onkelmuetze schrieb:Gibt es dazu einen Unfallbericht? Immerhin werden in Segelfliegern spezielle Rettungsfallschirme mit geringer Mindesthöhe verwendet. Wenn man das regelmäßig trainiert kann das vielleicht klappen - ich fühle mich mit einem Gesamtrettungssystem allerdings deutlich sicherer.
Es gab da vor ein paar Jahren einen Vorfall, bei dem sich ein Segler und ein UL bei Eindrehen in den Endanflug (gegenläufige Segel- und Motorflugplatzrunde) getroffen haben, an dem Punkt hat man üblicherweise ca. 800 ft...der Segelflieger ist ausgestiegen und am Schirm runter, das UL hats mit beschädigter Fläche auf die Piste geschafft. Scheint also zu gehen, wenn man weiss, was man tut...
EDXJ schrieb:Ja gibt es....
Gibt es dazu einen Unfallbericht?
Ich hatte allerdings den Ablauf scheinbar falsch in Erinnerung. Damals gabs in Melle noch N und S-Platzrunde für Motorflieger (heute nur noch S), getroffen hat man sich im Querabflug der N-Platzrunde. Ist aber auch unerheblich fürs Thema hier, der Absprung fand unterhalb von 340m laut Unfallbericht statt.
Daten des Rettungschirmes RE5:
Mindestabsprunghöhe bei horizontalem Flug und sofortiger Öffnung:
a) für v = 60 -110 km/h 80 m
b) für v =110 - 327 km/h 60 m
Rüdiger
EDXJ schrieb:Bitte nicht als Standard annehmen. Es gibt im Segelflug automatisch (d.h. mit Reißleine) auslösbare Schirme. Sie sind aber weder vorgeschrieben noch überhaupt die Regel. Die übergroße Mehrheit der Segelflieger trägt manuell auslösbare Schirme. Eine Rettung aus <1000 ft ist da kaum realistisch.
Immerhin werden in Segelfliegern spezielle Rettungsfallschirme mit geringer Mindesthöhe verwendet.
Gefühlt hört man von null bis drei Fallschirmrettungen pro Jahr in Deutschland.
Immerhin gehören die Segelflieger- zusammen mit den UL-Fliegern - zu den flächendeckend vollständig abgesicherten Piloten.
@EDXJ - Natürlich trägt mein Passagier auch einen Fallschirm. Mein Flugzeug eignet sich hervorragend zum schnellen Aussteigen, die Schirme haben Zwangsauslösung und öffnen noch vollständig bei Aktivierung ab 80 m GND. Trotzdem ist schnelle Reaktion und Ausstieg natürlich entscheidend für den Ausgang des Ganzen...
Moin,
mal ganz ehrlich, ich weiß nicht, ob ich so ohne Weiters den Arsch in der Hose hätte und aus 300 Fuß aus einem Flieger springen würde.
Stefan
In einem von der Links war was von Spiralsturz zu lesen und der Pilot ist von diesen Flugzustand überrascht gewesen. kann das wirklich einfach so ungewollt passieren? Musste da nicht vorher ein Strömungsabriss im Spiel gewesen sein? Ich kann mich mal erinnern gehört zu haben, dass ein Spiralsturz von einem ungünstigen Schwerpunkt, zu weit vorn, ein Auslöser für sowas sein kann.
P.S. Meine Fragen sind keine Spekulation was die Unfallursache betrifft. Einfach nur allegemeines Interesse.
Was mich wundert, dass der Flieger sehr hecklastig am Schirm hing, ich dachte die kommen immer 10 - 15grad kopflastig runter? Ich bin auf jedenfall froh, ein GRS zu haben!
waldopepper schrieb:
Musste da nicht vorher ein Strömungsabriss im Spiel gewesen sein? Ich kann mich mal erinnern gehört zu haben, dass ein Spiralsturz von einem ungünstigen Schwerpunkt, zu weit vorn, ein Auslöser für sowas sein kann
Wobei man klar unterscheiden muß: Der Spiralsturz (auch Steilspirale), ist aerodynamisch sauber, d.h. das Flugzeug ist dabei steuerbar und deswegen ist er ausleitbar. Gefährlich ist er durch den raschen Geschwindigkeitsaufbau, der zügig über die Belastungsgrenze des Flugzeugs geht, und den man beim Trudeln nicht hat.
Fachbegriffe in Zeitungsartikeln dürfen bekanntlich nicht 1 : 1 genommen werden. "Spiralsturz" kann hier hier in der Bedeutung von Trudeln verwendet worden sein. Für den Zeitungsleser mag das Wort "Spralsturz" sogar anschaulicher sein, als "Trudeln".
Im Artikel wird der Pilot selbst mit dem Wort "Spiralsturz" zitiert - wobei gleichzeitig von "unsteuerbar" die Rede ist. Das deutet natürlich auf Trudeln hin, ganz wie waldopepper es vermutet.
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