Leider schon wieder ein Unfall :-(

Forum - Unfallprävention
  • Ich denke da gehst Du zu weit. Der verunfallte Pilot war kein Flugschüler (mehr). Es gibt damit auch kein Ausbildungsverhältnis mehr. Und wenn es "seine" Maschine ist, hat er das Recht da einzusteigen und los zufliegen (sofern er seine Lizenz bereits ausgehändigt bekommen hatte). Das kann (und darf)  weder der FI noch sonst jemand verhindern. Der FI hat ihm ja auch angeboten die Maschine zu überführen, ich sehe da keine moralische Verfehlung des FI nach Stand der Informationen. Wenn der Pilot das ablehnt, dann muss man jetzt ganz salopp sagen (so traurig es ist) - selbst schuld.

    VG, Mike

  • Ich verstehe nicht, weshalb ich im Rahmen meines PPL-A für so gut wie für jede neue Maschine eine Einweisung benötige, bei den ULs wird aber alles "easy" gehandhabt. Hier muss sich meines Erachtens etwas ändern.

    Für mein Rating und Endorsement auf der Do27 benötigte ich 15 Stunden, um einigermaßen sicher starten und landen zu können. Bevor ich mir meine G3/600 gekauft habe, hab ich mit dem gleichen Modell und einem FI 90 Minuten Starts und Landungen etc. in allen möglichen Facetten geübt. Der Heimflug mit der neuen Remos 2 Stunden über über einer 7/8 Bewölkung (mit VOR und FIS/Radar) war dann ein großer Genuss.

    Happy Landings

    Conny

  • Hallo,

    >
    > Ich kann auch nicht verstehen, warum es bei uns in DE beim UL kein type rating gibt.
    >

    Bei den ULs in DE gibt es ein "Type-Rating" - nämlich z.B
    der "Typ" 3-Achser vs. "Typ" Gewichtskraftgesteuert vs. "Typ" Gyrocopter etc.

    Was es nicht gibt - und nach dem wir auch bei aller Tragik dieses Falles
    bitte nicht schreien sollten - ist eine UL-Musterberechtigung oder so einen Unfug.


    Warum es das nicht gibt:

    Weil wir alle einen Funken Restverstand haben sollten
    und mit soetwas wie "Eigenverantwortung" umgehen können
    sollten, wenn wir "Pilot" spielen wollen.


    Ich habe keine Ahnung was der verunglückte Kollege
    für einen Übungs- und Erfahrungs und Kenntnisstand zu
    seiner neuen CT gehabt hat.

    Es spielt aber auch garkeine Rolle, denn *ER* hat sich
    legal die Freiheit genommen und entschieden, den Gickel
    jetzt heimzufliegen. Man muss es nicht verstehen,
    aber man muss es akzeptieren.

    Ist bedauerlicher Weise leider schief gegangen, die
    Aktion - warum auch immer - das wissen wir nicht, das
    spekulieren wir nur.

    Aber was wir sicher nicht brauchen, ist der Ruf nach weiterer
    Selbst-Beschneidung in Form von "Musterberechtigungen
    für Lufsportgeräte" oder so ein Nonsense!


    Wer Musterberechtigugen will, der sollte FOXTROTT oder INDIA oder ALPHA fliegen.


    just my 2CT


    BlueSky9


    P.S.:
    >
    > ... weshalb ich im Rahmen meines PPL-A für so gut wie für jede neue Maschine eine
    > Einweisung benötige,
    >

    Weil es eben PPL / ECHO ist


    >
    > ...bei den ULs wird aber alles "easy" gehandhabt.
    >

    Richtig!  Weil es eben Luftsportgeräte sind.


    >
    > Hier muss sich meines Erachtens etwas ändern.
    >

    Das finde ich sehr bedauerlich, dass du so denkst!

    Wir können doch nicht mit immer mehr beschränkenden Gesetzen
    ständig versuchen, singulär auftretendes Fehlverhalten einzelner
    Individuen kompensieren zu wollen...?!   Wo soll das enden?

  • aviatrix schrieb:
    Ich verstehe nicht, weshalb ich im Rahmen meines PPL-A für so gut wie für jede neue Maschine eine Einweisung benötige, bei den ULs wird aber alles "easy" gehandhabt. Hier muss sich meines Erachtens etwas ändern.
    Ist im PPL-A unter zwei Tonnen auch nicht mehr so... Da gibt es nur noch eine Unterschiedsschulung, einmal ein Flugzeug fliegen das alles hat (Verstellpropeller, Einziehfahrwerk etc.) und du kannst dich auf jedes andere Flugzeug selbst einweisen.

    Damit will ich allerdings nicht sagen dass das gut wäre, denke aber auch wir haben genug regeln einfach den Kopf einschalten und verantwortlich handeln.

  • Wenn man chartert sind sowieso mehrere Stunden Einweisung Pflicht. Anderenfalls zahlt die Versicherung im Schadensfall nicht. Ich habe z.B. auf der C42 gelernt und mich dann auf die WT9 einweisen lassen. Und meine Erfahrung ist: Zwischen diesen beiden Mustern liegen Welten. Ohne Einweisung von C42 auf WT9 umzusteigen, grenzt m.E. an Selbstmord. Wenn man allerdings C42 und zusätzlich noch 2-3 andere Tiefdecker geflogen ist, könnte es wohl auch ohne Einweisung gut gehen. Aber jedes Muster hat so seine Eigenheiten und ich kann mir nicht vorstellen jemals als PIC in ein UL einzusteigen, ohne mich vorher gründlich einweisen zu lassen. Auch dann nicht, wenn ich schon 10 andere Muster geflogen bin.

  • Ich will so eine Regelung ja auch nicht. Wie aber lässt sich so ein Unglück, das möglicherweise durch ein Überschätzen der eigenen Fähigkeiten verursacht wurde, vermeiden?

  • @ BlueSky9, Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, was Du alles geschrieben hast, schließlich fliegen wir Luftsportgeräte  und keine Flugzeuge. Wer diese ganzen Regeln will, der soll Echo fliegen wenn ihm dadurch wohler ist. Auf jedenfall muss und soll jeder selbst entscheiden, ob er sich das zu traut oder eben nicht. Dass es sinnvoll ist, vorher eine freiwillige Einweisung zu machen steht (für mich) ausser Frage. Auch dem FI würde ich keine Schuld geben, mehr wie anbieten und drauf hinweisen kann er nicht! Für mich persönlich macht es einen riesen Unterschied, ob ich von links oder rechts fliege und beim Kennenlernen/Probefliegen ein wenig (als PAX) rumrühre. Am Ende den Flieger als PIC zu steuern ist wieder ein anderes Empfinden und das braucht Zeit und muss geübt werden, um ein Gefühl für die Kiste zu bekommen.

    VG

    Stefan

  • Ich bin die Pressemeldung nochmals durchgegangen: Da steht, dass der Pilot erst eine Woche den Flugschein hatte. Wenn er jetzt nicht gerade auf einer CT gelernt hat läßt es doch darauf schließen, dass er wirklich Null Erfahrung auf diesem Muster hatte. Jetzt fass ich mal zusammen:

    • der Pilot hatte kaum Flugerfahrung nach Scheinerhalt (eine Woche)
    • der Pilot hatte Null Einweisung auf der CT
    • der Pilot mit wenig Flugerfahrung und Null Einweisung will das neue Flugzeug mal eben 250km solo nach Hause juckeln

    Mag sein, dass man dem FL hier rechtlich nichts vorwerfen kann, moralisch ist er m.E. schon in der Pflicht. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man den Piloten durch eindeutige Ansagen nicht von seinem Vorhaben hätte abbbringen können.

  • BlueSky9 schrieb:
    Bei den ULs in DE gibt es ein "Type-Rating" - nämlich z.B
    der "Typ" 3-Achser vs. "Typ" Gewichtskraftgesteuert vs. "Typ" Gyrocopter etc.
    Naja, das würde eher einem class rating entsprechen, aber eigentlich gibt es das einfach gar nicht als rating im PPL Bereich, das sind ja eigene Lizenzen (LA(P)PL-A, LA(P)PL- H usw.). Die Berechtigung für ein bestimmtest Muster ist schon ein type rating.  Egal, das ist nur Nomenklatur.  Und in Südadfrika z.B. musste ich für jedes Trike was ich geflogen bin (und die sind alle verdammt ähnlich gewesen) sogar ein eigenes type rating machen, wurde auch in die Lizenz eingetragen. Nur mal so nebenbei bemerkt. 

    Ich persönlich bin für ein solches rating, egal ob UL oder PPL. Nicht im übertriebenen Maße, aber grundsätzölich ist es IMHO sinnvoll. 

    Die Aussage "Man braucht keine Regeln nur den gesunden Menschenverstand" wäre ein Killeragument gegen jedes Regelwerk. Dann braucht man rein prinzipiell auch kein BGB oder STVO oder sonstwas.

    Auch nur meine 5 Cent.

    Miek

  • BlueSky9 schrieb:
    Es spielt aber auch garkeine Rolle, denn *ER* hat sich
    legal die Freiheit genommen und entschieden, den Gickel
    jetzt heimzufliegen. Man muss es nicht verstehen,
    aber man muss es akzeptieren.
    Wir als Außenstehende schon. Der FI hätte es aber nicht akzeptieren dürfen. Natürlich kann er den Piloten nicht mit "Polizeigewalt" an dem Flug hindern. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass in einem Verhältnis Fluglehrer/Flugschüler eine klare Ansage seine Wirkung verfehlt hätte. Aber gut - wir waren alle nicht dabei.
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