Ich !!!

Gleicher Befund wie bei Christian.
Fliege seit 2006, Ul und Echo, insgesamt vielleicht 500 Landungen und noch nie war irgendetwas Grenzwertig. Auch einen Flieger kann ich ohne Hilfe und Schäden einhallen. Aktuell bin ich am Medical I dran. 

Lg deckair

Spätestens bei 30m Entfernung ist doch sowieso Schluß mit Stereosehen. Könnte also höchstens beim Abfangen bei der Landung eine Rolle spielen. Denke aber daß auch dabei die Wahrnehmung der Perspektive eine größere Rolle spielt als das Stereosehen. Eher besteht die Gefahr, daß man ohne Stereosehen mal am Gashebel vorbeigreift. ;-)

Da kann ich Litespeed und deckair nur zustimmen. Als mir vor einigen Jahren der Augenarzt das mit dem Stereosehen zum ersten mal gesagt hat, wusste ich gar nicht, was er meint. Man merkt es eben nicht so unmittelbar wie z. B. eine starke Kurzsichtigkeit, bei der man einfach nur noch alles verschwommen sieht. Das mit dem "mal daneben greifen" kann ich aus meiner Erfahrung aber bestätigen. Ich weiß zwar nicht, wie die Armatur in einem Dreiachser-Cockpit aufgebaut ist, aber ich denke mal, dass die "heißen" Knöpfe (also z. B. der für das Rettungssystem) nicht direkt neben dem Gashebel sind?!

Na ja, morgen wird′s spannend. Da darf ich beim Fliegerarzt antreten. Ich danke Euch vielmals für Eure Diskussion! Da scheinen ja noch alle Optionen drin zu sein...

Viele Grüße
Christian

Genau man selbst bemerkt es nicht. Dein Gehirn lernt damit umzugehen. Aber das mit dem "mal daneben greifen" kann ich nicht bestätigen. Ich hatte damit noch nie Probleme! Wie gesagt, seit 8 Jahren fliege ich nun und hatte auch beim Helifliegen, wo es schon mal auf ein paar Zentimeter ankommt, nie Probleme. Aktuell versuch ich mich ja am Medical I. Wenn die Geschichte gelaufen ist, schreibe ich hier auch mal einen Bericht ins Forum. 


Lg deckair

Mag ja alles richtig sein, was Ihr da so schreibt, aber eure Aussagen kann man nicht pauschalisieren!

Die Evolution hat uns genau deswegen mit zwei Augen ausgestattet, nicht nur weil man als Zyklop ein etwas bescheuert aussieht!!

Hallo in die Runde,

heute war ich also nun beim Fliegerarzt - und ich habe das Medical II bekommen!!! :-) Es wird keinen Überprüfungsflug o. ä. geben. Im Zeugnis steht lediglich unter "XIII Einschränkungen" das Kürzel "VDL", ich muss also eine Brille tragen. Das war mir aber ohnehin klar, da ich schon seit Jahren Brillenträger bin (hab auf jedem Auge ca. 1 Dioptrie).

Der Fliegerarzt hatte den augenärztlichen Untersuchungsbericht vorliegen, da war auch angekreuzt, dass ich einen Schielwinkel ("Tropie") habe. Die Augenärztin hatte unter "Bemerkungen/Einschränkungen" aber nur "VDL" eingetragen. Der Fliegerarzt schaute den augenärztlichen Untersuchungbericht durch und alles schien für ihn soweit ok zu sein. Als er bereits anfing, das Zeugnis auszustellen, erwähnte ich das Problem mit dem Stereosehen und berichtete von dem Telefonat der Augenärztin mit der Dame im LBA Köln sowie von dem angeblich erforderlichen Überprüfungsflug. Ich glaube es wäre ihm lieber gewesen, ich hätte einfach den Rand gehalten, doch rief er dann sicherheitshalber auch nochmal in Köln an. Ich muss mich hier übrigens noch korrigieren: Bei der Dame aus Köln, die ich nun schon ein paar mal erwähnt habe, handelt es sich nicht um jemanden aus dem LBA, sondern um eine Augenärztin vom DLR (sorry für den Fehler!). Sie ist DIE Kapazität für alle Entscheidungen hinsichtlich Sehvermögen/Flugtauglichkeit. Wenn Sie also ihr OK gibt, dann ist das LBA zufrieden. Und nachdem mein Fliegerarzt nochmal mit ihr telefoniert hatte, gab sie ihr OK. Sie räumte ein, dass es ja nun neue Regelungen gibt und das Stereosehen nicht mehr gefordert wird. Sie bat den Arzt allerdings "mich im Auge zu behalten". Aber das wird er ja ohnehin, denn seit heute ist er auch mein Hausarzt. :-) Die Aussagen der Augenärztin des DLR haben sich etwas widersprochen. Vor gut einer Woche war ja noch die Rede von einem Überprüfungsflug, heute jedoch nicht mehr.

Mein subjektives Fazit von der Sache:
Wenn beim Sehen sonst alles passt (Gesichtsfeld, Visus, Farbsehen), ist fehlendes Stereosehen kein Knock-Out-Kriterium für ein Medical II. Was den "Arztfaktor" angeht, fehlt mir der Vergleich. Ich hatte in meinem Fall sowohl bei der Augenärtzin als auch beim Fliegerarzt den Eindruck, zwei Menschen erwischt zu haben, denen keinen Aktenschrank im Hintern steckt, sondern die pragmatisch und mit fachlichem und gesundem Menschenverstand urteilen. Vielleicht kann das in anderen Fällen ja auch anders laufen.

Nachher wird erstmal darauf angestoßen! Ich bin ja nun sogar am überlegen, ob ich vielleicht den PPL (A) machen soll. Aber über die Vor- und Nachteile von PPL vs. SPL möchte ich hier nun kein neues Fass aufmachen.

Viele Grüße!
Christian

Danke Christian für dein Feedback!

Aber das wird er ja ohnehin, denn seit heute ist er auch mein Hausarzt. :-)

Findest Du das optimal, wenn Dein Fliegerarzt auch Dein Hausarzt ist? Ich frage einfach nur mal so!

Gruß Eric

Hallo Eric,

taktisch gesehen ist es vielleicht nicht optimal, das stimmt schon. aber ich denke, dass ich bei dem mann gut aufgehoben bin. sagt mir jedenfalls mein bauchgefühl. :-)

Viele Grüße
Christian

Hallo zusammen,

hier noch ein kleiner Nachtrag zu dem von mir vor über einem Jahr gestarteten Tread: Ich habe trotz fast fehlendem Stereosehen seit zwei Wochen ein US-Medical Class I. Nur falls jemand hier mitliest, der Zweifel an seiner Tauglichkeit wegen der Augen hat und z. B. seinen Traum Berufspilot zu werden vorzeitig an den Nagel hängen will: Außerhalb des europäischen Luftfahrtreichs sieht es mit den Vorschriften besser aus. :-)

Schöne Fliegergrüße

Christian