Tückische Wetterlagen im Herbst

Forum - Wetter & Meteorologie
  • Moin Sebastian,

    ja, in Hildesheim war es am Wochenende etwas "dünn" mit den Sichten.

    Wir sind gegen 15:40 aus 3500ft dort eingeschwebt. Über der Inversion eine tolle Sicht und über 20 Grad. In der Platzrunde dann eher keine Sicht gegen die Sonne. Den Boden konnte man sehen, jedoch nicht den Platz. Es haben sich jedoch alle Piloten brav mit den jeweiligen Positionsmeldungen am Funk gemeldet. Zudem war noch Sprungbetrieb...war schon was los. Dann von oben Springer...neben einem...dann waren sie im Dunst verschwunden. Der Türmer hatte am Funk wirklich was zu tun. Irgendwann hat er sich dann kaum mehr gemeldet. Die Positionsmeldungen der Piloten kamen gut und wir haben uns auch nach der Landung gut über den Funk verständigt - Bahn queren - Position halten usw.

    Inversionswetterlagen sind von oben gesehen interessant. Darunter zu fliegen ist eher anstrengend, wegen der oftmals schlechteren Sicht.

    Ich finde es richtig, wenn Du Dich wegen der Meldungen der schlechten Sichten gegen einen Anflug von Hildesheim entschieden hast.

    Unsere Tour führte Samstag von Herzogenaurach über Weimar nach Uehrde. Und nach leckerer Bratwurst, frisch vom Grill weiter nach Hildesheim. Sonntag dann über Weimar zurück nach Herzogenaurach und zu Sunset aufgesetzt.

    VG Martin

  • Hallo Martin,

    wirklich ein interessanter Bericht. Danke dafür.

    Ja, wir hatten mit Hildesheim gegen 10:00 UTC Funkkontakt. Dort wurde die Sicht auf 2000m geschätzt, was in "Golf" schon arg wenig ist. Die Platzrunde um den Kaliberg bin ich schon des öfteren geflogen, allerdings mit weitaus besserer Sicht.

    Der Reiz waren u. a. für uns auch die Fallschirmspringer. Wir hätten gern auf der Terrasse des AWO Cafes dem Treiben zugeschaut... naja, mein Bauchgefühl hat gesagt "safety first" und der Platz läuft ja nicht weg ;-)

    Ich hoffe in diesem Winter auf das ein oder andere "Hoch" mit kontinentaler, kalter Polarluft.

    Viele Grüße

    Sebastian

  • Mit der C-22 bin ich oft bei besch. Wetterlagen geflogen.

    Regen, Schnee, Wind über 25 Knoten, Sichten (OK, lassen wir mal lieber).

    Der Vogel ist aber langsam und stabil genug. Man wundert sich nur, wie wenig man an solchen Tagen im Funk zu hören bekommt ;-)  Meist hatte ich die norddeutsche Tiefebene komplett für mich.

    Interessant ist, wie genau man heutzutage mit einem Navi eine Bahn anfliegen kann. Zum Schluss ist man zwar auf maximaler Auflösung, aber es geht wirklich prima.

    Natürlich würde ich das niemanden empfehlen, denn es genügt, wenn sich die Temperatur geringfügig ändert, damit sich die Verhältnisse von "geht gerade noch so" auf "tödlich" verändern.

    Trotzdem ist es beruhigend, wenn man sich mit Schlechtwetterverhältnissen auskennt und weiß, dass solange man eine korrekte Lageauffassung hat, die Sache kontrollierbar ist. Es sind die eigenen Nerven, die einen ausknocken.

    Empfehlen kann ich daher dringend, radargeführte Anflüge auf einen Militärflugplatz zu üben. Die Jungs vom Bund machen das aus Trainingsgründen ganz gerne mal für die Zivilkameraden. Man muss nur wissen, wo oben und unten ist, die Nerven behalten, den Rest flüstert einem der Lotse in feinen Grad- Sink- und Steigangaben direkt ins Ohr. Wenn das, "Now go on VFR" von ihm kommt, ist die Bahn direkt vor und unter einem. Die Pisten sind auch noch so groß, dass sie kaum zu verfehlen sind.

    Einfach mal machen. Am Besten regelmässig.

    Gruß

    Edgar

  • So ist das im Herbst. Bin auch ziemlich auf den letzten Drücker nach Norden, Reichelsheim, gestartet und im NW war die Sicht schon seeehr bescheiden. FIS gerastet, da war dann zu hören das Egelsbach dicht gemacht wurde, da die Inversion direkt in die Untergrenze überging. Und sooo weit ist Egelsbach ja nicht weg.

    Was bei mir die Alarmglocken läuten lässt, ist dann die mangelnde Sicht auf "Feindflieger". Wenn da was aus der entsprechenden Richtung kommt, aus dem Dunst, kann′s recht schnell recht eng werden.

    Meine Vorstellung, gemütlich einen Kaffee zu fassen, und dem starten des Rettungshubschraubers zu zu sehen, durfte ich nach der Landung schnell verwerfen. Kurz vor der Landung nahm der Dunst noch mehr zu, es war klar das nicht mehr viel Spielraum bleibt. Interessant war dann aber, das am Boden selbst von der Dunstglocke überhaupt nichts zu bemerken war. Auf dem Platz hätte man meinen können, es wäre ein super klarer Herbstabend.

    Tja, zurück zur Maschine dann noch schnell Quax getroffen und Hallo gesagt. Wir mussten uns dann aber sputen, und beim Rückflug war die Sicht wegen der untergehenden Sonne und dem doch noch stärker gewordenen Nebel dann noch einiges schlechter.


    Aber das ist eben Herbst. Aufklarende Sichten ab dem Nachmittag kann man dann nicht mehr erwarten. Lieber kürzere Aufenthalte planen. Dafür hat man aber in der Regel recht schöne, ruhige Flüge.

  • Hi Fliegeraas, 

    war nett Dich zu treffen ( bin übrigens der QuaxC42 :).    

    Es war so wie Du es beschrieben hast. Während in EDFB fast Charlie Bedingung herrschten  war Egelsbach schon problematisch. 

    Ich bin   etwas vom Wetterdienst enttäuscht.  Denn der liegt leider doch sehr oft daneben. 

    Besonders dieses Jahr ist es mir das besonders aufgefallen.

    Heute Morgen um 9 :30  wurde dichter Bodennebel in den Meteogrammen vorher gesagt und es war bestes Flugwetter für EDFB nach  EDFM.

    Später wurde das dann korrigiert.

    Das ist dann aber keine Vorhersage sondern eine Wetterbeschreibung.

    Ich halte das auch für kritisch denn irgendwann glaubt man die  negativen Vorhersagen einfach nicht mehr. 

    Ich weiß nicht welches Wettermodell sie benutzen oder sie vielleicht Nachts und früh Morgens nicht arbeiten. Das würde einiges erklären denn dann wäre ja die Vorhersage vom Vorabend. 

     Ich rufe auf den Plätzen an und  schaue  mir zusätzlich immer die vielen Web Cams  entlang der Strecke an  um ein besseres Bild zu bekommen. (  Z B  Homepage von Worms , Wetterdaten und Link zur Webcam Auf Melibokus) .  

    Grüße

    Peter 

  • Hallo zusammen


    ich wiederhole mich, aber bei kritischen Wetterlagen wie in den vergangen paar Tagen, ist TopMeteo einfach erheblich besser aufgelöst. War vor drei Wochen auf Borkum, da hat selbst der Türmer nicht geglaubt, dass das Wetter schon eine Stunde später gut fliegbar werden würde.  Grade bei marginalen Wetterlagen, sind die einfach verlässlicher als der DWD. Klar, auch die hauen ab und an daneben, aber insgesamt sind sie einfach wesentlich besser mit deutlich höhere Trefferquote.

    Grüße!

    Carlson

  • Hallo, QuaxC42-  :-D  Ich dachte, du weisst wen ich mit Quax meine, aber okay, so viel Zeit muss sein.  ;-) 


    Euer Türmer war von den Meldungen des DWD auch genervt, und mich nervt es natürlich ebenfalls wenn ich 80,- für ein Produkt bezahle, das dann kaum brauchbar ist. Rausgucken und feststellen das blauer Himmel ist kann ich selbst.

    Wenn ich das nächste Mal komme, dann mit etwas mehr Zeit, dann reicht′s auch für ′nen gemeinsamen Kaffee.

    @ Carlson: gibt′s auch Karten zu Höhenwinden und Untergrenzen/Sicht? Hab ne kleine Vorschau gefunden, aber so auf die schnelle sehe ich jetzt natürlich nicht alles. Wenn die aber zuverlässiger sind, überlege ich mir auch den Wechsel.

    TopMeteo-Briefing

  • OK, geh mal bei der Briefinganleitung im jeweiligen Bereich obenauf die .pdf "Detaillierte Erläuterungen ...." . Dort ist alles dagestellt wie die Dinge zu lesen sind. Wind ist natürlich auch bis FL 130 und Bodenwind abgedeckt. Zusätzlich noch die Böenstärke in Bodennähe.

  • Ich hab mal freundlich angefragt und jetzt einen Probezugang, mit allen Funktionen. Da kann ich mir die Tage mal ein Bild davon machen, bis jetzt sieht das aber alles nicht schlecht aus. Wichtig sind mir detaillierte Karten von Regionen, wie Deutschland Süd/Mitte. Für mich als eher Regionalflieger ist da eine Großwetterlage nicht sooo von Bedeutung, aber die Karten gibt′s ja zum Glück alle. Werd mich am Wochenende mal näher damit befassen, aber der DWD hat eine ernstzunehmende Konkurrenz.

  • Fliegeraas schrieb:
    der DWD hat eine ernstzunehmende Konkurrenz
    Der DWD hat keine Konkurrenz, er ist kraft Gesetzes Monopolist!!


    Michael

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