Ultraleichtpilot verletzt RMZ, übersieht ein Stahlseil und verletzt zwei am Boden

Forum - Unfallprävention
  • Man muss zumindest zugeben, als die damals mit Gummibooten vor den Walfängern rumgeschippert sind hatten die ja zumindest ein paar Sympathiepunkte....

    Bin mal gespannt wann der erste als vermeintliche Vermeidungsmassnahme auch die gute alte ZÜP auch für Luftsportgeräte und Co in den Raum stellt

  • Stellen wir uns mal eine Welt vor in der man nicht Angst vor Terroranschlägen haben muss, in der nicht bei so einer Veranstaltung Scharfschützen aus allen Luken linsen und in der nicht wegen jedem Präsidenten gleiche eine ED-R installiert werden muss: Dann hätte diese Aktion eine gelungener PR-Streich werden können – wenn, ja wenn der Pilot und alle sonstigen  Verantwortlichen besser geplant hätten.

    • Der Pilot hätte so hoch fliegen müssen, dass bei Motorausfall eine Landung ausserhalb des Stadions möglich gewesen wäre.
    • Es wäre eine ausreichend grosse Landefläche unter Einbezug des Windes eingeplant gewesen
    • Der Ball, den man ins Stadion hätte sinken lassen, wäre beim Aufsetzen in einem riesigen Feuerwerk geplatzt und aus ihm wäre das erste von Greenpeace entwickelte Über-die-gesamte-Lebenlaufszeit-Nullemissionsauto vorgefahren.

    P.S. Kläger gegen mich bitte PN ;-)  

  • Luftsportgeräteführer schrieb:
    Stellen wir uns mal eine Welt vor
    Ich denke, diese Welt müsste eine ziemlich ordnungslose Welt sein, denn der Pilot hat ja nun gegen eine ganze Palette von Richtlinien verstoßen. Um hier mal einige Tatbestände aufzuführen, die in diversen Medien genannt werden und hier teils auch schon bemüht wurden:

    - Eindringen in einen gesperrten Luftraum
    - Unterschreitung der Mindesthöhe
    - Abwerfen von Gegenständen aus einem Luftfahrzeug
    - Körperverletzung
    - Gefährdung von Menschenleben
    - Hausfriedensbruch/Besitzstörung

    Ich frage mich zudem, ob die BFU in diesem Fall auch tätig wird, denn offenbar war die "Landung" des Gleitschirmfliegers ja wohl ein Unfall.

    Völlig unabhängig davon, welchem Zweck diese Aktionen dienen sollte, habe ich sehr wenig Verständnis für den Piloten und auch für Greenpeace, denn er hat bewusst gegen einige der o.g. Vorgaben verstoßen, andere Verstöße wiederum waren vielleicht eine Folge des wie auch immer verursachten Absturzes. Mal ganz abgesehen davon, dass sich der Pilot selbst natürlich auch in Lebensgefahr gebracht hat, und zwar nicht nur durch das Manöver, sondern auch durch die stationierten Abwehrmaßnahmen.

    Ich bin wirklich mal gespannt darauf, wie dieser Zwischenfall juristisch bewertet wird.

    Eines ist ihm und Greenpeace jedoch wirklich gut gelungen: die erwünschte Aufmerksamkeit haben sie ganz bestimmt bekommen.

    Gruß
    Peter

  • Finisher schrieb:
    denn der Pilot hat ja nun gegen eine ganze Palette von Richtlinien verstoßen.
    Stimmt, ohne jede Frage.

    Aber das haben die Greenpeace Aktivisten auch gemacht, als sie Schiffe blockiert haben, die Dünnsäure verklappt haben.

    Als Fässer mit Giftmüll einfach in die Nordsee geworfen wurden.

    Als Wale gegen internationale Absprachen von einigen Nationen ohne Mengenbeschränkung gejagt wurden.

    Hätte der Schirm nicht versagt (ja was war schlechte Vorbereitung/Technikauswahl) wäre es eine kurze Anekdote gewesen, er hätte seinen Verstoß gegen Luftrecht bekommen (wie die oben genannten damals auch)

    Von daher würde ich einfach mal die Kirche im Dorf lassen.

  • Finisher schrieb:
    Eines ist ihm und Greenpeace jedoch wirklich gut gelungen: die erwünschte Aufmerksamkeit haben sie ganz bestimmt bekommen.
    Na ja, ob Greenpeace diese Art von Aufmeksamkeit wirklich recht ist, wage ich mal zu bezweifeln. Vermutlich war es die Aktion eines Einzelnen die nicht mit der GP Führung abgesprochen wurde. Für mich hat der Motorschirmpilot Greenpeace damit eher geschadet.

    Bernd

  • Was der Innenminister da von sich gegeben hat, klingt in meinen Ohren eher lächerlich. Besoffen mit einem SUV bei Volksfesten und Karneval hat ein höheres Gefährdungspotential und funktioniert viel besser, wie wir jedes Jahr erneut lesen können. "Scharfschützen  hätten ..." - Ich bezweifle, dass bei einer solchen Veranstaltung Scharfschützen vorgehalten werden. Der präventive Rettungsschuss ist eine Causa Hollywood, in Polizeirecht aber intensiv verklausuliert und hier mit Sicherheit nicht anwendbar, weil keinerlei Bedrohungssituation vorangegangen ist. Wenn DEM so wäre, würden mich die Schafschützen eher irritieren als ein einsamer Testosteron-Greenpeace-Krieger. Ein liegender "Scharfschütze" mit einer Langwaffe im unspezifizierten Anschlag, kann nicht mal eben in Sekunden vom Anschlag nach unten auf einen Anschlag nach oben wechseln und dann noch auf ein bewegliches Zeil anlegen UND treffen. Das ist medialer Theaterdonner.

    Ich bin mir nicht sicher, aber gelten die Mindesthöhen auch für Gleitschirme? Wo immer ich die sehe, sind sie doch alle mächtig tief unterwegs. Ich würde mal sagen, die haben nicht genug Energie an Bord, um mal eben auf xxx m zu steigen.

    Viel künstliche Aufregung um sehr wenig. Die Energie, die in der Masse des Piloten plus Rucksack und Geschirr steckt, war die Gefährdungslage doch eher dünn.

    Die BFU ist im Boot, weil "ergeben sich aus dem Gesetz über die Untersuchung von Unfällen und Störungen bei dem Betrieb von zivilen Luftfahrzeugen" - eine STÖRUNG dürfte es gewesen sein.

    Gruß - Wolfgang

  • Wiedergutmachung nach missglückter Aktion: Greenpeace wirft Entschuldigungssteine aus Helikopter

    https://www.der-postillon.com/2021/06/sorry.html

  • c_a schrieb:
    Ausfall des Elektrohandgas
    Das halte ich, neben diesem "Wir wollten nicht im Stadion landen", für die nächste Lüge. Wenn man sich den Prop anschaut, wird man sehen, dass der komplett zerschreddert ist. Das muss bei der Kollision am Boden passiert sein, als der Käfig abgeschlagen wurde und dabei in den sich sehr schnell drehenden Prop geriet. Also lief der mit hoher Leistung bis zum Einschlag, da ist nichts vorher ausgefallen (ausser das Hirn des "Piloten").


    Chris

  • Chris_EDNC schrieb:
    die nächste Lüge.
    Vielleicht sollte man sich mit solche etwas polemisch klingenden Bewertungen zurückhalten und stattdessen, wie bei jeder vernünftigen Untersuchung, darauf warten welche Tatsachen sich ergeben – die dann ja zu einer abschliessenden Bewertung beitragen können. Das mit der Lüge klingt halt schon ein bisschen politisch eingefärbt, als ob da jemand was gegen prinzipiell gegen Greenpeace hätte. Das würde in der Debatte hier zu völlig unnötigen Missverständnissen führen.        
  • Luftsportgeräteführer schrieb:
    Vielleicht sollte man sich mit solche etwas polemisch klingenden Bewertungen zurückhalten und stattdessen, wie bei jeder vernünftigen Untersuchung, darauf warten welche Tatsachen sich ergeben
    Ich darf meine Meinung aber schon noch äussern? Danke.

    Die Tatsachen (umlaufend zerstörter Prop) liegen auf dem Tisch. Dass er sehr schnell drehte bei Verlust des Käfigs ergibt sich zwingend.

    Luftsportgeräteführer schrieb:
    als ob da jemand was gegen prinzipiell gegen Greenpeace hätte.
    Ich habe pauschal nichts gegen Greepeace. Ich habe aber etwas gegen die Instrumentalisierung der Fliegerei für politische Ziele bei gleichzeitig geplantem mehrfachen Gesetzesbruch. 
    Und ich habe etwas gegen Vollidioten (hier den Piloten).

    Chris
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