Normale Dauer der Ausbildung?

Forum - Pilotenausbildung (SPL)
  • Hallo zusammen

    Ich bin seit März 2019 bei der UL-Ausbildung.
    Damals war ich Mitglied bei Verein A.

    Ende 2019 war mir der Alleinflug angekündigt.
    Ca. 30 Flugstunden hatte ich bis dahin.
    Dann passte aber das Wetter nicht, dann Flugzeug defekt etc., wie das eben so üblich ist.

    Theoretische Prüfungen sind alle abgelegt.

    Dann kam Corona.
    Nachdem es dann so langsam wieder los ging weigerte sich mein Fluglehrer mich zu schulen.
    Angst vor Infektion.
    Habe ihm 2 negative Testergebnisse vorgelegt, trotzdem nicht.

    Jetzt hatte ich schon ein halbes Jahr Pause.
    Ich musste zu Verein B wechseln.
    Klar, neuer Lehrer, neues Flugzeug, neue Leute, das kann dauern.

    Jetzt habe ich schon mehr als 40 Stunden.
    So etwas wie der Alleinflug steht nicht ansatzweise in Aussicht.

    Nicht falsch verstehen, ich bin da nicht gallig drauf.
    Es würde einen Fortschritt in meiner Ausbildung erkennen lassen.

    Tatsächlich scheint es keinen Fortschritt zu geben.
    Es kann also nur an mir liegen.
    Kann ja wirklich sein, dass ich zu wenig talentiert bin.
    Einmal richtig erkannt und danach gehandelt ist zwar bitter, aber vernünftig.

    Ich bin jetzt geneigt, die ganze schöne Sache zu beenden.
    Tut nur einmal weh und nicht nach jeder Flugstunde wieder.
    Bevor ich das tue will ich mich aber noch einmal schlau machen.

    Welche Stundenzahlen sind denn ′normal′?
    Mein Alter ist 58.

    Etwas mehr als normal würde ich daher akzeptieren.
    Aber nicht das doppelte oder gar noch mehr.

    Viele Grüsse
    Flyty

  • Moin,

    eine Frage vorab: Du fährst doch Auto, oder? Und hast Du dort Probleme? Bist Du sonst einer, den man gemeinhin als massiven Grobmotoriker bezeichnet. Alles Nein?

    Dann kann es auch sehr wohl an den Ausbildern liegen. Hast Du mit Deinem jetzigen Fluglehrer darüber gesprochen? Was meint denn der zu Deinem Ausbildungsstand und zu Deinen Aussichten?

    Ich habe in meiner ersten Flugausbildung (damals Gyrocopter) eine Schule gehabt, die ganz offensichtlich versucht hat, die Ausbildung herauszuzögern um mehr Geld einzunehmen. Ich hab dann die Schule gewechselt und drei Wochen später hatte ich meine Lizenz. Das nur zum Hintergrund meiner Antwort.

    Ausbildung bedingt Vertrauen und Übersichtlichkeit. Ist das nicht gegeben ...... ansprechen und ggf. wechseln. Fliegen soll am Ende des Tages Spass machen, auch in der Ausbildung.

    Gerd

  • Das ist  bei Dir sehr unglücklich gelaufen.  Dasswegen rate ich allen hier immer zügig dran zu bleiben . In der Woche 3 bis 4 mal fliegen . Lieber eine halbe Stunde mehrfach,  als 1 x in der Woche und dann 2 Wochen Pause. 

    Du bist kein Einzelfall . Es gibt einen große Anzahl die die Ausbildung desswegen nicht beenden. 

    Und es liegt auch mit an den FiS , den Vereinen und nicht nur am Schüler. 

    40 bis 45 Stunden für jemand der den Schein über > 1 Jahr macht ist durchaus keine Seltenheit . Besonders wenn auch noch ein Vereinwechsel oder FI Wechsel dabei ist.  Der neue FI will ja auch mal was an dir verdienen. 

    Pausen sind da nicht förderlich.  

    Das mit dem C ist dann zusätzlich Pech wenn bei bestem Wetter nicht geschult wird. Und jetzt kommt wieder der Winter . 

    Auch die Verfügbarkeit von Maschinen ist so ein Thema das man eigentlich vor der Schulung erfragen sollte. 

    Oft wird es mit Schein beim Chartern auch nicht besser und da geht ja das lernen eigentlich weiter. 

    Ich würde einfach schon mal einen Status beim FI erfragen.  Wie er dich sieht.  

    Aber es ist bereits schon ziemlich verkorkst bei Dir und jetzt kommt auch noch der Winter das hilft Dir auch nicht weiter . 

    Entweder durch ziehen und besonders gleich ab Januar/ Februar bei schönem Wetter  verstärkt zeitnah fliegen und dranbleiben oder du suchst Dir ein neues Hobby.  Was anderes gibt s nicht. 

     QDM 

  • Ich hab mal meinen Ausbildungsnachweis rausgesucht.

    Habe den Schein auch mit 58 J gemacht.

    Bis zur Prüfung:
    24 Landungen ohne + 180 mit Lehrer,  (hier war ein Tippfeleler, jetzt korrigiert)
    7 Std. ohne und 32h mit Lehrer.

    Dauer: Anf. Nov. bis Ende März, also 5 Monate, mitten im Winter also.

    Nicht im Verein, sondern in einer Flugschule.
    Da war natürlich immer ein FL und ein Flieger verfügbar denn die Schule lebt ja davon, dafür ganz andere Kosten als im Verein.
    Hatte mich bewußt dafür entscheiden, denn ich wollte nicht ewig rummachen sondern fertigwerden.. die Uhr tickt ab 60.

    Was Du vom Verein erzählst kenne ich jetzt allerdings auch. Bin im Frühjahr in einen Segelflugverein eingetreten die einen UL haben der nur 50h/Jahr in der Luft ist... die suchen Motorpiloten, ich will etwas besser über nen Flieger verfügen können, hört sich an wie win-win.
    Die Einweisung ist aber immer noch nicht fertig. Liegt zwar zu 50% an mir weil ich mich blöd anstelle und deren Flieger eben KEIN gemütlicher Ackergaul ist der wie ein Brett in der Luft liegt. Und ich am WoE  halt lieber FLIEGE, also mit dem Charterflieger unterwegs bin, und eben nicht am Platz.
    Aber die anderen 50%:  FL1 keine Zeit.... Flieger unterwegs....  FL2 sagt: jetzt mach erstmal paar Segelflüge....  da stehen aber schon die Segelflugschüler Schlange.... FL3 nervt nur, da stimmt die Chemie überhaupt nicht... der soll mich einfach mal machen lassen und nur kurz vorm Stall oder Bruch eingreifen.... (bitte virtuelles Mitleid)

    Gräme Dich nicht, das wird.

    QDM hat natürlich 100% Recht: fliegen/fliegen/fliegen, keine 2 Wochen Pause. Ich hab im Verein jetzt EINEN FL gefunden der sich IN der Woche für mich Zeit nimmt (wenn er denn welche hat), mit dem und NUR mit dem fliege ich jetzt.  Das ist demnächst dann hoffentlich erledigt.
    Und Platzrunden kann man auch im Winter fliegen, da teile ich QDMs Bedenken nicht.
    Viell. kannst Du im Verein mit einem FL mit dem Du gut klarkommst mal reden, den ggfls auch mit Grappa bestechen oder mit 300.-  Sprit-Zulage fürs Hin- und Herfahren  oder in die Clubkasse, daß der IN DER WOCHE  mit Dir fliegt: keine Sau am Platz, keine anderen im Weg auf die bei den Platzrunden Rücksicht zu nehmen wäre.... auch keine schlauen Oberflieger auf der Terasse, und bei jeder versemmelten Landung schämst Du Dich und überlegst wie die jetzt wieder über den Neuen herziehen...
    Viel Erfolg!
    M.

  • UI, da spricht Frust....aber ist doch ein Stückchen normal. Ob wir die ganze Story kennen, mag vielleicht ein anderes Thema sein, wäre gut die Variante aus Verein A zu hören oder vielleicht schreibt du noch ein bisschen mehr

    Wie du schreibst, hast du in 2019 ja ordentlich geflogen und bis alleine gewesen, wäre der Speed geblieben wärst du ja nun bald auch fertig gewesen.

    Um und bei Corona war für alle doof,...aber du hast ja was die Prüfungen betrifft (wegen Verfall Theorie) erstmal ein wenig Aufschub.

    Stress dich selbst nicht (klingt doof, ist aber ehrlich gemeint) und erwarte in den nächsten Monaten nicht zu viel. (Gerade Winter kann je nachdem wo du herkommst ätzend sein um regelmäßig zu fliegen, und 6 Monate Zangspause ist schon recht viel)

    Sprech mit dem Fluglehrer über deinen Frust und überlegt gemeinsam, wie ihr damit umgehen könnt.

    Ein Weg kann ja auch sein, in einer gewerblichen Schule den Rest schnell "zuende" zu machen

    Wenn du da Tipps brauchst wäre es gut grob zu wissen, wo du her kommst

  • Maraio schrieb:
    Ich hab mal meinen Ausbildungsnachweis rausgesucht.
    Habe auch gerade noch einmal das alte FLugbuch rausgesucht.
    Hab die Lizenz mit 35 gemacht.

    Hab die Lizenz in einer kommerziellen Flugschule innerhlab von 12 Monaten gemacht und bin danach, weil das Chartern problematisch war, in einen Verein gewechselt, um an einen Flieger zu kommen.

    • Bis zur ersten Solo-Platzrunde: 19 Stunden und 94 Landungen
    • Bis zur Lizenz (inkl. Prüfungsflug): gut 43 Stunden und 160 Landungen
    • Bis der Verein mir das UL nach der "sehr umfangreichen Einweisung" das erste Mal alleine an die Hand gegeben hat: weitere 30 Stunden und 157 Landungen
    • Bis zur Passagierflugberechtigung: 110 Stunden und ca. 400 Landungen nach Scheinerhalt, ich hatte mir aber auch selber das Ziel gesetzt keinen Pax mitzunehmen bevor ich nicht mindestens 100 Stunden im Buch habe. Wenn ich schon Mist baue, will ich nicht noch einen Pax mit rein reißen.

    Was mir aus der damaligen Zeit noch in Erinnerung ist: Mit den Fluglehrern, vor denen mich alle gewarnt haben, weil sie sehr viel verlangen würden und/oder etwas schräg drauf wären, kam ich bestens klar. Dafür hatte ich mein Problem mit denen, die eigentlich mit allen Flugschülern gut klar kommen würden.

  • cbk schrieb:
    Mit den Fluglehrern, vor denen mich alle gewarnt haben, weil sie sehr viel verlangen würden und/oder etwas schräg drauf wären, kam ich bestens klar. Dafür hatte ich mein Problem mit denen, die eigentlich mit allen Flugschülern gut klar kommen würden.
    Guter Punkt...manchmal passt eben die Chemie nicht, dann menschelt es eben.

    Was hast du denn für ein Eindruck, woran happert es jetzt?

  • francop schrieb:
    Was hast du denn für ein Eindruck, woran happert es jetzt?
    Ich würde mal denken, daß die Ausbildung im Verein evtl. suboptimal ist, weil man dann nur an Wochenenden mit gutem Wetter zum Fliegen kommt. Als ich damals in der kommerziellen Flugschule war, waren zwei bis drei Flugstunden pro Woche angesagt, wenn das Wetter es hergegeben hat.

    Außerdem wäre interessant zu erfahren, wie es im Cockpit abläuft. Also @Flyty bekommst du ggf. zuviel Input, den du gar nicht mehr komplett umsetzen kannst und deswegen aus dem Rhythmus kommst, weswegen die Landungen nicht fluppen? Oder ist es genau das Gegenteil, du weißt eigentlich gar nicht, was du alles falsch machst?

    Von einigen anderen Piloten weiß ich, daß sie irgendwann mal dem Fluglehrer gesagt haben: "Greif nur ein, wenn es wirklich gefährlich wird und laß mich ansonsten mal machen." Irgendwann bekommt man ja selber ein Auge dafür ob die Flugübungen halbwegs passabel oder kompletter Murks waren.

    Das Blöde ist halt, daß die Verarbeitung der von rechts angesagten Korrekturen noch zusätzlich mentale Kapazitäten bindet, die man eigentlich im Endanflug dafür benötigt den Flieger sauber an den Boden zu bringen. Ich kann mich noch gut an Endanflüge erinnern, bei denen ich nachher nicht einmal mehr wußte wo rechts und links ist, weil ich so fokussiert darauf war den Vogel passend auf die Piste zu setzen, daß ich für die Ansagen von rechts gar keine Kapazitäten mehr frei hatte.

    Der Rhythmus des Landeanflugs muß einfach irgendwann aus dem Unterbewußtsein kommen. Wenn man darüber nachdenken muß was man wann wie macht, ist man mental dem Flieger schon "hinterher", dabei geht es darum mental "vor" den Flieger zu kommen, also abzuschätzen wie er sich in den nächsten 10 Sekunden verhält.
    Dieses Unterbewußtsein dürfte jeder Autofahrer von uns kennen. Setzt Euch mal ins Auto, begebt Euch in eine möglichst stressige Fahrsituation, z.B. ein Überholmanöver auf der Landstraße, und fragt euch dann während des Überholvorgangs welches Pedal (Gas, Bremse, Kupplung) wo ist. Ich wage mal zu behaupten, daß viele die Frage in dem Moment nicht beantworten können, es aus dem Utnerbewußtsein aber richtig machen, auch wenn sie während des Überholvorgangs noch die Kupplung treten, dabei kurz das Gas lupfen und gleichzeitig schalten müssen.

  • Maraio schrieb:
    Bis zur Prüfung:
    180 Landungen ohne + 24 mit Lehrer,
    7 Std. ohne und 32h mit Lehrer.
    Mh, hast Du wirklich während Deiner Ausbildung im Schnitt

    • mit FI nur jede 1:20h eine Landung gemacht
    • alleine jede 2:20 min eine Landung gemacht?

    Oder hast Du Dich vertippt?

    Eric

  • Ich denke auch da stimmt was nicht. Das würde bedeuten, dass nach 24 Landungen oder sogar eher der erste Soloflug war. Wenn er nach 24 Landungen war, bist Du nach dem ersten Solo bis zur Prüfung nicht mehr mit Fluglehrer geflogen.

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