AHA, Danke für Info Chris. In dem Thema bin ich nicht in der Tiefe vertraut. :)
Ich denke da wird schon ein bisschen geschummelt. Merkt man ja sofort wenn man die Dinger im Verhältnis zum eigenen Leichtgewicht rangieren muß :)
Vorab möchte ich ausdrücklich erwähnen, dass ich niemanden zu irgendwelchen Spekulationen verleiten möchte. Ich habe diesen Unfallbericht zweimal gründlich durchgelesen und ich habe versucht eine mögliche Ursache für diesen tragischen Vorfall herauszufinden bzw. herauszulesen. Irgendwie werde ich dabei das Gefühl nicht los, dass der Vorführpilot die "STOL-Demonstration" übertrieben hat. Auch die Unstimmigkeiten betreffend Prüfungsflugsflug sind für mich rätselhaft. Ist das möglich einem Prüfungsflug mit dem Überführungsflug zu verbinden? Könnten die Unstimmkeiten zwischen Flugzeughandbücher/Prüfungsflug mit einem Vergleich mit Logbuch des Prüfers nicht beseitigt werden?
Meines Erachtens sollte ein Detail im Bericht etwas mehr beachtet werden: "Der Steuerknüppel auf der rechten Seite war deformiert." (S. 39). Die Deformation KÖNNTE durch menschliche Einwirkung - der eine zieht, der andere versucht mit aller Kraft zu drücken - erfolgt sein. Wie gesagt: KÖNNTE und zugegebenermaßen spekulativ...
Happy landings
Conny
Hi Conny,
es ist m.E. eher wahrscheinlich, daß die beiden Steuerknüppel auf einer gemeinsamen "Wippe" mit Anschlagsbegrenzern befestigt waren, letztere deshalb, damit bei freeparking keine rückwärtigen Böen Schäden am HR oder dessen Anlenkung verursachen können.
Auf der weiter oben zitierten BFU-Berichts-Seite 39 sind aber auch die Parameter der RG-Auslösung niedergelegt. Danach sehe ich eher, daß nicht 2 Personen in gegensätzlicher Richtung an den Knüppeln gezogen haben, sonden es eher wahrscheinlich ist, daß sich die Person am verbogenen rechten Knüppel - also nicht der Pilot - in Erwartung des unmittelbar bevorstehenden Boden-Crashs intuitiv an diesem festklammerte, der Gurt den weiter voreilenden Körper aber nicht vollständig abbremste und so ein Teil der negativen Beschleunigung über die Arme in den Knüppel geleitet und dieser am Anschlag gestoppt wurde.
hob
Für mich ebenfalls unerklärlich:
"Der Triebwerksleistungshebel befand sich in der Position „idle“... "
Bei einem Abkippen aufgrund eines power-off-stalls müsste nach meinem Verständnis vom Piloten gleichzeitig mit dem Nachdrücken, der neutralen Position des Querruders und dem Gegenseitenruder sofort und unmittelbar Leistung gesetzt werden, also full throttle.
Eine etwas ratlose
Conny
aviatrix schrieb:Das ist das uebliche Verfahren bei RG-Ausloesung, besser noch Motor ganz aus, wenn Zeit vorhanden...
"Der Triebwerksleistungshebel befand sich in der Position „idle“... "
Chris
Glaubst Du, lieber Chris, dass für derartige Aktionen (koordiniert Leistung auf idle, Rettungssystem auslösen etc.) noch Zeit war? Dies alles während eines Stalls mit Abkippen über die Fläche, was im UL-Bereich selten trainiert wird...?
aviatrix schrieb:Mhh... Wir haben ja keine weiteren Fakten, mehr als glauben wird es nie werden :)
Glaubst Du
Ich halte es auch fuer moeglich, dass man im Angesicht des schnell naeherkommenden Erdbodens das Gas rauszieht... Zeit war natuerlich da, fuer die Rettungsgeraetausloesung war ja auch Zeit (und das braucht eher mehr davon).
Chris
aviatrix schrieb:Also "full throttle" darf erst dann gesetzt werden, wenn der überzogene Flugzustand beendet ist. Vorher besteht die Möglichkeit, dass das Motor-Drehmoment das Flugzeug in einer Richtung ins Trudeln dreht, wobei, je nach Flugzeugtyp, die Gefahr besteht, dass damit sogar Flachtrudeln entsteht (als ehemaliger Spin-Erprobungspilot spreche ich aus Erfahrung).
Bei einem Abkippen aufgrund eines power-off-stalls müsste nach meinem Verständnis vom Piloten gleichzeitig mit dem Nachdrücken, der neutralen Position des Querruders und dem Gegenseitenruder sofort und unmittelbar Leistung gesetzt werden, also full throttle.
Also nochmals: niemals im überzogenen Flugzustand Gas geben!
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