Sind 12 Stunden in zwei Jahren ausreichend?

Forum - Plauderecke
  • Hallo Kollegen,

    seit Beginn meines Hobby's begegnen mir immer wieder Piloten die, meiner Meinung nach, dringend wieder eine Schlung nötig hätten. Auch ich ertappe mich ab und an dabei einen Fehler zu machen. ( Den Grad lasse ich mal offen ;-))

    Mich interessieren eure Meinungen dazu. Ist es mit dem Nachweis von Flugstunden ( zzgl. Überprüfungsflug ) getan? Oder ist auch der Besuch eines z. B. Theorielehrganges empfehlenswert.

  • Solchen "Piloten" würde ich empfehlen, das Hobby zu wechseln. Sinn des Flugscheines: Fliegen, fliegen, fliegen.

    Ein Manko an Flugpraxis dann mit Nachschulung oder Überprüfungsflügen, oder, ganz makaber, mit einem Theorielehrgang zu kompensieren - was soll das für einen Sinn machen?

  • A good Pilot is always learning ...

    Auch Ultraleichtluftsportgeräteführer sollten immer lernen. Ich z.B. klemme mir gerne eine Actioncam in das Cockpit um mir hinterher beim Fliegen zusehen zu können und - falls möglich - das Eine oder andere zu verbessern. Es hatte mich z.B. - ca. ein Jahr nach Scheinerhalt - bei Turbulenzen zweimal den aus dem Sitz gerissen. Wochen später habe ich erst gelesen, dass Solo die Va niedriger liegt als im Handbuch angegeben ...

    Aus meiner Sicht sind 12 Stunden Praxis im 2 Jahren sehr, sehr wenig. Zu wenig um jederzeit behaupten zu können das man gut im Training ist. Und für die Theorie kann man neben dem Studium der Änderungen in der AIP VFR und den NfL (was wir sowieso tun müssen :)  ) auch mal das eine oder (Fach) Buch lesen. Oder sich auf YouTube ein Video ansehen, wobei dort gute Quellen schwer zu identifizieren sind.

    VG

    Thomas

  • sozusagen schrieb:
    Solchen "Piloten" würde ich empfehlen, das Hobby zu wechseln. Sinn des Flugscheines: Fliegen, fliegen, fliegen.
    Moin,

    vorsicht, als ich das jetzt neulich mal geschrieben habe war ich gleich ein böser Basher.

  • Lindoriel schrieb:
    Und für die Theorie kann man ... NfL ... lesen.
    Ja, wenn das nur mal so leicht wäre:  Die NfLs haben zwar gesetzescharakter, sind aber in DE nur gegen teures Geld vom Monopolisten zu beziehen...
  • Servus zusammen,

    ich möchte nur für mich schreiben, würde ich nur die Mindeststundenzahl fliegen, ich hörte auf mit der Fliegerei. Ich bin ganz sicher nicht jemand, dem das Fliegen, die evtl nötige Begabung dazu in die Wiege gelegt wurde. Gerade beim 3-Achser war so viel Training nötig, danke Wolfgang, danke Dusan, danke Martin, danke Peter, und ich spüre immer, dass ebendieses Training trotz guter Stundenzahl immer ein wichtiger Begleiter sein wird.

    Halbwegs korrektes Bedienen des Flugzeuges oder gut Fliegen sind für mich halt zwei sehr verschiedene Dinge.

    Vielleicht gibt es ja Piloten, die mit einigen wenigen Flugstunden pro Jahr sicher unterwegs sind. Ich für mich habe dieses Gefühl nicht. Und wenn ich das Fliegen so liebe, warum flieg′ ich dann nicht viel öfter?

    Mit buntem Gruß,

    Alexander

  • Alle 2 Monate 1h ist für mich viel zu wenig.

    Wenn ich nicht zumindest alle 3 bis 4 Wochen fliegen gehe, wird die Routine weniger u ich muss wieder bewusster agieren, statt dass alles automatisch flutscht.

    (Eigentlich flieg ich fast jede Woche.)

    Spätestens alle 2 Monate mach ich bewusst airwork mit Ziellandeübungen, Steilkurven, Stalls, Notlandeübung etc.

    Im Bedarfsfall sollte dies ja dann sitzen u dies schafft man nach meiner Einschätzung nicht mit 6h im Jahr, aondern eher ab 20h im Jahr....

  • Moin,

    ich habe 1989 mit dem Fliegen angefangen. Damals PPL-A und gechartert. Ohne Familie waren so 15 Std./Jahr drin. Das ging so ein paar Jahre, hat aber nie gereicht, wirklich Routine aufzubauen, war froh, öfter mit dem Eigner der Chartermaschine unterwegs zu sein, der war Routinier, danke noch mal Günter.

    Dann PPL-B und mein erster eigener Flieger, eine Fournier RF3. Damit wurden es dann 50-70 Stunden im Jahr. Parallel auch immer mal wieder Echo gechartert und einige Auslandsflüge. So langsam kam nun die Routine. Auf diese Weise in 10 Jahren rund 800 Stunden gesammelt. Fühlte sich inzwischen gut an.

    Wichtig war neben dem Fliegen aber immer auch die fachliche Auseinandersetzung mit den verschiedenen Themen und vor allem der Austausch mit anderen Fliegern.

    Dann kam familiär bedingt (oder besser antifamiliär) eine Pause von 10 Jahren, danach war ich wieder Fußgänger. Vor 3 Jahren dann wieder eingestiegen. Technisch war es kein großes Problem, ich wußte schon noch, wie fliegen geht. Aber das Gefühl war weg, ganz wichtiger Punkt. Aber mit nem guten Lehrer (Achim/Rendsburg) alles wieder auf Niveau gebracht.

    Heute mit ca +- 80 Stunden pro Jahr immer noch am lernen, auch durchaus hier durchs Forum, alles gut. Aber nach 2-3 Monaten Winterpause wird es auch wieder neu, krame dann doch immer wieder mal in meinem Kopf rum....

    Fazit: Übung ist der Schlüssel. Praktisch und Theoretisch. Zeitnah dran bleiben. Auseinandersetzung mit dm Thema Fliegen. Immer wieder und dauernd. Man ist nie fertig damit. Es ist ein Weg. Stehenbleiben gilt nicht. Und 12 Stunden in 2 Jahren passen für mich nicht, siehe oben. Dann wäre es besser für alle, ich lasse das Fliegen.

    Thomas

  • Hallo,

    >
    > ...Sind 12 Stunden in zwei Jahren ausreichend?
    >


    hmmm.... man ist schnell versucht, zu sagen:
    "waaahhh... nur xx Stunden in yy Jahren?!?   ...viiiiel zu wenig!!"

    Aber ich denke, das ist nicht unbedingt der richtige Ansatz.

    Ein Pilot ist m.E. immer genau so sicher unterwegs,
    wie er sich seines eigenen Vermögens oder Unvermögens
    bewusst ist.


    Jemand der nur 6h im Jahr fliegt, aber dabei genau weiß,
    dass er deshalb einen womöglich niedrigen Trainigsstand hat
    und dann sehr besonnen darauf reagiert, der kann durchaus
    sicher unterwegs sein.

    Er fliegt dann platznah, bei windstillem Sommer-Abend
    Wetter, ohne Kapriolen zu machen, an seinem vertrautem Flugplatz
    vorsichtig mit einem vertrauten und unkritischen Fluggerät umher.

    Da sind oft "die alten Hasen" mit viiielen Stunden im Buch
    und der Einstellung
    "Was soll ich mich noch groß kümmern - Et hätt noch emmer joot jejange"
    deutlich "gefährlicher" (für sich und Andere) unterwegs.


    Wir waren alle mal an dem Punkt, an dem wir "nur" 5, 6, 10, 12 Stunden
    im Flugbuch hatten - da waren wir ja auch alle "total untrainiert" und
    sind trotzdem weitergeflogen. War das "total unsicher"??


    Ich denke, die "Stundenzahl" ist zweitrangig.
    Die Fähigkeit zur "Selbstreflektion bzgl. der eigenen Fähigkeiten"
    ist das viel Entscheidendere!

    Denn "Bad-Airmanship" kann ich mit 20h oder mit 2000h im Buch praktizieren  ;-)


    ...nur so ein Gedanke...


    BlueSky9


  • Danke BlueSky.

    Mein erster Reflex ging in die Richtung der voranstehenden Kommentare.

    Nach Deinem Post  fiel mir allerding ein, dass in unserer Gegend in der letzten Zeit eigentlich nur SEHR erfahrene Piloten verunglückt  und gestorben sind.

    Tom

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