Profi-Flieger. Erstrebenswert?

Forum - Plauderecke
  • Moin,

    Chris, ich weiß nicht, warum Du so darauf rumreitest, dass man mit einer akademischen Ausbildung ein breiteres Einsatzspektrum hat, dies hat hier niemand bestritten, auch ich nicht.

    Aber es ist doch so, dass kein Berufspilot zur Ausbildung gezwungen wird. Und jeder dieser Anwärter ist sicher alt genug, um selbst entscheiden zu können, ob er diesen Weg wählt.

    Wenn man sich das hier so durchliest, scheinen einige die angehenden Berufspiloten ja für ziemlich dämlich zu halten. Aber vielleicht gibt es für den einen oder anderen (die ein oder andere natürlich auch...) auch noch andere Gründe, den Beruf des Piloten zu wählen. Und es soll sogar Menschen geben, die ihre Berufswahl nicht danach ausrichten, wo sie am meisten Geld verdienen.

    Walter
  • Meine volle Zustimmung, lieber Walter!

    Happy landings

    Conny

  • Guten Morgen,

    liebe Studenten und ehemalige Studenten, erklärt doch bitte mal einem völlig verblödeten Ex. Hauptschüler wie mir,
    wofür Ihr 50 oder sogar 70.000 Euro bezahlt habt?


    Viele Grüße, Euer Stefan
  • Ein Studium kostet mit allen Nebenkosten für einen durchschnittlichen Studenten ca. 30.000 (Bachelor) bis 50.000 (Master/Diplom) Euro.
    Das kann ich mir vorstellen. Bei der Pilotenausbildung sollte man jedoch bedenken, dass die Zahlen exklusive der Nebenkosten entstehen. Und das Lustige ist, dass man nur einen Anteil an der Ausbildung selbst zahlen muss. Die Airlines stecken hier und da wohl auch noch ein paar Cent rein.

    Zieht man die Ausbildung beispielsweise auf modularem Wege privat durch, so könnte man mit etwa 38 - 40k Euro an eine CPL/IR mit ATPL theory credit kommen - also quasi ein frozen ATPL. Damit kann man sich immerhin bei einer Airline bewerben. Mehr aber auch nicht, denn es wird als Ready Entry nicht einfacher...

    Das Problem wird sein, dass Du ein Schüler mit einer Erfahrung von ca. 150 - 200 h TT bist, i.d.R. kein Type Rating mitbringst und die Airlines mittlerweile verstärkt selber ausbilden (siehe LH, DE, AB, HF etc.). Sollte tatsächlich mal Bedarf bestehen, holen die sich den Nachwuchs natürlich erst einmal aus den eigenen Kursen. Denn die haben eine MPL, inkl. TR auf Boeing oder Bus und ggf. auch schon das Line-Training hinter sich. Darüber hinaus hat man sie sich schon während der Ausbildung so "hingebogen", wie man sie gern hätte...

    Deswegen hat man - zumindest in Deutschland - derzeit keine wirkliche Chance als Ready Entry in ein Cockpit zu kommen. Es sei denn, man hat vielleicht 3.000+ h TT mit ca. 1.500 h Jet und ist bereit ganz unten (FO Base) einzusteigen. Dann könnten die Türen offen stehen. Ansonsten wird es sehr schwierig. Hört Euch mal um, wie viele fertige NFFler bei der LH auf der Warteliste stehen. Da fällt man hinten rüber. Der letzte Kurs der HF dürfte zu 50% insolvent sein und die meisten ABler fliegen schön die Q400 von LGW für ein FO Base von 2.560 Euro durch die Gegend. Brutto wohlgemerkt.
  • Das kann man doch beim besten Willen nicht miteinander vergleichen.
    Wieso denn nicht? Ich finde, das kann man sehr gut vergleichen.

    Der ATPL ist
    bestenfalls eine Berufsausbildung mit massiver Auswendiglernerei. Ein
    ernsthaft betriebenes und zum Abschluss gebrachtes Hochschulstudium
    spielt da intellektuell in einer ganz anderen Liga.
    Es gibt genügend Studiengänge, die auch nur aus massiver Auswendiglernerei bestehen - Sogar in einem Studiengang kann es durch unterschiedliche Schwerpunktwahl gravierende Unterschiede geben (z.B. kann man BWL eher mathematiklastig oder eher juralastig studieren).


    liebe Studenten und ehemalige Studenten, erklärt doch bitte mal einem völlig verblödeten Ex. Hauptschüler wie mir,
    wofür Ihr 50 oder sogar 70.000 Euro bezahlt habt?

    Der größte Batzen sind die allg. Lebenshaltungskosten. 5 Jahre in einer Universitätsstadt  sind nicht gerade billig. Da kostet das kleine WG-Zimmer schon mal gut und gerne 400-500 Euro im Monat.
  • Der ATPL ist
    bestenfalls eine Berufsausbildung
    Leider nicht. Die ATPL ist keine (!) Berufsausbildung. Man erwirbt nur eine Lizenz, die ein Jahr gültig ist. Nicht mehr und nicht weniger. Aber man hat immerhin die Chance eine Umschulung zum Dispatcher zu machen. Die haben i.d.R. auch eine ATPL. Sollte das alles nicht helfen, dann wird man eben Ramp Agent. Machen viele fertige "Piloten" aus dem ehemaligen HF Kurs. Dafür hätte man die ATPL aber definitiv nicht gebraucht :-/
  • Seit jeher muss hier jede/r seine ganze Ausbildung selbst finanzieren. Ich kann mich nur darüber wundern, wie hier teilweise argumentiert wird. Sorry!

    Wieso denn nicht? Ich finde, das kann man sehr gut vergleichen.
    Leute... Das eine ist ein Studium, das andere ist sowas aehnliches wie ein erlernter Beruf (nichtmal das genau genommen). Das kann man am ehesten mit sowas wie Busfahrer vergleichen. Und so eine Berufsausbildung muss niemand aus eigener Tasche bezahlen!

    EDIT: Busfahrer war ein unpassender Vergleich, nehmt stattdessen einen beliebigen Lehrberuf.


    Chris
  • Ich sehe da immer noch kein Problem. Ein Studium und ein ATPL qualifizieren einen für den Arbeitsmarkt. Und sowohl Studenten als auch Flugschüler bekommen für Ihre Ausbildung kein Geld, sondern müssen sie selbst finanzieren (im Gegensatz zur gewöhnlichen dualen Ausbildung).
  • Frag doch mal einen Busfahrer, wer im allgemeinen den Führerschein bezahlt......

    Und es ist doch eine verantwortungsvolle Tätigkeit und sicher auch ein ehrenwerte Tätigkeit als Busfahrer seine Brötchen zu verdienen. Warum wählen dann soviele den steinigen Weg der Pilotenausbildung. Das ist eine ernst gemeinte Frage.

    Walter
  • Und sowohl Studenten als auch Flugschüler bekommen für Ihre Ausbildung kein Geld


    Nein, natürlich nicht. Auch im normalen Lebensunterhalt (Wohnen, Essen, Kleidung, usw.) besteht zwischen Studenten und Flugschülern sicher kein nennenswerter Unterschied. Aber im Gegensatz zum Flugschüler hat der Student, zumindest in Deutschland und von den unsäglichen Studiengebühren der vergangenen Jahre abgesehen, KEINE ZUSÄTZLICHEN KOSTEN, wie sie dem Flugschüler z.B. aus den Flugstunden entstehen. Oder hat in Deutschland schon mal irgend ein Student für seine Vorlesungsstunden vom Dozenten eine Rechnung erhalten? Ich nicht!

    edit p.s.: Und kommt jetzt bitte nicht mit dem abgedroschenen Argument: "Der Student muss Bücher kaufen" ;-)

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