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Hallo,
ich hab′ ein paar PN zum "Flugplan-Basteln" bekommen, mit der Bitte doch mal einen
"ausgefüllten" FPL zu schicken - quasi als Vorlage. Ich habe es gerade zusammengetippt
und werfe das einfach mal hier in die Runde - ob mein Vorgehen dabei jetzt Top-of-the-Popps ist,
weiss ich nicht ;-) aber ich komme so seit Jahren super klar!
(Ja - mit Apps wie EasyVFR geht das auch direkt mit zwei Klicks über RocketRoute,
aber ich wollte hier mal den "universalen" und "klassischen" Web-Weg zeigen :)
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Für viele grenzüberschreitende Flüge ist nach wie vor ein Flugplan vorgeschrieben.
Einen solchen Flugplan zu erstellen und aufzugeben ist wirklich kein Hexenwerk und es gibt übehaupt keinen Grund es nicht zu tun.
Mit dem AIS-Webportal der DFS hat man dafür ein sehr gutes und recht einfach zu bedienendes Werkzeug an der Hand. Man kann dort die Flugplanformulare vorab in Ruhe ausfüllen, nochmals korrigieren, anpassen, abspeichern und dann bei Bedarf laden und aufgeben.
Mittlerweile sind sogar ARR Lande- und DEP Startmeldungen online möglich.
Hier nun mal ein kleines FPL Beispiel für einen Flug von EDLM Marl-Loemühle nach EHLE Lelystad in den Niederlanden.
Der Wegpunkt LUSIX macht wenig Sinn, aber er ist hier in der Planung drinnen, um zu Zeigen, wie man Wegpunkte als VFR Route im FPL auflistet. Solche Wegpunkte können z.B. sein: IFR Waypoints, VORs, i.A. auch Koordinaten, jedoch m.W. keine Flugplätze oder einfache Städtenamen!
Der Wegpunkt TEBRO hingegen ist sehr nützlich!
Dieser Punkt liegt recht genau auf der Grenze zu NL und somit auch auf der FIR (Flight Information Region) Grenze zwischen Langen FIR EDGG und der Amsterdam FIR EHAA - quasi unserem Einflugpunkt in den niederländischen "Zuständigkeitsbereich".
(Findet man keinen passenden IFR-Waypoint, dann kann man in der Routenplanung auch schnell einen User-Waypoint setzen.)
In einem FPL ist die Zeit bis zum Überflug einer solchen Internationalen FIR Grenze (nicht nationale FIS Grenze!) in Stunden:Minuten anzugeben.
Da wir diesen Punkt in unsere Routenplanung eingefügt haben, können wir die Zeit bis zum Überflug direkt ablesen:
TEBRO cEETp (cumulated Estimated Enrote Time planned) -> 00:19 (klingt etwas kompliziert, ist aber total simpel... :)
Jetzt nehmen wir ganz einfach alle Infos aus dem Rotenplan und füllen das DSF Webformular aus:
Unsere Abflugzeit haben wir mit EOBT 1000 um 10:00 Uhr UTC geplant und wir fliegen mit ca. 85 kts N0085 von EDLM nach EHLE und benötigen dazu etwa 0055 = 00:55 Minuten
Im Feld Route listen wir jetzt unsere Zwischen-Wegpunkte (nicht Start oder Zielflugplätze) auf, getrennt durch ein DCT (Direct)
DCT LUSIX DCT TEBRO
Das Datum des Fluges ist der 06. Juli 2018 DOF/180706 (rückwärts)
Und nun kommt unser FIR-Überflugpunkt ins Spiel.
Unter EET/ tragen wir nun die FIR EHAA, in die wir einfliegen(!) ein, gefolgt von den 00:19 Minuten, die wir bis dorthin etwa benötigen werden: EET/EHAA0019
Der Rest sind zusätzliche Informationen z.B. für den Fall eines SAR-Einsatzes.
Mit (19)E/0500 ist die maximal mögliche Flugdauer gemeint, die der Flieger in der Luft bleiben könnte, bevor man ihn "am Boden" suchen muss.
Nun bleibt nur noch, den Plan mit "save as" zu speichern um ihn jederzeit wieder zur Verfügung zu haben.
Um den Plan letztendlich zu "Filen" (Aufzugeben), klickt man auf ">> continue" und erhlält dann nochmal eine Zusammenfassung aller Daten.
Nach dem Start bleibt dann nur noch ein: "D-MXYZ, ...request activation of Flightplan...." :-)
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BlueSky9 -
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Hallo BlueSky,
eine sehr nützliche Übersicht. Wir läuft das eigentlich, wenn sich der Flug verzögert? Wenn es vor Abflug passiert, kann ich die Zeiten ja noch anpassen. Aber was passiert, wenn ich den FP schon aktiviert habe und ich z.B. Wetterbedingt einen Umweg fliegen muss. Wie sind da die Toleranzen, wenn ich nicht nach 19min an dem Punkt bin, sondern erst nach 30min?
Frage zur Aktivierung: Ich würde den FB über FIS aktivieren und über den Zielflugplatz schließen, richtig?
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Öffnen und Schliessen kannst du ihn entweder übers DFS-Portal (z.B. am Rollhalt übers Handy), telefonisch beim AIS in Stuttgart, oder über FIS (die ihn aber nur öffnen, aber nicht schließen solange du in der Luft bist - zumindest meistens...).
Nach Landung auf einem kontrollierten Platz wird der Plan automatisch geschlossen.
Ich mache die Startmeldung/Aktivierung meistens bei der FIS, Schließen telefonisch beim AIS.
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Alles klar, danke. Nur noch mal zum Verständnis: "Filen", d.h. "aufgeben" des FP ist noch nicht aktivieren. Richtig?
Kann ich den FP über das DFS-Portal auch schließen? (Edit: letzten Satz streichen, habs jetzt noch mal gelesen)
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Richtig, ohne Aktivierung vom Tuermer oder FIS fliegt man ohne.
Chris
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EDXJ schrieb:
Korrekt, aufgeben solltest du ihn mindestens ne Stunde vor frühester Abflugzeit, damit AIS genug Zeit hat ihn zu checken. Du bekommst dann per Email/SMS Nachricht ob der Plan angenommen (ACK) oder abgewiesen wurde. Zurückgewiesen wird er, wenn z.B. etwas fehlt (hatte mal den EET für den FIR-Wechsel von DE nach NL vergessen- wie oben von @Bluesky9 beschrieben). Die Leute beim AIS sind auch so nett, und schreiben in die Ablehnungs-Nachricht rein was fehlt oder falsch ist.
Alles klar, danke. Nur noch mal zum Verständnis: "Filen", d.h. "aufgeben" des FP ist noch nicht aktivieren. Richtig?Auch gibt es in der Bestätigungnachricht nochmal die NOTAM für deine Route mit dabei.
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Hallo EDXJ,
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> Aber was passiert, wenn ich den FP schon aktiviert habe und ich z.B. Wetterbedingt
> einen Umweg fliegen muss. Wie sind da die Toleranzen, wenn ich nicht nach 19min
> an dem Punkt bin, sondern erst nach 30min?
>
Ich Packe eigentlich immer nochmal ein kleinwenig an Zeit auf meine Gesamtflugdauer
drauf (so +10 bis +15 Minuten sollten i.A. passen). Auch meine Fluggeschwindigkeit
gebe ich eher "langsam" an ;-)
Aber solange du in irgendeiner Form mit einer "Flugsicherungsstelle" ;-)) in Verbindung bist,
ist ja erstmal alles gut - es wird keiner einen SAR Heli losschicken, solange er dich
noch am Funk-Rohr hat :)
Auch vom Routing abzuweichen ist keine große Sache - und auch wenn du doch ganz wo
anders landen möchtest, dann ist das mit dem FIS Menschen i.A. schnell geklärt.
Im Grunde geht es erstmal darum, andere wissen zu lassen, von wo nach wo Du mit deinem
Renner unterwegs bist, und wann man davon ausgehen kann, dass Du dort auch ankommst.
Tust Du es nicht (oder sagst es keinem ;) , dann wird man nach Dir suchen.
Und nebenbei ist es gerade bei längeren Trips irgendwie immer saucool,
wenn du beim FIR-Wechsel dann hörst: "D-MXYZ, I have your Details."
...jeah, man!! ;-)))
BlueSky9 -
Und einfach nicht vergessen, den Plan zu schliessen. Ich lege, nachdem ich das mal vergessen hatte, immer ein grosses A4-Blatt "FP schliessen!!!" ins Cockpit, da stolper ich beim aufraeumen nach der Landung sicher drueber.
Mich konnten sie damals nicht per Handy erreichen (Akku leer), die Triebwerke des SAR-Helis haben die glaub schon warmlaufen lassen... Gott sei Dank haben die noch andere Personen am Zielplatz, deren Nummern die hatten, angerufen. Peinlich!
Chris
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Hallo
Bluesky hat das sehr schön zusammengefasst.
Ergänzend wäre vielleicht noch zu erwähnen:
- im Ausland wurde bei mir oftmals bei Feld 9 „MUSTER DES LFZ“ kein Eintrag wie C42 oder FK9 akzeptiert, sondern nur ZZZZ oder ULAC, da bei Muster eigentlich ein festgelegter ICAO Typ verlangt wird, unter Feld 18 TYP wird dann der Ultraleichttyp z.B. C42 eingetragen
- genauso verfährt man, wenn in der Gruppe/Formation geflogen wird und listet dann unter Feld 18 „TYP“ alle Muster der Gruppe auf
- werden längere Strecken und damit mehrere FIR Gebiete durchflogen (z.B. Über DK nach S), dann in Feld 18 „EET“ die FIRs mit kumulierten Zeiten nacheinander angeben z.B EKDK0030 ESAA0100
MfG
fly96
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Hallo,
>
> ...da bei Muster eigentlich ein festgelegter ICAO Typ verlangt wird,
>
Ja - das stimmt. Checken ob es einen ICAO "Aircraft Type Designator" gibt, kann man hier:
klick
Die FK9 geht! ;-))
BlueSky9 -
Wie häufig haltet Ihr die Halbkreisflugregel ein?
Eher häufig!