Luftsportgeräteführer schrieb:Du meinst so ein Welt wie in den 1950ern, als die Sicherheitsvorkehrungen im Flughafen ausschließlich darauf abzielten zu vermeiden, daß ein Passagier in einen laufenden Propeller rennt?
Stellen wir uns mal eine Welt vor in der man nicht Angst vor Terroranschlägen haben muss, in der nicht bei so einer Veranstaltung Scharfschützen aus allen Luken linsen und in der nicht wegen jedem Präsidenten gleiche eine ED-R installiert werden muss: Dann hätte diese Aktion eine gelungener PR-Streich werden können
wvk schrieb:Ein liegender "Scharfschütze" mit einer Langwaffe im unspezifizierten Anschlag, kann nicht mal eben in Sekunden vom Anschlag nach unten auf einen Anschlag nach oben wechseln und dann noch auf ein bewegliches Zeil anlegen UND treffen. Das ist medialer Theaterdonner.
Laut Medienberichten hatten die Schützen ihn für mindestens 90 Sekunden im Visier. In den 1,5 Minuten hätte auch ein Wehrpflichtiger mit seinem G3 eine an einem "Fallschirm" hängende Person vom Himmel geholt. Er hätte vielleicht nicht mit dem ersten Schuß getroffen, aber erwischt hätte er ihn.
Für Gleitschirme (ohne Motor) gilt die Mindestflughöhe nicht, genausowenig wie für Segelflugzeuge (§6 LuftVO). Sie haben halt keinen Motor, um ihre FLughöhe direkt beeinflussen zu können. Für Para-Motor, also Gleitschirm mit Rucksackmotor gilt die Mindestflughöhe jedoch schon, er kann ja das Gas reinschieben. Aber ok, der Pilot kann natürlich sagen, daß er geplant hatte im Stadion zu landen und deswegen die Mindestflughöhe unterschritten hat. Aber da hätte er dann im konkreten Fall ganz andere Probleme.Ich bin mir nicht sicher, aber gelten die Mindesthöhen auch für Gleitschirme? Wo immer ich die sehe, sind sie doch alle mächtig tief unterwegs. Ich würde mal sagen, die haben nicht genug Energie an Bord, um mal eben auf xxx m zu steigen.
cbk schrieb:Nein. Ist aber auch egal.
Du meinst so ein Welt wie in den 1950ern,
Der Pilot hätte mindestens eine Höhe halten müssen, um bei Problemen nicht ins Stadion zu müssen.
Chris_EDNC schrieb:Darfst Du, aber jeder andere darf das dann auch kommentieren.
Ich darf meine Meinung aber schon noch äussern?
cbk schrieb:Komischerweise ist von den "Scharfschützen" nur in Medien und nur con Herrn Hermann die Rede. Die Einsatzpressekonferenz der Einsatzleitung sagt darüber nichts. Kein Wunder, das sind klar denkende Menschen, die in der Einsatzplanung Werte abwägen. Ein Schuss, ob nun vom Scharfschützen oder vom Wehrpflichtigen, hat immer die Rückseite der ballistischen Kurve. Die Chance, dass ein sich dreidimensional bewegendes Ziel getroffen wird, ist praktisch null im Vergleich zu den starren, ungeweglichen Zielen HINTER dem Ziel. Mathematisch ist es schon schwierig, eine ballistische Achse mit einer erratisch bewegten Achse zu einem Schnittpunkt zu bewegen. Nehme ich noch die Z-Achse der erratischen Bewegung hinzu und den Faktor Zeit als Punkt auf den Achsen - das weiß auch jeder Einsatzleiter.
Laut Medienberichten hatten die Schützen ihn für mindestens 90 Sekunden im Visier. In den 1,5 Minuten hätte auch ein Wehrpflichtiger mit seinem G3 eine an einem "Fallschirm" hängende Person vom Himmel geholt.
Aber Herr Hermann denkt die Einsätze nicht in der Detailplanung, er kommuniziert Szenarien, die ihn oder seine Regierung als aktive Handlungslenker darstellen. Das sind zwei unterschiedliche paar Schuhe.
Du schaust einfach zuviel Fernsehen. WKII Rundkappen aus C47 sind etwas anderes als ein hoch agiler Paramotor.
Gruß - Wolfgang
Chris_EDNC schrieb:Hallo Chris,
Ich darf meine Meinung aber schon noch äussern? Danke.
leider scheint es heutzutage schwierig zu sein, zwischen Tatsachenbehauptung und Meinung zu unterscheiden.
Du sprichst 2 mal von "Lüge". Das ist eine Tatsachenbehauptung ("xxx erzählt wissentlich die Unwahrheit").
Zum Einflug ins Stadion: Tatsache (laut Bildern): Er ist ins Stadion eingeflogen. Keine Tatsachen sind (aktuell) ob er es absichtlich getan hat. Vielleicht hat er sich ja wirklich in den Spidern verfangen, weil z.B. sein Ball partout nicht ins Stadion sinken wollte (Querwinde, Thermik aus dem Stadioninneren) und er ihn Reindrücken wollte. Hat deshalb jemand gelogen?
Zum Propeller: Tatsachen: Der Propeller hatte einen Käfig beim Einflug und keinen mehr am Boden. Außerdem waren die Propellerspitzen abgebrochen. Aber bist Du so ein Fachmann, dass Du aufgrund der Bilder entscheiden kannst, der Schaden sei durch die Umdrehung des Propellers geschehen? Wie hätte er denn ausgesehen, wenn der Käfig abgerissen ist als der Prop stand? Könnte das nicht ähnlich sein?
Bitte beim Austausch von Meinungen bitte auch nur Meinungen (und meinentwegen Mutmaßungen) absondern, aber nicht jemand mit einer anderen Meinung als "Lügner" darstellen. Das ist ganz schlechter Stil.
Viele Grüße
Hartmut
HSV schrieb:Nein, ich schrieb: "Das halte ich, neben diesem "Wir wollten nicht im Stadion landen", für die nächste Lüge." Das ist eine Meinungsäusserung.
Du sprichst 2 mal von "Lüge". Das ist eine Tatsachenbehauptung
HSV schrieb:Praktisch ausgeschlossen. Dann wären nicht alle 3 Blätter auf dieselbe Länge gekürzt gewesen.
Wie hätte er denn ausgesehen, wenn der Käfig abgerissen ist als der Prop stand? Könnte das nicht ähnlich sein?
Chris
Was gibt es in diesem Fall für eine Meinung zu äußern: schlicht und einfach keine
Fakt ist:
1. der Typ ist in eine Verbotszone eingeflogen
2. Greenpeace hat zugegeben über dieses strafbare Vorgehen die Polizei vorab informiert zu haben
3. Der Typ hat schon mehrere strafrechtlich bzw. ordnungswidrige Aktionen mit seinem Fluggerät unternommen
4. Die Methoden von Greenpeace (vor allem auf See) gefährden sehr oft die Sicherheit oder das Leben anderer Menschen
Wenn es hier eine Meinung zu äußern gibt dann alle die damit zu tun hatten vor ein Gericht stellen abstrafen und Flugverbot erteilen.
Belchman schrieb:Und bei dem Abstrafen: Bitte keine Geldstrafe, denn die zahlt Greenpeace aus der Portokasse. Da ist meiner Meinung nach eine kurze Haftstrafe (wenige Wochen) ohne Bewährung (vgl. Jugendarrest) wirkungsvoller, zumal der Pilot ja augenscheinlich sämtliche Regeln vorsätzlich mißachtet hat. Gleiches gilt für einen Verantwortlichen bei Greenpeace, so sich einer ermitteln läßt.
vor ein Gericht stellen abstrafen und Flugverbot erteilen
Da wir uns ja im Forum "Unfallprävention" befinden mal was zum Thema Kontrollillusion. Das passt hier, mal wieder, sehr gut.
Die so genannte Kontrollillusion kommt häufig vor und im Grunde genommen kann man garnicht ohne sie Leben. Unser Leben ist ziemlich fragil und wenn wir uns nicht gewisse freundliche Illusionen darüber machen würden wie gut wir alles unter Kontrolle haben, würden wir schnell verzweifeln.
Problematische Formen der Kontrollillusion trifft man da an, wo Menschen Risiken eingehen, die nicht unbedingt nötig sind. Bei der Spekulation an Finanzmärkten etwa oder im Sport. Gute Leute in diesen Bereichen machen sich keine Illusionen darüber, welche Risiken sie eingehen. Sie wissen genau was sie tun, gehen verantwortungsvoll mit den Risiken um, riskieren z. B. nicht das Leben anderer und haben schlussendlich eine Menge Spass bei ihren Gratwanderungen.
Der Pilot der in die Allianzarena rein flog mag dieser Illusion unterlegen sein. Er hätte bei seiner Aktion eine bestimmte zuvor festgelegte Mindesthöhe nicht unterschreiten dürfen – jetzt unabhängig davon betrachtet was das Gesetzt sagt. Das ist das eine.
Das andere ist, dass Leute wie hier, die per Ferndiagnose und Blick in die Glaskugel meinen beurteilen zu können, was da alles genau gelaufen ist, ebenso einer Kontrollillusion unterliegen. Sich einen Sachverhalt rein spekulativ zu erklären, anhand von mehr oder weniger willkürlich zusammengeklaubten ′Fakten′, zeigt den unwiderstehlichen Drang sich eine Sache unbedingt erklären zu müssen und es zeigt dass die Person die Unsicherheit es nicht genau wissen zu können nicht aushält.
Was die Fliegerei angeht ist das ein problematischer Charakterzug. Kontrollillusionen beispielsweise in Bezug auf Navigation, Wetter und Leistungsfähigkeit kann man häufig beobachten. Meisten klappt es ja mit den vielen Helferlein die wir heute haben. Manchmal aber auch nicht.
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