Hallo,
unter dem nachstehenden Link habe ich einen interessanten Aufsatz unseres US-Kollegen Klaus Truemper mit der Unterschrift "Cool Oil is Cool" gefunden, den ich hier gern teilen möchte. Auch seine anderen blogs sind lesenswert.
http://pointsforpilots.blogspot.com/2011/08/cool-oil-is-cool.html?updated-min=2011-01-01T00:00:00-08:00&updated-max=2012-01-01T00:00:00-08:00&max-results=5
Quintessenz:
Auch wenn man die Öltemperatur im von Rotax vorgegebenen Rahmen von 90-110 Grad C (190-230 Grad F) hält, führt das Fliegen im oberen Temperaturbereich zu einer deutlich schnelleren Zersetzung/Oxidation des Öl. Hier geht es wohl um die bekannte Faustformel: eine Tempereaturerhöhung von 10 Grad verdoppelt die Geschwindigkeit einer (organisch-) chemischen Reaktion.
Was sollte das sinnvollerweise für die Flugpraxis bedeuten?
Grds. im unteren Bereich des grünen Bereichs fliegen?
Am Ende des Fluges die Ölkühlerklappe mal zumachen, Temperatur eher gegen 110 Grad C um das Wasser rauszudestillieren?
Das beste ist wahrscheinlich, sich nicht zuviele Gedanken zu machen, Öl im grünen Bereich halten und, wenn es mal richtig heiß geworden ist, vielleicht doch etw. früher wechseln?
Hat jemand hierzu weiterführende Gedanken?
Gruß, Georg
Hallo,
>
> Hier geht es wohl um die bekannte Faustformel: eine Tempereaturerhöhung
> von 10 Grad verdoppelt die Geschwindigkeit einer (organisch-) chemischen Reaktion.
>
Hmmmm...
>
> Hat jemand hierzu weiterführende Gedanken?
>
Als wichtigsten Punkt würde ich nennen:
Um mit der Aussage
"alle 10 Grad verdoppelt sich die Geschwindigkeit einer chem. Reaktion"
etwas Konkretes anfangen zu können, fehlen uns für diese quadratische
Funktion doch weitrere Parameter ;-)
Denn wir wissen zwar, wann sich die Rate "verdoppelt".
Aber wie hoch ist denn die "Rate" überhaupt bei welcher Temperatur?
Wir wissen auch nicht, wann die chemische Reaktion überhaupt
einen für uns kritischen Wert _überschritten_ hat.
Mal eine Überlegung:
ein fetter 3000ccm Turbo-Diesel Motor mit 2,5 Tonnen Auto hinten dran,
der mit 250 PS und glühenden Turboladern über die Autobahnen geprügelt
wird, bekommt seine 6,5 liter Öl geschätzt alle 250 - 300 h getauscht.
Wenn wir da mit 1200ccm und 80 PS unsere ca. 3,5 Liter
alle 50 - 100h (je nach Einsatz) wechseln, dann habe ich
da doch wenig Bedenken!
:-)
BlueSky9
BlueSky9 schrieb:Das sehe ich ähnlich. Die relativen Angaben in dem Blog ohne jede Bezugsebene sind substanzlos. Ich habe noch ein wenig gegoogelt und eine Arbeit über die Untersuchung von Getriebeölen gefunden. Diese hatten sich bei 75h a 150C zwar massiv verschlechtert, aber eine noch ausreichende Schmierfähigkeit. Ich möchte gar nicht wissen wie ein Rotax nach 75h a 150C aussieht :-)
alle 50 - 100h (je nach Einsatz) wechseln,
Bye Thomas
Die meisten der heutigen Qualitäts-Motoröle haben diese Probleme nicht mehr. Dazu gibt es Langzeitstudien (hab sie gerade nicht zur Hand), wonach sie bei weitem länger funktionsfähig sind, als uns die Ölverkäufer gerne einreden möchten.
Wenn ich an unseren neuen Kleinbus denke, der den ersten Ölwechsel bei 40000 km hat, dann kann ich mir vorstellen, dass ein Rotax mit einem gleichwertigen Qualitätsöl auch nach längerem Hochtemperatur-Betrieb keine Probleme bekommt, wenn man die "vorgeschriebenen" Ölwechselintervalle einhält. Die sind sowieso mit übertriebener Sicherheitsreserve angesetzt.
Wie häufig haltet Ihr die Halbkreisflugregel ein?
Eher häufig!