Ich bin vor 11 oder 12 Jahren mal mit meinem gut gebauten Bruder mit einer Pelican 450 in Ailertchen im Westerwald auf der ansteigenden und sehr feuchten, schon länger nicht gemähten Graspiste gelandet.  Wir haben nach sehr kurzer Zeit gestanden, was mich einerseits freute, andererseits aber schon erahnen ließ, dass der Startlauf wohl länger werden könnte. 
Nach einem kurzen Aufenthalt mit einer schönen Tasse Kaffee sind wir dann wieder gestartet.  Die Beschleunigung war zäh, wir hoben auf der leicht ansteigenden Piste immer wieder kurz ab, berührten aber immer wieder den Boden, dennoch hatte ich den Eindruck, dass wir jeden Moment aus dem Quark kämen,also gab es keinen zwingenden Grund, den Start frühzeitig abzubrechen.  Nach dem Abheben nach dreiviertel Bahn wurde mir langsam mulmig, dass es eventuell sehr knapp werden könnte. Wir sind dann auf die Bäume am Ende der Bahn zugeflogen und ich habe mich bemüht, die Maschine nicht krampfhaft hochzuziehen, da mir klar war, dass die Steigleistung mittelfristig eher schlechter als besser würde.  So sind wir dann relativ knapp, vielleicht 5m über die Bäume (oder auch hohe Sträucher) hinweg geflogen.   Das ist zwar nochmal gut gegangen, aber dennoch war hier formal einiges schief gelaufen. 

Ich hatte mich in der Länge des Startlaufes völlig verschätzt. Hätte ich eine Startstreckenberechnung gemacht, wäre das sicherlich nicht passiert. Oder noch besser: Hätte ich vorher am Platz angerufen, dann hätten wir vielleicht den Hinweis bekommen: Achtung, Piste sehr feucht, Gras auch schon leicht erhöht, Piste 22 ansteigend aktiv und nur sehr leichter Gegenwind.  Wahrscheinlich wäre ich dann mit einer C42 geflogen (wesentlich geringeres Fluggewicht und damit bessere Startleistung) oder gar nicht erst dort gelandet.