"Der Pilot mit überdurchschnittlichen Fähigkeiten benutzt diese um Situationen zu vermeiden in denen solche Piloten benötigt werden."
VG
Thomas
Lindoriel schrieb:Ich ergänze:
"Der Pilot mit überdurchschnittlichen Fähigkeiten benutzt diese um Situationen zu vermeiden in denen solche Piloten benötigt werden."
"Der Pilot mit überdurchschnittlichen Fähigkeiten benutzt diese, um Situationen zu vermeiden, in denen solche Piloten benötigt werden, aber, falls er aus irgendwelchen Gründen in eine solche Situation kommt, beherrscht er sie dann auch"
Ihr kennt doch die Pawlow′sche Methode: lernen am Erfolg oder Misserfolg.
Zum Glück gibt′s ja auch Fliegerkollegen die dieses nicht benötigen da sie perfekt fliegen. Dennoch lese und lerne ich gern von den berichteten, meist gut ausgegangenen, Missgeschicken, um solche Fehler zu vermeiden.
Chessy schrieb:Und was hältst du davon, möglichst alle fliegerischen Fähigkeiten in der Praxis zu perfektionieren? Absolut perfekt wird trotzdem niemand, aber man nähert sich auf einer langen Linie, beginnend als fliegerischer Anfänger, dem Niveau eines guten Piloten, der dann auch in schwierigen Situationen "cool" bleibt und richtig handelt.
Dennoch lese und lerne ich gern von den berichteten, meist gut ausgegangenen, Missgeschicken, um solche Fehler zu vermeiden.
Abgesehen von einem gewissen fliegerischen Talent, gepaart mit der Fähigkeit zur objektiven Selbsteinschätzung - erst viel Übung macht den Meister.
Stimme ich Dir voll zu!
Natürlich auch Zustimmung. Mit Ergänzung: nicht nur viele, sondern auch wiederkehrende Übungen. Was man schon gut beherrscht hat geht wieder teilweise verloren, wenn man es nicht "warm" hält.
Ich bin drei Jahre dabei, fliege viel und dennoch fällt mir auf, daß meine Landungen wieder schlechter werden. Ich dachte, daß ich mittlerweile die Maschine im Schlaf beherrsche. Dem ist aber nicht so. Ich fliege zwar viel, aber oft lange Strecken mit nur einer Landung, und ich beschäftige mich schon mit dem nächsten Punkt wenn ich lande. Tenor: ich kanns ja. Ja, von wegen. Also wieder Landungen üben und jetzt konzentriere ich mich wieder. Und den fälligen Überprüfungsflug haben wir auf Notsituationen und Landungen abgestellt. Ich bin sicher, es hat etwas gebracht.
Jetzt ahne ich auch, weswegen "erfahrene" Piloten vom Himmel fallen. Man ist sich zu sicher und wird schlampig. Kenne ich aus meinem Job auch nicht anders, auch dort sind QM und Fortbildungen das notwendige Gerüst für erfolgreiche Arbeit.
Gerd
edhs schrieb:Tja, deswegen ist das Hauptkriterium für die Flugerfahrungen eines Piloten die Anzahl von Starts/Landungen und nicht die Flugstundenzahl.
Ich fliege zwar viel, aber oft lange Strecken mit nur einer Landung
Wenn ich an die Airliner-Piloten denke, welche z.B. auf Langstrecke vor allem gegen den Schlaf ankämpfen müssen.....
edhs schrieb:Vor rnd. 30 Jahren waren in Luftfahrt-Katalogen z.B. v. Friebe und Siebert sowie in dto. Monatszeitschriften liebevoll gestaltete "Prospekte" zu finden, die das LBA als Sicherheits-Mitteilungen unters Fliegervolk brachte.Jetzt ahne ich auch, weswegen "erfahrene" Piloten vom Himmel fallen. Man ist sich zu sicher und wird schlampig. Kenne ich aus meinem Job auch nicht anders, auch dort sind QM und Fortbildungen das notwendige Gerüst für erfolgreiche Arbeit.
Gerd
Eines davon befaßte sich in dieser Reihe thematisch auch mit dem Phänomen, daß des öfteren sehr erfahrene Piloten aus schier unerfindlichen Gründen tödlich verunglückten und die Frage nach der fliegerischen (Lebens-) Zeit aufkam, *wann* dies gehäuft der Fall war.
Die verblüffende Antwort lautete: Dann, wenn die Piloten subjektiv der Auffassung waren, ihnen seien nun längst Flügel gewachsen.
Das habe ich mir gemerkt und möchte es hier aus gegebenem Anlaß weitergeben, weil es mir logisch erscheint. Es gehe also ein Jeder in sich...
hob
hob schrieb:Fehleinschätzung der eigenen, evtl. nachgelassenen Fähigkeiten, nicht wahrhaben wollen, dass man mit zunehmendem Alter nicht mehr dieselben motorischen Fähigkeiten besitzt, oder alles etwas "zu locker" nehmen, weil man ja sooo große Erfahrung hat - da gibt es eine Reihe von Ursachen, welche in die Katastrophe führen können.
Die verblüffende Antwort lautete: Dann, wenn die Piloten subjektiv der Auffassung waren, ihnen seien nun längst Flügel gewachsen.
Ganz schlimm wird es, wenn ein Käptn als Fliegerstar gehandelt wird und sich dann auch noch mit einem aufgeplusterten Ego ans Steuer setzt, um dann nicht mal mehr die einfachsten Grundsätze zu beachten. Genau diese "Persönlichkeit" brauchte es, um damals in Teneriffa das größte Flugzeugunglück aller Zeiten zu produzieren. Er "interpretierte" ein Pfeifen im Funk (Interferenz wegen zwei gleichzeitig funkenden Piloten, was bei moderneren Anlagen nicht mehr passieren kann) als Startfreigabe und krachte im Nebel auf einen zweiten Jumbo......
...oder der (Ex-?) Astronaut, der bei einer Luftfahrtveranstaltung sich und seinen PAX tötete, weil er mit einer Messerschmitt Taifun (da gbt′s ja noch so viele Flugfähige von) in Bodennähe eine Rolle flog.
hob
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