"Landebahn in Betrieb"

Forum - Unfallprävention
  • Es gibt nichts, was es nicht gibt.....

    Da fliege ich einen Platz an und melde mich ordnungsgemäß zur Landung. Der Flugleiter informiert, die Landebahn 06 sei in Betrieb. Ich melde Gegenanflug und frage ausdrücklich noch einmal, ob ich "06 in Betrieb" richtig verstanden habe, worauf die Bestätigung erfolgt :" 06 in Betrieb". Die Frage erfolgte deshalb, weil mir der Vergleich zwischen Fahrtmesser und GPS deutlich anzeigte, dass ich im Gegenanflug ca. 10 - 15  km/Std. Gegenwind hatte.

    Beim Eindrehen in den Queranflug meldete sich dann ein Trike im Gegenanflug zur 24 mit dem Hinweis, dass er "mit dem Trike bei dem Rückenwind nicht auf der 06 landen werde". Flugleiter : "O.K., dann nehmen Sie die 24". Meine erneute Frage, welche Landebahn in Betrieb sei, erfolgte mir gegenüber wieder die Auskunft : "06 in Betrieb", zu der ich dann mit Rückenwind zur Landung eingeschwebt bin. Ebenfalls im Landeanflug war das Trike zur 24, so dass ich den Endanflug abgebrochen und abgedreht habe.

    Ich bin dann in den Gegenanflug zur 24 eingedreht und auf der 24 gelandet, schön gegen den Wind.

    Selbstverständlich habe ich den Startleiter auf dieses Durcheinander angesprochen, seine lapidare Antwort : "Du weißt doch, dass ich nichts zu sagen habe, die Verantwortung hast Du - und Du hast ja auch alles richtig gemacht, also, was soll das ?"

    Ich habe auf jede weitere Diskussion verzichtet.....

  • Doofe Situation die schoen zeigt, was fuer Konfusionen durch einen FL ausgeloest werden koennen.
    Streng genommen hatte er natuerlich Recht, Du als Pilot bestimmst die Landerichtung, aber dann soll er halt nichts sagen, um niemanden zu verwirren.


    Chris
  • Ist in EDKM auch schon vorgekommen, daß der Türmer den Windrichtungswechsel verpennt hat. Dann fragt man so lange bis er es kapiert hat.
    bb
    hei
  • und

    deswegen bin ich froh, dass wir so "etwas" nicht haben
  • Schwierige Situation.

    Eigentlich bin ich der Meinung, dass der FL dafür sorge zu tragen hat, dass alle LFZ eine Start- und Landerichtung befolgen. In diesem Sinne muss er eine Richtung festlegen. Bei schwankenden Winden, sicher nicht immer eine einfache Aufgabe für den FL.

    Mir ist das auch schon mal vorgekommen, dass ich einen Platz angeflogen bin und wegen der tiefstehenden Sonne kaum was gesehen habe. Deshalb erkundigte ich mich beim FL, ob etwas gegen eine Landung in entgegengesetzter Richtung spricht. Da dem nicht so war, bin ich andersrum reingekommen.

    In dem vorliegenden Fall vom TE denke ich, dass das Verhalten des FL nicht OK war. Rückenwind hin oder her, ich kann nicht zwei LFZ aufeinander zufliegen lassen.
  • Ich weiß nicht, ob es zu diesem Flugplatz passt, aber es gibt einige, die begrenzte Starts und Landungen pro Tag über eine bestimmte oder gar beide Richtungen haben. Spontan fallen mir da z.B. Porta und Detmold ein. Von daher kann es sein, dass der FL sparsam mit den An- und Abflügen umgehen wollte, um Beschwerden zu vermeiden. Das kann meines Erachtens aber nicht Sinn der Sache sein.

    Frei nach dem Motto "Schaust Du dem Windsack ins Maul, ist was faul" würde ich dann einfach die andere Landerichtung "requesten", wenn ich mit merklichem Rückenwind landen soll. Hierbei kommt es natürlich auch auf die Infrastruktur des Platzes an. Bei langen Pisten kann man auch gut mit leichtem Rückenwind landen. Allerdings sollte der Grundsatz gegen den Wind zu starten und zu landen nicht vernachlässigt werden. Safety first.

    Ansonsten hat der FL mit seiner "lapidaren Antwort" leider Recht. Du entscheidest, du trägst die Verantwortung. Blöd gelaufen. Aber Schwamm drüber, abspeichern und beim nächsten Mal "richtig" machen. Wichtig ist es daraus zu lernen und sich nicht unnötig in Gefahr zu begeben.

    Edit:
    In dem vorliegenden Fall vom TE denke ich, dass das Verhalten des FL nicht OK war. Rückenwind hin oder her, ich kann nicht zwei LFZ aufeinander zufliegen lassen.
    Sehe ich auch so. Er hat definitiv gepennt. Allerdings ist er maximal Berater. Er gibt die Info über die in Betrieb befindliche Piste raus, hat Gefahren jedoch abzuwehren. Letztendlich kann es aber sein, dass der zeitliche Ablauf (Trike im Gegenanflug, UL im Queranflug) passte. Man sollte jedoch bedenken, dass Trikes auch mit 100 oder 110 km/h anfliegen (können). Strittige Situation. Entscheiden muss jedoch der Pilot.
  • Es gibt auch Plätze die geografisch so ungünstig liegen das der An- und Abflug entgegengesetzt läuft.
    Beispiel ist hier Traben Trarbach
    Aufgrund des leichten Gefälles der Landebahn in Richtung Süden ist in Traben-Trarbach in den meisten Fällen die Landebahn 36 in Betrieb; es wird jedoch in Richtung 18 gestartet (bergab).
    Da an den Wochenenden starker Segelflugbetrieb herrscht und für beide Betriebsarten nur eine Piste zur Verfügung steht, ist für an- und abfliegende Piloten erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich.
    Hat mich am Anfang auch irritiert als mir ein Mose bei der Landung entgegenkam ;-)
  • Das Beispiel mit der tiefstehenden Sonne wird bei gerne genommen. Der Türmer ermöglicht den am Abend anfliegenden Piloten, nicht gegen die tiefstehende Sonne fliegen zu müssen.
    Wird der Türmer angefunkt, und darauf bestanden gegen den Wind und evtl. dadurch mit etwas schlechterer Sicht landen zu wollen, dreht unser Türmer für alle "am Funk" die Landerichtung.
    Finde ich prima und so sollte es sein.

    Der Triker oder Du hätten ja auch um Änderung der Bahnrichtung bitten können. Mit der Begründung
    "Rückenwind" wird das kein ordentlicher Türmer ohne Grund verneinen.
    Zudem ist es ja auch möglich sich mit dem Trikepiloten am Funk abzusprechen. Denn das Ihr auf
    Kollisionskurs geht, war nach dessen Ansage völlig klar.
    Meiner Meinung nach, hat der Trikepilot eher gepennt. Wenn er entgegen der "offiziellen" Landerichtung
    landen möchte, muss er sich halt hinten einreihen. D.h. wenn Du gelandet bist, dann erst in den
    Endandflug eindrehen. Ansonsten ist er Dir vielleicht ein Hindernis beim Durchstarten.

    Wir funken doch für uns Piloten... nicht für den Türmer, oder?

    Martin
     
  • Wieso sprichst du in solch einer Situation überhaupt noch mit dem Türmer? Ich hätte den quasseln lassen und mich direkt mit dem Triker abgesprochen. Denn der hat ja hier wohl gleich die richtige Entscheidung getroffen was die Landerichtung anbelangt. Frei übersetzt hätte ich dem Kollegen nur gesagt: ich starte durch und bin Nummer Zwei hinter Dir. Fertig. Der Türmer interessiert doch in so einer Situation gleich null. Vor allem wenn er Mist erzählt....

    Gruss Stephan
  • Moin Moin,

    solche Situationen kenne ich auch....kommt vor.

    Am Ende bleib ich beim fliegen der verantwortliche LFZ Führer, wenn mir Positionen anderer unklar sind oder die Bahnrichtung ein blödes Gefühl bringt, dann sprech ich das im Funk an...beim Türmer bzw. den anderen Fliegern....mit dem Ziel der Prävention

    Ich denke du hast das komplett richtig gemacht, du hast den Anflug abgebrochen die Flug konzentriert beendet und erst dann mit dem Türmer gesprochen

    Gruß

    Francop
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