Hallo zusammen,
Um es pauschal zu schreiben, es ist wie immer und überall im Leben:
Jeder ist seines Glückes Schmied. Jeder sollte sich seiner Fähigkeiten im tiefen Innern bewusst sein und nicht überstrapazieren.
Es gibt ′Klappskallis′ in jedem Bereich. Sei es derjenige, der seinen fetten Karren auf den Rolltreppen des nächsten Kaufhauses parkt oder die Typen die vor der roten Ampel sich selbst vergessen...
Jeder möchte nach seinen eigenen Möglichkeiten (Zeit, Geld, Wichtigkeit) veschiedenen Freizeitbeschäftigungen (u.a. z.B Fliegen) nachgehen... Ist es denn nötig es noch stärker als derzeit zu reglementieren? ... Und was soll der Staat denn noch alles reglementieren...?
Sollte nicht in gewissen (derzeit gültigen) Grenzen jeder selbst mit gesundem Menschenverstand entscheiden können was er sich zutraut und anderen (der Gesellschaft) ′zumutet′...?
12 Stunden auf 2 Jahre gesehen, finde ich allerdings auch sehr wenig... Ich komme auf deutlich mehr pro Jahr. Aber als Charterkunde bin ich gewiss kein ′Vielflieger′. Ist das jetzt schlimm; nein finde ich. Es ist eben so wie es ist.
Fliegerische Grüße
Patrick
Aus meiner Erfahrung ist nicht nur die geflogene Stundenzahl das allein entscheidende Kriterium, sondern zum einen eher der jeweilige Trainingsstand, zum zweiten sicher auch das Volumen an Erfahrung und nicht zuletzt auch die eigene Haltung zur Selbstreflexion der Summe all dieser Aspekte.
Mein eigener Trainingsstand war über die letzten 30 Jahre äußerst variabel, trotz stets steigender Stundenzahl.
Meine Haltung zur Bewertung meines jeweiligen Levels war allerdings immer recht stabil. Und Letzteres ist aus meiner Sicht der Aspekt, der am meisten dazu beitragen kann, sicher zu fliegen oder eben nicht.
Und auch zuhören, wenn einem der ehrliche Fliegerkollege erzählt, was er vielleicht gerade nicht so toll bei meinen fliegerischen Darbietungen fand, oder was ich vielleicht besser machen könnte. Den finde ich jedenfalls 10x cooler, als diejenigen, die sich im Flugplatzrestaurant das Maul über die nicht Anwesenden zerreissen und sich dabei scheinbar köstlich amüsieren. OK OT, aber mußte mal raus ;o)
Thomas
BlueSky9 schrieb:Dem kann ich zustimmen, denn es ist egal, wie viel Flugerfahrung vorhanden ist, diese Fähigkeit zur ehrlichen Einschätzung der eigenen Risiko-Grenze ist und bleibt das Kriterium dafür, dass man diese Grenze auch beachten kann. Diese verschiebt sich sogar ganz individuell nach oben oder unten, je nach aktueller Verfassung. Selbstüberschätzung (also das Überschreiten dieser Grenze) ist in der Fliegerei vielleicht die Hauptursache für so manche "unerklärliche" Unfälle und auch sehr erfahrene Piloten sind da nicht ausgeschlossen.
Ich denke, die "Stundenzahl" ist zweitrangig.
Die Fähigkeit zur "Selbstreflektion bzgl. der eigenen Fähigkeiten"
ist das viel Entscheidendere!
Ich finde 12 Stunden in zwei Jahren für mich persönlich auch bannich knapp aber ich bin weit davon entfernt, nach strengeren Regeln zu rufen!
Stand nicht in irgendeiner der Diskussionen hier auch mal eine Zahl an Flugstunden im Raum ab der statistisch gesehen das Unfallrisiko wieder steigt? Da will ja auch keiner ein oberes Limit. ;-)
Eine gesunde Selbsteinschätzung und ein gesundes Maß an Respekt vor dem Fliegen (Angst will ich nicht schreiben, das könnte falsch verstanden werden) sorgen aus meiner Sicht für mehr Sicherheit als eine "Hoppla-jetzt-komm-ich-Mentalität" - insofern habe ich schon den Eindruck, dass wir hier so ziemlich auf einer Wellenlänge sind.
Gruß Lucky
BlueSky9 schrieb:Ich stimme BlueSky9 voll und ganz zu. Das wäre zumindest die richtige Einstellung. Ansonsten denke ich nach wie vor, dass das mit den Stunden nur rein rechtlicher Unsinn ist. Jemand, der im Jahr beispielsweise 12 Stunden fliegt und dabei 6 Mal landet ist für mich in jedem Fall weniger trainiert, als jemand, der im Jahr 6 Stunden fliegt und 12 Mal landet. Es kommt meines Erachtens nach immer auch auf die Anzahl der Flüge und Landungen an.
Ich denke, die "Stundenzahl" ist zweitrangig.
Die Fähigkeit zur "Selbstreflektion bzgl. der eigenen Fähigkeiten"
ist das viel Entscheidendere!
Wenn jemand eine sagen wir mal vierstündige Tour durch Deutschland fliegt und dabei jedoch nur eine Zwischenlandung auf einem Flugplatz macht, hat das meiner Meinung nach eher weniger mit Flugerfahrung im wörtlichen Sinne zu tun. Stundenlang da oben drinsitzen und raus gucken, bringt meiner Meinung nach keinen großen Trainingsfortschritt. Es ist viel mehr ein Erfahrungsgewinn in Richtung Organisation und Management des Fluges. Flugvorbereitung, Funk, Wetter, Navigation etc.
Ein eineinhalbstündiger Dreiecksflug mit jeweils drei Landungen an drei verschiedenen Plätzen bringt meiner Meinung nach mehr im Sinne des tatsächlichen Flughandwerks. Ob der Erfahrungsgewinn in Richtung Organisation und Management hier vergleichbar ist, wage ich zu bezweifeln.
Ansonsten würde das Pensum aus gesetzlicher Sicht ausreichen. In diesem Fall sollte man sich den Beitrag von BlueSky9 aber sehr zu Herzen nehmen und am besten sogar vor jedem Flug lesen - als ein Punkt der Checkliste.