Was macht Passagieren Angst?

Forum - Plauderecke
  • sukram schrieb:
    Ralle schrieb:
    ... vermutlich hat noch keiner von denen, die sich über das Thema hier so lustig machen, in seinem Umfeld etwas mit einem Angstpatienten zu tun gehabt.
    Danke Ralle!

    Bashen ist aber einfacher... Man kennt es...

    Ich bin davon ausgegangen, dass es sich hierbei um ein UL-Forum handelt, insofern sind aus meiner Sicht Pseudo-Uniformen absolut fehl am Platz (abgesehen davon, dass man sich damit hier bei uns in einem UL wirklich lächerlich macht).

    Wenn Du ein Luftfahrtunternehmen betreibst und die Firma solche Pseudo-Uniformen für Ihre Piloten vorschreibt, ist es eben so. Aber das ist dann hier dafür das falsche Forum.

    Es macht sich auch niemand über Angstpatienten lustig. Wer Flugangst hat und dennoch fliegen MUSS, weil er zu einer bestimmten Zeit irgendwo sein soll und es kein alternatives Verkehrsmittel gibt, der steigt nicht in ein UL!!!

    Aber mal im Ernst: Wer Passagiere mitnimmt, tut das, weil die Passagiere mitfliegen WOLLEN. Die zahlen nicht an irgendeinem Buchungstresen bei einer gutaussehenden Dame in Unternehmens-Dress, und stehen dann auf dem Vorfeld ziemlich geschockt einem alten Zausel in ollen Fliegerlumpen mit seinem fliegenden Wäscheständer gegenüber. Die kommen zu Dir, weil sie mit DIR mitfliegen WOLLEN.

    Das Bashing bezog sich auf die Hohlbratzen, die es überall auf der Welt gibt. Zum Beispiel den Vater, der seinen drei- oder vierjährigen Sprößlig für ein Foto gerade auf meine unter (bespannte!)Tragfläche stellen wollte. Oder die dämliche Schickse, die sich für ein Foto elegant mit der Hand an einem anderen Kiebitz anlehnen wollte und feststellen musste, dass der Auspuff eines gerade abgestellten Fliegers noch bannich warm ist. Allesamt einfach über die Absperrbänder gestiegen. SOLCHE Leute lassen sich wahrscheinlich von Schickimicki-bling-bling-Glitzer Phantasieuniformen beeindrucken. DIE will ich aber auch nicht einmal in der Nähe des Fliegers haben.

    Gruß Lucky

  • sukram schrieb:
    Ralle schrieb:
    ... vermutlich hat noch keiner von denen, die sich über das Thema hier so lustig machen, in seinem Umfeld etwas mit einem Angstpatienten zu tun gehabt.
    Danke Ralle!

    Bashen ist aber einfacher... Man kennt es...

    Ralle da muß ich Dir leider widersprechen, meine Frau hat sehr große Flugangst und nach dem ich Ihr alles in Ruhe erklärt habe ist sie schon zweimal mit mir geflogen und steigt jetzt auch in einen Airliner ein was sie vorher auch noch nie gemacht hat, dafür braucht man kein albernes Pilotenhemd um Vertrauen zu erwecken. Wer aus Angst nicht einsteigen will der läßt es eben bleiben, so einfach ist das.

    @Sukrarm: Wenn Du schon schreibst, daß die Leute die sich über ein Pilotenhemd lustig machen nichts zwischen den Ohren haben, dann brauchst Du Dich auch nicht wundern wenn sich die Leute entsprechend wehren und nicht gleich wie Du es ja ganz gern bei mir machst als Basher bezeichnen.

  • sukram schrieb:
    Bashen ist aber einfacher... Man kennt es...
    Super, machst Du ja selber dann auch...

    Darfst mich aber auch gerne als bashenden Hohlkopf ansehen, weil ich Freizeitflieger jeder Art in Pilotenhemden und Testpilotenoveralls albern finde.

  • Mr. Lucky schrieb:
    Aber mal im Ernst: Wer Passagiere mitnimmt, tut das, weil die Passagiere mitfliegen WOLLEN. Die zahlen nicht an irgendeinem Buchungstresen bei einer gutaussehenden Dame in Unternehmens-Dress, und stehen dann auf dem Vorfeld ziemlich geschockt einem alten Zausel in ollen Fliegerlumpen mit seinem fliegenden Wäscheständer gegenüber. Die kommen zu Dir, weil sie mit DIR mitfliegen WOLLEN.
    In der Theorie mag das wunderbar funktionieren. Die Praxis sieht jedoch anders aus. Es ist bei uns zwar nicht unbedingt die "Dame im Unternehmens-Dress", es ist jedoch eine zumeist automatisierte Onlineabwicklung. Da sprichst Du theoretisch mit niemandem. Darüber hinaus entstehen 95% der Rundflüge bei uns aus Gutscheinen. Und Gutscheine werden oft verschenkt. Das heißt, dass der "glückliche" Fluggast bis zum Tag X teilweise wirklich nicht weiß, mit wem oder was die tatsächlich fliegen. Und es ist leider auch nicht in Stein gemeißelt, dass die das tatsächlich wollen. Und da haben die es hin und wieder mal mit der Angst zu tun. Aber scheint weit hergeholt zu sein.
    Postbote schrieb:
    meine Frau hat sehr große Flugangst und nach dem ich Ihr alles in Ruhe erklärt habe ist sie schon zweimal mit mir geflogen und steigt jetzt auch in einen Airliner ein was sie vorher auch noch nie gemacht hat, dafür braucht man kein albernes Pilotenhemd um Vertrauen zu erwecken.
    Das ist auch überhaupt nicht gemeint. Wie sinnlos wäre es bitte, wenn man bei seiner eigenen Frau versucht, Vertrauen mit einem Pilotenhemd aufzubauen?! Das als Argument zu bringen, macht gerade echt ein bisschen Aua. Aber man versteht eben immer nur das, was man verstehen möchte. Easy.
  • sukram schrieb:
    Aber scheint weit hergeholt zu sein.
    Nein, es ist nicht weit hergeholt, dass Leute mal einfach zum Gastflug ankommen.

    Aber dann redet man mit den Leuten und trägt nicht ein Kapitänshemd.
    Überleg Dir mal, wie DAS bei unbedarften Gästen ankommt. Ich kenne jede Menge Leute, die sich dann denken würden der hat sie nicht alle, hält sich jetzt wohl für Sully.


    sukram schrieb:
    Aber man versteht eben immer nur das, was man verstehen möchte. Easy.
    Machst Du das nicht selber?

  • Steffen_E schrieb:
    Aber dann redet man mit den Leuten und trägt nicht ein Kapitänshemd.
    Überleg Dir mal, wie DAS bei unbedarften Gästen ankommt. Ich kenne jede Menge Leute, die sich dann denken würden der hat sie nicht alle, hält sich jetzt wohl für Sully.
    Also, folgende Situation (selbst erlebt):
    Kapitän (GWI) kommt direkt vom "Feierabend" zum Flugplatz und macht privat einen Rundflug mit einem UL. Ist es lächerlich, dass er noch sein Hemd an hatte? Der Großteil auf der Besucherterrasse: "Guck mal. Da ist der Pilot." (insbes. Eltern zu ihren Kindern). Niemand hat den Typen ausgelacht. Niemand hat auch nur gedacht, "was der sich denn einbildet mit Hemd zu erscheinen". Absolut null. Einfach nur: Pilotenhemd > Alles klar, das ist ein Pilot. Da war niemand, der sich darüber lustig gemacht hat. Niemand. Und es konnte auf der Terrasse auch niemand wissen, dass der Tatsächlich "ein richtiger, echter" Pilot und nicht nur ein kleiner armseliger, lächerlicher und absolut nicht ernst zunehmender Luftsportgeräteführer ist.
    Steffen_E schrieb:
    Machst Du das nicht selber?
    Beispiel?
    Steffen_E schrieb:
    Nein, es ist nicht weit hergeholt, dass Leute mal einfach zum Gastflug ankommen.
    Das hier zum Beispiel. Darum geht es gar nicht. Und ich habe auch nicht davon geredet, dass Leute "mal einfach zum Gastflug kommen". Es geht ja nicht einmal darum dieses Hemd anzuziehen. Es geht darum, dass der Gedanke daran nicht unbedingt verkehrt ist, da ein solches Hemd ein gewisses Vertrauen versinnbildlicht. Ich könnte mir vorstellen, dass Urlauber in einem Ferienflieger schnell nervös werden, wenn plötzlich jemand mit labbriger Jeans, Sicherheitsschuhen, kariertem Hemd und leicht dreckiger Warnweste mit der Aufschrift "Ramp-Agent" ins Cockpit geht, die Tür schließt und mitteilt, dass er jetzt losfliegt.

  • Zu dieser z.T. heiteren Diskussion mal was Ernstes aus der Praxis:

    Bei uns und auf einem Nachbarflugplatz gab es jeweils einen Piloten, welcher immer mit "Uniform" (Fliegeroverall oder Fliegerlederjacke, gespickt mit "Fliegerabzeichen") auftrat. Tatsächlich hatten die eine tolle Wirkung auf potentielle Passagiere, welche die anderen, meist wesentlich erfahreneren  Fliegerkollegen "ignorierten".

    Beide sind samt Passagier tödlich verunglückt. 

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass solche Typen ihren Mangel an fliegerischem Können durch für Laien besonders "erkennbares" Auftreten kompensieren möchten. Zumindest in den geschilderten beiden Fällen traf das zu 100% zu.

  • sukram schrieb:
    Kapitän (GWI) kommt direkt vom "Feierabend" zum Flugplatz und macht privat einen Rundflug mit einem UL. Ist es lächerlich, dass er noch sein Hemd an hatte? Der Großteil auf der Besucherterrasse: "Guck mal. Da ist der Pilot."
    Und die denken dann, dass alle anderen, die in ein Flugzeug steigen, nur Mechaniker sind?

    Ein Pilotenkostüm anzuziehen, um einem Passagier vorzugaukeln, dass man jemand sei, der man eben nicht ist, finde ich anmaßend und mit solchen Aktionen feuern wir dieses lächerliche "echter Pilot" vs "Luftsportgeräteführer oderSEP/TMG/Segel-Spielzeugflieger" nur noch mehr an. Statt dieser Maskerade sollte man dem ahnungslosen Gast besser mal ein bißchen was darüber erzählen, wie Privatfliegerei läuft.
    Kein Wunder, dass bei uns immer wieder Gäste einschlagen, die denken, dass eine (Privat)pilotenlizenz mehr kostet als ihr Haus und man erst mal in wochenlangen Zentrifugenorgien beim Fliegerarzt beweisen muss, dass man zu den besten der besten der besten gehört.

  • sozusagen schrieb:
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass solche Typen ihren Mangel an fliegerischem Können durch für Laien besonders "erkennbares" Auftreten kompensieren möchten.
    Das mag schon sein. Mir ging es auch in erster Linie darum, welche psychologische Wirkung ein solches Hemd auf potentielle Fluggäste hat und sicher nicht darum, so ein Ding anzuziehen und damit auf dem Flugplatz herumzulaufen. Wäre mir persönlich eher peinlich. Trotzdem denke ich, dass man sich nicht unbedingt zwangsweise über jemanden lustig machen sollte, der ggf. ein solches Hemd auf einem Flugplatz trägt, da man aus der Ferne absolut nicht beurteilen kann, aus welchem Grund dieses Hemd getragen wird. Das ist eigentlich alles.
    JaRa schrieb:
    Statt dieser Maskerade sollte man dem ahnungslosen Gast besser mal ein bißchen was darüber erzählen, wie Privatfliegerei läuft.
    Sehe ich auch so. Hier bekommt man dann aber oft die krassen Fliegerstories der tollkühnen "Piloten" zu hören. Man erzählt lieber, was man für ein toller Hecht ist, anstatt Werbung für die private Fliegerei zu machen.
    JaRa schrieb:
    Kein Wunder, dass bei uns immer wieder Gäste einschlagen, die denken, dass eine (Privat)pilotenlizenz mehr kostet als ihr Haus und man erst mal in wochenlangen Zentrifugenorgien beim Fliegerarzt beweisen muss, dass man zu den besten der besten der besten gehört.
    Mit Verlaub:
    Das ist schlichtweg mangelhafte Öffentlichkeitsarbeit.
  • sukram schrieb:
    Mit Verlaub:
    Das ist schlichtweg mangelhafte Öffentlichkeitsarbeit.
    Die wir denjenigen zu verdanken haben, die das Spiel mitspielen und dadurch dieses Bild malen von den fliegenden Göttern, die das beruflich und daher professionell machen im Gegensatz zu den Amateuren, die ihre 6h p.a. fliegen und jedes mal froh sind, wenn sie ihre Kiste bei bestem Wetter mit Müh und Not ohne allzu großen Schaden wieder auf den Boden kriegen.
    sukram schrieb:
    Sehe ich auch so. Hier bekommt man dann aber oft die krassen Fliegerstories der tollkühnen "Piloten" zu hören.
    Da steckt man leider nicht drin. Egal ob Privat- oder Berufspilot, auf beiden Seiten gibt es die Helden, für die die Fliegerei nur Statussymbol ist und die interessiert es nicht, dass sie andere mit ihrer Selbstbeweihräucherung nur vergraulen. Das sind dann oft auch noch die Hirnkrüppel, die besonders stolz drauf sind, einen Gast zum Kotzen gebracht zu haben.
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