Diskussion zur Umfrage: Ist das Medical für UL-Piloten wirklich sinnvoll?

Forum - Umfragen

Ja
50.5 % - 204 Stimmen
Nein
49.5 % - 200 Stimmen

404 Stimmen - Umfrage geschlossen
  • Schweizer Aktionsplan
    Aktionismus ist natuerlich immer gut.
    Der naechste Aktionsplan ist ja, dass irgendwelche Stewardessen verhindern sollen, dass sich Piloten umbringen. EDR′s um AKW′s waren auch so ein toller Aktionsplan. Usw usf...

    Also wenn Dein letztes Argument ein Aktionsplan irgendeiner Behoerde ist, dann gute Nacht.

    Und nein, ich kenne die schweizer Unfallzahlen und deren statistischen Verlauf nicht. Und erst recht kann ich nicht beurteilen, ob durch ein Medical auch nur ein einziger Unfall haette verhindert werden koennen. Fuer Frankreich liegen zuverlaessige Zahlen vor, es gibt keinerlei Auffaelligkeit insofern, als dass mehr medizinisch begruendete Unfaelle passieren als in Deutschland. Der Beweis ist also laengstens erbracht, dass ein Medical nichts bringt. Ausser man groundet halt einfach massenweise Piloten (am besten gleich alle, sicher ist sicher), dann werden die Unfallzahlen selbstverstaendlich zurueckgehen.


    Chris
  • Also erstmal ein Lob an Euch Schweizer. Die Website von BAZL und BFS sind vorbildlich, da können sich LBA und BFU eine Scheibe abschneiden.

    Ich habe mal ein wenig in den Untiefen gewuselt und folgende Zahlen heraus gekramt. Und in der Tat sind mit dem Aktionsplan die Zahlen für die Motorsegler und Segler im Inland - denn nur diese waren offenbar von dem Aktionsplan betroffen - signifikant gesunken. 

    VORHER 
    2008 = 7 Tote
    ----------------
    NACHHER
    2009 = 1 Toter
    2010 = 3 Tote
    2011 = 1 Toter

    Wobei Statistiken natürlich so eine Sache sind. Es werden keine ausländischen Flugzeuge geführt, mir fehlt eine Kontrollgruppe und ich kann auch nicht sagen ob nicht andere Effekte mit eingeflossen sind.
     
    Quelle: http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/....blank/01/luftverkehr.html
  • Nur ein Wort: Korrelation.
  • VORHER
    2008 = 7 Tote
    ----------------
    NACHHER
    2009 = 1 Toter
    2010 = 3 Tote
    2011 = 1 Toter
    2013 = 14 Tote.
    Und nun? Noch′n Aktionsplan?

    TeeJay, Du kannst Dich noch ein Weilchen winden und es hin und her drehen und immer noch andere "Argumente" bringen (nachdem alle bisherigen vom Niveau her zwischen peinlich und unterirdisch anzusiedeln waren): Es wird Dir nicht gelingen, dem Medical fuer Privatpiloten eine Existenzberechtigung zu verschaffen.
    Nochmal: Im Strassenverkehr ist die Gefahr, unbeteiligte Dritte umzubringen um Groessenordnungen hoeher. Die Anforderungen an Autofahrer sind ungleich hoeher als in einem Privatflugzeug (Stress, aeussere Einfluesse, Informationseinwirkung, permanente Korrekturen mit minimaler Fehlertoleranz etc pp) und trotzdem soll es da kein Medical geben. Aber gemuetlich von a nach b gondeln mit einmal alle 5 min  kurz den Knueppel anstupsen soll ohne Medical nicht gehen? Fliegen ist pippi einfach im Vergleich zum Autofahren!

    So, nun kannste wieder mit irgendwas neuem kommen.


    Chris
  • Thomas Borchert Nur ein Wort: Korrelation.
    Ja, mir sind auch die Tränen gekullert :-). Ich liebe dieses Forum!

    Bye Thomas
  • 2013 = 14 Tote.
    Und nun? Noch′n Aktionsplan?
    @Chris: Schau genau hin, 2013 in der Gruppe Motorsegler und Segler : 1 Toter


    @Thomas: Und was willst Du mit dem einen Wort Korrelation sagen?

  • Da sieht man mal wie mündige Bürger freiwillig ihre Freiheit abgeben und der Staat es geschafft hat sich bereitwillig  einer kostenpflichtigen Nutzlosanalyse zu unterziehen. 

    Mal zur Ausgangsbasis: 
    Wir fliegen UL das sind Flugsportgeräte keine Flugzeuge . (Wird ja bei der MTOW und sonstigen Themen immer großen Wert gelegt) 

    Wir haben also max 472 kg Masse,  wenig Geschwindigkeit  und sind auch noch in Relation zur Erdoberfläche verschwindend klein. 
    Die Wahrscheinlichkeit das wir beim Runterfallen eine unbeteiligte Person gesundheitlich schädigen, ist astronomisch gering.  
    Da geht man von einem Gefährdungspotential für die Bevölkerung aus das einfach lächerlich ist.
    Ich bin sicher es gibt mehr Suizide  wegen "gegrondet " durch den Fliegerarzt als Herzinfarkte in der Luft. 
    (Warum kein Medical für Skifahrer am besten mit Psycho-Check, und dann die Schwimmer, Tote und Verletzte ohne Ende) .  
     
    Die wenigen unvernünftigen Flieger die trotz gesundheitlicher Beeinträchtigung fliegen beschafften sich ein Medical oder fliegen eben ohne. 

    Es kann  ja sinnvoll sein,  das ein Airbus Piloten mal gecheckt wird, aber was hat der UL Flieger damit zu tun?  Wegen max einer Person die mal bei Gelegenheit mitfliegt und ausgerechnet dann noch kein Pilot ist und auch nicht weiß wie man den Rettungsschirm zieht  ?  
    Ich denke in BRD / EU hat die Bürokratie ein Ausmaß erreicht, das erschreckend ist. Nicht Freiheit, Spass  und Abenteuer  sondern absichern, abstempeln, nachkontrollieren, zertifizieren  bis zum Tot. Korrekt nach Vorschrift. 
    Sicherheitsgewinn = null , Kosten= hoch. 
    Für 18 Jahre Medical kosten könnte man ein powerflom bekommen oder ein paar extra Stunden mit einem FI. zur Übung. Es hätte vielleicht wirklich  ein paar Piloten gerettet. 
  • @Chris: Schau genau hin, 2013 in der Gruppe Motorsegler und Segler : 1 Toter
    Ahh jetzt, ok.

    2007 = 2 Tote
    2012 = 4 Tote

    Also hat der tolle Aktionsplan fuer 2 zusaetzliche Tote in 2012 gesorgt...
    Mach Dich doch nicht laecherlich. Die Zahl der Toten schwankt ueber einen Zeitraum von mehreren Jahren enorm, egal ob man was tut oder nicht. Daraus irgendwelche Rueckschluesse auf die Wirksamkeit von Aktionsplaenen zu ziehen ist Kaffeesatzleserei.
    Und erst recht, wenn man Rueckschluesse auf die Wirksamkeit eines Medicals ziehen will, so wie Du es hier tust. Wieviele der 7 Toten in 2008 sind denn
    1: Wegen medizinischer Gruende verunfallt UND
    2: waeren durch ein Medical vorher aus dem Verkehr gezogen worden, weil genau dieses medizinische Problem zum Ausschlusskriterium geworden waere
    Das sind die richtigen Fragen.


    Chris
  • ... naja vielleicht erledigt sich diese Diskussion demnächst von allein, da zumindest die EASA ohnehin vor hat die bisher gewichtsbasierte Klassifikation gegenüber einer Risiko- bzw. Komplexitätsbewertung zu ändern und die bisher in der Annex 2 ausgeschlossenen Luftsportgeräte aufzunehmen. Ich lese mir diese gerade im Advance Notice of Proposed Amendment 2014-12 durch:







    Possible adjustments to Annex II, therefore, could consider the improvement of the exclusion criteria by enhancing or substituting the mass criterion by other, more relevant risk-based criteria, thereby also removing aircraft of potentially higher safety risk or higher complexity from the Annex. In turn, additional aircraft involving a lower risk level could possibly be included in the Annex and a better harmonisation of the exclusion criteria could be ensured.

    Bei der Gelegenheit ist in Anbetracht des Germanwings Unglückes folgende Passage ernüchternd:




    At the same time, the ever-growing complexity of aircraft systems and their integration with ground-based systems seems to render it more and more difficult to segregate airworthiness matters from security. Furthermore, measures improving security may in turn impact safety negatively (e.g. locked cockpit doors).

    wie auch immer... wir alle können uns wohl darauf einigen, dass die Frage ob Medical ja oder nein sehr umstritten ist.







  • 1: Wegen medizinischer Gruende verunfallt UND
    2: waeren durch ein Medical vorher aus dem Verkehr gezogen worden, weil genau dieses medizinische Problem zum Ausschlusskriterium geworden wäre
    Als Leser von BFU Berichten, Unfallakte und Co. gibt es sehr wohl einige Unfälle, die auf eingeschränktes menschliches Leistungsvermögen oder "Decision Making" zurückzuführen sind. Nur findet das nicht Wort-wörtlich Eingang in einen Unfallbericht, wenn zum Beispiel in Stressituationen ein Funkspruch nicht verstanden wurde, oder im Landeanflug zwei Maschinen miteinander kollidieren weil diese sich nicht gesehen haben und einer wie ein Sleepwalker nach dem Motto "von dort kam noch nie einer" geflogen ist.


    Das Medical in der jetzigen Form ist nicht perfekt und immer nur eine Momentaufnahme, sicher. Aber völlig ohne Medical haben wir - man verzeihe mir bitte diesen einen Satz - noch mehr Rentner und Flug-Legastheniker unter uns, die nicht in die Luft gehören.
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