Sorry Chris,

grundsätzlich bin ich ja zum Thema Flugleiter völlig Deiner Meinung, aber in Deinem Beitrag wird deutlich, dass Du mit den Abläufen im Segelflug nicht vertraut bist.

Die "Segelflugsport-Betriebsordnung" regelt die Abläufe und weist der "Startstelle" sehr wohl koordinierende Aufgaben zu. Wir könnten jetzt darüber diskutieren, ob ein Regelwerk eines Sportverbandes überhaupt relevant ist. Die Entscheidung des AG Eschwege, in der der Richter ja offenbar die Verantwortung beim Startleiter gesehen hat, beantwortet diese Frage, finde ich, eindeutig.

Grüße

Wozu braucht es diese fehleranfaellige Relaisstation Startleiter?

Wir kommen hier langsam vom eigentlichen Thema ab, dennoch wie gesagt: Beim Segelflug muss sich der Pilot meiner Ansicht nach voll auf den Startleiter verlassen, da er das Gesamtgeschehen i. d. R. nicht überblicken kann. Da hilft auch Kommunikation nicht viel (Stichwort rausschauen). Der Startleiter ist hier das "Auge" des Piloten und er koordiniert das Startgeschehen in Abhängigkeit von seinen Beobachtungen. Das Urteil aus Eschwege bestätigt diese Verantwortung.

Wenn ich als Segelflugpilot im Flieger sitze und startbereit bin, kann ich nicht viel tun außer zu warten und dem Funk zu lauschen. Den Rest übernimmt i. d. R. der Startleiter für mich (Entscheidung, wann gestartet wird). Wenn ich natürlich beobachte oder höre, dass es zu Konfliken beim Start kommen könnte, muss ich ausklinken.

Die Entscheidung des AG Eschwege, in der der Richter ja offenbar die Verantwortung beim Startleiter gesehen hat, beantwortet diese Frage, finde ich, eindeutig.

Bei der Kollison in Bremgarten wurde der FL auch verurteilt, obwohl er eigentlich keinerlei Verantwortung im Sinne von Staffelung des Verkehrs traegt. Trotzdem wurde er fuer seine "Anweisung", welche letztlich mitverantwortlich fuer die Kollision war, bestraft.
Auf den ersten Blick schaut das fuer mich sehr aehnlich aus... Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege.


Chris