Gefahren im Hochgebirge

Forum - Unfallprävention
  • cbk schrieb:
    Vor allem würde ich generell erstmal fragen was "sehr erfahren" bedeutet? Von wie vielen Flugstunden reden wir da?
    Ich würde der Anzahl von Starts und Landungen den Vorzug geben, wenn es um die Bewertung der Flugerfahrung geht.

    Was die mit Autopilot geflogenen "tausenden" Stunden wohl wert sind? 

    Und nochmals bezüglich Ju52-Absturz: das Fliegen im Hochgebirge mit einem "langsamen", eher untermotorisierten Flugzeug bei problematischen Windverhältnissen bedarf anderer Erfahrungen, als ein Jet- bzw. Airlinerpilot normalerweise hinter sich hat.

    Dafür ist ein Pilot, der auch als Segelflieger sehr reichhaltige Streckenflug- bzw. Fönflugerfahrung hat, allemal geeigneter, das ist meine Meinung.

  • Bei der Beurteilung moeglicher Unfallursachen loest die Aussagen "Aber der Pilot hatte 5000 Stunden Erfahrung" bei mir nur Schulterzucken aus. Das bedeutet naemlich fast garnichts und wenn, dann wirkt sich das gerne negativ auf z.B. das Risikomanagement aus.


    Chris

  • Hallo,

    >
    > Ich würde der Anzahl von Starts und Landungen den Vorzug geben,
    > wenn es um die Bewertung der Flugerfahrung geht.
    >

    Hmmm... naja...  bei einem Kollegen, der nur Platzrunden schrubbelt und
    über seine Flachland-Flugplatzumgebung nie wirklich hinaus kommt,
    bei dem wird man auch nach 2000 Landungen kaum von "erfahren"
    sprechen können, oder?!  ;-)


    >
    > ...das Fliegen im Hochgebirge...  bedarf anderer Erfahrungen, als ein
    > Jet- bzw. Airlinerpilot normalerweise hinter sich hat.
    >

    Das ist natürlich eine Binsenweisheit.
    Aber wer sagt denn, dass der JU52 Pilot diese "anderen Erfahrungen" _nicht_ hatte?

    Ich würde zumindest im Moment auch eher wie Stefan argumentieren:
    Es ist erstmal davon auszugehen, das die JU52 bei der JUAIR wohl kaum von
    fliegerischen Vollpfosten pilotiert wird, oder?

    >
    >  "Aber der Pilot hatte 5000 Stunden Erfahrung" bei mir nur Schulterzucken aus.
    > Das bedeutet naemlich fast garnichts
    >

    Nun ja - das würde schon etwas bedeuten, wenn man wüsste in *was genau* der
    Pilot 5000h Erfahrung hatte.


    >
    > und wenn, dann wirkt sich das gerne negativ auf z.B. das Risikomanagement aus.
    >

    Hmmm... das würde ich nun wieder nicht pauschal sagen - denn das würde ja
    bedeuten, dass Airlines ihre Piloten nach "genügend" Stunden ausmustern
    *müssen*, da sie dann zu einem Sicherheitsrisiko werden?!?  

    Der FI beim 2-Jährigen Übungsflug:
    "Sorry, Herr Chris, aber ich kann ihnen leider keine positiven Übungsflug
    mehr bescheinigen, Sie haben einfach zu viele Stunden Flugerfahrung!"

    ;-))))



    BlueSky9

  • ... Vollpfosten nimmt Juair sicher nicht, alles ehemaligen Linien und Militärpiloten. Viel interessanter finde ich die Erfahrung auf der Ju52. Der PIC ist 946 Std in 14 Jahren geflogen dh 67.5 Std. Pro Jahr(?!) Ausserdem frage ich mich wie sie Grenzbereiche und Notsituationen üben, einen Simulator gibt es für die Tante Ju nicht.

  • waldopepper schrieb:
    Ausserdem frage ich mich wie sie Grenzbereiche und Notsituationen üben, einen Simulator gibt es für die Tante Ju nicht.
    Wahrscheinlich gar nicht. Ich erinnere mich dunkel an einen TV-Bericht zur D-AQUI, in dem die Piloten sagten, daß man einem so alten Vogel ja den Grenzbereich nicht zutrauen könne. Ich such mal, ob ich den Bericht noch irgendwo finde.

    Habe jedenfalls noch nie davon gehört, daß in der Ausbildung auch eine Ju52, dc 6, super constellation, ... wirklich mal in den Strömungsabriß getrieben wird. Bei den modernen Vögeln üben das die Piloten auch nur im Simulator.

  • Moin,

    Leute ganz ehrlich, diese verdammten Spekulationen über die Piloten finde ich völlig daneben,

    es sind 20 Menschen ums Leben gekommen, keiner weiß warum aber hier haben die Experten schon die Verursacher gefunden, es können ja nur die Piloten sein weil die zu doof zum fliegen sind, nur hier sind die echten Könner.

    Stefan

  • sozusagen schrieb:

    bei problematischen Windverhältnissen bedarf anderer Erfahrungen, als ein Jet- bzw. Airlinerpilot normalerweise hinter sich hat.

    Dafür ist ein Pilot, der auch als Segelflieger sehr reichhaltige Streckenflug- bzw. Fönflugerfahrung hat, allemal geeigneter, das ist meine Meinung.

    So ist das mit Meinungen. Du glaubst also, die JuAir Verantwortlichen selektieren bewußt die Automatenflieger und Segelflieger sind per se in der Lage, das eigene Handeln auf die Verantwortung für 17 zahlende und atmende Gäste zu übernehmen. "Fliegen" und "Flugzeug bedienen" ist nur ein kleiner Teil der Qualifikatiion, die ein Jet bzw. Airlinerpilot mitbringen muss. Da sind noch solche Sachen wie Abwägen und Entscheiden, die technische Funktionsweise des Flugzeugs, der Interaktion der Komponenten, die ...

    Ach was, es ist so schön romantisch, den Segelflieger als omnipotenten Alleskönner in die Diskussion zu werfen und am Ende ist es eine Meinung, so lächerlich sie auch sein mag.

    Jürgen

  • JWagner schrieb:
    die Verantwortung für 17 zahlende und atmende Gäste
    Mal ganz provokativ: Die hat jeder Busfahrer auch.
    Postbote schrieb:
    es können ja nur die Piloten sein
    Es könnte auch Materialversagen sein. DIe D-Aqui ist ähnlich alt und stand ja auch schon wegen Bruch eines Holms sehr lange in der Werkstatt.
  • cbk schrieb:
    JWagner schrieb:
    die Verantwortung für 17 zahlende und atmende Gäste
    Mal ganz provokativ: Die hat jeder Busfahrer auch.
    Da fragt man sich doch, warum die JuAir Leute extra Piloten angeheuert haben. Warum haben die hier nicht mal nachgefragt? Segelfliegende Busfahrer gibt es doch wie Sand am Meer.

    Jürgen

  • cbk schrieb:


    Es könnte auch Materialversagen sein. DIe D-Aqui ist ähnlich alt und stand ja auch schon wegen Bruch eines Holms sehr lange in der Werkstatt.

    ...... manoman.... ihr seid wieder auf dem besten Wege auch diesen schrecklichen Unfall aufzuklären, alle Achtung und meinen aller größten Respekt vor eurer Spekulationsgabe, Chapeau!!!

    Ihr lernt es einfach nicht......

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