Motorausfall über dem Meer

Forum - Plauderecke
  • @TeeJay

    Du hattest gefragt, was im Handbuch der Pioneer 200 zum Thema Wasserlandund steht.

    Teilweise wertvolles, teilweise Unfug.

    Ganz sinnig sind die Hinweise "gegen den Wind bei wenig Wellen" und "Quer zu den Wellen bei hohem Wellengang".

    Interessant ist auch die empfohlene Landetechnik auf Wasser: "Klappen ein, 50 ft/min Sinkrate bei 90 km/h einstellen bis zum Aufsetzen". Das ergibt eine schöne Nose up Fluglage und man läuft nicht Gefahr, sich mit der Abfanghöhe zu verschätzen. Allerdings setzt die Technik voraus, das der Motor noch läuft. Sicherlich gibt es auch Konstellationen, die einen zur Wasserlandung mit noch laufendem Triebwerk veranlassen. Zur Wasserlandung mit stehendem Triebwerk wird nichts gesagt. 

    Die Notlandung am Schirm kommt im Handbuch nicht vor (obwohl "Deutsche Ausgabe").

    Der Hammer ist die Vorgabe, bei jeder Art von Notlandung vor dem Aufsetzen die Gurte zu lösen und das Gesucht mit einem Mantel zu schützen. Einen Teufel würde ich tun. Wenn das nicht einfach ein blöder Übersetzungsfehler ist, dann gehört es erklärt, ist es aber nicht. 
  • @Dietmar: Jein... von den nominal 880 irgendwas Metern sind eigentlich nur die ersten 400 Meter in Landerichtung 35 nutzbar. Auf dem Rest der Wiese willst Du nicht wirklich landen... 

    @Techbär: Vor der Landung die Gurte lösen? Keine gute Idee... aber sehr wohl für sich selbst und vor allem für den Passagier durchgehen wie diese schnell und ohne Panik gelöst werden können. Und bei ruhigem Wasser mache ich mir da überhaupt keine Sorgen mit Überschlag. Dieses ist nur bei den großen/schweren Maschinen womöglich mit Turbinen unter den Flächen ein Problem. Für uns kleine Flugzeuge ist das Wasser bis zu einer geschätzten Geschwindigkeit von 20 km/h wie eine Betonpiste.

    Und ja ich weiß die Reifen der Cub sind jetzt kein Vergleich, aber das Video unten zeigt es eigentlich ganz gut...


  • Der Hammer ist die Vorgabe, bei jeder Art von Notlandung vor dem Aufsetzen die Gurte zu lösen und das Gesucht mit einem Mantel zu schützen. Einen Teufel würde ich tun.

    Irgendwie klingt das vernünftig. Wenn ich mit dem Kopf beim Aufprall die Windschutzscheibe durchschlage, ist so ein Mantel als Gesichtsschutz ganz sinnvoll. Auch sieht man - frei nach der Vogel Strauß Methode - die Gefahr nicht mehr :)

    VG
    Thomas

    Tante Edit blickt sich um und meint, dass es besser wäre hier noch irgendwo das Wort "Ironie" zu verwenden... Sicherheitshalber :)
  • Die Ballonreifen der Cub sind ja auch wie Wasserbälle... :-)
    Bei einer C42 mit kleinen Rädern würde ich nicht versuchen zu wassern, ich bin mir sicher dass die nach vorne eintaucht. Wasserung bei mir nur mit Schirm. Bei Einziehfahrwerk mit eingefahrenem Fahrwerk wie aus dem Lehrbuch. Beim Segelflug stellt sich die Frage nach dem Schirm nicht, da nicht vorhanden, da wurde uns beigebracht mit eingefahrenem Fahrwerk (falls vorhanden) die Landung auf Wasser zu machen.
  • Ich wuerde auf jeden Fall den Schirm ziehen, die Gefahr eines Überschlags ist mir sonst zu gross. Liegt der Flieger erstmal auf dem Rücken, schaut es nicht gut aus. Zudem hat man am Schirm haengend alle Zeit der Welt, um gemuetlich zu funken, das ELT auszulösen, Gurte aufmachen, alles weitere parat zu machen etc.
    Das Vorhandensein eines RG im UL ist bei Flügen über Wasser ein riesen Vorteil.


    Chris
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