Zu langsam .....

Forum - Unfallprävention
  • Zuerst natürlich mein Beileid und Mitgefühl den Angehörigen.

    Das Video zeigt gut was passiert wenn man zu langsam ist.

    Warum der Pilot das gemacht hat und was er bezwecken wollte kann kein Mensch sagen ...

    http://m.liveleak.com/view?i=5e2_1413054558

  • >Warum der Pilot das gemacht hat und was er bezwecken wollte kann kein Mensch sagen ...

    http://m.liveleak.com/view?i=5e2_1413054558<

    Wieso schreibt hier keiner was?

    Schaut man sich das mehrfach an - und das muß man auch -  wegen des störenden Bild-Abspiel-Zentral-Buttons - sieht man bei Übergang von MInute 10 zu 11, daß das rechte Querruder stark positiv ausgeschlagen ist, was bei ausgefahrenen Wölbklappen des Restflügels - das ist der Fall - zu durchgehendem Strömungsabriß ab Randbogen nach innen führen kann. Die aus der Flügelkontur nach hinten herausstehenden Klappen verursachen außerdem einen sehr hohen induzierten Widerstand, der Leistung kostet. Von 9 - 10 scheint es so, daß beide Querruder (QR) kurz abgesenkt, d.h. positiv ausgeschlagen sind, also beide zum Auftrieb beitragen. Insgesamt scheinen sie wenig bis gar nicht differenziert zu sein. Dann kommt der scheinbare Wechsel auf reine QR-Funktion: Beim Geradelegen der rechts hängenden Maschine gibt das stark nach unten ausschlagende rechte QR der Fuhre den Rest. Das linke QR ist sehr schwer zu erkennen. Insgesamt ist es ja auch komisch und erschwerend, wenn voraus links eine Hochspannungsleitung steht, welche die dann folgende relativ enge Rechtskurve erklären dürfte. Als dann diese rechte Querlage korrigiert werden sollte, war das Flugzeug (Wackeln) m.E. schon im partiellen Strömungsabriß und außerdem auch noch viel zu tief. Bei 13′ ist aus der Bildperspektive gar kein linkes QR mehr zu sehen, das rechte ganz unten - beide nun wieder abgesenkt? ..oder was gebrochen?

    Der Zentral-Button stört doch sehr. Vielleicht kennt einer ja den Typ (Muster) des Flugzeugs und seine Klappenkonstruktion...

    Mit traurigem Gruß

    hob

  • Was soll man da schreiben.  
    Kein erfahrener Pilot versteht warum er so geflogen ist. 
    Dann noch die rechts hängende Fläche.
     
    Vielleicht wollte er die Langsamflugeigenschaft zeigen.
    Erschreckend halt die Tatsache das nur ein kleiner Tick "Nase runter " genügt hätte und er könnte sein Leben und sein Flugzeug weiter genießen.   
    Erschreckend auch wie schnell trotz der geringen Höhe gleich der Aufschlagbrand kam. 
    Einfach nur traurig. 
    Besonders für den Copiloten, der wurde für sein Vertrauen bestraft. 
  • Na gut HOB, nennen wir es Querruderumkehrwirkung.Wird zumindest im Segelflug gelehrt und geübt.
    Langsamflug, Querruderausschlag nach unten um hängende Fläche zu heben, Strömungsabriss, Fläche fällt.
    Mit Seitenruderausschlag, Trudeln!
    Rüdiger
  • Bis zur Sec. 12-13, sollte man es zum Lehrfilm machen. 
    Hier kann man eindeutig die Arbeit mit den Querrudern erkennen, und dass die Funktion bis zum Schluß wohl einwandfrei war. In den Sec 10-11 sind die unterschiedlichen Schatten sehr gut erkennbar. Rechtes Qeuerruder vollausschlag nach unten und linkes nach oben. Die Wirkung hat HOB ausführlich beschrieben.
    Was möglicherweise noch hinzu kommt ist, dass es wenn man die Rauchsäule sieht es wechselnde Winde bzw. einzelne Boen gab, welche dann eine höhere Mindestfahrt vorausgesetzt hätten als nur die Statische.
    Warum aber ein solches Manöver in dieser Höhe geflogen wurde erschließt sich mir nicht. 
    blue skies
    dieZwei
  • Ich finde es erstaunlich, wie lange sich das Ding überhaupt noch in der Luft gehalten hat.


    Heftig und traurig.


    Markus

  • Zitat Rüdiger >Na gut HOB, nennen wir es Querruderumkehrwirkung.Wird zumindest im Segelflug gelehrt und geübt.
    Langsamflug, Querruderausschlag nach unten um hängende Fläche zu heben, Strömungsabriss, Fläche fällt.
    Mit Seitenruderausschlag, Trudeln!
    Rüdiger<

    Das kann man so nicht stehenlassen. Die von Dir so wiedergegebene Lehrmeinung ist zwar richtig - was die Symptome anbelangt, muß aber im Interesse derer, die nicht als Aerodynamiker geboren wurden und lernen wollen, anders formuliert werden, damit wenigstens ein fundierteres Gefühl für diese Vorgänge entstehen kann. Da kehrt sich nämlich gar nix um: Die Wölbklappe tut genau das, was sie soll, nämlich positiv angestellt mehr Auftrieb erzeugen oder mit negativer Klappe das Profil schneller machen - mit weniger Widerstand. Was passiert, wenn die Wölbklappe als Querruder verwendet wird und warum, folgt weiter unten. Das mit der Ruderumkehr hat mich immer stark verunsichert, weil die expressis verbis gleiche Begründung beim Überschreiten der Schallgeschwindigkeit und damit zusammenhängenden Unfällen behauptet wurden, meist i.V.m. Militärmaschinen.

    Bleiben wir also mal brav beim Unterschall-Fliegen. Wir sind ja UL-er. Hier bedeuten Wölbklappen eine relativ wenig Widerstand erzeugende Auftriebserhöhung, und zwar durch Vergrößerung der Profil-Mittellinien-Wölbung - "normal" gewöhnlich 2% der Profiltiefe betragend, bei gleichzeitiger Vergrößerung der Wölbungsrücklage - die Klappen sind ja hinten -, die immer mit einer kritischen Strömung bei Druckanstieg, also dem Punkt unmittelbar hinter der höchsten Stelle des Profils, einhergeht. Warum? Nun, deshalb fachchinesisch Druckanstieg genannt, weil eben die darüber liegende Luftsäule größer - somit auch schwerer - ist, die Strömung also diesen Anstieg nicht immer widerspruchslos mitmacht, sich dann ab Endleiste nach oben-vorn Richtung Profil-Nase einkringelt und einen dicken Keil bildet, der das Ergebnis des Strömungs-Umschlags von laminar (dünn, aber dicht geschichtet) nach turbulent (dick, aber chaotisch verwirbelt) ist, was gleichzeitig Widerstandserhöhung bedeutet. Dieser Widerstand des sich positiv absenkenden Querruders des Kurven-Außenflügels ist auch der Grund für das Zustandekommen des negativen Wenderollmoments, hier insbesondere bei hoher Streckung. Um das nicht andauernd beim Fliegen (ohne aufmerksamen, gleichzeitigen und gleichsinnigen Einsatzes des Seitenruders) zu provozieren, werden die Querruder i.d.R. differenziert angelenkt (grob: 2/3 nach oben = negativ) und nur 1/3 nach unten = positiv) und nicht selten eigens entwickelte Profile dafür geschaffen, gleichzeitig aber noch zusätzlich die Außen-Flügel geschränkt, hier aerodynamisch (Profile) und / oder geometrisch (Verdrehen der Flügelenden in Richtung weniger Anstellwinkel - selbst die neue Super-Boeing 747-8 benötigte diesen Trick, um ihr das Flattern abzugewöhnen - TV-Beitrag von N24 vor einigen Tagen -.

    Wer das mal qualifiziert nachlesen möchte - neben vielen anderen Titeln folgende Quellen:

    1. Fritz Dubs, Zürich, Aerodynamik der reinen Unterschallströmung, Birkhäuser Verlag Basel, Boston, Stuttgart

    2. Stuttgarter Profilkatalog I (Prof. Franz-Xaver Wortmann (FX-Profile),  sowie Dipl.-Ing. Dieter Althaus, heute ebenfalls Prof. - beide Laminarwindkanal der Uni Stuttgart)

    Da gab es alles noch fast umsonst - klar, Bücher mußte man schon kaufen oder ausleihen und kopieren, wurden aufkommende Wortmann- und Eppler-Laminar-Profile noch in dt. Flugzeitschriften veröffentlicht und besprochen, nicht so ein Unsinn verzapft, wie z.B. max. 30° bank für ULs - sonst Absturz! - usw. im fliegermagazin, und zwar aus Anlaß der Smaragd-Diskussion. Heutzutage werden Profil-Koordinaten, Meßdiagramme und Polaren nur noch gegen jede Menge Kohle verkauft, meist aus dem Wirkungskreis der TU Delft, Holland. Ein zusammenfassendes Buch o.ä. ist mir aber noch nicht untergekommen.

    Gruß hob

  • Die Maschine hat sich nachdrücklich bemerkbar gemacht, denn das "geeier" sieht man ganz deutlich auf dem Video und man spürt es auch sehr, sehr deutlich.

    Jeder von uns hat schon mehr oder weniger häufig seine Mühle(n) (in ausreichender Höhe) soweit geflogen, bis es nicht mehr geht und sich der Vogel auf die Seite schmeißt oder die Nase nach unten nimmt und wieder Fahrt holt. Selbst dieses gutmütige Szenario wäre hier in die Hose gegangen, weil die Höhe fehlte. Also weiß auch wirklich der letzte Sonntagsflieger, wohin so ein herumgehungere in letzter Konsequenz führt. Oder war das der Einweisungsflug und der "Beisitzer" hat seinen Einsatz verträumt?

    Sorry, wenn ich das so hart ausdrücke, aber man fliegt nicht einfach so in so einen Grenzbereich hinein. Letztes Jahr habe ich bei einer Übung ne halbe Rolle hingelegt, weil ich statt mit Seitenruder zu korrigieren das Querruder eingesetzt habe.

    Das sollte eigentlich ein Power-Stall mit anschließendem recovern werden. Der Vogel schwang kurz hin und her und danach war der "Blaue Planet" plötzlich über mir. Davor hat die Mühle mir aber in allen möglichen "Sprachen" nachdrücklich mitgeteilt, "Bruder, da läuft was ganz gewaltig aus dem Ruder". Ich musste mich da wirklich gegen alle möglichen inneren Stimmen und Überlebensinstinkte hinwegsetzen und weiter ziehen. Dann ging aber plötzlich alles verdammt schnell.

    -Der Motor würgt.

    -Der Propp hämmert.

    -Die Flapps rütteln.

    -Der Knüppel meldet sich deutlich zu Wort.

    -Die Strömungsstöße melden sich am Rumpf zu Wort.

    -Die Stallquäke singt ihr Lied

    -Und, und, und.

    Das merkt man doch!!!!!!!!???????

    Anschließend war Gas raus angesagt. Propeller nach vorn. Und Abfangen, denn plötzlich war der Vogel wieder mächtig schnell. Wie toll doch so ein Horizont aussehen kann, wenn er halbwegs wieder dort ist, wo er hingehört.

    So eine Erfahrung, die ich nur jedem empfehlen kann, prägt gewaltig für die weitere fliegerische Zukunft.


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