Sicherheitspilot bei diagnostizierter Depression

Forum - Fliegerische Tauglichkeit
  • Hallo,

    ich bin einmal neugierig. Ist euch ein Fall bekannt, dass ein Pilot, welcher eine diagnostizierte Depression hat, als Auflage einen Sicherheitspilot im medical klasse 2 stehen hat?

    Gruss 

    hpinter

  • Spielst du auf den Germanwings Absturz an?

    Also ICH finde, man sollte mit Depression überhaupt nicht fliegen. Egal, ob diagnostiziert, noch nicht verifiziert, oder verheimlicht.

    Gruss,

    Jürgen

  • Nein ich spiele nicht auf den Germanwingsabsturz an. 

    Es ist einfach  ein heikles Thema. Ich kenne Leute, die sind der Auffassung, dass man mit einer Depression nicht mal mehr Autofahren sollte.

    Es ging mir hier allgemein darum, ob bei einer Depression ein Sicherheitspilot eingesetzt werden kann und darum ob sowas zielführende wäre.

  • Hpinter schrieb:
    welcher eine diagnostizierte Depression hat, als Auflage einen Sicherheitspilot im medical klasse 2 stehen hat?
    Mann hört da viel, dass es das mit dem Sicherheitspiloten in echt gibt....aber so richtige Beispiele kennt wohl er kaum einer. Praktisch gesehen werden die meisten Ärzte wohl eher immer versuchen wenn es geht auf fit to fly zu gehen und zumindest bei Kl2 wo so eine Einschränkungen eher eine Konsultation beim LBA anstehen.
    elanbaby schrieb:
    Also ICH finde, man sollte mit Depression überhaupt nicht fliegen
    Also bei Schwarz/weiß verpasst man die Chane auf Nuancen und Vielfalt der Farbe, vielleicht ein Zeichen auf beginnende....ach lieber nicht :-)

    Ich glaube um das zu werten braucht es eben echte Profi′s .Stelle dir mal vor alle Pilotinnen, die vielleicht mal eine Phase in der Schwangerschaft hatten sind raus - Wäre das richtig? Wohl nicht 

  • Das sehe ich auch so, es gibt viele Krankheiten in unterschiedlichen Ausprägungen, je nach schwere und Diagnostik, ist es glaub ich immer eine Frage, wie der Fliegerarzt das einschätzt. 

  • Ja, so ist das wohl...sky doc bietet da wie immer eine gute Orientierung:

    http://www.sky-doc.de/Download/EASA%20Tauglichkeitstabelle.pdf

    Wie gesagt, glaube beim LAPL tut sich der Arzt leichtet als beim Kl2

    Ich meine hier im Forum (oder im PuF) hatte das Thema mal diskutiert. Wenn ich mich richtig erinnere wird der Fliegerarzt i.d.R. nach einer Einschätzung des behandelnden Psychologen fragen und je länger "stabil" desto einfacher

  • Hallo Hpinter,

    kenne keinen Piloten mit "echter" depressiver Störung, nur jemanden der bipolare Störungen mit hypomanische Phasen hat. Ich kannte auch einen Piloten der sein Leben mit einem Flugzeug ein Ende gesetzt hat. Mehr will ich dazu nicht sagen.

    Depressionen (im allgemeinen Sprachgebrauch) sind ja schwer in Mode gekommen. Nachfolgendes gilt allgemein, fühl dich nicht angesprochen.

    Die Symptome für Depressionen finden sich bei jedem normal entwickelten Menschen, i. B. wenn dieser selbständig kritisch (im positiven Sinn - im negativen Sinn sowieso) denken kann. Einer der Hauptsymptome ist Antriebslosikeit, Lustlosigkeit und Wertlosigkeit/Schuldgfühle .... und schlimmeres. Wer hat in dieser Phase Lust zum fliegen? Wenn man im Verein chartert dann kann schon mal passieren daß man zum gecharterten Termin schlecht drauf ist (man sagt depressiv obwohl es keine echte Depression ist) - tut mir leid aber dann auch nicht fliegen - wenn′s keinen Spaß macht - damit erledigt sich die Frage nach dem Savety-Piloten.

    Übermannt einem die Depression schlagartig und so heftig daß es nicht nur Niedergeschlagenheit ist sondern nahe an Suizidgedanken geht (während eines Fluges) dann sind nicht die Suizidgedanken zuerst die Störung sondern dieses plötzliche Umschlagen der Stimmung. Ich denke, auch ohne Arzt wird man hier eine ernsthafte Störung vermuten die eine generelle Teilnahme am Flugbetrieb, zumindest bis diese Störung dauerhaft behoben ist, ausschließt. Den Safety-Piloten will ich sehen der unter diesen Umsänden freiwillig mitfliegt.

    Stimmungsschwankungen sind normal, i.B. wenn man seinen Gedanken unkontrolliert freien Lauf lässt. Was mache ich hier oben eigentlich, habe ich doch schon so oft gesehen, das ist doch nur Sesselfurzerei. Einmal durchatmen und daran denken wie priveligiert man ist in einem Flugzeug zu sitzen und selbst zu steuern. Wieviel Aufwand man getrieben hat um so weit zu kommen oder wieviel schöne Momente man schon hatte....

    Wer zum Arzt geht ist selber schuld (das ist provokativ - nicht ernst nehmen). Es gibt aber Leute die sich nur überfordert fühlen (wie viele manchmal auch) und dann den Fehler machen deswegen zum Arzt zu gehen. Der schreibt einem erstmal krank und es beginnt erst der Leidesweg. Anfangs ist das ganz gut eine vom Arzt verordnete Ruhephase "legal" zu bekommen (raus aus Beruf oder Alltag). Man bedenkt aber nicht, was das alles für einen Rattenschwanz nach sich zieht. Man wird stigmatisiert und kommt so gut wie nicht mehr in das normale Leben zurück wenn man mal in das Räderwerk der Phychatrie gerät. Ich kenne Leute die m.E. erst richtig krank gemacht wurden.

    Also überlegen was man einem Arzt sagt. Stimmungsschwankungen sind keine Krankheit. Echt kranke Menschen sollten sich und andere nicht gefährden, weder auf der Straße noch in der Luft. Aber wirklich echte Depressionen sind nicht so häufig als man glaubt. Was soll dein Fliegerarzt sagen, zumindest wenn schon diagnostiziert? Soll er seine Zukunft wegen irgend Jemanaden aufs Spiel setzen, oder wenn er noch etwas Empathie hat nicht lieber seinen Patieneten schützen?

  • @Hpinter

    WS Gonzo schrieb kannst lesen aber bewusst ignorieren. Auch die Skydoc Liste bringt dich wirklich weiter.

    Warum? Ganz einfach:

    1. Eine depressive Phase kann  alles sein das geht bei Schlafstörungen durch z.B. Schichtdienst los. Mit der Diagnose muss der Fliegerarzt bei class 2 das LBA kontaktieren und nur die entscheidenden.

    2. Alle eintragungen außer Brille und verkürzte Tauglichkeit können nur vom LBA vorgegeben werden. Der Fliegerarzt darf das nicht eigenständig entscheidenden.

    3. Die skydocliste kann einen Arzt nicht ersetzen. 

    Meine Empfehlung aus eigener Erfahrung, wenn auch anderem medizinischen Hindergrund. Erst Facharzt aufsuchen und Diagnose (auch auf lange Sicht), incl. weiter Behandlung erstellen lassen und damit dann zu Fliegerarzt. Wenn eine Lizenz existiert hat man eine Gewisse Erfahrung und kann sehr wahrscheinlich weiterfliegen. Alternativ auch von Class2 auf LAPL denken wäre eine Möglichkeit.

  • Moin, 

    wie gesagt, ich bin Gott sei Dank kein Betroffener. 

    Aber die Diskussion zeigt, dass das Thema wohl sehr schwierig ist, auch für die Fliegerärzte. 

  • Warum fragst du dann bereits das 2te mal innerhalb von 3 Jahren? Und woher weißt du was für Fliegerärzte schwierig ist, dass nicht in ihrer Kompetenz liegt weil sie es ans LBA abgegeben müssen?

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