Wirbelschleppen

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  • Also ich kenne vom "Hörensagen" aus dem Oberbergischen einen Platz mit so einem komischen Knick in der Piste, wo es für den Verein ein ziemlich lukratives Geschäft war Beschwerde gegen eine solche Anlage in deren Platzrunde zu erheben. Offensichtlich haben diese auch genau rein "zufällig" das richtige Timing gewählt, da es für den Betreiber der Windkraftanlage günstiger war eine mir nicht bekannte Summe an den Verein zu zahlen, als das komplette Projekt wieder neu durch alle Instanzen zu planen und neu genehmigen zu lassen... 

    Sicherheit ist manchmal ein dehnbarer Begriff...
  • @ ako: Super, vielen Dank!
    @ TeeJay: Verstanden ;-)

    Gruß Eric
  • Hallo AKO,

    je wenn dem so wäre, hätten wir alle kein Problem. Haben wir aber.

    Grundsätzlich habe ich auch nichts gegen Windenergiegewinnung, aber bitte, das ist ein anderes Thema.
    Fakt ist, das die Gemeinden Windenergiezonen ausweisen, die wenig Rücksicht auf unsere Flugplätze nehmen. Dazu kommt der Umstand, wenn eine Behörde, den Bau einer WKA auf sogen. Vorzuggebieten verbietet (wegen den Abständen zu einem Fluggeländen), dann darf der potentielle Betreiber der WKA die Behörde (Flugplatz, Grundstückseigentümer etc.) auf entgangene "Erträge" verklagen!
    Ganz aktuell ist ein Verfahren in genau dieser Sache anhängig. Sollte sich der Betreiber durchsetzen, können die bauen wo sie wollen, wenn die Gemeinden entsprechende Gebiete ausgewiesen haben. Hier ist jeder Verein/Platzhalter gefragt, bei seiner Gemeinde vorstellig zu werden und sich danach zu erkundigen. Sollte sich der Flugplatzbetreiber unwissentlich nicht melden um gegen die Erichtung einer WKA in seiner Platzrunde sein Veto einzulegen, wird es schwierig. Gefragt wird der Betreiber von Flugplätzen im Vorfeld NICHT, da muß sich jeder selbst drum kümmern.

    AKO, sei mir nicht böse, aber mein Schreibtisch bricht langasm zusammen über die Not der Flugplatzbetreiber, die sich gegen die Verspargelisierung wehren müssen. Die Empfehlungen der DfS spielen sowas von keine Rolle für die Genehmigung von WKAs.

    Und: Windkraft ist ökologischer Unsinn! Die Ressourcen und Energieverschwendung zum Bau und Errichtung so einer Anlage wird niemals durch die Anlage selbst reingeholt. Ein Minusgeschäft für die Umwelt also. Atom und Kohle ist auch keine Lösung, gibt aber noch mehr, was man tun kann. Nur um ein paar Investoren glücklich zu machen und das mit vermeintlich "grünem Anstrich", dafür möchte ich meine Fliegerei nicht einschränken lassen...

    Etwas neben off topic, sorry, aber so ist das nun mal. Geschäfte macht schon lange kein Verein mehr mit diesen Scheißdingern...
  • Carlson schrieb:
    Die Empfehlungen der DfS spielen sowas von keine Rolle für die Genehmigung von WKAs.
    Das kann ich so nicht bestätigen.
    Bei uns lief das nämich folgendermaßen ab:

    Im Planungsverfahren wurde die zuständige Landesluftfahrtbehörde seitens der Planer zur Stellungnahme aufgefordert. Die hat dann mit uns Kontakt aufgenommen und ein Gutachten bei der DSF durchführen lassen.
    Eine Windmühle wurde darauf wegen Unterschreiten der hier schon erwähnten Abstände zum Gegen- und Queranfug vom RP abgelehnt. Dem folgte auch die Genehmigungsbehörde und erteilte keine Baugenehmigung für diese WKA

    Effekt: Eine (von vielen) Windmühle wurde nicht gebaut und unser Platz konnte sich gleichzeitig von einer über 40jährigen friedlichen Koexistens mit den Anrainenr verabschieden, weil die Windmühlenlobby seit dem permanent stänkert und nichts unversucht lässt uns das Fliegerleben schwer zu machen.

    Michael

    PS: Aktenzeichen hab' ich keins ...
  • In EDLA wurden die vorhandenen Windräder repowert, schönes Wort.
    Damit sind die jetzt so hoch, daß der Queranflug auf die 23 nicht mehr unter 188ft AGL gemacht werden solle. Siehe NOTAM.
    Seit die erneuerbaren Energien zur Ersatzreligion erklärt worden sind, ist alles möglich.
    bb
    hei
  • @Carlson
    Das sind ja üble Stories aus Deiner Region!
    Die Genehmigungen sind Ländersache und werden wohl von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich gehandhabt. Ich habe daher andere Erfahrungen als Du (NRW?)
    Nahe einem von unserem Verein betriebenen UL-Platz sollen Windräder errichtet werden.
    Die Landesluftfahrtbehörde war von Anfang an involviert und die Zusammenarbeit ist sehr gut. Auch die Planer haben sich früh mit uns zusammengesetzt und man hat gemeinsam Lösungen gesucht. Auch von Anfang an war der DULV mit einem Gutachter involviert.
    Im Ergebnis fällt ein Standort komplett weg, die anderen können durch Veränderung der Platzrunde ermöglicht werden. Dafür wird ein angemessener Ausgleich erfolgen.

    Was ich aus dem Verfahren gelernt habe und gerne weitergebe:
    - Kommunikation ist wichtig! Nur so finden wir heraus, welche Bedarfe wirklich bestehen und oft ergeben sich sehr schnell praktische Kompromisse.
    - Wissen um die eigenen Rechte ist wichtig! Es ist zum Beispiel ein großer Unterschied, ob ein Fluggelände nach §6 oder §25 zugelassen ist.
    Wenn die Stellungnahmen der DFS nicht beachtet werden: Weist die Luftfahrtbehörde und die anderen genehmigenden Stellen ausdrücklich darauf hin, dass sie damit die alleinige Verantwortung für die Entscheidung übernehmen, welche nicht durch Gesetze oder Richtlinien abgedeckt ist.

    Ob WKA′s sinnvoll sind oder nicht, darüber können wir bestimmt lange diskutieren. Ebenso können irgendwelche Leute diskutieren, ob UL-Fliegen sinnvoll ist ;-)

    Ein wenig mehr "Open Mind", Toleranz und Verständnis auf allen Seiten und jeder hat was davon.
  • Mal 'ne Frage an die Physik-Genies:

    Dass Wirbelschleppen von startenden und landenden Fliegern in Abhängikeit von Größe und Masse für den nachfolgenden Verkehr gefährlich sind, ist eine Tatsache. Das erschließt sich mir durch die Energie, die in das Sytem Flugzeug hineingesteckt werden muss, damit es auch noch in der Luft bleibt.
    Dabei gilt unbestritten, je mehr Masse immer langsamer fliegen soll, je mehr Energie wird dazu benötigt, und umso heftiger und energiereicher sind die Wirbelschleppen.

    Bei den Windrädern streicht die Strömung doch nur unbeschleunigt vorbei und der Rotor muss ihr ja auch Energie entnehmen, sonst könnte ja kein Generator angetrieben werden. Aber selbst wenn dabei energiereiche Wirbel enstehen, ist deren Rotationsachse im Gegensatz zu der bei den Flugzeugwirbelschleppen senkrecht und somit sollte der Durchflug eigentlich mehr oder weniger ungefährlich sein, denn ein Gieren ist weitaus unproblematischer als ein Rollen, und benötigt für einen spürbaren Effekt schon deutlich mehr Energie als für das Auslösen einer unfreiwilligen Bewegung um die Längsachse.

    Da aber Wirbelschleppen von WKAs als problematisch eingestuft werden, unterliege ich wohl einem Denkfehler?

    Michael
  • Ich wundere mich schon was so vom DFS genehmigt wird . 
    In Frankfurt/M   kurz südlich Metro ist der  Charlie Deckel auf 1500 ft abgesenkt . genau an dieser Ecke hat man wie einen riesigen Rechen 9 Windmühlen quer und versetzt gebaut. 
    Ein überfliegen unter dem 1500 ft Deckel ist sicher nicht möglich sonder ausweichen angesagt. 

    Egelsbach , Reichelsheim, VOR Metro , Ostumfliegung FFM, (Rettungs-) Hubschauber  alles in der Nähe. Da schwirrt so einiges rum. 

    Oben drüber die Einflugschneise der Jumbos. 
    Die Wirbelschleppe kommt erst gar nicht zum tragen wenn der Rotor zugeschlagen hat :) 

    Warum DFS  das genehmigt hat bleibt mir ein Rätsel. 
  • >Da aber Wirbelschleppen von WKAs als problematisch eingestuft werden...

    Werden Verwirbelungen hinter Windkrafträdern wirklich "Wirbelschleppen" genannt?

    Ich habe mal ein sehr interessantes Foto gesehen: Eine Aufnahme aus der Luft, bei der eine Nebelschicht genau auf Höhe der Rotorblätter der Windkraftanlage lag. Man konnte darauf sehr eindrucksvoll die Verwirbelungen hinter dem Rotor erkennen, sicher über einige Hundert Meter Entfernung noch zu erkennen. Aber es waren eben auch nur "Verwirbelungen". Nicht mehr, und nicht weniger. Ähnliche Verwirbelungen können durch ein Gebäude, einen Hügel oder Bäume auch entstehen. Ich kann mir zwar vorstellen, dass so eine WKA-Verwirbelung etwas unangenehm werden könnte, aber ja auch nur dann, wenn sowieso schon ziemlich der Wind bläst und ich auf (zumindest Bodennahe) Verwirbelungen gefasst sein muss. Genau aus der selben Argumentationskette die FD oben angeführt hat würde ich zwar einer Verwirbelung hinter einer WKA einen gewissen Respekt erweisen, eine konkrete Lebensgefahr wie in der klassischen Wirbelschleppe eines Flugzeugs oder Hubschraubers kann ich mir jedoch beim besten Willen nicht vorstellen.

    Schade, dass ich mich nicht mehr erinnern kann wo/wann ich dieses Foto gesehen habe.

    Gruß - Rüdiger

  • Die höchsten WKA`s sind irgendwas um die 200 Meter hoch. 1500 ft sind rund 500 Meter. Ein Stück weit auseinander stehen die Trümmer dann meistens auch noch. Also, wenn kein Wind weht und man einen entsprechend langsamen Ofen fliegt, warum soll das nicht gehen?

    Hinter so einem Riesenteil, wenn sie kräftig am drehen ist, würde ich nicht langfliegen. Selbst, wenn man in gehörigem Abstand über einen Windpark fliegt, merkt man die Turbolenzen selbst da oben noch. Was einen weiter unten erwartet, kann man sich also ausrechnen.

    Der Vorteil, im Gegensatz zu einem vor einem gestarteten Flugzeug ist, dass man die Spargel ewig weit vorher sehen kann. Einzelanlagen gibt es kaum noch und wenn dann meistens in kleinerem Kaliber.

    Hier oben verunstalten die Teile zwar die Landschaft, andererseits hat man nahezu überall schöne Indikatoren für Windrichtung und Windstärke am Boden. Für den passenden Vorhalt muss man nur ein paar zehn Grad nach rechts dazurechnen und schon passt die Sache.

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