem 35.000 Euro-Vogel gegenüber dem Chartern, sogar unter der Berücksichtigung von 5% Opportunitätskosten von 17.500 Euro *freu*

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