kurze Vorstellung aus Leipzig

Forum - Plauderecke
  • Hallo Frank,


    echt schön zu lesen, Deine Berichte. Da fühle ich mich plötzlich in meine Anfänge zurückversetzt. Ich habe zu damals auch gedacht, das lern ich nie. Auf Instrumente achten, Luftraum beobachten, Funken und nach dem Sprechen nicht vergessen die Taste loszulassen, QNH einstellen,  Fluglage beachten, Propellerverstellung, Vorwärmung, Pumpe, Klappen...puh, das hat mich die ersten Stunden echt geschafft.


    Aber Deinen ersten Alleinflug, den wirst Du niemals vergessen! Falls also Dein Lehrer nach ein paar Platzrunden sagt: "Lass mich mal am Clubheim raus, muss noch eben was holen", sei darauf gefasst, dass er, kaum dem Flieger entstiegen zu Dir sagt: "So, jetzt fliegst Du allein drei Platzrunden!" Da wurde mir heiß und kalt. Und nach der Landung dann die Hände auf die Cowling und "Arschvoll" von allen Anwesenden (bei mir ca. 20 Leutchen).


    Ich drück die Daumen!


    Wolfgang

  • na gut, bis ich soweit bin, dass mein Fluglehrer mich alleine auf den Leipziger Luftraum loslässt, vergeht noch eine Zeit. Momentan bin ich noch sehr froh, dass er neben mir sitzt :-)
  • So, heute war ich mal wieder im Leipziger Luftraum unterwegs, letzte Woche war mein Backenzahn der Meinung, mich lieber auf einen Zahnarztstuhl zu sehen, als in einem UL-Cockpit. :-)
    Wie mein Fluglehrer Peter schon letztens "angedroht" hat, ist die Zeit der "Entspannungsflüge" erst mal vorbei. So war es dann heute auch. Platzrunden fliegen!

    Logisch, denn irgendwann habe ich mir fest vorgenommen, möchte ich auch alleine starten und landen. Die Starts sind ansich nicht das Problem, das klappt mittlerweile ganz gut, also, ausrichten der Maschine, Vollgas, dabei schön gerade auf der Piste bleiben, bei ca. 90 km/h am Knüppel ziehen, Horizontalflug und Geschwindigkeit aufnehmen, danach ab noch oben. Nunja, runter müssen wir ja auch mal wieder, das wurde heute bei mehreren Platzrunden geübt. Mich quält immer noch mein Orientierungsproblem "wo ist dieser verdammte Flugplatz", wenn ich zwei Kurven geflogen bin.

    Peter gab mir dann den Tipp, mir einen bekannten Feldweg zu suchen, Rechtskurve, danach bei einer kleinen Siedlung wieder rechts einkurven (Gegenanflug) und dabei auf den Leipziger Uniriesen zuzuhalten. Am Schornstein bei Taucha wieder rechts, juhu, da ist sie, die Piste. So weit, so gut, funktioniert perfekt, allerdings nur in der Rechtsplatzrunde, normalerweise geht es links herum. Achja, nebenbei noch auf Sachen wie Höhe, Drehzahl, Geschwindigkeit, Klappenstellung u.s.w.achten.
    Die ersten drei Landungen mit Hilfe von Peter gemeistert, danach kam ich etwas zu hoch rein. Peter hat mir dann mal ganz schnell ohne Vorankündigung das sogenannte "slippen" gezeigt, meine Herren, volles Rohr ins rechte Seitenruder getreten und Querruder entgegen, ein Gefühl, als ob man direkt aus dem Flugzeug fällt. Aber, man kann mit diesem Manöver wunderbar Höhe abbauen. Später wurde mir schon mal gezeigt, welche Flugmanöver noch im Laufe der Ausbildung auf dem Plan stehen, Ziellandungen aus großer Höhe, Landungen mit und ohne Klappe, irre!
    Naja, aber wie heißt es so schön, fliegen können heißt landen können. Irgendwann schaffe ich das auch, irgendwann. Nur wann, das wissen zur Zeit nur die Götter :-)
  • Hallo Frank,
    Dei erster Alleinflug kommt schneller als Du denkst! Jetzt lernst Du, nicht mehr lange, dann übst Du das Gelernte, es geht immer schneller. Ich war nach 14 Std. und kurz über 100 Landungen soweit, bei manchen gehts schneller, andere brauchen länger. Und die Platzrunde hat wirklich Merkmale am Boden, so ist es am einfachsten. Auch später, bei Plätzen, die Du nicht kennst, prägst Du Dir erst die Kartenmerkmale ein und Du wirst sehen, das funzt, wenn Du dann am Platz bist.

    Viel Erfolg!
    Wolfgang
  • Heute war "Chefbehandlung" angesagt, ein Flug mit Ronny Schäfer stand an. Peter hatte heute leider keine Zeit, aber kein Problem, Ronny war so mutig und hat sich meine "Flugkünste" angetan. Nach dem üblichen Vorbereitungen ging es bei Sonne satt und einer herrlichen Sicht in die Luft. Was ich bis dahin nicht wusste, Thermik hatten wir im Überfluss, aber dazu später mehr.

    In der Luft wollte Ronny mit mir noch etwas Airwork machen. Ronny achtet sehr auf Parameter, die gesetzt sind, also, Geschwindigkeit, Höhe, Drehzahl. Ich muss sagen, auch wenn das mehr die Beobachtung der Instrumente erfordert, es ist mit festgelegten Werten wahrlich einfacher. Reiseflug ohne Klappen mit 4200 U/min, Landekonfiguration mit Klappen 1.Stufe, 3000 U/min und 110 km/h und so weiter...

    Diese Sachen haben wir mehrfach geübt, das klappte dann auch recht gut. Ronnys Erklärung dafür, dass er solch großen Wert auf dieses Regime legt, klang fast wie eine Entschuldigung, er wäre ein "Pedant" oder ein "Krümelkacker". Nein, mag sein, dass er das so sieht, ich fand es allerdings perfekt und für mich persönlich einfacher. Da wir heute Seitenwind hatten, konnte ich auch gleich das sogenannte "slippen" mal selbst probieren. Also, Seitenruder nach rechts, Querruder dagegen, vorher einen Geländepunkt als Anhaltspunkt suchen, auf die Geschwindigkeit achten und ab gehts Richtung Boden. Nun kamen die ersten "touch-and-go′s" dran, also landen, Vollgas und wieder hoch und dann das Ganze von vorne. Die erste Landung war fast "versaut", aber die Thermik hat uns dazwischengehauen, die C42 wollte einfach nicht runter. Nunja, Thermik und Bodeneffekt eben. Aber, alles gut, die nächsten Landungen etwas langsamer und tiefer angeflogen, dann hat es geklappt. Jetzt muss ich nur bei den Starts das Bugrad etwas zeitiger hochnehmen und Starts und Landungen üben, üben und nochmals üben.

    Alles in allem, ein richtig schöner Tag mit einer anstrengenden, aber für mich äußerst lehrreichen Flugstunde. Schön war′s!
  • Mir kommts vor, als wenn es gestern war, was Du schreibst :)
    Gelandet, Bugrad als letztes aufgesetzt, da zieht der Typ neben mir am Knüppel und ruft : " ziehen, wirfliegen  doch noch!" Tatsächlich hob sich der Bug und erst 100 m später war die Fahrt soweit abgebaut, dass der Bug aufsetzte....
    Genial, das nochmals zu lesen.

    Weiter so!
    Wolfgang
  • Also,
    heute war ein scheiß Tag! Man muss eben auch mal eine Niederlage
    einstecken. Die Theorieprüfung zum BZF 2 lief perfekt, 1 Fehler bei 100 Fragen,
    alles kein Problem. Dann die Sprechprüfung, ich hatte einen Flug von
    Köln-Bonn nach Dortmund. Einleitungsanruf,

    Anweisungen für Sonder-VFR richtig zurückgelesen, Rollkontrolle, bis
    dahin alles super! Auch vom Prüfer der DFS kam ein "korrekt". Aber dann!


    Ich
    sollte den Tower Köln-Bonn auf 117,95 rufen, ich hatte mir ja vorher
    die Anflugkarten angeschaut und dachte, hier stimmt etwas nicht, 117,95
    ist die Frequenz vom Dortmund-Tower. Naja, dann habe ich völlig den
    Faden verloren und meine nächste Positionsangabe war irgendwo auf 2000
    Fuß am Pflichtmeldepunkt November 1. So dachte ich jedenfalls, denn wenn
    ich schon den Tower vom Zielflughafen rufen soll, muss ich ja schon in
    der Luft sein. Als dann die Frage vom Prüfer kam, wer mir meine
    Startfreigabe erteilt hat, wusste ich, das war′s! Hätte ich clever
    reagiert und den Towerlotsen mit "bestätigen Sie 117,95" angefunkt, wäre
    es wohl nicht so gekommen, aber in einer Prüfungssituation war auf
    einmal gähnende Leere. Schade, aber ich kann dem Prüfer trotz dieser
    falschen Frequenz keinen Vorwurf machen, er war sehr fair und ohne ein
    "Start frei" zu starten hätte im Ernstfall für eine ganze Turnhalle
    voller Särge gereicht.


    War mein Verschulden, beim nächsten Mal klappts!
  • Nach dem Tiefschlag am vergangenen Dienstag (die vermasselte BZF-Prüfung) hat es Ronny heute tatsächlich wieder einmal geschafft, ein Grinsen in mein Gesicht zu zaubern, dass zur Stunde noch anhält. :-)

    Wir hatten uns für heute 16 Uhr verabredet, damit wir wieder ein paar Platzrunden drehen. Am Flugplatz angekommen, hat mir erst mal Marco den Flieger "vor der Nase weggeschnapppt" Er hatte noch einen Gästeflug, also, schön in die Sonne gesetzt und gequatscht. Aber egal, heute waren soviele Leute auf dem Platz, so das es nicht langweilig wurde. Gegen 16:30 Uhr gings dann los, wieder einmal "Chefbehandlung".Mein erster Start des Tages "entglitt" mir etwas, irgendwie war ich beim Start sehr weit links und Ronny meinte nur, ich solle doch mal auf der Piste bleiben. Nun folgten eine ganze Reihe von Platzrunden. Landeregime, Landeregime und nachmals Landeregime.......

    Ich muss sagen, so langsam bekomme ich das Gefühl, dass ich diese Landungen doch einmal alleine schaffen werde. Ronny griff nur noch ganz selten ein. Es ist auch noch nicht ganz so einfach, die Centerline zu treffen und ich muss noch etwas stärker während der Landung am Knüppel ziehen. Ansonsten klappte das Abfangen schon ganz gut, die Starts ebenfalls. Daher mein Grinsen heute (das übrigens während des Schreibens jetzt) immer noch anhält.  Ist eben schön, wenn sich ein gewisses Erfolgsgefühl einstellt.

    Achja, und mitten in den Platzrunden fragte Ronny auf einmal, ob ich denn schon eine 60 Grad Kurve geflogen bin, ich nur "nein, noch nicht", da ging ohne Vorwarnung der Knüppel auf die linke Seite und Ronny zeigte mir, was 60 Grad sind! Alter Schwede!! Ich dachte nur, irre, was man mit einem Ultraleichtflugzeug anstellen kann. Nunja, diese
    Manöver stehen bei unserem nächsten Flug auf dem Programm. Aber heute hatte ich mal wieder richtig Spaß, Danke Ronny, das war eine perfekte Flugstunde!
  • naja, bei meinem "Gehirnknoten" zur Prüfung hätte mir eh keiner helfen können, das war echt mein alleiniges Problem! Ja, und wann ich das erste Mal alleine fliege, mal sehen, aber ich denke, so lange wird es nicht mehr dauern!
  • Heute stand wieder eine Stunde Fliegen mit "Stammfluglehrer" Peter auf dem Plan. Platzrunden und nochmals Platzrunden, klingt vielleicht langweilig, aber so langsam fangen diese Runden an, wirklich Spaß zu machen.

    Nachdem ich vorgestern den ersten Start etwas versaubeutelt habe, hatte ich heute wieder etwas Bammel, dass mir das wieder passiert. Die Ankündigung von Peter "Ich mache nichts, du musst das alleine können" und das demonstrative Verschränken seiner Arme, war nicht gerade beruhigend :-) Aber, kurz vorher noch mal alles durch den Kopf gehen lassen, Vollgas und los! Und was soll ich sagen, der Start war perfekt. Schön in der Mitte geblieben, selbst Peter schaute zu mir rüber und nickte wohlwollend.

    Dann ging es an die erste Landung, ok, da musste er noch etwas eingreifen, aber eher mehr verbal, als dass er mir in die Ruder gegriffen hätte. Zweiter Landeanflug, eigentlich alles ok, Peter hat mich wieder ganz alleine machen lassen. Ich war allerdings viel zu hoch und ich entschied: Durchstarten! Peter nickte nur und sagte "genau das wollte ich jetzt von Dir sehen". DIe nächsten Landungen waren dann besser, selbst das Abfangen wird langsam. Macht sich halt wirklich gut, dass alle Fluglehrer peinlichst auf die Einhaltung des Platzrundenregimes achten, auch wenn es am Anfang sehr viel ist. Es hat wieder richtig Spaß gemacht, ich hoffe, dass ich beim nächsten Mal komplett ohne Hilfe die C42 auf den Boden bekomme.
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