Diskussion zur Umfrage: Ist das Medical für UL-Piloten wirklich sinnvoll?

Forum - Umfragen

Ja
50.5 % - 204 Stimmen
Nein
49.5 % - 200 Stimmen

404 Stimmen - Umfrage geschlossen
  • Ich halte das Medical auch für vollkommen unangemessen im Vergleich zu den anderen Dingen die man sein ganzes Leben lang ohne regelmässigen Gesundheitscheck (ja noch nicht mal Sehtest, was zB im Strassenverkehr schon wichtig wäre)  machen darf (Auto/Motorrad fahren, Boot fahren, etc.). 

    Wenn überhaupt erscheint mir aus behördlicher/juristischer Sicht ggf. eine solche Medicalforderung für die gewerbliche Nutzung (mit Passagieren) der Allgemeienn Luftfahrt (Rundflüge etc.) "angebracht".

    Ich habe also mit Nein gestimmt.

    VG Mike
  • Es wird immer so schön auf andere Länder verwiesen, wie ach so toll das dort alles so geregelt oder eben nicht geregelt ist.

    Und was passiert in diesen Ländern, wenn man mal Mist baut und es kommt jemand zu Schaden? Egal, ob mit Flugzeug oder Tretroller? Frag mal in Frankreich bei den Justizbehörden, wie viele dort gesiebte Luft atmen, weil sie einen Fehler gemacht haben, den ein anderer z. B. mit dem Leben bezahlt hat. Ich meine jetzt nicht vorsätzlich sondern fahrlässig. Von den südlicher oder 7 - 10.000 km weiter westlich gelegenen Staaten rede ich da mal lieber gar nicht erst. Da wirst Du teils richtig lange weggeschlossen. Dein Leben ist im Arsch. Hier wirst Du zwar auch bestraft und musst mit Deinem Gewissen leben, aber es geht irgendwie weiter. Sorry, dass ich das so egoistisch sehe, aber ich bin weder auf der Straße, noch auf dem Wasser und schon gar nicht in der Luft unfehlbar.

    Bei so manchem habe ich das Gefühl, sie haben noch immer nicht kapiert, wie der Laden hier läuft oder welches Prinzip insgeheim dahinter steckt?

    Damit dieser Zauber so funktioniert, wird vorneherum alles mögliche reglementiert und kreuz und quer zu verwaltet. Also eine Fassade, eine Bühne auf dem das "Theaterstück, Leben in Deutschland" aufgeführt wird. Jeder fühlt sich also mehr oder weniger gut umsorgt. Eben Vollkaskogesellschaft.

    Ballert es jedoch und man "schießt einen kapitalen Bock", dann passiert nicht wirklich viel. Den finanziellen Rempel regeln Versicherungen, man büßt dafür und hat eine reelle Chance, wieder auf die Beine zu kommen. Bestenfalls ist man anschließend finanziell fertig. Aber auch das lässt sich regeln.

    Frag mal einen Italiener, Griechen, Spanier oder noch besser einen Ami, wie das da abläuft, wenn du Mist gegen den Leib oder das Leben eines anderen gebaut hast? Die schmeißen teils den Schlüssel weg.

    Auf der anderen Seite müssen wir der Gesellschaft ein paar "Knochen" hin schmeißen, damit die ein Wohlgefühl entwickeln können. Das darf nicht einseitig benachteiligend oder diskriminierend sein und Geld kosten muss es natürlich auch. Mit der Sache an sich hat es auch was zu tun und es ist ganz toll, wenn der ahnungslose Laie es nachvollziehen kann. Die fühlen sich dann vom Staat beschützt. Reicht also.

    OK! Jetzt schaffen wir das Medical ab. Gut! Welchen neuen Fleischbrocken schmeißen wir der Meute "Öffentlichkeit" dann hin?

    Wie das Prinzip funktioniert, sieht man doch jetzt ganz deutlich wieder an dem Terror-Gekasper, dass gerade über die Bühne rauscht. Meint wirklich einer, die kriegen sie auf einmal jetzt plötzlich bei den Eiern, wo die Franzmänner geblutet haben? Merkwürdiger Zufall? Und gleich in mehreren Ländern? Wie praktisch.

    Die Chance von so einem Terror-Onkel mit Kopfwindel auf der Birne umgelegt zu werden, ist 10 oder 20 mal unwahrscheinlicher, als vom Blitz erschlagen zu werden. Wahrscheinlich kratzt man 1000 mal eher an der nächsten Noro-Virus-Welle ab, als durch "Allahs schießwütige Hand auf Erden"?

    Und was für eine Welle wird jetzt daraus gemacht?

    Was sollen die Flugverbotszonen über den Kernkraftwerken? Die sind so winzig, dass wenn ich im Abdrehen aus dem Fenster kacke, den Meiler immer noch zielsicher treffe.

    Was würde wohl passieren, wenn man plötzlich nur durchdachte und absolut vernünftige Regeln, bei denen niemand mehr zu Schaden kommen würde und wo man durch keine Lücken mehr hindurchhüpfen könnte, aufstellen würde?

    Oder noch besser! Jeder kann eigenverantwortlich machen, was er will. Jeder beurteilt selber, was für ihn und andere gut ist. Wie müsste die Rechtsprechung wohl darauf reagieren, um den daraus resultierenden Sauladen in den Griff zu bekommen?

    Zurück zu unserem System. Justitia ist blind und nicht nur sie, sondern oft genug auch ihre Schergen und Organe. Das man die Wege und Möglichkeiten hier nicht sammeln kann (und sollte), ist mir auch klar. 

    PS: Eigentlich eher ein Thema für ne persönliche Diskussion. 

  • Mir nicht ganz klar, wofür oder -gegen das jetzt ein Plädoyer ist. Dass wir alles an unsinniger Regulierung ertragen müssen, weil Vollkasko so toll ist? Dass überall anderswo ganz andere Leute im Knast sitzen als bei uns? Letzteres glaub ich noch nicht mal.

    Es passiert einfach nichts! Warum also die Aufregung über "wenn was passiert..."? Das ist doch genau der Punkt! Mag ja sein, dass es in den USA ganz viel furchtbarer ist als bei uns, wenn ich mit einem durch Medical verhinderbaren Erkel-Anfall in einen Kindergarten rausche. Aber das passiert eben einfach nicht! Warum also brauche ich eine Vorschrift, die etwas zu verhindern versucht, was nicht passiert? Verstehe ich nicht. Und wenn schon diese Denke, dann richtig: Wenn gar keiner fliegt, stürzt auch keiner ab. Richtig so? Ich finde nicht.
  • Obwohl ich in der komfortablen Situation bin, kein Medical zu brauchen, ein paar Punkte.

    Einerseits ist es nicht "nur" laestig und teuer, es kann auch ganz schnell zum totalen Spielverderber werden, wenn man aus komplett irrelevanten Gruenden ploetzlich gegroundet wird und sein eigenes Flugzeug nicht mehr fliegen darf.

    Nach dem Scheitern der FoF-Initiative hoerte ich immer wieder mal geruechteweise, dass dies am Widerstand aus den eigenen Reihen von unten her gescheitert ist. So RICHTIG glauben konnte ich das nicht, aber nach dem skandaloesen Ergebnis hier glaube ich es.

    Was mich aber richtig, ja ich wuerde sagen traurig macht, ist folgendes: Sollte es an entspr. Stelle in Zukunft mal jemanden geben, der mit viel persoenlichem Einsatz eine Abschaffung des Medicals bewirken koennte und dies auch will, dann aber SO EIN Umfrageergebnis sieht, das loescht bei dem doch alles ab. Wer wird sich nun noch dafuer stark machen? Wozu?

    Da liest man hier immer wieder Kommentare wie: Oh die armen Deutschen sind ja so unfrei und werden gegaengelt mit FL-Zwang und Medical und JNP und haste nicht gesehen. Aber nein, die werden nicht "von oben" gegaengelt, die wollen das in riesiger Zahl wirklich so!!!

    Es ist einfach nicht zu glauben.

    @Sukram: Starte doch bitte noch 2 Umfragen:
    - Wer findet FL sinnvoll?
    - Wer findet JNP sinnvoll?


    Chris
  • Nach dem Scheitern der FoF-Initiative hoerte ich immer wieder mal geruechteweise, dass dies am Widerstand aus den eigenen Reihen von unten her gescheitert ist.
    100-pro ein entscheidender Faktor! Man glaubt nicht, wie oft ich höre: "Ja, also, ich finde das sehr hilfreich, was der sagt". Offenbar begreifen die Menschen nicht alle, dass der Satz "Start nach eigenem Ermessen" 10 Euro kostet (oder was auch immer die Landegebühr ist).

    Die andere Variante ist: "Was ich bei uns im Verein/am Platz erlebe - die könnten das ohne Flugleiter gar nicht." Tja, dieses (durchaus leider nicht immer falsche) Bild zu korrigieren, haben wir alle in der Hand.

    Weil ich mir′s nicht verkneifen kann: Einstellungen wie "Wolkenabstände sind Banane" sind in dieser Hinsicht eher weniger hilfreich (ja, es hängt alles irgendwie zusammen...).
  • Edgar,

    niemand schreibt hier das es woanders besser ist. Aber wir können nun mal über den Rand schauen ob in Ländern wo es kein Medical gibt mehr passiert. Das ist mehr als Legitim, da es auch repräsentativ ist. Dazu bedarf es keinen Aufsatz.

    @Thomas  ... zwei gute Posts an einem Tag , es muss ein guter sein ;-)

    LG

    Dirk
  • Bevor wir jetzt wieder in einer Flugleiterdiskussion verfaulen.

    Lest doch erst einmal nach, welche Forderungen in Euren jeweiligen Flugplatzgenehmigungsunterlagen auferlegt wurden? In vielen Fällen sind es die Platzbetreiber, die aus verschiedenen Gründen daran festklammern und nicht die Genehmigungsbehörde.

    Noch mal zum Funktionsprinzip, "Vollkaskoleben in Deutschland".

    Jeder kennt das Dokumentationsgedödel aus seinem Job heraus. 10 Minuten arbeiten, 20 Minuten dokumentieren, was man gemacht hat. Eigentlich totaler Schwachsinn. Das alles, für den möglichen einen Fall X, wo jemand einem an die Karre fahren könnte (fragt mal unseren fliegenden Zahnklempner)

    ISO 9001 und folgender Mumpiz! Wofür? Gedödel.

    Audits! Wofür?

    Und unser Los ist eben die JNP, das Medical und hin und wieder der Flugleiter. Ach ja! Nen Schein müssen wir auch noch machen.

    Mal ernsthaft gefragt. Warum braucht man überhaupt einen Flugschein? Zum Radfahren brauch ich den auch nicht. Und wahrscheinlich hat die Radfahrerei mehr Tote zur Folge, als die ganze Sportfliegerei?

    Warum darf man ohne Lizenz Bier und Schnaps trinken und ohne tiefergehende Ausbildung an andere den Fusel ausschenken. Ein Apotheker braucht schließlich auch eine Lizenz und der verursacht auch nicht mehrere tausend Tote im Jahr. Warum darf man ohne Kampftrinker-Medical saufen? Zig Verletzte und Tote aus dieser Disziplin plus unzählbarem menschlichen Leid, müssten Grund genug dafür sein?

    Hört sich alles verrückt und plemplem an. Das wäre aber die logische Folge, wenn man den Argumentationsketten der Gegner auch einmal in der anderen Richtung folgen würde.

    Warum braucht man fürs Vögeln und Kinderkriegen keine Lizenz? Wie viele Millionen Leben wurden schon durch ungeeignete Eltern verfuscht?

    Satire? Könnte man meinen. Unlogisch?

    Versuch eine Nation oder Lebensgemeinde nicht mit Logig zu erklären oder zu begreifen.

    Gut! Jetzt kann man, wie ein Kleinkind den Fokus auf sein Spielzeug (die Fliegerei) richten und den doofen und bösen Staat anprangern, aber mit dem ist das genau so eine Sache, wie mit der eigenen Ehefrau. Der hat eben seine guten und seine schlechten Seiten. Alle Ecken und Kanten wird man nie ganz abfeilen können. Und wenn man es schafft, dann weiß man eben nicht welches andere, evtl. schlimmere Furunkel ans Tageslicht kommt. Denn ersatzlos gestrichen und vergessen wird in diesem Leben nichts.

    Wenn jemand Angst hat, eines Tages aufgrund dieser Tatsache nicht mehr fliegen zu dürfen, dann wäre doch die logische Reaktion, nach einem Plan B, C oder D zu suchen, anstatt herum zu heulen, wie beschissen alles ist? Mit der nötigen (kriminellen) Energie und Raffinesse bekommt man auch ein halbes Wrack durch die Nummer durch. (Das würde ich natürlich nie, nicht machen und verabscheue solche Leute zu tiefst.)   

  • Viel sinnvoller wäre es, für uns ULer eine MPU einzuführen!
    Und morgen ist Flugwetter. Hoffentlich.
  • ... wird Zeit, dass morgen wieder gutes Wetter wird und dann alle in der Luft sind. Dieses "Jammersachsentum" aus Dresden aller Enttäuschten und vom Leben so schlimm Gekennzeichneten scheint auch hier im Forum umher zu grassieren...
  • 924Driver: ..."Einen gewissen Respekt habe ich vor dem Termin und da ich bekennender
    Suchtmensch (außer Alk, Drogen, Medikamente) bin, bin ich also auch ein
    Risikokandidat für alle möglichen Geschichten."...


    Du als bekennender Süchtling, (außer Alk, Drogen, Medikamente)
    demnach jedenfalls sexsüchtig, tabaksüchtig, spielsüchtig und - natürlich - streitsüchtig, um mal einige Punkte zu nennen,  kannst somit natürlich für die Fliegerwelt absolut ein kompetentes Urteil abgeben.
    An anderer Stelle erklärst Du, dass Du im Verkehrsbereich auch gelegentlich über die Stränge haust.

    Also es ist eindeutig, auch wenn TB den Wert Deiner Aussage nicht erfasst,
    Du bist angesichts Deiner  - für Flieger ganz normalen - Suchtsituation doch glasklar auf die Punkte gekommen.
    Naja, so ungefähr eben... ;-))

    Nachtrag:
    Es wäre besser, Sukram hätte ganz klar  bei der Abstimmung erklärt, wo wir unsere Meinung ankreuzen hätten müssen.
    Dann würde das Ergebnis ganz anders aussehen und wir müssten uns nicht wieder von Stephan2 als regelsüchtige Deutsche beschimpfen lassen.
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